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Alte und neue Xenien - 4. Folge

Anknüpfend an den "Xenienkrieg", den Schiller und Goethe vor 200 Jahren führten, um den damaligen Zeitgeist aufs Korn zu nehmen, setzen wir unsere Serie mit Xenien der beiden Dichter sowie ganz neu erfundenen Exemplaren der "kleinen gefiederten Pfeile" fort. Letztere stammen zum Teil aus dem Leserkreis der Neuen Solidarität, wobei die mit * gekennzeichneten von der Xenienredaktion "nachbehandelt" wurden.

Alte Xenien

Von Schiller und Goethe

Neue Xenien

    Der Aktionär unserer Zeit *
    Stromlinienförmig, in Herde, strebt er nach "Shareholder value",
       Nichts begreifend selbst dann, wenn dieser Markt ihn verschlingt.

    Dem Volk aufs Maul schauen
    Witz hat das Volk, das laut sich empört, so denkst du; doch achte:
       Kommst du dem Maule zu nah, Eifer erstickt leicht den Scherz.

    Der Pessimist
    Jede Enttäuschung zu meiden, erwartet er immer das Schlimmste.
       Wenn etwas trotzdem gelingt, kann es ihn auch nicht erfreun.

    Der Lügner
    Mancher lebt nur noch von Lügen, kann gar nichts andres mehr beißen,
       weil er schon lange vergaß, wie einst die Wahrheit geschmeckt.

    Anonyme Zuschrift
    Pflänzchen der Dichter, ihr könnt bis jetzt noch nicht alle begeistern.
       Warten geduldig wir ab, bis ihr zu Pflanzen gereift!

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