Grußbotschaft von Charles Paperon
Ich freue mich sehr darüber, daß man mich eingeladen hat, an der
internationalen Konferenz des heute weltweit renommierten Schiller-Instituts
teilzunehmen.
Ich wollte persönlich teilnehmen, bin aber aus persönlichen und
gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage. Doch ich bin fest
entschlossen, teilzunehmen, wenn auch nur in Worten.
Und im Wort will ich sagen, was ich schon bei früheren Gelegenheiten gesagt
habe: Wir müssen den Kampf gegen die Finanzoligarchie mutig fortsetzen. Sie
ist die Wurzel aller heutigen Übel. Gegenwärtig steckt die Oligarchie hinter
vielen Kriegen.
Alle großen Mächte waschen ihre Hände in Unschuld und lassen andere Länder
Kriege führen, deren Ursprung sie nicht verstehen.
Erinnern wir uns, 1945 lag Frankreich in Trümmern. Dank der Solidarität
aller wurde es wieder aufgebaut.
Und heute übernehmen uns die Schulden. Es ist schlimmer als ein Bankrott,
wir sind wieder Geisel der Finanzoligarchie, die uns direkt in die Katastrophe
führt, so wie man es 1933 erlebte, Faschismus und Nazismus, als ganze Völker
abgeschlachtet wurden.
Vor 70 Jahren hat der Nazismus kapituliert. Buchstäblich kapituliert. Und
wo sind wir heute, 70 Jahre danach?
Ich denke, es ist noch nicht zuende, denn es gibt immer noch Kriege;
Nationen versinken in Schulden und verarmen.
Der Kampf geht weiter, solange ich noch als Zeuge dieser Zeit auftreten
kann. Diese Dinge müssen gesagt werden, deshalb ist mein Zeugnis so
wichtig.
Wir setzen große Hoffnung in die Jugend. Die Jungen müssen die Fackel
übernehmen und diese Oligarchen, die die Zügel der Politik an sich gerissen
haben, stürzen. Die Jungen müssen unbedingt dieses Problem anpacken, sie
müssen sich fragen: Warum das alles? Warum?
Wir dürfen nie aufhören, Fragen zu stellen. Solange es junge Menschen gibt,
darf man nie die Hoffnung verlieren. Jeder junge Mensch sollte seinen Teil zur
Lösung der aktuellen Probleme beitragen, ohne zu erwarten, daß andere ihm die
Arbeit abnehmen.
Deshalb werde ich weiter, solange ich stehen kann, solange ich lebe, die
jungen Menschen ansprechen: Macht weiter und gebt nicht auf. Es ist immer noch
alles möglich!
Ich bin da, um das mit meinen schwachen Kräften zu unterstützen.
Vielen Dank!
Charles Paperon, Jahrgang 1926, schloß sich mit 17 Jahren
dem Widerstand im Zweiten Weltkrieg an und ist Vorstandsmitglied der Veteranen
der Résistance.