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Friedrich Schiller



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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Kehrt Mozarts republikanischer Geist nach Salzburg zurück?

Bei einer Veranstaltung des Schiller-Instituts in Salzburg ging es um weltweite Krise und die Lehren der Amerikanischen Revolution für den Umgang mit dieser Krise.

„Das Überleben der Menschheit sichern“, war das Thema eines Treffens von knapp 20 Freunden des Schiller-Institutes in Salzburg. In einem einleitenden Vortrag wurde die Bedrohung der Menschheit durch die doppelte Krise des unhaltbaren Finanzwesens und der Kriegspläne herausgestellt.

Viele Zeitgenossen lassen sich für diese Aufgabe, das Überleben der Menschheit zu sichern, zwar nicht begeistern, sei es, daß nächstliegende Probleme sie so sehr aufzehren, daß sie keinen Gedanken für die Menschheit übrig haben, oder sei es, daß ihnen das Wohlergehen den Horizont auf den Bauchnabel beschränkt. Gleichwie, die bösartige Absicht der Oligarchie, die Menschheit zu zerstören, berührt den Durchschnittsbürger wenig.

Läßt sich diese Absicht nicht hinter der Huldigung für die zerstörerische Spekulation erkennen, die nach einem neuen Bericht der OECD 26mal größer ist als die Wirtschaftsleistung der Welt? Wie soll man anders den Versuch unserer Regierungen verstehen, diese unbezahlbare Spekulationsblase von etwa $ 1.500.000.000.000.000 (1500 Billionen) aus den Bürgern und zuerst aus den armen herauszupressen, indem man die Gesundheitsversorgung, die Löhne, die Bildung und die Arbeitsplätze der Jugend kürzt?

Nimmt man noch hinzu, daß die gleichen Regierungen sich weigern, den verfassungsmäßigen, erfolgreichen und demokratischen Ausweg einzuschlagen, den die USA in den dreißiger Jahren nahmen und der den USA eine Diktatur ersparte, läßt sich nicht mehr leugnen, daß die Regierungen eine Politik gegen ihre Bürger und für die Privatinteressen der Oligarchie führen.

Klarer wird dies noch an den Vorbereitungen zu einer Machtprobe, die schnell zu einem Dritten Weltkrieg werden kann. Besonders die britische Regierung ihrer königlichen Majestät spielt den Einpeitscher und versucht, die Welt wie mit den Lügen über Saddam Hussein in eine Katastrophe zu stürzen.

Ein solcher Blick hinter die Schönfärberei der Politik löste „eine gewisse Beunruhigung“ bei den Gästen aus, die die Vertuschungen der Medien bislang für bare Münze nahmen.

Hatten nicht aber auch zur Zeit von Wolfgang Amadeus Mozart, in dessen Geburtsstadt das Treffen ja stattfand, die meisten Menschen das Unrecht der Oligarchie, das Kaisertum von Gottesgnaden, die Tyrannei des Adels als unveränderlich hingenommen? Welche Empörung muß man damals über Mozarts Botschaft empfunden haben, daß der freie Geist eines jeden Bürgers und sein Beitrag zum Fortschritt der Menschheit seinen Wert bestimme, und nicht seine Geburt!

Wie dieser Konflikt in der Oper „Die Hochzeit der Figaro“ dargestellt wird, ist vielleicht manchem bekannt. Weniger bekannt ist es, daß der Autor des gleichnamigen Romans, der Franzose Beaumarchais, die amerikanischen Kolonisten mit Waffen unterstützte, um das britische Empire zu besiegen, das die erste freie Demokratie ohne Adel in Amerika verhindern wollte. Alle, die wie auch Mozart die Menschheit voranbringen wollten, verfolgten die Ereignisse auf dem amerikanischen Kontinent mit größten Hoffnungen, um sie auch auf dem alten Kontinent zu wiederholen.

Was hat dies mit der Lösung unserer Weltfinanzkrise zu tun?

Nach dem militärischen Sieg über das britische Empire 1781 drohte der Bankrott aller nun freien 13 Kolonien ein Überleben unmöglich zu machen. Nur die wirtschaftlichen Grundsätze der neuen amerikanischen Verfassung verhinderten, daß das Empire durch seine globale Wirtschaftskontrolle die freien Kolonien erstickte.

Für uns heute sind diese Grundsätze nicht weniger überlebenswichtig als für die Kolonisten damals, angesichts der 26fachen Spekulationsmasse, die das Empire organisiert und die jeden Staat durch Ratingagenturen und Spekulation zerstören kann:

Die jungen USA gaben sich das Recht, eigenen Kredit für den Aufbau des Landes zu schaffen, ohne sich beim Empire zu verschulden. Dazu wurde die erste Nationalbank ins Leben gerufen, die Kredite nur für Infrastruktur, Wasserwege, Firmengründungen und Landwirte vergab. Der folgende Wirtschaftsaufbau ging so rasant, daß die Schulden aus dem Unabhängigkeitskrieg bald abbezahlt waren. In den beiden folgenden Untergangskrisen der USA wandten die Präsidenten Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt das gleiche Verfassungsprinzip an, das dann zum Marshallplan in Europa in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde.

Alle Anwesenden wurden zum Schluß aufgefordert, den ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus) verhindern zu helfen, der die Europäer endgültig und unwiderruflich versklavt und die unbezahlbaren Spekulationsmassen durch das Ausbluten der Bürger eintreibt, wie es Könige und Adel immer schon taten. Hierzu wurde in der Diskussion die Notwendigkeit einer Volksabstimmung auch in Österreich angesprochen, um den Widerstand gegen den ESM in vielen anderen europäischen Ländern zu unterstützen, und eine entsprechende Resolution beschlossen (siehe nebenstehenden Kasten).

Der Widerstand gegen den ESM bringt aber noch keine Lösung für den o.g. Bankrott des Weltfinanzsystems. Für die Befreiung aus dem Schuldenturm brauchen wir die Lehren der Amerikanischen Revolution. Wie für Mozart und verbündete Humanisten gilt es für uns, unter den Bürgern den Freiheitsgeist zu wecken und die erfolgreichen Verfassungswege des Trennbanken- und Bankrottverfahrens gegen die Banken und staatlichen Kredit für das Gemeinwohl durchzusetzen. Dann sind die Aussichten gegeben, das Überleben der Menschheit zu sichern.

Martin Kaiser