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Friedrich Schiller



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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Die wahre Humanität der Menschheit verwirklichen

Das Schiller-Institut veranstaltete eine Konferenz in New York City, um „Amerika für die Perspektive einer universellen Kultur zu gewinnen“.

Die internationale Konferenz zum Thema „Der Bau einer Weltlandbrücke - die wahre Humanität der Menschheit verwirklichen“, die am 7. April in New York City vom Schiller-Institut veranstaltet wurde, zeigte den Erfolg der Ideen von Lyndon LaRouche, und sie zeigte auch das Potential der Vereinigten Staaten, sich aus der verheerenden Geopolitik und dem Wirtschaftskollaps zu befreien und zu ihrer traditionellen Identität als produktive Nation zurückzukehren. An der insgesamt rund 15 Stunden langen Konferenz nahmen 300 Gäste aus vielen Teilen der USA sowie einem Dutzend Ländern aus Asien, Afrika und Europa teil.

Helga Zepp-LaRouche hielt zur Eröffnung eine umfassende und inspirierende Rede unter dem Titel „Jenseits von Geopolitik und Polarität: eine Zukunft für die Menschheit“, in der die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit für die gemeinsamen Ziele der Menschheit im Mittelpunkt stand. Sie zeigte auf, daß die von ihr und ihrem Ehemann Lyndon LaRouche zur Zeit der Auflösung des Warschauer Paktes entwickelte Idee der Weltlandbrücke die einzige Möglichkeit ist, einen dauerhaften Frieden zu garantieren.

Sie beschrieb dann einen Dialog der Kulturen, in dem alle Zivilisationen der Welt mit ihren kulturellen Höhepunkten in der Geschichte vertreten sind: „Die Amerikaner müssen wieder Republikaner werden wie Benjamin Franklin und die anderen Gründerväter, wie Alexander Hamilton, Lincoln, Roosevelt, Kennedy. In Deutschland, denke ich, müssen wir zur deutschen Klassik zurückkehren. Andere Nationen haben ebenfalls Höhepunkte ihrer Kultur, die wir wiederbeleben müssen. Dann müssen wir die Beziehungen zueinander vom Standpunkt der tatsächlich höchsten Form unserer Kultur aufbauen und uns auf die höchsten Formen der Kultur der anderen Nationen beziehen. Und dann werden wir eine menschliche Welt haben.“ (Den Wortlaut ihrer Ausführungen finden Sie hier.)

Nach ihr sprach der frühere US-Justizminister (1966-67) Ramsey Clark, der seine eigenen langjährigen Erfahrungen zu einem Bericht über die jüngere Weltgeschichte verwob, in dem er die Alternative zu der Kriegspolitik der meisten US-Regierungen nach Kennedy hervorhob.

Der nächste Redner war der chinesische Journalistikprofessor Li Xiguang von der Tsinghua-Universität in Beijing. Prof. Li hat seit 1990 die Seidenstraße immer wieder bereist - durch Zentralasien und über die drei Nord-Süd-Routen und wieder zurück - und für sie geworben. Auf diesen Reisen führte er insgesamt rund 500 Studenten, und er hat zwei Bücher über die Seidenstraße veröffentlicht. Li beschrieb mit zahlreichen Abbildungen die weiten Gebiete von Chinas Seidenstraßenprojekt „Gürtel und Straße“. Er berichtete über seine beiden Vorbilder, den buddhistischen Mönch Xuanzang (602-664) und dessen Vorläufer Faxian (337-422), die beide lange und anstrengende Reisen über die Seidenstraße machten und viele Kenntnisse über die Weltkulturen, insbesondere die Sprache und Kultur des Sanskrit und buddhistische Originalschriften, zum erstenmal nach China brachten.

Auch der ägyptische Generalkonsul in New York, Ahmed Farouk, sprach bei der Konferenz. Er schilderte enthusiastisch den Bau des Neuen Suezkanals, der - von den Ägyptern selbst finanziert - in Rekordzeit bewältigt wurde, und die in Kombination mit dem Kanal geplanten drei Entwicklungszonen. Das Publikum hörte ehrfürchtig zu, denn viele erinnerten sich dabei an die früheren Großprojekte in den Vereinigten Staaten - wie den Hoover-Damm, die TVA usw. -, während ihnen gleichzeitig schmerzlich bewußt war, daß heute in Amerika nichts dergleichen verwirklicht wird. Generalkonsul Farouk zeigte auch ein achtminütiges Video über den Neuen Suezkanal (das Sie im Internet im englischen Original ansehen können unter https://www.youtube.com/watch?v=eGNnYq5dT3w).

Den Fortschritt der Menschheit verteidigen

Am Nachmittag ging es um Wissenschaft und insbesondere um die Raumfahrt. Kesha Rogers eröffnete die Sitzung mit einem kämpferischen Beitrag, in dem sie darauf hinwies, daß die Kürzungen bei den Budgets für Forschung und Raumfahrt keine Frage der knappen Geldmittel seien, sondern „ein fundamentaler Angriff auf die schöpferische Identität des Menschen“. (Die Übersetzung ihrer Rede finden Sie in dieser Ausgabe.)

Es folgte der Höhepunkt der Konferenz, eine längere Diskussion mit Lyndon LaRouche, der über Skype zugeschaltet war. LaRouche kam in seinen Antworten auf die ihm gestellten Fragen immer wieder auf das Thema zurück, daß alle Änderungen in unserer physischen Wirtschaft und in der Zukunft der Menschheit stets vom Denken des Menschen bestimmt sein werden. Keine bekannte Tierart sei dazu in der Lage, nur der Mensch könne gezielt handeln, um die Zukunft seiner Gattung zu gestalten.

Jason Ross sprach über die „Wissenschaft als einigende Mission der Gesellschaft“ - meinte jedoch, angemessener wäre wohl der Titel „Wir sind noch nicht fertig“ (mit dem Fortschritt). Er beschrieb den Fortschritt der Menschheit von der Steinzeit über die Eisenzeit und das Zeitalter der Dampfmaschinen bis hin zur Raumfahrt, von der Verbrennung von Holz über Kohle bis zu den chemischen Treibstoffen der heutigen Raumfahrzeuge. „Wenn wir dann den nuklearen Raketenantrieb beherrschen, kann man zum Mars und wieder zurück reisen. Man würde nicht lange dort verweilen können, aber man könnte innerhalb einer Woche dorthin und wieder zurück gelangen, man bräuchte dafür nicht viele Monate wie jetzt.“

Aber diese Entwicklung werde nicht gefördert. „Insbesondere die Kernfusionsforschung wurde in den letzten Jahrzehnten dermaßen unterfinanziert, daß dahinter die Absicht stehen muß, diese Durchbrüche nicht zu erreichen.“

Das Problem liege in der oligarchischen Denkweise, die er am Beispiel des Prometheus-Mythos beschrieb: „Zeus, der König des Olymp, sagte, das Feuer sei nur für ihn bestimmt, aber nicht für die Sterblichen. Sein Selbstverständnis lag in seiner Überlegenheit über sie. Wenn die Menschen sich entwickelten, was bliebe dann von seinem Selbstverständnis übrig?“

Er schloß: „Wenn man überlegt, wieviel weiter wir eigentlich schon sein sollten, als wir es heute sind, dann ist es wirklich erstaunlich. Indem wir als Gesellschaft kulturelle Institutionen schaffen, mit denen wir uns auf das Ziel ausrichten, diese höheren Ebenen zu erreichen, bieten wir den Menschen - uns gegenseitig, uns selbst - die Chance, ein Leben zu führen, auf das wir am Ende zurückschauen und sagen können, daß die Zukunft es als notwendig betrachten wird.“

Außerdem sprachen in diesem Konferenzabschnitt zwei frühere NASA-Mitarbeiter: Tom Wysmuller hielt eine Rede zum Thema „Warum bemannte Raumfahrt?“ und Dr. Feng Hsu befaßte sich mit der Sonnenforschung.

Amerika für die Perspektive einer universellen Kultur gewinnen

Die abschließende Sitzung am Abend war ein außergewöhnlicher Dialog großer Kulturen. Die musikalischen Beiträge umfaßten italienische Belcanto-Gesangsstücke und deutsche Kunstlieder, ein gesungenes Gedicht des Bengalen Rabindranath Tagore sowie klassische chinesische Musik auf alten Saiteninstrumenten. Hinzu kamen zwei Vorträge, von Prof. Ben Wang vom China Institute über „Die Einheit von Kalligraphie, Dichtung, Malerei und Musik in der chinesischen Kunst“ sowie der bekannten italienisch-amerikanischen Gesangspädagogin Carmela Altamura über „Verdis Opern und Italiens Risorgimento-Bewegung“.

Helga Zepp-LaRouche schloß diese Sitzung und die Konferenz mit der Bemerkung, die Vorträge hätten über jeden Zweifel hinaus gezeigt, daß es möglich ist, die Menschheit auch ohne Krieg zu einigen. Genau das müsse jetzt erreicht und durchgesetzt werden. Sie forderte alle Teilnehmer der Konferenz auf, sich aktiv dafür einzusetzen, Schönheit zu schaffen und Amerika für diese Perspektive einer universellen, menschlichen Kultur zu gewinnen, um auf diese Weise eine Revolution herbeizuführen.