Chinesische Führung widerlegt Gerede über neue Kulturrevolution
Der 16. Mai war der 50. Jahrestag des Beginns der verheerenden Großen
Proletarischen Kulturrevolution in China 1966. Aus diesem Anlaß erhoben die
üblichen China-feindlichen Netzwerke Vorwürfe, Präsident Xi Jinping wolle
seine eigene neue Kulturrevolution organisieren. Dabei verleumden sie
insbesondere seine Anti-Korruptions-Kampagne und seine Abwehrmaßnahmen gegen
Vorstöße einer Farbenrevolution als Schritte hin zu einer diktatorischen
Herrschaft und einem Personenkult nach dem Vorbild von Mao Zedong. Tatsächlich
sind auch einige Kräfte in China selbst anfällig für eine irrationale
Nostalgie für diese Ära.
In der internationalen Zeitung der Kommunistischen Partei, People’s
Daily, wurden am 17. Mai solche Gedanken ganz klar verworfen. Dort heißt
es, China werde „eine Neuauflage eines Fehlers wie der Kulturrevolution, die
... umfassenden, schweren Schaden anrichtete“ niemals zulassen. Und weiter:
„Die Geschichte belegt reichlich, daß die Kulturrevolution in Theorie und
Praxis völlig falsch war. In keinem Sinne war sie revolutionär oder sozial
fortschrittlich und hätte es auch nie sein können.“
Auch in der Tageszeitung Global Times, die zur People’s
Daily-Gruppe gehört, erschien am 17. Mai ein ähnlicher Hauptkommentar, die
Überschrift lautete: „Die Gesellschaft lehnt die Kulturrevolution strikt ab“.
Darin heißt es, „das ein Jahrzehnt währende Chaos im Innern war eine gewaltige
Katastrophe“. Dies wird erläutert:
„Chinas Entwicklung in den jüngsten Jahrzehnten begann mit einer
vollständigen Ablehnung der Kulturrevolution in der Theorie und einer
Verlagerung des Schwerpunkts auf den Wirtschaftsaufbau in der Praxis. Mehr als
30 Jahre lang mühten wir uns ab, um die Verluste wettzumachen. Dieses
gemeinsame Ziel war ein starker Antrieb für den Fortschritt des Landes... Ob
bei der Anti-Korruptions-Kampagne oder der Förderung des Rechtsstaats oder bei
der Entwicklung des Lebensstandards der Öffentlichkeit und dem Abbau des
sozialen Gefälles, wir müssen am Weg des Sozialismus chinesischer Prägung
festhalten.
Wir müssen uns von der Kulturrevolution verabschieden. Wir wiederholen es
heute: Die Kulturrevolution kann und wird nicht zurückkommen. Sie hat keinen
Platz im heutigen China.“
Wie sich leicht erkennen läßt, haben die gigantischen Infrastrukturprojekte
der chinesischen Führung unter Xi Jinping (Neue Seidenstraße, „Gürtel und
Straße“) eine völlig andere Grundlage. Man sollte auch nicht vergessen, daß
Xis Vater während der Kulturrevolution entlassen und 1968 inhaftiert wurde und
er selbst als Kind mehrere Jahre zwangsweise zur Landarbeit verschickt
wurde.
eir
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