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Friedrich Schiller



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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

„Manhattan-Projekt“ auch in Europa gestartet

Eine Diskussion und Wiederbelebung der Ideen der Höhepunkte aller Kulturen der Menschheitsgeschichte ist wesentlich, wenn das neue Paradigma für die Menschheit erfolgreich sein soll. Die vom Schiller-Institut gestartete Kulturkampagne in Manhattan ist ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg, und um diesen Prozeß auch nach Europa zu holen, kamen am 2. und 3. Januar Mitglieder des Schiller-Instituts aus Paris, Lyon, Kopenhagen, Essen, Dresden, Berlin und Wiesbaden in Wiesbaden zusammen, um diese Aufgabe anzupacken. Beide Tage des Seminars waren gefüllt mit Stimmausbildung und Diskussionen darüber, wie die individuellen Singstimmen entwickelt werden können, sowie mit verschiedenen Vorträgen und Arbeitsgruppen.

Helga Zepp-LaRouche, über Skype zugeschaltet, eröffnete das Seminar. Sie machte deutlich, daß wir uns an einem einzigartigen Moment in der Menschheitsgeschichte befinden; das Schiller-Institut müsse daher die kulturelle Führung übernehmen und soweit wie möglich in die Gesellschaft hinausreichen. Sie hob die Bedeutung eines Dialogs der Kulturen hervor; dieser dürfe sich aber nicht auf die Gegenwart beschränken, sondern müsse ein Dialog zwischen den Hochphasen der Kulturen sein, der Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende in die Geschichte zurückgreift. Dieses Konzept vertritt das Schiller-Institut bereits seit seiner Gründung.

Dazu gehört insbesondere die Kampagne für die sogenannte „Verdi-Stimmung“, bei der die Instrumente so gestimmt sind, daß der „Kammerton“ a’ mit 432 Hz erklingt, was einem c’ bei 256 Hz entspricht. Einige der Teilnehmer des Seminars waren schon in den 80er und 90er Jahren an der Mobilisierung für die Verdi-Stimmung beteiligt und konnten daher viele Ideen einbringen und an die jüngeren Teilnehmer weitergeben.

Einer der Vorträge befaßte sich mit der Rolle der klassischen Musik in Frankreich, die dort im Gegensatz zu Deutschland sehr unterdrückt und durch aristotelisches Denken und die Dekadenz des impressionistischen Symbolismus verdrängt worden ist. Trotzdem gibt es einige französische Komponisten in der klassischen Tradition, wie Étienne Mehul, der die Methode Joseph Haydns weiterführen wollte, und George Onslow, der von Robert Schumann gefördert wurde, oder in jüngerer Zeit der Komponist und Kulturpolitiker Marcel Landowski, der die klassische Kultur gegen Modernisten wie Pierre Boulez verteidigte.

Ein Arbeitskreis befaßte sich mit Johann Sebastian Bachs Methode der Generalbaßführung anhand von Beispielen aus Bach Matthäuspassion. Dann wurde über die Kunst des Dirigierens gesprochen und dazu das Werk des Thomaskantors Kurt Thomas aufgegriffen. Ein weiterer Vortrag befaßte sich mit der Rolle des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak in Amerika, der sich dort dafür einsetzte, eine nationale amerikanische Musik zu entwickeln, und der Bedeutung des afroamerikanischen Baritons William Warfield und der Wahrheitsliebe seiner musikalischen Aufführungen. Außerdem wurden eigene Kompositionen von Mitgliedern des Schiller-Instituts erarbeitet und aufgeführt.

Insgesamt war es ein sehr erfrischendes Treffen. Der nächste Schritt muß es nun sein, diese Arbeit und Ideen durch Musikabende, Konzerte etc. in die Bevölkerung hinaus zu tragen. Halten Sie also Ihre Ohren offen!

Benjamin Lylloff