Die LaRouche-Bewegung ist nicht aufzuhalten!
Lyndon LaRouche, der herausragende Gelehrte, Ökonom und Humanist von globaler
Bedeutung, ist in seinem 97. Lebensjahr verstorben.
Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, deren Arbeit weltweit anerkannt
wird. Lyndon LaRouche, der amerikanische Ökonom, Politiker, Staatsmann und
Gründer mehrerer Organisationen, aus denen sich die Bewegung zusammensetzte, die
seinen Namen trägt, hat seinen Platz unter ihnen verdient.
Lyndon LaRouche ist als Autor der Theorie der „physischen Ökonomie“, als
Gegensatz zu monetaristischen Vorstellungen der Weltregierung, in die Geschichte
eingegangen. Er hat das Erbe von Gottfried Leibniz, der die physikalische
Ökonomie als Wissenschaft gegründet hatte, sowie die Arbeiten von Benjamin
Franklin und Alexander Hamilton kreativ weiterentwickelt.
LaRouche war ein unermüdlicher Kämpfer gegen die Politik des IWF, der WTO und
der Weltbank, und er entlarvte ihr wahres Wesen als Institutionen der
Globalisierung, die die Volkswirtschaften ruinieren und somit eine echte
nationale Souveränität zerstören. Er hatte große Achtung für den US-Präsidenten
Abraham Lincoln (und starb an dessen Geburtstag am 12. Februar) als Vertreter
der Interessen des gesamten amerikanischen Volkes. Gleichzeitig sparte LaRouche
nicht mit seiner Kritik an der Plejade der zeitgenössischen amerikanischen
Präsidenten, die er als Marionetten internationaler Seilschaften hinter den
Kulissen betrachtete, die in den USA wie auch in der ganzen Welt Unrecht,
Konflikte und Kriege hervorgebracht haben.
Lyndon LaRouche kandidierte acht Mal (von 1976 bis 2004) für das
amerikanische Präsidentenamt, um für die Umsetzung seiner Überzeugungen und
Ideen zu werben. Verständlicherweise versuchten die Behörden, ihn als einen für
sie nutzlosen Politiker zu diskreditieren und ihn ins Gefängnis zu stecken. So
wurde LaRouche 1989 wegen erdichteter Betrugsvorwürfe zu 15 Jahren Haft
verurteilt. Seine Freilassung erfolgte jedoch schon nach fünf Jahren, nachdem
Hunderttausende von Wissenschaftlern, Politikern, Staatsmännern und
Persönlichkeiten aus allen Kontinenten Lyn (wie Lyndon LaRouche von seinen
Anhängern genannt wird) verteidigt hatten. Wladimir Romanowitsch Martschenko und
ich haben als Volksdeputierte der Ukraine in der 2. Legislaturperiode des
Obersten Rada, als wir Lyn noch nicht persönlich getroffen hatten, aber von
seiner Arbeit wußten und seine Lehren bekannt machten, eine Petition zu seiner
Verteidigung unterzeichnet.
Der frühere US-Justizminister Ramsey Clark hat als LaRouches Rechtsanwalt
erklärt, dieser Fall sei ein beispielloser Machtmißbrauch durch die US-Regierung
gewesen, um zu versuchen, die LaRouche-Organisation kaputtzumachen.
Helga Zepp-LaRouche, die Lyn heiratete, war eine führende Aktivistin in der
deutschen Bewegung der LaRouche-Bewegung. 1984 gründete sie, inspiriert durch
seine Ideen und Unterstützung, das Schiller-Institut. Mittlerweile gibt es auf
allen Kontinenten Niederlassungen des Instituts und Aktivisten der
LaRouche-Bewegung, die eine intellektuelle Elite bilden, die den Sprachrohren
der etablierten Weltordnung entgegensteht.
Zu den herausragenden wissenschaftlichen Vorhersagen LaRouches zählen seine
Prognose der Umwälzungen im Währungs- und Kreditsystem, die sich aus dem
Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems ergeben würden, die Prognose der
bevorstehenden Weltwirtschaftskrise von 2007 sowie 2010 die Prognose des
unaufhaltsamen Zusammenbruchs des Finanzsystems als Folge der spekulativen
Finanzblasen (Derivate).
Ich hatte das große Glück, Lyn persönlich kennenzulernen. Ich war auf seine
Anhänger aufmerksam geworden, weil ich im April 1994 als Doktorarbeit in
Wirtschaftswissenschaften eine gründliche Kritik an den nach den Vorgaben des
IWF durchgeführten Reformen verfaßt hatte. Schon im Februar 1995 flogen Wladimir
Martschenko und ich auf Einladung LaRouches (der inzwischen aus dem Gefängnis
entlassen worden war) zu einer Konferenz der LaRouche-Bewegung in die USA. Die
mehr als tausend Teilnehmer dieser Konferenz waren eine starke Kraft von
Kämpfern gegen den „Finanzfaschismus“ des IWF – so definierte LaRouche das Wesen
der Operationen des IWF. Ich war gleichzeitig schockiert und inspiriert. Ich war
überzeugt, daß auch die Ukraine vor einer solchen Versklavung gerettet werden
könnte. Der Fairneß halber sei angemerkt, daß ich schon früher versucht hatte,
die Katastrophe zu verhindern, indem ich versuchte, Vertretern der
Sozialistischen Partei (zu deren führenden Mitgliedern ich seit 1991 gehörte) –
Parlamentspräsident Moros [Vorsitzender der Sozialistischen Partei] und den
Abgeordneten der Mehrheitsgruppe 239 – die wahre Natur des IWF zu erklären. Sie
haben nicht auf mich zugehört.
Dann beschlossen Martschenko und ich, die LaRouche-Leute (und Lyn selbst
zusammen mit Helga) in die Ukraine einzuladen. Im Frühjahr 1995 kamen die
führenden LaRouche-Aktivisten Michael Vitt (Deutschland) und Dennis Small (USA).
Wir organisierten für sie Treffen mit dem Politischen Rat der Sozialistischen
Partei und den Sozialistischen Abgeordneten. Im Frühsommer 1995 kamen Lyndon
LaRouche und Helga. Wir haben für sie ein Treffen mit Alexander Moros
organisiert. Lyn lieferte verheerende Argumente gegen den IWF.
Und alles ohne Erfolg! Die Bibel sagt uns weise, man solle keine Perlen vor
die Säue werfen. Zu dieser Zeit lag alles in den Händen von Moros und der
kommunistisch-sozialistischen Mehrheit im Parlament. Es wäre noch möglich
gewesen, unser Land zu retten. Wir hätten den IWF sofort verlassen und die
„Grundlagen der Innen- und Außenpolitik“ umsetzen sollen, die eine Gruppe
ukrainischer Wissenschaftler unter meiner Leitung entworfen hatten. Das
Parlament unterstützte dieses Dokument am 15. Juni 1994. Es war die Grundlage
für die Umsetzung des „Wirtschaftsprogramms zur Verhütung einer nationalen
Katastrophe“, das ebenfalls von der von mir angeführten Gruppe ukrainischer
Wissenschaftler entworfen wurde und das ich am 11. Oktober 1995 in der Obersten
Rada vorgestellt hatte.
Alles hätte anders werden können! Aber damals beschlossen alle diese Morose,
sich nicht nur mir, sondern auch dem großen LaRouche gegenüber taub zu stellen.
Und dann schwatzten und zeterten sie weiter ihren Unsinn und kandidierten immer
wieder für die Präsidentschaft der Ukraine.
LaRouche hat versucht, die Ukraine zu retten. Er hat versucht, den ganzen
Planeten zu retten. Er kritisierte erbarmungslos die „Grünen“ (und zeigte ihre
Verbundenheit mit der Weltoligarchie), er verteidigte die Vorteile der Atomkraft
als notwendige Voraussetzung für den technischen Fortschritt und legte (lange
vor China) erstaunliche Ideen zur Schaffung internationaler Transportkorridore
vor, dazu Ideen zur Organisation von Flügen zum Mars und zur Erschließung neuer
Energiequellen. Er verbreitete die Idee, den „Krieg der Sterne“ zur Verteidigung
unseres Planeten gegen kosmische Katastrophen einzusetzen. Faktisch wurden
LaRouches diesbezügliche Ideen auf den Kopf gestellt durch die Vorstellung,
Erdlinge aus dem Weltall zu vernichten. Und Lyndon LaRouche hat in seinem langen
Leben noch viel, viel mehr vorgeschlagen.
Wladimir Martschenko und ich besuchten Lyn zuhause in den USA und in Helgas
Haus in Deutschland (sie haben seit über 40 Jahren zwei Wohnungen) und nahmen an
vielen von ihnen organisierten Konferenzen teil. Und immer (immer!) waren die
Treffen mit Lyn und Helga großartige Ereignisse in meinem Leben, die mir enorm
viel Energie gaben, um den so schwierigen, gefährlichen und so anstrengenden
Kampf zur Rettung der Ukraine vor der Versklavung durch die Weltregierung und
gegen die Verarmung und physische Zerstörung unseres Volkes fortzusetzen.
Das letzte Mal, als wir uns mit Lyn und Helga trafen, war im November 2017
auf einer Konferenz des Schiller-Instituts in Deutschland. Jetzt ist Helga
alleine... Ich drücke ihr mein aufrichtiges Beileid zu diesem irreparablen
Verlust aus.
Vielen Dank Dir, unserem großartigen Lyn! Du hast ein langes und
außerordentlich lebhaftes und erfülltes Leben gelebt. Die Menschheit wird Dich
nicht vergessen! Und die drohende Weltkatastrophe, die hundertmal
zerstörerischer sein wird als alle vorangegangenen Umbrüche, wird die Menschen
zwangsläufig dazu bringen, die Ideen von Lyndon LaRouche zu erkennen und
umzusetzen.
Die LaRouche-Bewegung ist nicht aufzuhalten!
P.S. Am 14. Februar 2019 veranstalteten die Progressiven Sozialisten des
Kiewer Stadtverbands der PSPU bei ihrem Parteitag eine Schweigeminute zum
Gedenken an Lyndon LaRouche.
Natalja Witrenko
Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Vorsitzende der Progressiven
Sozialistischen Partei der Ukraine, Abgeordnete in der zweiten und dritten
Legislaturperiode des Obersten Rada.
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