"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Afrika

Schiller-Institut zu Gast beim Rußland-Afrika-Gipfel

Von Sébastien Périmony

Sébastien Périmony, Afrika-Beauftragter des Schiller-Instituts, übermittelte den folgenden Bericht über den Rußland-Afrika-Gipfel, der Ende Juli in St. Petersburg stattfand. Das französische Original-Video finden Sie auf Youtube unter: https://www.youtube.com/watch?v=cIsrVIRP47I

Hallo zusammen, ich bin Sébastien Périmony, Leiter des Afrika-Büros des Schiller-Instituts, für das ich am jüngsten Rußland-Afrika-Gipfel teilnehmen konnte, der am 27. und 28. Juli im schönen Sankt Petersburg in Rußland stattfand – ein historischer Gipfel und ein Symbol für die sich verändernden Zeiten, in denen wir leben.

Für uns, das Schiller-Institut, war es historisch, weil wir die einzige westliche Organisation waren, die zur Teilnahme an diesem Gipfel eingeladen wurde. Und warum? Weil das Schiller-Institut seit seiner Gründung durch Helga Zepp-LaRouche 1984 für den Weltfrieden, für die gegenseitige Entwicklung und für den Dialog der Kulturen kämpft, im Geiste von Bandung und der Blockfreien-Bewegung, um die Völker von Finanzoligarchie, Imperialismus und Neokolonialismus zu emanzipieren.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit unsere afrikanischen Freunde warnen, denn seit etwa einer Woche sehe ich im Internet viele Analysen und Experten, die Videos drehen, in denen sie das „Ende von Françafrique“ verkünden und den Neokolonialismus anprangern, als hätten sie ihn erst vor einer Woche entdeckt! Wie wir alle wissen, wird Françafrique versuchen, mit seinem Heer von Agenten und „Experten“ die Bewegung für die Emanzipation der afrikanischen Völker zu kapern, weil es weiß, daß das Todesurteil für den Neokolonialismus bereits unterschrieben ist und dies durch nichts aufzuhalten ist.

Erinnern wir uns an den von Emmanuel Macron veranstalteten Afrika-Frankreich-Gipfel in Montpellier [im Oktober 2021], an dem ich ebenfalls teilgenommen habe. Organisiert von seinem Präsidialrat für Afrika, kamen pseudo-afrikanische Intellektuelle in einer groß aufgemachten Kommunikationssitzung zusammen, um Präsident Macron die „vier Wahrheiten“ über die französische Politik in Afrika zu erzählen. In Wirklichkeit waren sie nur unterwürfige Lakaien dieser neokolonialen Institution!

Aber die Afrikaner lassen sich nicht länger täuschen, das sehen wir gerade in Niger, in der Zentralafrikanischen Republik, in Mali und Burkina Faso. Es herrscht ein sehr starker Wille der Bevölkerung und insbesondere der Jugend, sich von der verbrecherischen Politik zu befreien, die von den westlichen Institutionen seit der Unabhängigkeit Afrikas mit den Militär- und Währungsvereinbarungen betrieben und diesen Ländern aufgezwungen wurde. Nun befreien sie sich davon. Ich möchte daran erinnern, daß alle Länder der CFA-Zone, dieser Kolonialwährung, die 14 französischsprachigen Länder der CFA-Zone, im UN-Bericht über den Index der menschlichen Entwicklung für die Jahre 2021/2022 zu den 50 ärmsten Ländern der Welt gehören!

Eine historische Konferenz

Die Anwesenheit des Schiller-Instituts auf dieser Konferenz [in St. Petersburg] ist insofern sehr wichtig, denn das zeigt der Welt, daß Afrika und Rußland Freunde in Europa haben – deshalb wurden wir eingeladen –, und daß Frankreich auf unserer Seite sein wird, wenn es eine Zukunft außerhalb des Neokolonialismus, außerhalb dieses Imperialismus hat.

© Sebastién Périmony (Youtube)

Abb. 1: Der Autor bei seinem Besuch in Mali im Januar 2021.

Die Afrikaner wissen das, und deshalb wurden wir im Januar 2021 nach Mali eingeladen, zwischen den beiden Revo­lu­tionen, die damals in dem Land statt­fan­den, um die Einheit des französischen und malischen Volkes gegen die Politik der Finanzoligarchie zu demonstrieren (Abbildung 1). Ich sage es laut und deutlich: Wir wollen keine militärischen Interventionen des Westens im all­ge­mei­nen und Frankreichs im besonderen mehr auf dem afrikanischen Kontinent!

Historisch war der Gipfel auch wegen seiner Bedeutung für den globalen Paradigmenwechsel hin zu einer multipolaren, entdollarisierten Welt, die auf gegenseitigem Respekt und Entwicklung beruht. Wie Wladimir Putin auf einer Pressekonferenz anläßlich des Rußland-Afrika-Gipfels sagte, ich zitiere: „Dieses Gipfeltreffen bestätigt einmal mehr die feste Entschlossenheit Rußlands und Afrikas, die Entwicklung und Suche nach neuen Formen der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit fortzusetzen.“ Und das ist es, was ich vor Ort beobachten konnte.

Trotz des starken Drucks, den westliche Institutionen auf die afrikanischen Staats- und Regierungschefs ausübten, nicht am Gipfel teilzunehmen, nahmen am Rußland-Afrika-Forum offizielle Delegationen aus 48 Ländern teil. 27 Länder waren durch ihre Staatsoberhäupter oder Ministerpräsidenten vertreten, dazu auch die fünf größten Integrationsverbände des Kontinents waren, darunter die Afrikanische Union (AU), vertreten durch ihren derzeitigen Vorsitzenden Azali Assoumani, Präsident der Union der Komoren, sowie Moussa Faki Mahamat, der Vorsitzende der AU-Kommission, um nur die beiden wichtigsten zu nennen. 17 Staatschefs kamen in Person.

Dieses Gipfeltreffen brachte eine Revolution im Weltgeschehen, weil eine multipolare Welt geschaffen wurde:

  • Erstens eine Abschlußerklärung des Gipfels, in der sich die Teilnehmer dazu verpflichten, „gemeinsam eine neue, gerechtere multipolare Architektur der Weltordnung aufzubauen, die auf der souveränen Gleichheit der Staaten und der Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen beruht“.

  • Eine Erklärung zur Verhinderung eines Wettrüstens im Weltraum.

  • Eine Erklärung über die Zusammenarbeit zur Gewährleistung der internationalen Informationssicherheit – denn wie Sie wissen, ist der Krieg gegen „Fake News“ allgegenwärtig.

  • Eine Erklärung zur Stärkung der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus.

  • Und schließlich ein russisch-afrikanischer Aktionsplan für den Zeitraum 2023-26 zur Vorbereitung der vollständigen Umsetzung der auf dem Gipfel unterzeichneten Abkommen.

Wie Anton Kobjakow, Berater des russischen Präsidenten und Exekutivsekretär des Organisationskomitees der Rußland-Afrika-Veranstaltungen, sagte, gab es mehr als 9000 Teilnehmer, u.a. tausend Vertreter russischer und afrikanischer Unternehmen, natürlich offizielle Delegationen aus verschiedenen Ländern, aber auch Organisationen der Zivilgesellschaft. Die afrikanischen Unternehmen waren zahlreich vertreten und präsentierten überall Stände, an denen sie ihr Kunsthandwerk und verschiedene afrikanische Produkte vorstellten, sowie die russischen Partner vor Ort.

Insgesamt wurden 59 Runde Tische organisiert, an denen 457 Redner teilnahmen, die sich auf vier Hauptbereiche konzentrierten: „Die neue globale Wirtschaft“, das ist das Thema. Das zweite Thema war „Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie“, das dritte „Der humanitäre und soziale Bereich: Zusammenarbeit für eine neue Lebensqualität“ und das vierte „Integrierte Sicherheit und die souveräne Entwicklung aller Nationen der Welt“.

Und merkwürdigerweise kam keiner einziger Teilnehmer aus dem Westen – außer dem Schiller-Institut und einem Journalisten von France 24, den ich traf.

© www.kremlin.ru

Abb. 2: Die Präsidentin der Neuen Entwicklungsbank der BRICS, Dilma Rousseff, im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Zu erwähnen ist auch die außer­ge­wöhn­liche Anwesenheit von Dilma Rousseff, der ehemaligen Präsidentin Brasiliens und jetzigen Leiterin der internationalen Neuen Entwicklungsbank (NDB), der BRICS-Bank. Während ihres Austauschs mit Wladimir Putin (Abbildung 2) erinnerte er uns daran, daß er und Dilma Rousseff 2014 die Schaffung dieser Finanzstruktur initiiert hatten und daß die Mitglieder der BRICS „nicht hier sind, um sich gegen irgend jemanden zu verbünden, sondern um im Interesse aller zu arbeiten, und das gilt auch für den Finanzsektor“. Mit anderen Worten: Die Entdollarisierung der Weltwirtschaft läuft!

Ich konnte an einer Vielzahl von Panels teilnehmen, von denen eines faszi­nie­ren­der war als das andere. Ich werde hier nur einige davon erwähnen.

„Würgegriff des Kolonialismus“

Im ersten Panel, bei dem der Präsident von Simbabwe, Emmerson Mnangagwa, anwesend war, gab es eine sehr klare Aussage, es wurde nichts schöngeredet, es war klar und präzise. Er prangerte den „Würgegriff des Kolonialismus und Imperialismus“ an, das waren seine Worte. Er erklärte, daß es eine globalistische Ordnung gibt, die gegen den Globalen Süden kämpft, aber daß wir mit zusammen fortschrittlichen Nationen wie Rußland und China gewinnen werden. Er prangerte den Westen an, der uns in den letzten hundert Jahren daran gehindert hat, wirkliche Unabhängigkeit zu erlangen, und der nun ankommt, um uns über Demokratie zu belehren und eine Marionettenopposition zu finanzieren! Soviel zu seinen recht klaren Worten.

Abschließend kündigte er an, Simbabwe werde mit der Umsetzung des Programms „Wissenschaft und Technologie 2030“ einen qualitativen Sprung in allen Bereichen seiner Realwirtschaft machen.

In einem Austausch mit dem russischen Präsidenten, der während des Gipfels veröffentlicht wurde, erklärte der simbabwische Präsident außerdem: „Angesichts der Sanktionen, die gegen unsere beiden Länder, Rußland und Simbabwe, verhängt wurden, und der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten bei der Durchführung von Transaktionen in US-Dollar erklärt sich Simbabwe bereit, autonome Alternativlösungen und die Verwendung anderer Zahlungsmittel für verschiedene Transaktionen zu suchen. Ich freue mich, daß die Russische Föderation dies dank oder trotz der verhängten Sanktionen bereits erreicht hat.“ Wieder die Entdollarisierung!

Atome für den Frieden

2020 habe ich ein Buch mit dem Titel Voir l'Afrique avec les yeux du future („Afrika mit den Augen der Zukunft sehen“) geschrieben, in dem das erste Kapitel der Währungssouveränität der einzelnen afrikanischen Länder gewidmet ist. Das zweite handelt von der Raumfahrt, der Entwicklung von Weltraumtechnologien in Afrika, und das dritte von der Entwicklung der zivilen Kernkraft in Afrika, ein Tabu-Thema. Nun, auf dem Rußland-Afrika-Gipfel war nicht alles tabu. Das erste Panel hätte nicht deutlicher sein können, es war das erste Panel des ganzen Gipfels: „Atome für den Frieden“, ein historisches Programm.

Auf dem afrikanischen Kontinent ist derzeit nur ein einziges Kernkraftwerk in Betrieb, und zwar in Südafrika. Aber ein weiteres ist derzeit im Bau, zusammen mit dem russischen Atomkonzern Rosatom, in El Dabaa in Ägypten. Rosatom hat sich zu folgendem verpflichtet, ich zitiere, was während dieses ersten Panels wiederholt wurde:

  • Lieferung von russischem Kernbrennstoff für die gesamte Lebensdauer des Kraftwerks;

  • Ausbildung des Personals; in Ägypten wurde eine Schule eingerichtet, in der Nuklearingenieure ausgebildet werden, die die Anlage selbst betreiben können;

  • Unterstützung der ägyptischen Partner bei Betrieb und Wartung der Anlage in den ersten zehn Jahren. Danach werden sie durch den Transfer von Wissen und Technologie in der Lage sein, ihr Kernkraftwerk selbst zu betreiben.

Zahlreiche Länder sind also an der zivilen Kernkraft interessiert: Ghana, Nigeria, Ruanda, Burundi, Uganda, das angekündigt hat, daß das erste Kernkraftwerk bis 2031 ans Netz gehen soll, in nur sieben Jahren, ein sehr ehrgeiziges Projekt. Auch Burkina Faso hat offiziell sein Interesse an der Kernkraft auf burkinischem Gebiet bekundet.

Bei dieser ersten Diskussionsrunde war eine Person anwesend, die wir kennen, Princy Mthombeni, die Gründerin von Africa4nuclear, die bereits im April 2022 an einer Konferenz des Schiller-Instituts teilgenommen hat. Sie prangerte erneut die Heuchelei der westlichen Politik zur „nachhaltigen Entwicklung“ und „Energiewende“ an, die sich gegen die Entwicklung der Kernenergie in Afrika richtet. Natürlich schwören sie dabei auf Energien mit geringer Intensität.

Ibrahim Uwizeye, Minister für Wasserbau, Energie und Bergbau der Republik Burundi, erklärte daraufhin, sein Land wolle Zugang zur Kernenergie haben, weil es ein kleines Gebiet mit geringer Fläche ist und die Solarenergie viel Platz benötigt und daher für ein Land wie seines ineffizient wäre. Lyndon LaRouches Konzept der Energieflußdichte wird heute von Ministern afrikanischer Länder öffentlich und konsequent vertreten!

Wie in diesem ersten Panel festgestellt wurde, ist eine der strategischen Herausforderungen, vor denen jedes Land in der heutigen Welt steht, die Einführung von Technologien, die Energiesicherheit gewährleisten, die nachhaltige Entwicklung der verschiedenen Wirtschaftssektoren sichern und die wissenschaftlichen und menschlichen Kapazitäten des Landes stärken können.

Parallel dazu fand eine zweite Podiumsdiskussion zum Thema Weltraum statt, an der ich nicht teilnehmen konnte, weil sie zur gleichen Zeit stattfand. Aber dort war es der gleiche Ansatz: die Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung und die Verbesserung des Lebensstandards der Menschen – und natürlich die Ausbildung der afrikanischen Jugend auf dem höchsten technologischen Niveau. Zu diesem Zweck wurde auf dem Rußland-Afrika-Forum eine Reihe von Vereinbarungen unterzeichnet.

© Sebastién Périmony (Youtube)

Abb. 3: Am Rande des Rußland-Afrika-Gipfels führte Sebastién Périmony ein Interview mit dem russischen Ökonomen Sergej Glasjew, derzeit Minister für Integration und Makroökonomie der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU).

Schließlich möchte ich noch eine sehr interessante Sitzung über die Eurasisch-Afrikanische Wirtschaftsunion mit dem Titel „Horizonte der Zusammenarbeit“ erwähnen. An diesem Panel nahm bemerkens­werterweise Sergej Glasjew teil, ein langjähriger Freund des Schiller-Instituts, der uns die Ehre erwies, uns ein Interview zu gewähren (Abbildung 3), das Sie auf der Website www.institutschiller.org finden. Darin ging er auf die in dieser Sitzung entwickelten Partner­schafts­abkommen ein, die über Rußland hinausgehen: die Eurasische Wirtschaftsunion, die mehrere andere Länder wie Kasachstan, Kirgisistan, Armenien und andere betrifft, und die Ausweitung dieser Zusammenarbeit zwischen diesen Ländern und Afrika. Abkommen mit Ägypten und Angola wurden bereits unterzeichnet, und viele weitere Projekte sind in Vorbereitung. Wir sehen also eine enorme Aus­weitung. Ich möchte ihm persönlich und im Namen des Schiller-Instituts dafür danken, daß er uns dieses Interview während des Rußland-Afrika-Gipfels gewährt hat, denn ich weiß, daß er sehr beschäftigt war.

Initiativen für Kultur und Sport

Zu den Höhepunkten des Gipfels gehörten die vielen kulturellen und sportlichen Initiativen, die einen echten Dialog zwischen der russischen und der afrikanischen Jugend herstellen sollten. Es war faszinierend, den Austausch zwischen den beiden Seiten zu sehen, die einander nach einhelliger Meinung noch besser kennenlernen und entdecken müssen. Unter anderem wurden die Freundschaftsspiele angekündigt, die im September 2024 in Moskau und Jekaterinburg stattfinden sollen, um die Menschen durch Jugendaustausch und Freundschaft zusammenzubringen und einander besser kennenzulernen.

Bei einem Runden Tisch mit jungen russischen und afrikanischen Führungskräften wurde auch ein Jugendprogramm zu den Themen Bildung, Wissenschaft und Technologie erörtert, und für 2024 wurde ein Weltjugendfestival in Rußland angekündigt, das die fortschrittlichsten jungen Menschen der Welt zusammenbringen soll.

Sie sehen also, es gab eine Vielzahl von wissenschaftlichen, technologischen, sportlichen, kulturellen und intellektuellen Begegnungen, die absolut faszinierend waren. Ganz zu schweigen von den vielen kulturellen Veranstaltungen, die vor Ort stattfanden.

Ich möchte nur zwei erwähnen: das dritte internationale Ballettfestival der Innopraktika-Schule, um einem afrikanischen Publikum die russische Ballett-Tradition vorzustellen, und ein afrikanisches Musikfestival am 29. Juli mit einem Konzert afrikanischer Stars, die gekommen waren, um den Russen die afrikanische Musik näher zu bringen. Man sieht, wie der kulturelle Austausch lebt.

Abschließend konnten wir mit zahlreichen politischen Vertretern, panafrikanischen Aktivisten und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammentreffen und diskutieren. Wir wurden von vielen Medien interviewt, darunter Sputnik Afrique, algerische Medien, Afrique Média und viele andere, in denen wir die Vision des Schiller-Instituts von diesem neuen Dialog, diesem Konzert der Nationen, weit entfernt von der kriminellen neokolonialen Politik der NATO, der City of London und der Wall Street, darlegen konnten.

Und trotz der Sanktionspolitik des Westens gegen Rußland und Afrika gab es zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Feindseligkeiten uns gegenüber. Davon zeugen zum Beispiel die einleitenden Worte von Nathalie Yamb, die mir während des Gipfels ein Interview gewährte, das Sie hier lesen können, um sich ein Bild von der Geisteshaltung zu machen, die auf dem Gipfel herrschte:

Sébastien Périmony: Hallo Nathalie, sehr erfreut, Sie kennenzulernen. Wir sind beide auf dem Rußland-Afrika-Gipfel in Sankt Petersburg, und es gibt ein kleines Paradox in unserem Gespräch, denn ich bin Franzose und weiß, daß Sie in meinem Land nicht zugelassen sind. Können Sie uns also sagen, woher diese französische Feindseligkeit Ihnen gegenüber kommt?

Nathalie Yamb: Vielleicht sollten Sie diejenigen fragen, die diese Feindseligkeit empfinden, denn ich empfinde keine gegenüber Frankreich. Ich spüre Widerstand gegen die französische Politik in Afrika...“

Wie ich eingangs sagte, war es für uns sehr wichtig, bei diesem Gipfel anwesend zu sein, denn das Schiller-Institut hat sich immer für den Frieden durch gegenseitige Entwicklung und den Dialog zwischen den Zivilisationen eingesetzt, und genau darum ging es bei diesem zweiten Rußland-Afrika-Gipfel. Wir unterstützen die Volksrevolutionen, die derzeit in Afrika stattfinden, denn davon hängt die Zukunft Afrikas ab – ebenso wie die Ehre Frankreichs, dem Neokolonialismus ein Ende zu setzen. Dies ist ein historischer Moment, und es liegt an uns, die Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen.