"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Afrika

Italienische Baufirma verurteilt Gegner des Gibe-III-Damms in Äthiopien

Eine Koalition von aus London gesteuerten „grünen“ Organisationen unter der Führung von „Rivers International“ und der dem WWF nahestehenden Organisation „Survival International“ bekämpft den Gibe-III-Damm in Äthiopien, ein Wasserkraftprojekt, das Äthiopiens Stromerzeugungskapazitäten durch den Bau des größten Staudamms auf dem afrikanischen Kontinent verdoppeln würde. Dieser Staudamm wird von dem italienischen Baukonzern Salini Construttori errichtet. Am 23. März publizierte die italienische Tageszeitung Corriere della Sera einen Artikel mit der Überschrift „Ein Staudamm setzt 200.000 Äthiopier aufs Trockene“, in dem die Staudamm-Gegner unterstützt und die Kreditgeber aufgefordert werden, die Gelder für den Bau des Staudamms zu sperren.

Diesmal gingen die Staudammbauer jedoch in die Offensive und antworteten, indem sie mit einer Klage drohten und den Staudammgegnern vorwarfen, sie seien gegen die Entwicklung Afrikas. Die Firma Salini veröffentlichte eine Erklärung zur Abwehr der Kampagne der Staudammgegner, die am 28. März vom Corriere abgedruckt wurde. Darin heißt es, dies sei „eine unverantwortliche Kampagne, die mit Argumenten geführt wird, die auf gewaltigen sachlichen Fehlern und sogar auf elementaren arithmetischen und technischen Fehlern beruhen...“ Die Firma kündigt an, daß sie bereit sei, sich vor jedem Forum gegen unbegründete und verleumderische Angriffe zu verteidigen, die dem Unternehmen, der Würde ihrer Techniker und Arbeiter, aber vor allem der Entwicklung des gesamten Horns von Afrika schweren Schaden zufügten. In der Erklärung heißt es dann noch weiter: „Tatsächlich wird es durch das Gibe-Projekt möglich, soviel saubere und erneuerbare Energie zu erzeugen wie zwei Kernkraftwerke mittlerer Größe, und es erlaubt so die nachhaltige Entwicklung eines der ärmsten Gebiete des Planeten.“

Der Gibe-III-Damm wird am Fluß Omo errichtet, der in den in Kenia gelegenen Turkana-See (früher: Rudolf-See) mündet. Er wird die Wasserführung des Flusses regulieren. Die Höhe der Staumauer soll 240 m betragen und ein 150 km langes Wasserreservoir schaffen. Seine Turbinen haben eine Leistung von 1.870 MWe, ungefähr soviel wie Äthiopien derzeit insgesamt an Strom erzeugt. Gibe-III ist Teil der Gibe-Omo-Kaskade, die neben Gibe-III noch die beiden Staudämme Gibe-I (184 MW, schon in Betrieb) und Gibe-II (420 MW, fast fertiggestellt) sowie einen 26 km langen Kanaltunnel umfaßt; zwei weitere Staudämme (Gibe-IV, 1472MW, und Gibe-V, 560MW), sind geplant.

Rivers International wurde 1985 an der Berkeley-Universität gegründet, mit dem erklärten Ziel, den Bau von Staudämmen in aller Welt zu stoppen. Als Sprecher der Anti-Gibe-Kampgne zitiert Corriere della Sera den Oxford-Anthropologen Marco Bassi, der ins Omo-Tal geschickt wurde: „Die Stämme der Kara und Kwegu, die an diesem Fluß leben, sind zum Aussterben verurteilt, und alle Stämme, die im Delta leben, werden gefährdet. Stephen Corry von der Londoner Organisation Survival International sagt: „Der Gibe-III-Damm wird eine Katastrophe von verheerendem Ausmaß für die Stämme im Tal des Omo sein. Ihr Land und ihre Lebensgrundlage werden zerstört werden... Keine respektable äußere Körperschaft sollte dieses grauenhafte Projekt finanzieren.“ Die Ökofaschisten forderten die Afrikanische Entwicklungsbank, die Europäische Investitionsbank, die Weltbank und die italienische Regierung auf, die zugesagten Kredite nicht auszuzahlen.

eir