Zurück zum Journal

  November 2003 Journal (Texte)

Wir müssen diese Nation zurückgewinnen

Die folgende Rede hielt Lyndon LaRouche, der sich um die Nominierung als demokratischer Präsidentschaftskandidat bewirbt, auf einer Wahlkampfveranstaltung am 18. November in St. Louis.

Ich will zunächst vorausschicken, was ich seit dem 1. Januar 2001 unternommen habe, als klar wurde, daß es beschlossene Sache war, den armen George W. Bush zum Präsidenten zu machen, egal ob er nun gewählt war oder nicht. Offen gesagt bin ich der Überzeugung, beide Kandidaten hätten die Wahl verlieren sollen, nur war Al Gore eben der größere Verlierer.

Schon zu dieser Zeit war mir klar, wohin die Reise gehen würde, und ich äußerte dies ab Januar 2001, noch vor George W. Bushs Amtseinführung, einer breiten Öffentlichkeit in Reden und ähnlichen öffentlichen Auftritten. Unter anderem nannte ich zwei Faktoren, mit denen wir es in den kommenden zwei Jahren zu tun hätten. Erstens: George W. Bush habe die Wirtschaftsdepression zwar nicht verursacht, sondern von Clinton geerbt, aber aus Dummheit werde er sie nicht aufhalten, und die Krise werde sich weiter verschärfen. Was sie dann auch tat.

Zweitens sagte ich: Wenn wir die Geschichte und insbesondere die Ereignisse der 30er Jahre betrachten, so stellen wir fest, daß in Zeiten existentieller Krisen des Finanzsystems wie der heutigen die Gefahr besteht, daß bestimmte Finanzkreise hinter den sogenannten "unabhängigen" Zentralbanken und ähnlichen Stellen an einem bestimmten Punkt sagen werden: "Wir bestehen darauf, unsere Schulden einzutreiben, auch wenn man dafür Menschen umbringen muß."

Dagegen wird eine Regierung, die wirklich das Volk vertritt, eher sagen: "Schön und gut, aber für uns hat der Schutz des Menschen Vorrang. Die Menschen sind wichtiger."

So kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen diesen Finanzinteressen und den repräsentativen Regierungen, und die Finanzkreise werden versuchen, Gewaltherrschaften zu errichten. So war es beispielsweise 1789, als die Briten im Interesse der Bankenkreise eine kultische Organisation, die sogenannten Martinisten benutzten, um das zu organisieren, was man hinterher die Französische Revolution nannte.

Seit der Zeit trafen größere Finanzkrisen und schreckliche Kriege oder zumindest die Drohung mit solchen Kriegen häufig zusammen. Dies hat das ganze 20. Jahrhundert geprägt.

Der Aufstieg Deutschlands am Ende des 19. Jahrhunderts geschah unter amerikanischem Einfluß. Sehr wichtig waren dabei Bismarcks Gesetzesänderungen in Deutschland 1877 unter dem Einfluß des führenden amerikanischen Ökonomen der Zeit, Henry C. Carey, und der Schriften Friedrich Lists, der ähnliche Ansichten hatte. Deutschland veränderte sich damit grundlegend, es begann eine umfassende agro-industrielle Entwicklung, aus der Deutschland als Großmacht hervorging.

In derselben Zeit hat der große Chemiker Dmitrij Iwanowitsch Mendelejew [1834-1907], der an der Jahrhundertfeier der Gründung der Vereinigten Staaten in Philadelphia teilgenommen hatte, Zar Alexander II. nach seiner Rückkehr davon überzeugt, die Industrialisierung Rußlands voranzutreiben. In dem Zusammenhang wurde die Transsibirische Eisenbahn geplant und gebaut, anknüpfend an das Vorbild der transkontinentalen Eisenbahnen der USA. Auch Japans Entwicklung zur ersten modernen Industrienation Asiens folgte dem Vorbild der USA unter Lincoln und Carey.

Alle diese Entwicklungen zusammengenommen waren eine Bedrohung für das britische Empire. Es fühlte sich bedroht von Kontinentaleuropa und vom amerikanischen Kontinent. Das Empire sah eine Herausforderung darin, daß in Europa unabhängige, mächtige Nationen entstanden, die sich der Entwicklung ihrer Bevölkerung auf der Grundlage wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts verschrieben. Der damals faktisch regierende Prinz von Wales verfolgte daher den Plan, die Nationen Kontinentaleuropas gegeneinander aufzuhetzen. Daraus entstand der Erste Weltkrieg. So führte die damalige Weltfinanzkrise, die sich 1905-07 zeigte, zum Krieg.

Das System von Versailles, das von Anfang an reiner Wahnsinn war, trieb das europäische Finanzsystem ab 1928 wieder in eine Systemkrise - keine zyklische Depression, sondern eine Zusammenbruchskrise des Systems. An dem Punkt versuchten führende Bankeninteressen, besonders aus Amerika und England, zu wiederholen, was ihnen mit der Machtübernahme Mussolinis in Italien gelungen war: Sie brachten in Deutschland Hitler an die Macht. Dies geschah vor allem über die finanzielle Unterstütung durch Montagu Norman, den damaligen Chef der Bank von England, der die Finanzinteressen von Brown Brothers vertrat. Brown Brothers hatte sich damals mit Harriman & Co. in New York zu Brown Brothers Harriman zusammengeschlossen.

Brown Brothers Harriman lieferte der NSDAP Geld, um die Partei vor dem Bankrott zu retten und Hitler an die Macht zu bringen. Schließlich wurde Hitler am 30. Januar 1933 vom Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Man erpreßte Hindenburg mit Finanzskandalen, in die sein Sohn Oskar verwickelt war. Im folgenden Monat inszenierte Göring den Reichstagsbrand, der dazu benutzt wurde, über das Ermächtigungsgesetz Hitler diktatorische Vollmachten zuzugestehen. Von da an war der Zweite Weltkrieg unvermeidlich. Und wieder fiel es mit einer Finanzkrise zusammen.

Heute befinden wir uns in einer vergleichbaren Lage.

Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Kennedy-Mord

Wir erinnern uns dieser Tage an den Mord an Präsident John F. Kennedy vor 40 Jahren. Anläßlich dieses Jahrestages strahlt das Fernsehen Sondersendungen dazu aus. Auch meine Mitarbeiter produzieren gerade eine Fernsehsendung über die Lehren aus dem Kennedy-Mord.

Dieser Mord war aber kein isoliertes Ereignis. Er paßt in das Muster der Ereignisse seit 1789, das ich beschrieben habe: eine Tradition, im wesentlichen unter Finanzinteressen, die angesichts einer Finanzkrise eher die Mauern des Tempels einreißt als hinzunehmen, daß eine Regierung das Gemeinwohl ihrer Bevölkerung verteidigt.

Blicken wir zurück. Betrachten wir einige frühere Ereignisse, um besser zu verstehen, wie wir bis heute in diese weltweite Gefahr geraten sind. Da wäre zum Beispiel der Oktober 1962 (die Kubakrise). Einige von Ihnen sind alt genug, sich an diese Zeit zu erinnern. Die meisten Menschen in Amerika dachten, die Welt könnte jeden Augenblick durch einen thermonuklearen Schlagabtausch ausgelöscht werden. Gut ein Jahr später wurde Kennedy ermordet. Weniger als ein Jahr nach dem Kennedy-Mord brach dann der Indochinakrieges aus - ein wirkliches Desaster.

Gehen wir noch einen Schritt weiter zurück in die Vergangenheit. Das Ende des Zweiten Weltkriegs. Einige von uns Älteren haben damals gedient oder waren die Kinder von Soldaten. Was geschah damals? Als wir in den Krieg eintraten, waren wir optimistisch. Leute aus armen Schichten, vom Lande oder von der Straße, kamen in die militärische Ausbildung. 16 bis 17 Millionen Amerikaner dienten im Militär oder waren dort in der Ausbildung.

Wir holten Leute aus den Sümpfen und aus den Slums und bildeten sie aus. Wenn sie dann aus den Bussen ausstiegen, ihre Reisetaschen abstellten und man sie nebeneinander antreten ließ, da dachte man: "Mit denen da haben wir den Krieg jetzt schon verloren." Aber nach 16 Wochen oder mehr Ausbildung kam doch etwas dabei heraus. Und es entstand vielleicht nicht die kampfstärkste Truppe, aber doch die größte strategisch-logistische Streitmacht. Dieser strategisch-logistischen Stärke verdankten wir es, daß wir die Depression überwanden und aus dem Krieg als die größte produktive Macht der Erde hervorgingen.

Aber dann wurde kurz vor dem Kriegsende alles anders. Der Tag des Sieges und Waffenstillstands in Europa war noch ein Tag großer Freude in Amerika. Der Tag des Sieges über Japan war es nicht mehr. Warum? Weil die USA unter Truman etwas Böses getan hatten. Die Menschen verstanden es nicht genau, aber sie fühlten es. Präsident Truman hatte ohne jede militärische Notwendigkeit die beiden einzigen Atombomben, die wir damals hatten, auf die Zivilbevölkerung von Hiroshima und Nagasaki abwerfen lassen.

Wenig später wurde die Legende vom "Eisernen Vorhang" geboren. Und die Welt befand sich schon wieder im Krieg, als der letzte noch kaum vorüber war.

Um diesen Krieg zu rechtfertigen, begann in den USA unter Truman eine rechte Hexenjagd. Die Menschen verloren ihren Mut. Gleichzeitig wurde Roosevelts Wirtschaftsprogramm ausgesetzt, und es kam 1946 und Anfang 1947 in den USA zu einer ernsten Rezession.

Der Veteran, der mitten im Krieg gelernt hatte, die Geschichte und die Vereinigten Staaten optimistisch zu sehen, wurde nun mit dem Alptraum der Atombombe konfrontiert: die Gefahr eines Krieges mit Atomwaffen. Hinzu kamen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. So breiteten sich Furcht und Pessimismus aus. Einer wendete sich gegen den anderen. Jeder fürchtete, als Kommunist oder ähnliches denunziert zu werden. Man nannte das erst "Trumanismus", später "McCarthyismus".

Präventiver Nuklearkrieg

Die Politik der Regierung Truman in dieser Zeit sah vor, einen präventiven Atomkrieg zu führen, um eine Weltregierung unter britischer und amerikanischer Führung einzurichten. Aber ihr Kernwaffenarsenal war dazu zu klein. Die beiden einzigen Bomben, die Amerika gehabt hatte, waren abgeworfen. Die Steigerung der Atombombenproduktion verzögerte sich. Es gab auch noch kein Trägersystem über die B-29 hinaus, das die Bomben etwa bis in die Sowjetunion tragen konnte.

Aber unter dem Wahn eines vermeintlichen anglo-amerikanischen Atomwaffenmonopols trug man sich mit der Absicht, ein anglo-amerikanisches Weltreich zu errichten. Und der Terror im Innern, der "McCarthyismus" Ende der 40er Jahre, hetzte die Menschen gegeneinander auf. Es begann ein Zersetzungsprozeß. Doch dann entwickelte die Sowjetunion die erste einsatzfähige Wasserstoffbombe. So war die Idee eines präventiven Nuklearkriegs zunächst einmal auf Eis gelegt.

Damit begann eine neue Phase. Truman wurde fallengelassen. Man sorgte dafür, daß er nicht wieder antrat. Der "Trumanismus" wurde aus der Regierung entfernt. Statt dessen wurde mit General Eisenhower ein traditioneller Offizier zum Präsidenten gemacht, um die Militärfraktion - die Atomkriegsbefürworter, die unter Truman nach dem Abwurf der Atombomben in einflußreiche Regierungspositionen gelangt waren - zurückzudrängen.

Die Menschen, vor allem diejenigen, die ihre wissenschaftlichen oder sonstigen Karrieren gefährdet sahen, waren immer noch eingeschüchtert. Sie versuchten, in die neuen Vorstädte umzusiedeln, wo sich auch die florierenden Rüstungsbetriebe und die damit verbundenen Industriebereiche angesiedelt hatten. Sie mußten vorsichtig sein. Die Kinder sollten bloß nichts Falsches sagen. "Euer Vater könnte seinen Arbeitsplatz verlieren." Den Kindern schärfte man ein: "Seid auf der Hut." Wahrheit sei nicht wichtig, wichtig sei nur, wie man wahrgenommen werde - vor allem von den repressiven Behörden und Regierungskreisen. Diese Schreckensherrschaft dauerte sogar noch unter Eisenhower an.

Als Eisenhower das Ende seiner Präsidentschaft erreichte, warnte er in einer Rede vor den Gefahren, die von dem, wie er es nannte, "militärisch-industriellen Komplex" ausgingen. Damit meinte er die faschistischen Tendenzen, die seit dem Ausbruch der jakobinischen Französischen Revolution existierten, und die wir heute als "Faschismus" bezeichnen - Diktaturen im Interesse von Bankenkreisen, wie etwa den Anhängern von John Forster und Allen Dulles oder J. Edgar Hoover.

Kennedy war ein vielversprechender junger Mann, aber er verfügte nicht über die Verbindungen, um dieses Problem unter Kontrolle zu bringen. Die Operation in der Schweinebucht, die sich Allen Dulles ausgedacht hatte, um die Kriegsmaschinerie wieder in Gang zu bringen, ist ein Beispiel für dieses Problem. Diese Leute arbeiteten tatsächlich auf einen Nuklearkrieg hin. Sie betrieben die gleiche Politik wie schon unter der Doktrin des präventiven Atomkriegs in den 40er Jahren, und das bescherte uns die "Schweinebucht"-Affäre.

Erinnern Sie sich?

1962 brach dann die sogenannte Kubakrise aus. Erinnern sich einige von Ihnen noch an die Emotionen, die Sie in jenem Oktober aufwühlten? Diejenigen unter Ihnen, die alt genug sind, können diese Empfindungen und Gedanken mit denen vergleichen, die am Tag des Sieges in Europa und dann nach dem Abwurf der beiden Atombomben am Tag des Sieges über Japan vorherrschten. Erinnern Sie sich noch an Ihre Empfindungen, als Sie hörten, daß man auf einen neuen Krieg, diesmal gegen die Sowjetunion, lossteuerte? Und erinnern Sie sich an Ihre Gefühle, als 1946-47 der Trumanismus und McCarthyismus über dieses Land hereinbrachen?

Haben Sie miterlebt, wie sich Menschen, die während des Krieges Mut bewiesen hatten, nun in den 50er Jahren in Feiglinge verwandelten und ihre Kinder zum Lügen anhielten, um Ärger zu vermeiden? Anstatt an der Wahrheit orientierte man sich an dem, was einem ermöglichte, durchzukommen, was einem Ärger vom Hals hielt und der Karriere dienlich war. Moralisch gesehen hatte man sich ausverkauft.

So gesehen brachten die Jahre unter Eisenhower eine gewisse Verschnaufpause. Es wurde etwas leichter, und einiges wurde auch besser.

Dann schlug das Desaster in der Schweinebucht wie eine Bombe ein. Haben Sie damals als Erwachsener oder als Heranwachsender nicht auch Angst verspürt? Waren Sie nicht angespannt? Besonders vor dem Hintergrund der Warnungen Eisenhowers vor dem Machenschaften des militärisch-industriellen Komplexes? Wie haben Sie gefühlsmäßig auf diese Erfahrungen reagiert? Wie erlebte Ihre Familie die Kubakrise im Oktober 1962?

Und als Sie gerade diese Tiefschläge verdaut hatten, was dachten Sie dann, als Sie von der Ermordung Kennedys erfuhren? Und wie reagierten Sie auf die anschließende Vertuschung?

Und wie reagierten Sie, als weniger als ein Jahr danach Präsident Johnson [den Vietnamkrieg massiv ausweitete] - derselbe Johnson übrigens, der in einem mutigen Akt zwei wichtige Bürgerrechtsgesetze durchbrachte. Eines von ihnen, das Wahlrechtsgesetz, wurde später unter dem Einfluß des großen Demokraten Al Gore durch Bundesgerichte teilweise aufgehoben.

Verstehen Sie jetzt, wo wir heute stehen?

Heute befinden wir uns inmitten einer weiteren Untergangskrise des Finanzsystems. Trotz der euphorischen Meldungen aus dem Weißen Haus: Es gibt keinen Aufschwung. Und es ist keine Prosperität in Sicht. Diese Volkswirtschaft ist in ihrer derzeitigen Form am Ende. Wann der Zusammenbruch erfolgen wird, ist unklar; aber es wird bald sein, wenn wir unsere Politik nicht ändern.

Zudem stehen wir am Rande eines Krieges. Wann brach dieser Krieg aus? Cheney brach den Krieg genau am 11. September 2001 vom Zaun. Bereits im Januar, noch vor der Amtseinführung von George W. Bush, hatte ich gesagt, unter den damaligen Umständen müsse man mit einem Ereignis vergleichbar dem Reichstagsbrand 1933 rechnen. Und genau das geschah dann am 11. September 2001.

Als Folge davon wurde Cheneys Politik des präventiven Nuklearkrieges, eine Neuauflage der ursprünglichen Politik des präventiven Nuklearkriegs, wieder aktuell und richtete sich gegen zahlreiche Staaten, nicht gegen den Irak, Afghanistan, Nordkorea oder den Iran, sondern gegen andere Staaten wie China. Und die führenden Kreise in der restlichen Welt außerhalb der USA sind sich dessen bewußt.

Die Welt weiß, daß sich die USA derzeit wie ein "Kriegsverbrecher" verhalten. Ohne legitime Rechtfertigung und in Verletzung des moralischen Rechts und des Naturrechts bewegen sich die USA auf einen Krieg zu; einen verbrecherischen Krieg. Für Kriege dieser Art wurden in Nürnberg Menschen zur Rechenschaft gezogen. In diese Kategorie gehören Dick Cheney und diejenige, die mit ihm zusammenarbeiten, die sogenannten "Neokonservativen". Der Präsident ist nur ein Narr, ein nützlicher Idiot, der von Cheney kontrolliert wird.

Damit werden wir uns auseinandersetzen müssen.

Vierzig Jahre später

Wie sieht die militärische Lage heute aus? Kehren wir zur Beantwortung dieser Frage noch einmal vierzig Jahre in die Vergangenheit zurück, in die Zeit der Ermordung Kennedys. Die beiden Weltkriege hatten die Überzeugung gefestigt, daß ein konventioneller Krieg eine schreckliche Katastrophe wäre. Der Erste Weltkrieg brachte Europa in vieler Hinsicht größere Schrecklichkeiten als der Zweite Weltkrieg. Man war sich einig, einen solchen Krieg niemals wieder zu führen und auch nicht zuzulassen, daß andere aus eigenem Entschluß einen solchen Krieg anzetteln. Strategische Verteidigung ist dagegen zulässig und notwendig. Aber Krieg darf nicht länger als Instrument der Politik betrachtet werden. Krieg wird nur als Möglichkeit im Sinne einer Kriegsvermeidung betrachtet - man reagiert nur auf einen Angriff oder einen unmittelbar bevorstehenden Angriff.

Die Befürworter des Kernwaffenkonzepts erklärten: "Wir müssen keine konventionellen Kriege mehr führen. Wir brauchen keine großen Armeen mehr. Wir brauchen nicht mehr die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung, die willens ist, einen Krieg zu führen, keine Millionen Menschen aus jedem Land, die bereit sind, als Soldaten in den Krieg zu ziehen - das alles brauchen wir nicht mehr. Wir können Wunderwaffen und die Luftwaffe einsetzen, die unsere Wunderwaffen ins Ziel bringen." Dann wurde das Konzept nuklearer Unterseeboote und der großen Flugzeugträger entwickelt: "Wir brauchen keine Bürgerarmeen mehr. Wir werden begrenzte, professionelle Armeen verwenden, wie die römischen Legionen unter den Cäsaren! Leute aus vielen Nationen, die als professionelle Killer für uns in den Krieg ziehen und nicht fragen warum - die einfach nur töten und getötet werden."

Wie Kinder, die mit Videospielen zu Präzisionsschützen, zu Soldaten, ausgebildet werden. Sie haben kein Urteilsvermögen! Sie haben keine logistischen Kapazitäten. Sie haben eine Waffe mit hoher Feuerkraft. Sie sehen etwas, was sie irritiert, und dann legen sie los, mit großer Präzision beim Zielen, und feuern wahrscheinlich solange, bis ihnen die Munition ausgeht. Das sind keine guten Soldaten.

Nun, es wurde dann aufgrund der Raketenkrise und den Entwicklungen der fünfziger Jahre offensichtlich, daß wir durch die Entwicklung einsatzfähiger Thermonuklearwaffen den Punkt erreicht hatten, wo ein umfassender Schlagabtausch mit den thermonuklearen Kapazitäten praktisch das gesamte zivilisierte Leben auf diesem Planeten auslöschen würde, wenn nicht die gesamte Menschheit als solche. Dies wurde bekannt als die "gegenseitig zugesicherte Vernichtung": Wir konnten die Nuklearwaffen nicht mehr einsetzen. Und deshalb führte man die Politik ein: "Nutzen wir die Drohung mit einem Thermonuklearkrieg, um andere Nationen zu politischen Konzessionen zu zwingen, so daß sie die Souveränität ihrer Regierungen aufgeben." Dies war die Politik, die man nach der Kubakrise im Verlauf der sechziger und siebziger Jahre annahm. Das war das Problem.

Aber nachdem dann die Sowjetunion kollabierte, hatten einige Leute die Idee: "Ha! Jetzt besteht keine Gefahr mehr, oder jedenfalls bald nicht mehr, daß gegen die Vereinigten Staaten Thermonuklearwaffen eingesetzt werden. Es gibt zwar Thermonuklearwaffen, die eingesetzt werden könnten, aber man wird nicht wagen, sie einzusetzen. Und deshalb können wir jetzt wieder zu verschiedenen Formen des Nuklearkriegs zurückkehren, und das tun, was wir am Ende der vierziger Jahre, nach Hiroshima, tun wollten: Bertrand Russells Politik des präventiven Nuklearkriegs."

Damit werden wir es zu tun haben.

Nun, es gibt verschiedene Fälle der Kriegführung in der modernen Geschichte, die zeigen, daß dies nicht funktioniert. Truman war ein Idiot. Er war kein guter Mensch, aber er war auch, strategisch betrachtet, ein Idiot. Er spielte während seiner Regierung seine Spielchen mit Rußland, mit der Sowjetunion. Er nahm an, daß er, weil die Amerikaner ein Monopol bei den Kernwaffen hatten, mit verschiedenen Teilen der Welt herumspielen konnte, ohne eine Reaktion der anderen Mächte zu fürchten. China war damals keine wirkliche Macht im eigentlichen Sinne, höchstens auf regionaler Ebene. Und er machte einen Fehler. Er irrte sich. Als Folge seiner Bluffs in Asiens und anderswo marschierte Nordkorea in Südkorea ein. Die Nordkoreaner vernichteten die Armee des Südens und hielten die US-Truppen im Kessel von Pusan im Süden Koreas fest - bis MacArthur seine Flankenoperation in Inchon unternahm. Der Koreakrieg ist in gewissem Sinne auch heute noch nicht beendet. Wir haben es immer noch mit seinen Relikten zu tun. Ein ungelöster Krieg.

Indochina: Der gleiche Fehler. Die Vereinigten Staaten dachten in den sechziger Jahren, sie könnten relativ ungestraft gegen Nordvietnam vorgehen, aufgrund ihrer damaligen - übrigens richtigen - Einschätzung, daß China nicht mit Gewalt gegen die amerikanischen Operationen in Vietnam eingreifen würde. Aber sie verkalkulierten sich. Die Sowjetunion gab Vietnam logistische und andere Beratung und Unterstützung.

Asymmetrische Kriegführung

Sie begingen einen grundlegenden Fehler - den gleichen, den auch Cheney und seine Kumpane im Irak heute machten: Sie ignorierten die sogenannte "asymmetrische Kriegführung". Was geschieht, wenn jemand unter den Alternativen eines konventionellen Krieges oder eines umfassenden Nuklearkrieges versucht, Superwaffen einzusetzen, um ein anderes Land zu übernehmen? Die Reaktion wird sich an dem Rat orientieren, den das preußische Militär dem russischen Zaren Alexander I. angesichts der zu erwartenden Invasion Rußlands durch Napoleon und seiner Grande Armée gab. Friedrich Schillers Schwager Wilhelm von Wolzogen, mit dem Werk des Dichters wohlvertraut, war einer derjenigen, die diesen Rat an die russische Führung übermittelten. Der Rat lautete: Man solle keinesfalls eine direkte Konfrontation mit der französischen Armee an der russischen Grenze suchen, sondern sich zunächst zurückziehen und den Feind so ins Landesinnere in Richtung Moskau oder St. Petersburg locken. Wenn dann Napoleons Armee Moskau oder St. Peterburg besetzt hätte, solle man die jeweilige Stadt - im Winter - anzünden und so dem Gegner die Möglichkeit zur Versorgung nehmen. Dann könnten die verbleibenden russischen Kräfte zusammen mit der russischen Bevölkerung über Napoleons Armee herfallen. Und als Marschall Ney als Nachhut Napoleons dann endlich Polen erreichte, sagte er: "Ich bin Eure Nachhut. Es gibt niemand anderen mehr."

Das ist asymmetrische Kriegführung. Anstatt sich die Kriegführung vom Angreifer aufzwingen zu lassen, sucht man nach einer Flanke.

Im Zeitalter des Nuklearkriegs lautet diese Alternative "Volkskrieg", eine asymmetrische Kriegführung auf der Grundlage eines vom Volk getragenen Kleinkriegs. In Indochina suchten wir die Entscheidung mit unseren überlegenen Waffen. Die Nordvietnamesen suchten den Kampf Mann gegen Mann auf kurze Distanz. Kernwaffen konnten da nicht eingesetzt werden. Die Wunderwaffen funktionierten nicht.

Im Irak gingen wir unter der gleichen Annahme vor - absolute Überlegenheit. Dann in einer entscheidenden Phase der Auseinandersetzung "verschwand" die irakische Armee plötzlich. Jetzt meldet sie sich zurück - im Kampf Mann gegen Mann. Mehr als zwei Millionen Iraker mit einer militärischen Ausbildung stehen jetzt den amerikanischen Besatzungskräften gegenüber, die sich zurückziehen werden müssen.

Das ist die Lage, mit der wir es heute zu tun haben. Die Welt plant, sich gegen eine Politik, wie sie Cheney vollzieht, zu verteidigen. Rußland stellt Planungen an, ebenso China und Indien. Auch andere Regionen der Welt denken darüber nach, was sie tun würden, wenn sie ins Fadenkreuz der Politik Cheneys gerieten.

Aber keiner meiner demokratischen Mitbewerber hat den Mut, dies offen auszusprechen. Jeder, der eine qualifizierte militärische Ausbildung genossen und sich mit den Charakteristika asymmetrischer Kriegführung auseinandergesetzt hat, wird dem zustimmen, was ich jetzt sagen werde: Unsere Regierung ist verrückt. Das gleiche gilt auch für die demokratische Seite, die nicht den Mut hat, die Angelegenheit beim richtigen Namen zu nennen. Wollen wir denn wirklich eine Welt, die durch asymmetrische Kriegführung bestimmt ist, nur weil jemand hinter Cheney versucht, über diese Art von Politik ein Weltreich zu errichten? Sind wir als Amerikaner so schlaff geworden, und sind unsere Politiker so wertlos, daß wir uns einfach zurücklehnen und zulassen, daß diese Politik unser Land beherrscht? - Das ist hier die Frage.

Wal-Mart "vietnamisiert" unsere Bevölkerung

Betrachten wir nun noch einen weiteren Aspekt. Wie ich schon sagte, befinden wir uns inmitten einer Wirtschaftskrise. Wie konnte das passieren? Wie kam es, daß wir aufhörten, die weltweit führende produzierende Gesellschaft zu sein, und uns statt dessen in eine Art Schrotthaufen verwandelten, der andere Nationen über Billiglohnarbeit ausplündert, um sich Nahrungsmittel zu verschaffen?

Der wichtigste subversive Gegner des amerikanischen Volkes und seiner Wirtschaft ist heute Wal-Mart. Die Leute sagen heute:

"Warum kaufen Sie bei Wal-Mart? Das ist sicherlich nicht das Patriotischste, was Sie tun können."

"Aber ich bin auf die billigen Nahrungsmittel angewiesen. Ich kann mir höhere Preise nicht leisten."

"Warum nicht?"

"Weil meine Bezahlung nicht hoch genug ist, um mir höhere Preise leisten zu können."

Der Einbruch des tatsächlichen physischen Einkommensniveaus der amerikanischen Bevölkerung steht in direkten Zusammenhang mit diesem Betrug, unter dem Wal-Mart von seinen Verkäufern fordert, Arbeitsplätze in den USA abzubauen und statt dessen ihre Produkte, die sie verkaufen, aus Ländern wie Mexiko, China und so weiter zu importieren, wo sie durch Billiglohnarbeit hergestellt werden.

Heute ist der amerikanische Verbraucher praktisch von der Ausbeutung der faktischen Sklaverei oder Billiglohnarbeit der Bevölkerung in den Ländern abhängig, die wir schröpfen. China bringt ein bewußtes Opfer. Mexiko und andere Länder werden geschröpft. Wir hängen von dieser ausbeuterischen, blutigen Billiglohnarbeit ab, die noch dazu unsere eigene Volkswirtschaft zerstört. Wir zerstören unsere Wirtschaft, indem wir bei Wal-Mart einkaufen. Denn indirekt fördern wir damit die Zerstörung unserer heimischen Industrie und Landwirtschaft und begründen das damit, daß wir uns andere, teurere Nahrungsmittel und Waren nicht leisten können.

Wir produzieren unsere Produkte nicht mehr selber! Selbst die Aufschrift "Made in the USA" ist oft eine Lüge. Vielleicht "Gekauft von den USA" oder aber "Angefordert von den USA" - aber wir haben das betreffende Unternehmen hier geschlossen und die Produktion nach China oder anderswohin verlagert.

Warum haben wir das getan? Meine vorigen Äußerungen erklären das zum großen Teil:

Als wir die verschiedenen Krisen - die Kubakrise, die Ermordung Kennedys und den Vietnamkrieg - durchlebten, standen die jungen Leute, denen man in den fünfziger Jahren beigebracht hatte, nicht die Wahrheit zu sagen, sondern lieber das, was als allgemeiner Konsens verbreitet wurde, vor einer Herausforderung. Und angesichts dieser Herausforderungen, die sich aus der Kubakrise, der Kennedy-Ermordung und dem Vietnamkrieg ergaben, vollzogen die jungen Menschen an den Universitäten der sechziger Jahre einen kulturellen Wertewandel, der etwa mit dem ersten Auftritt der britischen Beatles, einer Insektenart, in der Fernsehshow von Ed Sullivan begann.

Dieser kulturelle Wertewandel richtete sich vor allem gegen den wissenschaftlich-technischen Fortschritt. Wir hörten auf, eine Nation von Produzenten zu sein und verwandelten uns in eine Nation von Konsumenten, für die andere Völker auf Billiglohnniveau arbeiten müssen. Ähnlich wie die römischen Legionen die Welt nach dem Zweiten Punischen Krieg und damit zusammenhängenden Eroberungen plünderten, um Rom zu unterstützen. Und die Bevölkerung in Italien sank auf das Niveau von "Brot und Spielen".

Auch in den USA haben wir heute "Brot und Spiele". Es gibt die Großveranstaltungen der Sportindustrie, es gibt Massenunterhaltung, riesige Rave-Parties usw. Kein Unterschied zur Dekadenz des antiken Rom. Brot und Spiele. Man sieht viel und bekommt wenig.

Unterhaltung und Vergnügen sind die Zauberworte. Statt Leistungen - Vergnügen.

Diese Menschen, die diese Erfahrung durchmachten, aber eigentlich diese ganze Generation, wurde auch als sogenannte "Babyboomer"- oder "68er"-Generation bekannt. Heute sind sie um die fünfzig oder Anfang sechzig. Sie besetzen die meisten Führungspositionen in den Regierungen und in anderen Bereichen. Dies ist die "nachindustrielle Gesellschaft", die "Konsumgesellschaft" oder die "Spaßgesellschaft".

Und sie glauben nicht an die Unsterblichkeit.

Unsterblichkeit

Normalerweise zeigt sich Unsterblichkeit in einer Gesellschaft praktisch in Form der Kinder und Enkelkinder. Aus verschiedenen Regionen der Welt wanderten Menschen in dieses Land ein. Sie waren arm, und man bezeichnete sie als "Greenhorns". Unsere Nation ist ein Schmelztiegel. Wir sind keine Angelsachsen, wir sind ein Schmelztiegel. Ein Teil unserer Bevölkerung stammt aus Asien, andere, deren Vorfahren nicht freiwillig nach Amerika kamen, sind afrikanischer Herkunft. Aber sie leben hier und haben eine eigene Kultur. Wir finden auch Menschen aus spanischsprechenden Ländern. Praktisch jeder Teil Europas ist bei uns vertreten - auch mit kulturellen Einflüssen. Wir sind keine "reinrassige" Nation, sondern ein Schmelztiegel; eine Republik, die sich auf die Kultur gründet, die wir durch unsere gemeinsamen Anstrengungen entwickeln.

Unser Verständnis von Unsterblichkeit orientiert sich überhaupt nicht an einem Rassebegriff oder ähnlichem, sondern ist mit unserem Menschenbild und unserem Verständnis der wirklichen Aufgabe und Orientierung unserer Nation verbunden: Wie beeinflußt unser Handeln die Zukunft unserer Nation und der Menschheit als ganzer? Was hinterlassen wir unseren Enkeln? Wir alle müssen einmal sterben - was hinterlassen wir Bleibendes? Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Tun wir Gutes? Können wir mit einem Lächeln auf dem Gesicht sterben, weil wir wissen, daß wir etwas Gutes getan haben, das uns sozusagen überlebt?

Das ist verschwunden. Dies sind die Ideen einer produktiven Gesellschaft, die die Lebensumstände verbessert, die effektiver arbeitet und z.B. das Land fruchtbarer macht. Von diesem Denken haben wir uns verabschiedet.

Wenn man diesen Weg verläßt, wenn man sich von einer Gesellschaft produktiver Menschen in eine Konsum- und Spaßgesellschaft auf der gleichen Stufe der Dekadenz wie im alten Rom verwandelt, wie wirkt sich das auf die Generation aus, die sich dazu hergibt? Sie haben das Verständnis ihrer Unsterblichkeit verloren, weil sie ihrem Leben nie einen Sinn gegeben haben. Nichts, was ihr Leben und ihren Tod sinnvoll macht und eine Bedeutung verleiht. Wenn man stirbt, während man an einem wichtigen Vorhaben arbeitet, und dieses Vorhaben Früchte trägt, erwirbt man in einem gewissen Sinne Unsterblichkeit. Wenn man dazu beiträgt, das allgemeine Wissen zu erweitern, hat man den Tod besiegt.

Die heutigen jungen Menschen im Studentenalter sind in einer Gesellschaft herangewachsen, in der sie keine Zukunft haben, die auf einen Krieg zusteuert, und deren Wirtschaft zusammenbricht - und das wollen sie nicht.

Eine Mission

Ich sehe meine Aufgabe darin, Sie dazu zu bewegen, in ihrem Geist die Art von Erfahrung wachzurufen, die ich gerade beschrieben habe. Diese Erfahrung haben Sie entweder selbst gemacht, oder Sie haben sie zumindest als eine allgemeine gesellschaftliche Realität kennengelernt - über Ihre Eltern und Großeltern. Vieles davon ist Ihnen bekannt, schließlich sind es Ihre eigenen Erfahrungen.

Anstatt sich irgendwelche Meinungen, die von den Massenmedien verbreitet werden, zueigen zu machen, sollten wir darüber nachdenken, wie wir durch diese Entwicklungen zum Guten oder Schlechten manipuliert wurden. Warum haben wir manchmal eine richtige, und an anderer Stelle eine falsche Entscheidung getroffen?

Diese jungen Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, sind zahlenmäßig bisher nur einige Hunderte, bald werden es Tausende und im kommenden Frühjahr mindestens Zehntausend sein. Diese jungen Menschen stellen das bisher effektivste politische Aktivitätspotential dar und werden Ungeheures bewirken können, denn sie haben ein reifes Verständnis von ihrer Mission. Sie haben alle Probleme, die man sich nur denken kann - sogar noch mehr. Viele von ihnen sind blind dafür, weil sie sie nicht auf die Weise sehen, wie ich es tue und wie sie sich mir gegenüber darstellen.

Aber sie haben verstanden, daß es an ihnen liegt, die Gesellschaft zu retten und eine gewisse Unsterblichkeit zu erreichen. Sie haben ein Gespür dafür, daß sie sich an die älteren Generationen wenden müssen, um sie wieder zu mobilisieren: "Schließt Euch uns an. Helft mit, die Menschheit zu retten. Tragt mit dazu bei, die Unsterblichkeit der Menschen dieser Nation zu bewahren. Wir müssen unserer Gesellschaft wieder einen Sinn geben. Wir müssen diese Gesellschaft entwickeln. Dann werden wir ein positives moralisches Selbstverständnis erreichen, weil wir wissen, wer wir sind und was wir tun."

Ich bin mit diesen Dingen vertraut und weiß, wie solche Prozesse und die Wirtschaft funktionieren. Seit Januar 2001 bin ich darum bemüht, diese Dinge immer wieder über das Internet und über Veranstaltungen in die Öffentlichkeit und das Bewußtsein der Menschen zu rücken, damit sie sich selbst als Teil des Prozesses begreifen, das Bewußtsein und Gewissen der Menschen dieser und anderer Nationen wachzurütteln. Sie müssen ein neues Verständnis ihrer Beteiligung als Bürger gewinnen und eine neue politische Moral in den USA verankern. Dabei wird es immer stärker darauf ankommen, dieses Wissen und diese Erfahrungen den jungen Menschen zu vermitteln, die heute zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Wir müssen sie in die Lage versetzen, ein wirkliches Verständnis für die Herausforderungen und Aufgaben zu entwickeln und dies zum Sinn ihres Lebens zu machen. Dann werden sie auch in der Lage sein, die Generation ihrer Eltern dazu zu bewegen, sich dieser neuen politische Bewegung in diesem Land anzuschließen.

Und wenn uns dann die Krise mit aller Wucht trifft und das Versagen meiner Mitbewerber für alle offensichtlich ist, werden wir eine Bewegung in diesem Land aufgebaut haben, die in der Lage ist, dieses Land zurückzugewinnen und ihm wieder ein Verständnis für seine Aufgabe und eine Orientierung zu geben, wie dies in den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs gelungen war. Die gleiche optimistische Hoffnung prägte auch die Bürgerrechtsbewegung in den fünfziger Jahren, was dann zu den Fortschritten und Errungenschaften in den sechziger Jahren beitrug. An diese großen Momente unserer Geschichte gilt es jetzt anzuknüpfen und sie wiederzubeleben.

Genau das habe ich vor - schließen Sie sich mir an.


Zurück zum Anfang Zurück zum Journal