Dezember 2006 Jugendbewegung

Die LYM schafft "Neue Politik"

Bericht über ein Seminar der LaRouche-Jugendbewegung in Südschweden.

Von Petra Carlsson und Sergej Strid, LYM

Inmitten einer der turbulentesten Zeiten der Menschheitsgeschichte, während das internationale Währungs- und Finanzsystem in den letzten Zügen liegt, hielt die deutsche LaRouche-Jugend-Bewegung (LYM) zusammen mit unseren revolutionären schwedischen und dänischen Bundesgenossen eine Wochenend-Kaderschule im Süden Schwedens ab.

Im Vorfeld fuhren Jugendorganizer aus Berlin nach Stockholm und Kopenhagen, um die skandinavische Bevölkerung auf die neue politische Wetterlage auszurichten, die von Lyndon LaRouche und seiner internationalen Jugendbewegung geschaffen wurde. Unsere Kollegen in Schweden nahmen diese Herausforderung an und entschlossen sich, die Oligarchie aus Schweden herauszuwerfen. Der Startschuß in diesem Kampf war eine volle Breitseite gegen "Das synarchistische Modell - Schweden". So der Titel eines Buches, indem enthüllt wird, wie Schweden bis heute als Vorbild für einen perfiden faschistischen Staat genutzt wird. Die zweite Salve war das Massenpamphlet "Wie lange tolerieren wir noch die Oligarchie?", das wir vor der Kaderschule verteilten. Hilfstruppen in diese nordischen Hauptstädte zu schicken bedeutet, daß wir nun eine umfassendere Mobilisierung Nordeuropas in Gang setzen, mit dem Dreieck "Berlin - Stockholm - Kopenhagen".

Der Zweck dieser nördlichen Flankenoperation ist es, die alte oligarchische Kontrolle Europas aufzubrechen. In einer Zeit, in der es unseren Freunden von der LYM auf der anderen Seite des Atlantiks gelungen ist, den kritischen Massen-Effekt zu zünden, der den Demokraten bei den Kongreßwahlen den Weg zum Sieg ebnete, um das doppelte Impeachment von Cheney und Bush voranzutreiben, müssen wir sicherstellen, daß Europa vorbereitet ist auf erderschütternde Veränderungen in den Vereinigten Staaten. Es herrscht hier ein dringendes Bedürfnis, eine intellektuelle und politische Führung auszubilden, um der alten oligarchischen Tradition in Europa ein für allemal den Todesstoß zu versetzen und das Herzstück der Amerikanischen Revolution, die Idee, daß "alle Menschen gleich geschaffen sind", zurück an jene Gestade zu tragen, von denen einst die namensgebende Patronin der alten Welt vom "Gott der Oligarchen", Zeus, entführt wurde.

Einfach gesagt - doch alles andere als einfach getan! Allein, wir haben den Vorteil, mit einem der herausragendsten Genies der Geschichte zusammenzuarbeiten, dem führenden Wirtschaftswissenschaftler und Staatsmann Lyndon LaRouche, dem Autor der "Neuen Politik", der Methode für den Umgang mit den physisch-ökonomischen und sozialen Systemen des 21. Jahrhunderts, womit der Sieg der Demokraten bei den Kongreßwahlen in den USA herbeigeführt wurde. Diese Methode zu meistern, war die Herausforderung für die Gruppe neugieriger Jugendlicher, die sich in Hästveda in Südschweden trafen, um an einem geschichtsträchtigen Wochenende voller Ideen über Wissenschaft, Musik, Wirtschaft und Politik teilzuhaben.

Macht der Ideen

Die Kaderschule wurde mit einer kurzen Einführung von der Anführerin der dänischen LYM, Feride Istogu Gillesberg, eröffnet. Unterstützt wurde sie von Kasia Kruczkowski, deren gründliche Darstellung über die Wirkung des Organisierens der LYM verständlich machte, warum es genau dieser Effekt war, der die Demokraten in den USA zum Wahlsieg führte. Dies tat sie, indem sie einen Eindruck von dem politischen Kampf an den amerikanischen Universitäten vermittelte, wo wir vor ein paar Monaten begannen, das Pamphlet "Ist Joseph Goebbels auf eurem Campus?" zu verbreiten, das viele institutionelle Reaktionen hervorgerufen hat und jenen Massen-Effekt in Gang setzte.

Jeff Steinberg und Michael Kirsch riefen von den USA aus an und berichteten über die neue Dynamik nach dem Sieg der Demokraten, aber auch über die weitergehende Mobilisierung, die in LaRouches Internetforum am 11. Januar mündet, wenn der neue Kongreß eingeführt wird. Beide betonten, wie wichtig es sei, das Konzept, das LaRouche als "Neue Politik" identifiziert hat, zu begreifen. Jeff berichtete von einem Treffen LaRouches mit Diplomaten in Washington. Über die Lage in den USA meinte er: "Die Revolution findet direkt vor euren Augen statt, aber ihr seid zu blind, es zu bemerken." Damit bezog er sich auf all die politischen Interventionen überall in den Vereinigten Staaten, welche die Jugendbewegung in den letzten Jahren durchgeführt hatte. Statt einer jakobinischen Massenbewegung, die sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner findet oder versucht, andere im Einzelgespräch zu überzeugen, löste die LYM eine Massen-Wirkung aus, indem sie die Umgebung veränderte, in der die Bevölkerung handelte.

Michael Kirsch ging dann auf die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit ein, die notwendig ist, um solche historischen politischen Veränderungen auszulösen. Unsere Aufgabe ist jetzt, verständlich zu machen, wie wir den Sieg der Demokraten möglich gemacht haben; d.h. den Unterschied aufzuzeigen zwischen dem Anwenden einer wissenschaftlich bewiesenen Methode und dem willkürlichen Treffen von Entscheidungen, deren Auswirkungen man nicht wirklich kennt. Er erklärte, wie die amerikanische LYM eine Kommandozentrale einrichtete, den "war room", wo Mitglieder der LYM unsere politischen Interventionen in den verschiedenen Teilen der USA koordinieren. Diese Operation wird jetzt ausgeweitet, um auch die übrige Welt zu umspannen, was soviel heißt wie, daß die europäische LYM von nun an in engem Kontakt mit dem "war room" stehen wird.

Den Morgen begannen wir damit, unseren Verstand durch Chorarbeit, die Sergej anleitete, auf den Tag einzustimmen. Diese Chorarbeit beruht auf der Gesangsmethode des "Belcanto" aus der Renaissance. Sie erlaubt uns, an Johann Sebastian Bachs Motette "Jesu, meine Freude" zu arbeiten. Nach halbstündigem Aufwärmen der Stimmen gingen wir an den Choral "Trotz dem alten Drachen". Aus dem Küchenfenster heraus konnten die Nachbarn die Schönheit klassischer Musik erleben, gesungen von 20 Jugendlichen aus sieben verschiedenen Nationen. Als pädagogisches Beispiel sangen die fortgeschritteneren Sänger das Stück einmal durch, so daß die neueren nun mit einer besseren Vorstellung der Musik mitmachen konnten. Die Kontakte und neuen Mitglieder waren hochfasziniert und inspiriert davon, selbst Schönheit schaffen zu können.

Später abends gab es einen Vortrag über das Konzept der "Kraft" in LaRouches Ökonomie, Leibniz' Entdeckung des Infinitesimalkalküls durch die Kettenlinie und Keplers "Neue Astronomie". Zu Beginn des Vortrags stellten Petra Carlsson und Peter M›ller die Frage, wie man eine stetige Veränderung der wirtschaftlichen Prozesse einer Gesellschaft messen kann. Dem folgte eine ziemlich lebhafte Runde von Experimenten über die Natur der hängenden Kette in Dialogform, angeführt von unserer schwedischen Delegation, Abdusalam Aldahebi und Gard Rise. Diese Präsentationsrunde wurde abgeschlossen von Portia Tarumbwa, die dem Problem nachging, was denn eigentlich ein universelles Naturprinzip sei und welche Methode Kepler nutzte, um die Entdeckungen zu machen, die er in seiner "Neuen Astronomie" dokumentierte.

Das große Finale begann mit einem inspirierenden politischen Lagebericht von Tom Gillesberg, der bemerkte, Fortuna müsse wirklich sehr hold sein, daß wir tatsächlich Teil der Veränderung der Geschichte sein können und nicht tagtäglich ums Überleben kämpfen müssen. Tom zeigte auf, wie man Nationen der Dritten Welt Nationen während der Ölkrise dazu brachte, große Kredite aufzunehmen, um sie damit in der Schuldenfalle zu fangen. Er berichtete auch über die Rolle der LaRouche-Bewegung im Kampf gegen das, was seit den frühen 80er Jahren gegen Nationen in Iberoamerika vor sich ging, und skizzierte die Lösung für diese scheinbar aussichtslose Lage. Der Wahlspruch unserer Organisation lautete damals, "Junge, geh nach Süden!", und er diente wirklich gut als Thema dieser Kaderschule, da es unsere Intention ist, junge, verantwortungsbewußte Leute aus Skandinavien nach Süden zu schicken, wo sich das Zentrum Europas befindet, in dem Politik gemacht werden kann - Deutschland!

Maja Munch und Stephan Hochstein nahmen uns in eine andere Zeit mit, die der unseren sehr ähnlich war. Maja beschrieb die heutige Lage, in der die Menschheit sich entscheiden muß, entweder für eine neues finsteres Zeitalter, oder für eine Renaissance. Diese beiden Schlagwörter wurden dann in konkrete Vorstellungen verwandelt, als Maja den Kollaps des lombardischen Bankensystems beschrieb, der im 14. Jh. zur Schwarzen Pest und Seuchen in ganz Europa führte, als es keine Nationalstaaten, keine Infrastruktur und keine Gesundheitssysteme gab.

Stephan hingegen skizzierte die zentrale Idee der Renaissance: Daß der Mensch geschaffen wurde als Ebenbild Gottes, daß er die Schöpfungskraft verkörpert, oder, einfacher, "das Gute". Anhand solcher Persönlichkeiten wie Plethon und Petrarca illustrierte er, wie die Wiederherstellung der klassischen Kultur erreicht wurde.

Ist der Mensch gut oder nicht? Wenn er gut ist, wie können wir eine Kultur wiederbeleben, die das Gute in den Menschen erweckt? Einige der besten Beispiele hierfür aus der Geschichte sind wahre Patrioten Deutschlands, die für das Prinzip der Würde menschlichen Lebens stritten: Menschen wie Nikolaus von Kues, Johannes Kepler, Gottfried Leibniz, Johann Sebastian Bach und Friedrich Schiller. Nun sind die Amerikaner, angeführt von Lyndon LaRouche und seiner Jugendbewegung, dabei, genau jene Prinzipien der Amerikanischen Revolution wieder zum Leben zu erwecken, jene höchsten Ideen, die vom und für das Menschengeschlecht geschaffen wurden. Die LaRouche-Bewegung in Deutschland - die BüSo und die LYM - ringen auf dieser Seite des Atlantiks hier für dieselbe Sache und versuchen, sich der alten Oligarchie und der alten Politik zu entledigen. Das Zeitalter der Neuen Politik ist angebrochen!


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