März 2004 Anfänge der LYM auf den Philippinen


LaRouche-Bewegung auf den Philippinen wächst

Anton Valdes berichtet über die Anfänge und die Entwicklung der LaRouche-Jugendbewegung auf den Philippinen.


Die Anfänge
Meine persönlichen Erfahrungen

Unser Kreis erweitert sich

Organisieren auf dem Campus

Unsere Perspektive

Im Verlauf des Jahres 2003 ist auf den Philippinen eine Kerngruppe der LaRouche-Jugendbewegung (LYM) entstanden, die große Anziehungskraft auf Studenten ausübt, die sich ernsthaft mit Ideen und mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Noch vor etwa einem Jahr war die LaRouche-Jugendbewegung der Philippinen (PLYM) nicht viel mehr als eine Idee in meinem Kopf. Aber ich war entschlossen, sie in die Tat umzusetzen. Jetzt haben wir eine Kerngruppe von fünf bis acht jungen Menschen, die zu den wöchentlichen Vorträgen kommen, die Richard Freeman vom Wirtschaftsstab des Executive Intelligence Review (EIR) über alle möglichen Themen - von Platon bis LaRouche - hält.

Diese Gruppe hat inzwischen begonnen, selbst pädagogische Vorträge zu halten und politisch zu organisieren. Indem wir diese profunden Ideen in die Universitäten im Großraum Manila tragen, zwingen wir auch andere, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was man mit LaRouches Ideen gegen die ständige Destabilisierung des Landes und den Verfall seiner Wirtschaft tun kann. Durch die Campusaktivitäten entstand ein nächster Kreis von gut 15 Interessierten.

Die Anfänge

LaRouches Bewegung und Ideen sind schon seit mehr als zehn Jahren auf den Philippinen präsent. Die Aktivitäten leitet eine Handvoll älterer Mitglieder, die insbesondere Geschäftsleute, Politiker und andere mit LaRouches Ideen bekannt machen. Unterstützt wird die Arbeit der LaRouche-Bewegung auf den Philippinen seit 1995 durch wöchentliche Radiointerviews mit den Redakteuren und Autoren des EIR, gelegentlich auch mit Lyndon LaRouche selbst. Hinzu kommen häufige Veranstaltungen mit den Hörern der Interviews und den führenden Köpfen der "LaRouche-Gesellschaft der Philippinen" (PLS).

Einen großen Sprung nach vorne gab es im Jahr 2001, als LaRouches Mitarbeiter Michael und Gail Billington (die in der EIR-Redaktion für Asien zuständig sind) das Land besuchten und bei Veranstaltungen und Seminaren, die von verschiedenen Gruppen an mehreren Universitäten organisiert wurden, über LaRouches Vorschlag eines Neuen Bretton Woods und seine Initiative der Europäischen Landbrücke sprachen.

Das größte Publikum hatten sie an der Polytechnischen Universität der Philippinen (PUP). Damals machte ich meine ersten Erfahrungen mit politischer Aktivität, als ein Forum an der führenden landwirtschaftlichen Hochschule des Landes, der Universität der Philippinen in Los Banos, organisiert wurde. Die Reise der beiden hatte zur Folge, daß größere Anstrengungen unternommen wurden, weite Kreise mit LaRouches Ideen zu erreichen. Und sie weckten meine Neugier, mehr über die LaRouche-Bewegung herauszufinden.

Ich bin jedoch überzeugt, daß es nicht die große Zahl der Teilnehmer an diesen Veranstaltungen war, die das Wachstum der PLYM katalysierte. Viel wichtiger waren die wöchentlichen Lageberichte und unsere Auseinandersetzung mit den Ideen von Leibniz, Kepler, Platon, Cusa und natürlich LaRouche. Dieser Prozeß war es, der mich motivierte, die telefonischen Vorträge aus Leesburg fortzusetzen und dafür zu sorgen, daß die Zahl der Hörer wuchs. Bevor ich im September 2001 zum ersten Mal an einer Konferenz der LaRouche-Bewegung in Washington teilnahm, gab es auf den Philippinen nur sporadische Aktivitäten, obwohl mein Vater (der LaRouche seit den 80er Jahren kennt) und mein Bruder LaRouches Ideen auf den Philippinen am Leben hielten.

Meine persönlichen Erfahrungen

Nachdem ich erkannt hatte, daß eine Idee ein Prozeß ist, der nicht spontan in Gang kommt - etwas, was unserer heutigen Kultur des sofortigen Genusses völlig fremd ist - , begann ich ein besseres Verständnis für Philosophie, Musik, Geschichte und Ideen zu entwickeln. Ich traf bei meinem Besuch in den USA junge Menschen, die dort am Aufbau der LaRouche-Jugendbewegung arbeiteten. Die LYM befand sich damals noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Es war das Jahr der Anschläge des 11. September, und unmittelbar vor den Anschlägen hatten wir an den Universitäten organisiert und vor der Gefahr jakobinischen Terrors gewarnt, die vor allem im Nahen Osten geschürt wurde. Die Auseinandersetzung mit den Ideen LaRouches und seinem Magazin EIR sowie die telefonischen Vorträge halfen uns, die Aufregung in den Medien von den tatsächlichen Vorgängen zu unterscheiden.

Als ich sah, wie die Aktiven der LYM in Amerika ihr Schicksal in die Hand nahmen, regte mich das dazu an, auch auf den Philippinen eine LaRouches Ideen verpflichtete Jugendbewegung aufzubauen. Das war das einzig richtige, was man tun konnte, denn die Wirtschaft der Philippinen verfiel von Monat zu Monat stärker und ständig neue Destabilisierungen erschütterten unsere Regierungsinstitutionen. Nach meiner Reise in die USA Ende 2001 bis Anfang 2002 stellte ich mich dieser Herausforderung.

Zunächst kontaktierte ich Studenten, die mein Bruder an der PUP getroffen hatte. Das war für mich sozusagen ein wissenschaftliches Experiment. Meine Hypothese war: das sagen, wovon ich wußte, daß es wahr ist, die heutige Weltlage so gut darstellen, wie ich konnte, und an dem festhalten, was ich für wahr erkannt hatte. Nicht übertreiben und nichts vorenthalten.

Meine Angst, die Fragen nicht beantworten zu können, überwand ich schnell, als ich erkannte, daß ich mehr wußte, als ich dachte, einfach weil ich LaRouches Ideen kennengelernt hatte, und daß ich, wenn ich nicht gleich eine Antwort fand, die Studenten später wieder kontaktieren konnte. Schließlich geht es um einen Prozeß der Wahrheitsfindung und nicht um eine Prüfung, bei der man Punkte sammelt. Dieser Ansatz funktionierte, denn nach dem ersten Treffen wurde ich von den jungen Leuten von der PUP beauftragt und angetrieben, jeden Samstag Vorträge zu halten und zu diskutieren.

Bevor Präsident Bush seinen Irakkrieg begann, organisierten Studenten der Journalistenschule der PUP Anfang März 2003 ein Symposium mit dem Titel: "Gehirnwäsche der Medien und der von Amerika geführte Krieg gegen den Irak". Sie luden mich und den Radiomoderator Herman "Mentong" Laurel als Redner ein. Es kamen 50-60 Studenten, wovon ein guter Teil die ganzen drei Stunden durchhielt.

Nach diesem Forum führten wir weiter unsere Samstagstreffen in einem der Hörsäle der PUP durch, bis die Sommerpause begann und alle Universitäten geschlossen waren. Ich mußte aber die Treffen fortsetzen, weil ich wußte, daß eine Unterbrechung der Diskussionen über mehrere Wochen die Entwicklung bremsen würde.

Unser Kreis erweitert sich

Das brachte mich dazu, ein weiteres Experiment durchzuführen: Ich wollte feststellen, ob wir die Vorträge fortsetzen konnten, obwohl wir keinen Vortragsraum hatten. So trafen wir - einige Studenten und ich - uns samstags im Freien auf dem Gelände der Universität der Philippinen, um über die neuesten Entwicklungen der Weltlage und über universelle Prinzipien zu diskutieren. Insbesondere untersuchten wir einige Ideen Keplers über die Schönheit und die Musik. Bei einem der Treffen lasen wir Platons Dialog Menon und entdeckten das Prinzip der Verdoppelung des Quadrats.

Organisieren auf dem Campus

Als die Universitäten ihre Pforten wieder öffneten, bildeten diese Studenten mit einigen weiteren schon den Kern der heutigen PLYM. Im September 2003 wagten wir es erstmals, auf dem Campus der PUP zu organisieren. Vier der fünf Aktivisten der PLYM gingen eines späten Nachmittags zur Hochschule für Kommunikation. Wir hatten weder Bücher noch einen Informationsstand. Nachdem wir allen Mut zusammengenommen hatten, fingen wir an, die Leute anzusprechen und mit LaRouches Ideen zu organisieren.

Die ahnungslosen Kommunikationsstudenten waren beeindruckt zu erfahren, wie ausgeklügelt und dabei doch wie simpel die Methoden sind, mit denen die Medienoligarchie die Menschen verdummt. Die Polemik funktionierte, innerhalb kürzester Zeit wurden wir von allen Seiten mit Fragen bombardiert. Manche konnten wir nicht beantworten, einige andere beantworteten wir hervorragend, wie uns die Studenten versicherten, die wir organisierten. Bevor sie es ahnten, hatten wir den Dialog ihres Lebens begonnen.

Diese Diskussionen provozierten die Studenten zu der Frage: "Wer ist denn dieser Lyndon LaRouche?" Anstatt ihnen eine triviale Antwort zu geben, nutzten wir die geweckte Neugier, ein Treffen vorzuschlagen, um weiter zu diskutieren.

Dann gingen wir zur Hochschule für angehende Unternehmer und Lehrer. Diesmal nutzten wir sokratische Ironie und stellten uns als Mitglieder der Internationalen LaRouche-Jugendbewegung vor (die "berüchtigten LaRouchies"). Wir fragten: "Wißt Ihr eigentlich, warum der Wert des Peso so wechselhaft ist und warum er seit langem sinkt?" und "Habt Ihr Euch je gefragt, warum wir nicht einfach soviel Geld drucken können, daß mehr Geld in der Wirtschaft zirkuliert?" Die Studenten wagten nicht zu antworten - sie dachten, was sind was für wildfremde Leute, die da plötzlich stehen und solche Fragen stellen? Ein Mädchen fragte: "Worauf wollt Ihr hinaus?" Wir beantworteten diese Frage, und dann folgten immer neue. Manchmal beantworteten wir die Fragen selbst mit einer Frage. Es war herrlich.

Diese Ausflüge brachten uns in Kontakt mit Dutzenden weiterer Studenten, die sich für LaRouches Ideen interessierten. Wir führten daher ein zweites wöchentliches Treffen ein, so daß wir die neuen Kontakte abverfolgen konnten. Dies wiederum setzte uns unter neuen Druck, die Ideen zu studieren und zu meistern.

Der harte Kern der PLYM erarbeitete sich pädagogische Vorträge, um die neuen Rekruten mit diesen Ideen vertraut zu machen. Erst kürzlich präsentierten zwei PLYM-Mitglieder den Hörern des wöchentlichen Telefonvortrags von Richard Freeman den Beweis des Eratosthenes für die Krümmung der Erde.

Unsere Perspektive

Dieser Prozeß des Organisierens und der Arbeit an Geometrie, Musik und Politik wird sich weiter ausweiten und vertiefen, indem wir uns auf die pädagogischen Vorträge konzentrieren. So werden wir Individuen gewinnen, die Verantwortung dafür übernehmen, daß unsere Nation und die Welt eine Zukunft haben. Der Kern der PLYM wechselt sich bei den Vorträgen ab, die wir teils einzeln, teils in Gruppen halten. Unser Wahrheitsdurst und unser Verlangen nach neuen Ideen ist groß.

Das nächste Ziel der PLYM ist, an einer Konferenz in den USA teilzunehmen, Lyn zu treffen und mit den Mitgliedern der amerikanischen LYM zu organisieren. Das wird eine tiefgreifende Wirkung auf die Beteiligten und auf unsere Bewegung auf den Philippinen haben. Es wird aber nicht leicht sein, weil die PLYM-Mitglieder nicht aus reichen Familien stammen und wir hart daran arbeiten müssen, die nötigen Mittel aufzubringen. Aber wenn es darum geht, den kommenden Generationen eine Zukunft zu sichern, sollten Visavorschriften und Reisegeld eigentlich kein Hindernis sein. Und Spaß wird es auch noch machen!

Anton Valdes



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