"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Juli 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Kirchner: "Finanzspekulanten" und "Casinowirtschaft" verantwortlich für das Emporschnellen der Nahrungsmittelpreise

In der Eröffnungsrede des 35. Gipfeltreffens der Mercosur-Länder (der gemeinsame Markt des Südens), machte Argentiniens Präsidentin Christina Fernandez de Kirchner Spekulanten für den dramatischen Anstieg der Nahrungsmittelpreise innerhalb des letzten Jahres verantwortlich.

Andere machten China und Indien verantwortlich, sagte die Präsidentin, und dies lasse sie „irgend etwas zwischen Empörung und Lächerlichkeit fühlen". Eine Menge Menschen, die vorher nicht viel zu essen hatten, haben jetzt mehr zu essen, vielleicht zwei oder drei Mahlzeiten anstelle von nur einer - und „das soll plötzlich ein Problem sein"?

Man müsse den Tatsachen ins Auge sehen, der wirklich Schuldige sei der Spekulant, die „Casinowirtschaft, die Spekulantenwirtschaft", die bisher eigentlich nur im Finanzsektor und speziell an den Kreditmärkten tätig waren, sich aber mit der Krise in diesen Märkten nun den Nahrungsmitteln zugewandt hätten. Es gebe einen sehr angemessenen Namen in Rio de la Plata dafür: „Timba". Das bezeichnet einen Glücksspieler, der am Würfeltisch wettet. „Nun, meine Herren, das Finanzglückspiel ist nun ein Nahrungsmittelglückspiel".

Die argentinische Präsidentin brachte die Spekulation mit Nahrungsmittelpreisen in Verbindung mit der Internationalen Kredit- und Finanzkrise. Es gibt da eine direkte Verbindung zwischen dem nachrangigen Kreditmarkt und dem Punkt, an dem die Nahrungsmittelpreise anstiegen.