"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

EU-„Gesundheitscheck“ jenseits von GAP: Weniger Essen, mehr Biosprit

Teile der Forderungen der dänischen EU-Kommissarin Fischer Boel für den sog. „Gesundheitscheck“, dem die Gemeinsame Agrarpolitik unterzogen werden soll, wurden nun im Vorfeld des Treffens am 20. Mai in Straßburg durch "Bloomberg News" an die Öffentlichkeit gebracht. Bloomberg erhielt die Informationen laut der französischen Zeitung "Les Echoes" direkt von der EU-Kommissarin.

Demnach sollen Subventionen für die Agrarflächenstilllegung abgeschafft werden, und die Unterstützungszahlungen für die Milchproduktion wegfallen, die seit 1984 von Quoten reguliert wird. Auch wenn diese Maßnahme zunächst dazu beitrug, die Überschüsse an Milch- und Butter abzubauen, führte das Quotensystem später zu einer gewissen Produktionsgarantie für die Erzeuger. Ginge es nach dem Willen von Fischer Boel, würden viele Regionen in Europa sofort aufhören, Milch zu produzieren und die Produktionskapazität würde zerstört werden.

Noch schlimmer ist ihre Forderung, die Subventionen der EU für „alternative Energien“, wie zum Beispiel Biodiesel, von 5% auf 13% zu erhöhen. Somit würden die neue Agrarflächen, die man durch die Beendigung der Stilllegung gewänne, wahrscheinlich für die idiotische Biodusselei benutzt.

Frau Boel , ebenso wie der britische EU- (Frei-)Handelskommissar Peter Mandelson waren starke Befürworter des Irakkrieges. 2004 wurden sie vom Präsidenten der EU-Kommission, José Manuel Barroso, der wiederum selbst unter dem entscheidenden Einfluß des neoimperialen Robert Cooper steht, für ihre Posten nominiert. Damals hatte Großbritannien ein Veto gegen die Kandidatur des ehemaligen belgischen Premierminister Verhofstad eingelegt, weil dieser neben Chirac und Schröder gegen den dummen und unmoralischen Irakkrieg war.