"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Ex-EU-Kommissarin Emma Bonino warnt vor "Hunger-Holocaust"; fordert Ende für Biotreibstoffe

In der italienischen Zeitung Corriere della Sera rief Emma Bonino, frühere italienische EU-Kommissarin und Ex-Ministerin, am 23. Mai nach ihrer Rückkehr vom Weltwirtschaftsforum in Ägypten dazu auf, auf dem kommenden FAO-Gipfel in Rom und dem Gipfeltreffen der G-8-Staten im Juli ein Programm zur Lösung der weltweiten Nahrungsmittelkrise auf die Tagesordnung zu setzen. Dazu gehöre, so Bonino ein Verbot für die Erzeugung von Biotreibstoff. Die Ärmsten der Armen könnten zwar, so Bonino ohne Sprit auskommen, aber nicht ohne Lebensmittel. Angesichts der steigenden Preise in beiden Bereichen gäbe es Volksaufstände und die Gefahr eines "Hunger-Holocausts" wachse.

Bonino, die sich ansonsten leider immer noch für eine Reduzierung der Bevölkerung einsetzt und auch nichts von protektionistischen Maßnahmen bei der Nahrungsmittelproduktion hält, rief nichtsdestoweniger zu einer "effizienteren Strategie der Vorratshaltung und der Mobilisierung weiterer Ressourcen" auf. Vor allem sollte die Politik der Biotreibstoffe angesichts der hohen Produktionskosten und der ausgedehnten Flächennutzung überprüft werden. Außerdem solle man ohne "ideologische Vorbehalte" an die Nutzung der Gentechnik in den am stärksten betroffenen Ländern herangehen.