"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Biotreibstoffe: Angriff der "Killerpflanzen"?

Bei der UN-Konferenz über Biologische Vielfalt in Bonn sind starke Argumente gegen Biotreibstoffe der zweiten Generation aufgekommen, die aus Nicht-Nahrungsmittelpflanzen wie Schilf oder wilden Gräsern hergestellt werden. Biotreibstoffplantagen zweiter Generation, die Jatropha (Familie der Wolfsmilchgewächse) anbauen, kommen jetzt überall in Afrika auf. Jetzt planen auch europäische und amerikanische Finanzinteressen den Anbau von Switchgras (Rutenhirse) und Riesenschilf zur Treibstoffgewinnung in den eigenen Ländern.

In Bonn warnten Wissenschaftler verschiedener Umweltorganisationen in einem Beitrag, daß "manche der angepriesensten Arten für die Biotreibstoffproduktion auch die aggressivsten Invasiven gebietsfremden Arten" seien und daß sie deshalb ausgiebiger studiert werden sollten, bevor man sie für die Produktion von Biotreibstoff in neuen Gegenden kultiviere.

Allerdings ist gemäß eines Plans von EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel die EU dennoch bereit, ein Projekt zur Einführung von "Riesenschilf als hochergiebige, nichteßbare Pflanze für die EU-Landwirtschaft" zu finanzieren.