"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  August 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Südasien will wieder Kornkammer für die Welt werden

Bei der 15. Konferenz der Südasiatischen Vereinigung für regionale Kooperation (SAARC) in Colombo, Sri Lanka, wurde folgende "Erklärung der SAARC zur Nahrungsmittelsicherheit" abgegeben: "Wir, die Staats- und Regierungschefs der am 2. und 3. August 2008 in Colombo tagenden 15. SAARC Konferenz, erklären unsere Entschlossenheit, die regionale Nahrungsmittelsicherheit wieder herzustellen und Südasien wieder zur Kornkammer der Welt zu machen.

Im Hinblick auf die globale Lebensmittelverknappung und die weltweit ansteigenden Lebensmittelpreise berufen wir ein außerordentliches Treffen der Landwirtschaftsminister der SAARC-Mitgliedsländer für November 2008 in Neu-Delhi, Indien, ein, um eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte kurz- und mittelfristige regionale Strategie zu entwickeln und Projekte der Zusammenarbeit zu etablieren, die u.a. folgende Ziele anstreben: Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion; Investitionen in Landwirtschaft und Agroindustrien; Forschung im Bereich Anbau und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit; gemeinsame Entwicklung und Nutzung von landwirtschaftlichen Technologien; Informationsaustausch über beste Praktiken in Erwerb und Verteilung von Nahrungsmitteln; Management von Risiken durch Klimaveränderungen und Pflanzenkrankheiten."

Der SAARC gehören Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Nepal, Bhutan, die Malediven, Pakistan und Afghanistan an. Diese Staaten vertreten zusammen 1,5 Milliarden Menschen.

Auf dem amerikanischen Kontinent wurde am 31. Juli in Honduras eine Erklärung der Mitgliedsländer des PetroCaribe für eine Verbesserung der Landwirtschaft und bessere Nahrungsmittelversorgung abgegeben. Dabei wurde ein Rat der Landwirtschaftsminister der Mitgliedsländer gegründet um den Mitgliedsländern Zugang zu verbilligtem Öl, Düngemitteln und Saatgut aus Venezuela zu ermöglichen. Zu PetroCaribe gehören neben Venezuela und Kuba u.a. die besonders auf Lebensmittelimporte angewiesenen Ländern wie Haiti, Honduras und Nicaragua. Die Mitgliedsländer des PetroCaribe suchen "einen höheren Grad an Unabhängigkeit, wirtschaftliche und soziale Entwicklung für die Menschen durch die Schaffung von Instrumenten, die die Finanzierung der landwirtschaftlichen und ländlichen Entwicklung verbessern, um dadurch Nahrungsmittelsicherheit und die Souveränität unserer Länder zu erreichen", so die Deklaration.

Ebenfalls am 31. Juli fand das 35. Treffen des OMVB, des Anrainerverbandes des Gambia-Flußsystems in Westafrika, statt. Ein Hauptschwerpunkt war auch hier die Nahrungsmittelkrise. Gambias Vizepräsidentin Dr. Isatou Nije Saidy sprach von der Nahrungskrise als einer Krise, "die Nahrungsmittelsicherheit mit nationaler Sicherheit gleichsetzt". Sie sprach von dem Beginn einer Kampagne "Operation: Ernähre Dich selbst" in Gambia und rief zu vermehrter regionaler Zusammenarbeit auf.

Wenn all die oben genannten Initiativen Erfolg haben sollen, muß die Resolution zur weltweiten Krise von Helga Zepp-LaRouche zur Lösung der Nahrungsmittel-, Finanz- und Wirtschaftskrise bei der UNO-Vollversammlung im September behandelt werden.