"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Mexikanische Abgeordnete fordern Politik zur Sicherung der Lebensmittelversorgung durch die Regierung

Mexikanische Abgeordnete und andere Institutionen fordern von Präsident Felipe Calderon Auskunft über die Getreidereserven des Landes und darüber, welche Maßnahmen er gedenkt zu unternehmen, um angesichts der weltweiten Nahrungsmittelkrise die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Am 2. Mai hatte Calderon ein Programm angekündigt, mit dem die 279000 ärmsten Familien des Landes monatlich einen Zuschuss von 245 Pesos für den Kauf von Lebensmitteln bekommen sollen.

Dieses Programm stieß auf scharfe Kritik, weil es völlig unzureichend ist. Heladio Ramirez Lopez, Präsident des Senatsausschusses für die Entwicklung der ländlichen Regionen und ehemaliger Vorsitzender des nationalen Bauernverbandes (CNC) legte eine Dokumentation über diese Tatsache vor. Die ländlichen Gegenden seien entvölkert, die Städte wachsen immer mehr und der Nahrungsmittelbedarf sei größer denn je, doch Mexiko erzeuge nicht einmal genug grundlegende Nahrungsmittel. Zu alle dem komme noch das "Biotreibstoff-Fieber".

Jaime Jezaki, Präsident des Nationalen Landwirtschaftsrates, warnte davor, daß sich Mexiko mitten in einer Nahrungsmittelkrise befinde. Dabei sei der Viehzuchtsektor besonders gefährdet, weil bereits 18-20 Mio. Tonnen Futtergetreide importiert werden müssen. Er sagte: „Wir können uns nicht selbst versorgen, wir müssen Nahrungsmittel importieren." Ein Drittel des konsumierten Maismehls werde importiert, 95% des Soja, 70% bei Reis, 65% des Brotweizens und 30% der Futterhirse; dazu Saatgut und Dünger.