"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Juni 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Weizensamen für afrikanische Trockengebiete: Kenia leistet Pionierarbeit

Das landwirtschaftliche Forschungsinstitut von Kenia (KARI) hat in Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), der Nahrungs- und Landwirtschaftbehörde der Vereinten Nationen (FAO) und dem regionalen AFRA-Programms eine ertragreiche Weizensorte gezüchtet, die mit radioaktiver Strahlung gezielt mutiert, an besonders trockene Umgebung angepasst ist.

Kürzlich hatte ein "unabhängiger" Wirtschaftsprüfer von der FAO gefordert, dieses Projekt und ähnliche von der Finanzierungsliste zu streichen, da diese sich angeblich nicht lohnen würden.

Der neue Weizensamen Njoro-BW1 wurde in den letzten 10 Jahren mithilfe radioaktiver Strahlung gezüchtet. Durch gezielte Mutationen und Züchtungen kann der neue Weizen bei extrem wenig Niederschlag ebenso hohe Erträge bringen, hat eine mittlere Anfälligkeit gegenüber Weizenrost und eignet sich gut zum Brotbacken.

Mit dem neuen Samen können die kenianischen Bauern jetzt auf bisher nutzlosem Trockengebieten Weizen anbauen und in fruchtbares Land verwandeln. Weizen ist nach Mais die zweitwichtigste Nahrungsquelle in Kenia, doch zwei Drittel des Weizens muß gegenwärtig zu den jetzt explodierenden Weltmarktpreisen importiert werden. Somit ist die neue Züchtung überlebenswichtig und ein wichtiger Schritt zur Selbstversorgung.

KARI arbeitet mit dem gemeinsamen Programm der IAEA und der FAO in Wien zusammen. Die IAEA berichtet, dass allein in Afrika in den letzten fünf Jahren sechs neue Ackerfrüchte offiziell freigegeben worden sind, darunter neue Sorten von Sesam in Ägypten, Cassava (Yuka) in Ghana, Bananen in Sudan, Hirse und Baumwolle in Sambia, sowie Weizen und Fingerhirse (Ragi) in Kenia.