"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Putin auf Landwirtschaftskonferenz:
Rußland kann sich selbst versorgen und exportieren!

Nahrungsmittelsicherheit, -Preisstabilisierung und Entwicklung der landwirtschaftlichen und agroindustriellen Sektoren seien die Top-Prioritäten seiner Regierung, sagte der russische Premierminister Vladimir Putin anläßlich einer wichtigen Landwirtschaftskonferenz am 19. Mai. Rußland habe das Potential, sich selbst zu versorgen und gleichzeitig Nahrungsmittelexporteur zu werden.

Die Vorträge Putins und des Landwirtschaftsministers Alexei Gordeyev machten klar, daß Rußland Subventionen und protektionistische Handelsmaßnahmen ergreifen wird, um die Nahrungsproduktion als eine Sache der nationalen Sicherheit zu verteidigen. Diese Maßnahmen sind klar gegen die Regeln des „Freihandels“ der Welthandelsorganisation (WTO) gerichtet.

Landwitschaftsminister Gordeyev berichtete auf dem Treffen, das in Jessentuki /Stavropol Territorium im südlichen Getreidegürtel stattfand, daß die russische Föderation momentan 40% der Nahrungsmittel importiert. Besonders hoch ist sind die Fleischimporte (41% des Verbrauchs), vor allem wegen der Zerstörung der russischen Viehbestände während der „Schocktherapie“- Deregulierung in den 90er Jahren.

Putin erklärte, die Landwirtschaft sei auf den ersten Platz der neuen Regierungsagenda vorgerückt, vor allem wegen des massiven Anstiegs der Nahrungsmittelpreise auf dem Weltmarkt. Dieser habe die Situation in Rußland ernsthaft beeinflußt. Die ärmsten Schichten der Bevölkerung bekämen dies am meisten zu spüren - „Rentner, Familien mit mehreren Kindern und andere sozial schwächere Gruppen der Bevölkerung, für die Nahrungsmittel der größte Haushaltsposten sind“. Um die Bevölkerung zu schützen, müsse die Regierung Preisstabilität im ganzen agroindustriellen Sektor sichern, durch effektivere anti-monopolistische Regulierung und den Einsatz von Subventionen.

Putin weiter: „Rußland hat wirklich einzigartiges landwirtschaftliches Potential, das uns ermöglichen sollte, nicht nur unsere eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern uns auch als großen Spieler auf dem weltweiten Nahrungsmittelmarkt durchzusetzen.“

Gordeyev betonte, daß der Nahrungsmittelimport Rußland 27,6 Mrd. $ im Jahr 2007 koste. Wie Prime-TASS berichtete, betrachte Gordeyev es als eine Notwendigkeit, die staatlichen Subventionen für die Landwirte zu erhöhen. Neben der Notwendigkeit, die Nahrungsmittelimporte zu senken, betonte er, daß die russische Landwirtschaftsproduktion doppelt oder sogar dreifach schneller wachsen müsse als die gegenwärtige Wachstumsrate der Weltlandwirtschaftsproduktion.