Juli 2005 Neues Bretton Woods

Es geht um den Fortbestand der Weltzivilisation

Auf dem Seminar der EIR-Nachrichtenagentur in Berlin am 28. Juni 2005 hielt Lyndon LaRouche zur Einführung die folgende Rede zur Weltlage, die wir hier leicht gekürzt wiedergeben.

In den schwersten Krisen der Weltgeschichte liegt die größte Gefahr für die Menschheit - so wie jetzt - in der Arroganz der Regierungen und führenden Einrichtungen der öffentlichen Meinung, die in Wirklichkeit selbst seit langem die Hauptursache der drohenden Katastrophe sind. Für kleingeistige Politiker und sonstige angebliche "Autoritäten", denen die Aussicht auf Karriere und Reichtum wichtiger ist als alles andere, sind nicht die Folgen ihres Verhaltens für die künftigen Generationen vorrangig, sondern ihr persönlicher Vorteil. Dann fällt oft die Geschichte das Urteil über kleingeistigen Ehrgeiz und über Regierungen, die, wie viele Regierungen heute, nicht weiter denken als bis zum nächsten Regierungswechsel.

Behalten Sie diesen Gedanken im Kopf bei dem folgenden Bericht über die Fehler der letzten vier Jahrzehnte, die zu der gegenwärtigen unmittelbaren Bedrohung für unsere ganze Zivilisation geführt haben.

Am 23. Mai kam es im US-Senat zu einem Ereignis von tiefgreifender weltstrategischer Bedeutung. Dieses Ereignis, bei dem ich unausgesprochen ein sehr wichtiger Faktor war, verhinderte einen Putschversuch der Regierung Bush gegen die amerikanische Verfassung. Diese Gefahr eines Umsturzes der US-Verfassung zeigt das Ausmaß der weltweiten Krise, die zum großen Teil eine Folge der Krise der internationalen Hedgefonds und Banken war, die durch den Absturz der amerikanischen Automobilriesen General Motors und Ford ausgelöst wurde.

In Europa haben die meisten maßgeblichen Medien und Politiker in ihren öffentlichen Äußerungen die Ereignisse vom 23. Mai kaum erwähnt und ihre Bedeutung nicht erkannt. Tatsächlich aber hängt die Zukunft der europäischen und anderer Nationen schon recht kurzfristig von wichtigen Entscheidungen ab, die in den Vereinigten Staaten vor dem Hintergrund der Maßnahmen des Senats vom 23. Mai getroffen werden müssen. (...)

Die unmittelbare Gefahr für den Frieden und die Stabilität der Welt besteht darin - und das ist leider durchaus möglich - , daß die Regierung der Vereinigten Staaten sich weigern könnte, bestimmte plötzliche und umfassende Notmaßnahmen zu ergreifen, die inzwischen in naher Zukunft absolut notwendig sind, wenn wir verhindern wollen, daß der ganze Planet durch einen plötzlichen Verfall der weltweiten Dollarfinanzwerte in eine Kettenreaktion monetär-finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs stürzt. Vor allem infolge der Kombination aus dem System floatender Wechselkurse der letzten drei Jahrzehnte, der Verbreitung der Finanzderivate in den letzten 15 Jahren und des neueren lemmingartigen Wahns der Globalisierung unter der Führung der WTO ist die Welt jetzt überreif für eine drohende kettenreaktionsartige Zusammenbruchskrise des Weltwirtschafts-, Währungs- und Finanzsystems.

Wenn die USA selbst nicht bereit sind, zu einem Dollarsystem fester Wechselkurse wie in der Zeit zwischen 1945 und 1963 zurückzukehren, kann, unter den gegenwärtigen Umständen, die in der gesamten neuzeitlichen Geschichte ohne Beispiel sind, kein Teil der Erde der Wirkung einer Zusammenbruchskrise des gegenwärtigen Weltsystems entgehen. Die Maßnahmen, welche die Vereinigten Staaten ergreifen müssen, sind folgende: Die Vereinigten Staaten müssen einseitig, aber in Konsultation mit ihren Freunden im Ausland handeln, um einen Einbruch des US-Dollars zu verhindern. Es droht jetzt unmittelbar ein plötzlicher Absturz um 10-30 Prozent.

Angesichts der Bedeutung des Dollars, der immer noch die Reservewährung der Welt ist, und angesichts der großen Menge der in Dollar ausgewiesenen Verpflichtungen, die von China, von Japan, Europa und anderen gehalten werden, würde ein Dollarabsturz, wie er jetzt unmittelbar droht, nicht nur eine neue Depression auslösen, sondern eine allgemeine Zusammenbruchskrise des Weltsystems. Deshalb lautet die entscheidende Frage: Welche Maßnahmen werden die Vereinigten Staaten vorschlagen, und wie wird die übrige Welt auf diesen Vorschlag einer Rückkehr zu einem Währungssystem fester Wechselkurse reagieren?

Zur Lösung dieser Krise gibt es nur die Möglichkeit, zu einem System fester Wechselkurse zurückzukehren und die kurzfristigen Dollarschulden umzuschulden, indem man sie von kurz- bis mittelfristigen in ein System langfristiger Schulden mit festen Zinsen umwandelt. Wir reden hier über Laufzeiten von 25-50 Jahren, im Grunde zwei Generationen. Wenn wir diese Umschuldung der gegenwärtigen Verpflichtungen mit der Schöpfung neuer Kredite verbinden - ebenfalls auf der Grundlage fester Wechselkurse und in einer Höhe, die es erlaubt, über einen Zeitraum von 50 Jahren die Produktion und den Handel weltweit auszuweiten - , dann können wir die uns bevorstehende Periode sicher durchstehen und eine Zeit allgemeinen Wachstums erwarten.

Es gibt derzeit keine Alternative hierzu.

Denn aufgrund der Komplexität und des Wahnsinns der Zerstörung der nationalen Souveränität existieren keine Puffer mehr zwischen den Nationen, so daß, wenn ein Staat untergeht, die übrigen Staaten notwendigerweise im gleichen Maße betroffen sind. Wenn heute der Dollar abstürzt, werden alle übrigen Teile des Planeten in einer Kettenreaktion ebenfalls untergehen. Es ließe sich nicht verhindern.

Nur eine Initiative zur Rückkehr zu Franklin Roosevelts Standard eines Währungssystems fester Wechselkurse und die Umschuldung der legitimen weltweiten Zahlungsverpflichtungen, die von den Vereinigten Staaten ausgehen muß, kann diese Entwicklung verhindern. Die Schulden aus Derivatgeschäften und den Aktivitäten der Hedgefonds werden nicht bezahlt, denn man kann sie nicht bezahlen. Aber der Kern des Systems muß gerettet werden. (...)

Amtsenthebung der Regierung Bush-Cheney

Deshalb ist es unmöglich den Planeten zu retten, wenn Präsident Bush und Vizepräsident Cheney weiter in der Führung der Vereinigten Staaten verbleiben. Zum Glück gibt es Umstände und Anzeichen, die darauf hindeuten, daß das nicht mehr lange dauern wird. Ich sage das ganz offen, es ist keine Übertreibung. Es muß gesagt werden, und deshalb bin ich Manns genug, es zu sagen: Der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush, ist klinisch verrückt. Und zwar in einem Maße, daß die formellen Voraussetzungen dafür gegeben sind, ihn abzusetzen. Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten, deren Dollar immer noch die Leitwährung des Weltwährungssystems ist, nicht nur einmal, sondern wiederholt behauptet, amerikanische Regierungsanleihen seien nur wertlose Schuldscheine, und das noch hartnäckig gegen jede Kritik verteidigt, dann ist dieser Mann nicht zurechnungsfähig.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen eine Amtsenthebung. Eine Verurteilung wegen eines Verbrechens ist allein noch kein Grund für eine Absetzung. Es ist kein ausreichender Grund für eine Absetzung, weil es beim Präsidentenamt der Vereinigten Staaten um die Institution geht und nicht um die Person. Aber wenn die Person, die diese Institution verkörpert, unzurechnungsfähig ist oder den Amtsverpflichtungen aus anderen Gründen nicht nachkommen kann, ist das ein zureichender Grund für einen Antrag auf Amtsenthebung und die Entfernung aus dem Amt.

Andererseits haben wir einen Vizepräsidenten, der nicht unbedingt ein Psychopath, aber eher ein Soziopath ist. Auch dieser Mann muß aus dem Amt entfernt werden. Als Resultat der Maßnahmen und des weiteren Vorgehens im Senat konnten die Gefahren, die mit der Amtsführung dieser beiden Kreaturen und deren Hintermänner verbunden sind, zunächst eingedämmt werden. Und deshalb müssen diese beiden Männer unter Kontrolle gebracht und aus dem Amt entfernt werden - nicht erst in vier Jahren, sondern in unmittelbarer Zukunft. (...)

Zum Glück ist die gegenwärtige Regierung Bush bereits diskreditiert, eine "lahme Ente", eine Präsidentschaft, deren psychologische Probleme und Pfusch eine baldige Amtsenthebung oder einen Rücktritt, um ihr zuvorzukommen, möglich macht. Jemand hat uns gesagt: Vielleicht gibt es bald eine Flugreise, bei der sich jemand neben Cheney setzt. Und wenn sie aus dem Flugzeug aussteigen, wird Cheney an einem Ort in der Nähe seinen Rücktritt einreichen.

Wir sind jetzt in einem Bereich, wo entweder eine Amtsenthebung, ein Absetzungsverfahren oder erzwungener Rücktritt ein Faktor der Geschichte sein kann.

Vier entscheidende Aspekte

Unter diesen Umständen geraten jetzt Handlungsoptionen, die Amerika und die Welt dringend benötigen, in Reichweite. Um zu verstehen, was ich gerade zusammenfassend ausgeführt habe, muß man vier wesentliche Aspekte der heutigen Weltlage betrachten:

Erstens, die Auswirkungen der Tatsache, die selbst in wichtigen europäischen Regierungen nur wenig verstanden wird, daß in den USA durch das entschiedene Eingreifen einer Mehrheit des Senats gerade ein Staatsstreich abgewehrt wurde - zumindest vorläufig.

Zweitens, die Unvermeidlichkeit eines ziemlich nahen endgültigen Zusammenbruchs des gegenwärtigen Weltfinanzsystems, wie es seit 1971 existiert. Dies ist das Ergebnis der Kombination mehrerer wichtiger Faktoren:

a) Der Übergang von einem System fester Wechselkurse zu einem System freier Wechselkurse in den Jahren 1964-72, angefangen mit einem Angriff der ersten Regierung Harold Wilson in Großbritannien auf die Stabilität des Währungssystems.

b) Ein kultureller Paradigmenwandel in Europa und Nordamerika zum sogenannten nachindustriellen Modell.

c) Eine barbarische und vorsätzliche Zerstörung der wirtschaftlichen Grundinfrastruktur in allen Teilen Amerikas und Europas.

d) Eine zunehmende Produktionsverlagerung aus den Industrienationen zur Ausbeutung billiger Arbeitskräfte ohne entwickelte Infrastruktur. Und

e) die Einführung einer rein parasitären Form von Nebenwetten, bekannt als Finanzderivate oder Hedgefonds, als hyperinflationärer Ersatz für langfristige Investitionen in nützliche Unternehmungen.

Auch wenn die gegenwärtige Form des Weltwährungs- und Finanzsystems hoffnungslos und relativ kurzfristig bankrott ist - viel bankrotter als es die Sowjetunion je war - , kann man sehr bald einen realwirtschaftlichen Wiederaufbau der Weltwirtschaft in Gang setzen. Die Voraussetzung ist, daß wir den Willen aufbringen, umgehend ein System völlig souveräner Nationalstaaten einzuführen, wie es Präsident Franklin Roosevelt vor seinem Tode vorschwebte, und die gegenwärtige, lemmingartige Flucht in einen weltweiten Imperialismus, die Globalisierung, wird nicht nur umgangen, sondern beendet und eine entgegengesetzte Politik eingeschlagen.

Schließlich muß aus den jüngsten Entwicklungen im US-Senat die Lehre gezogen werden, daß die Zukunftsaussichten der Zivilisation in allen Teilen der Welt auf mehr als eine Generation hinaus hoffnungslos sind, wenn wir diese Wende nicht sehr bald schaffen. Diese Lehre setzt sich aus vier wesentlichen Teilen zusammen:

Erstens ist eine wesentliche Tatsache, mit der wir es bei unseren Gesprächen in Europa zu tun haben, daß die Europäer die Vereinigten Staaten nicht verstehen und deshalb, wenn sie über die Vereinigten Staaten reden, von Annahmen ausgehen, die den Tatsachen widersprechen und kontraproduktiv sind.

Die Vereinigten Staaten sind ein Produkt Europas. Sie sind vor allem ein Produkt der Renaissance des 15. Jh., die, soweit wir wissen, zum ersten Mal auf diesem Planeten moderne Nationalstaaten hervorbrachte. Der Nationalstaat entwickelte sich erst in Frankreich unter Ludwig XI. und anschließend im England unter Heinrich VII. Aber in der Zwischenzeit waren die venezianischen Interessen wieder zu einem Machtfaktor geworden, nachdem sie Konstantinopel den Osmanen ausgeliefert hatten. Seit etwa 1453 kam es so zu einer Teilung insbesondere der eurasischen Welt zwischen den einerseits aufkommenden modernen Nationalstaaten, die dem Dienst des ganzen Volkes einer Nation gewidmet waren, und einer mittelalterlichen Gesellschaftsform, die ursprünglich vom venezianischen Bankenwesen gesteuert wurde und heute von dessen Nachfolgern in Form des anglo-holländischen, liberalen Wirtschaftssystems gesteuert wird, das heute die Welt beherrscht: kurz, dem imperialistischen System - dem modernen, imperialistischen System.

Mit dem Aufstieg der anglo-holländischen, liberalen Tyrannei, die vor allem durch die Kriege Ludwigs XIV. von Frankreich und den anschließenden Siebenjährigen Krieg in Europa entstand, hat sich Kontinentaleuropa selbst zerfleischt - zum Ruhme Großbritanniens und der Niederlande. Infolgedessen gelang es den anglo-holländischen Ostindiengesellschaften aufgrund der gegenseitigen Schwächung Europas bis 1763, in Indien und insbesondere mit der Übernahme Kanadas von Frankreich faktisch ein Weltreich zu schaffen.

Durch den Pariser Vertrag im Februar 1763 entstand ein neues Weltreich: das anglo-holländische, liberale System. Dieses anglo-holländische, liberale System beruhte auf der finanziellen Beherrschung der Weltwirtschaft, einer Fortsetzung des mittelalterlichen, ultramontanen Systems. So gibt es heute in Europa in keiner Nation eine unabhängige Regierung. Denn alle Regierungen sind privaten Zentralbanken unterworfen. Diese Zentralbanksysteme sind einem Schleimpilz in der Biologie vergleichbar. Sie bestehen einerseits aus individuellen privaten Bankinteressen, andererseits sind sie ein kontinuierlicher, funktionierender Prozeß.

Das, was wir heute als Weltfinanzsystem bezeichnen, das internationale Währungssystem seit 1971-72, ist also ein Schleimpilz namens "System unabhängiger Zentralbanken" oder "Syndikat unabhängiger Zentralbanksysteme".

Wegen dieses Vertrags vom Februar 1763 wurden die Vereinigten Staaten gegründet. (...)

Mit der Entstehung des britischen Empire begannen alle führenden intellektuellen Kreise Europas wieder über den Atlantischen Ozean zu schauen, in der Hoffnung, auf dem amerikanischen Kontinent, insbesondere in Nordamerika, einen Staat zu gründen, der dann wiederum als Modell dafür dienen könnte, Europa von dieser anglo-holländischen Pest, diesem Schleimpilz, zu befreien.

Die Gründung der Vereinigten Staaten als konstitutionelle Republik gab uns die Gelegenheit dazu. Im Frühjahr 1789 wurde in Frankreich versucht, eine Republik bzw. konstitutionelle Monarchie zu gründen, die auf den gleichen Prinzipien der Entwicklung basieren sollte wie die Vereinigten Staaten.

Mit der Macht der britischen Ostindiengesellschaft unter Lord Shelburne im Rücken organisierte eine Gruppe, die man die Martinisten nannte - die mit Voltaire verbunden war und der der Herzog Ludwig von Orleans und Jacques Necker, beides britische Agenten, angehörten - , die Ereignisse an der Bastille vom Juli 1789. Und dann begann mit zwei weiteren Agenten der Britischen Ostindiengesellschaft, Danton und Marat, die von London nach Paris geschickt worden waren, und später mit Robespierres Leuten der Terror, der ebenfalls aus London gesteuert wurde. Später kam dann, auch wieder beeinflußt durch Joseph de Maistre, ein jakobinischer Terrorist namens Napoleon Bonaparte und verwandelte sich in einen Kaiser.

Diese Französische Revolution, bis zu Napoleons endgültiger Niederlage 1815, stürzte ganz Europa ins Verderben. Und seit dieser Zeit gab es in Europa, trotz nobler Bemühungen wie Präsident de Gaulles Einführung des "schweren Franc", niemals eine wirkliche Republik in dem Sinne, wie die Vereinigten Staaten eine wirkliche Republik sind.

So wurde also die Absicht, daß die Gründung der Vereinigten Staaten als Republik als Vorbild für die europäischen Staaten dienen sollten, niemals ganz verwirklicht - trotz der Bemühungen von Persönlichkeiten wie Friedrich List und anderer, die immer wieder Anläufe hierzu unternahmen.

Der moderne Nationalstaat, wie er sich erstmals im 15. Jahrhundert während der Goldenen Renaissance in Europa herausbildete, verwirklichte ein altes Prinzip der europäischen Zivilisation, das Gemeinwohlprinzip, das man im alten Griechenland agape nannte, wie es Sokrates in Platons Dialog Der Staat vorträgt. Dieses Prinzip - daß der Staat keine Daseinsberechtigung hat, wenn er nicht dem Gemeinwohl der gesamten Bevölkerung dient - wurde zuerst im alten Griechenland bekannt. Der hl. Paulus übernahm es im 1. Korintherbrief 13 ausdrücklich als Grundprinzip des Christentums.

Es war also schon seit der Zeit Solons von Athen die Hoffnung der europäischen Zivilisation, einen Staat zu gründen, der dem Gemeinwohl verpflichtet ist - dem Gemeinwohl der gesamten Bevölkerung, der gegenwärtigen wie der künftigen.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten entstand auf der Grundlage dieses Prinzips. Die höchste Autorität liegt nach der amerikanischen Verfassung in ihrer Präambel, deren zentraler Aspekt die "Förderung des Gemeinwohls" ist. Das gleiche Prinzip kommt auch in europäischen Verfassungen zum Ausdruck, aber eben nicht als das überragende Prinzip. Man findet es beispielsweise im deutschen Grundgesetz, aber es ist nicht das grundsätzlich vorherrschende Prinzip. Wir sehen, daß dieses Prinzip in den Vereinigten Staaten in Gefahr ist. Es widerspricht dem Lockeschen Prinzip, das den Konföderierten Staaten zugrundelag. Aber es ist das Prinzip der Vereinigten Staaten.

Der Unterschied ist der: Viele Menschen haben eine Vorstellung von Wirtschaftssystemen, die auf dem konventionellen Begriff des Geldes beruht. Das ist charakteristisch für die europäischen Systeme insgesamt. Nach dem amerikanischen System, nach der amerikanischen Verfassung hat Geld keinen Eigenwert. Der Staat bestimmt den Wert des Geldes, nach dem Verfassungsprinzip des Gemeinwohls.

Wie tut er das? Zunächst einmal fließen in einer modernen Volkswirtschaft, in den besten Volkswirtschaften Europas und der Vereinigten Staaten - anders als selbst in den besten Volkswirtschaften Asiens heute - 50 Prozent aller wirtschaftlichen Aktivitäten in die wirtschaftliche Grundinfrastruktur. Die Hälfte aller Investitionen und Ausgaben fließt in den Erhalt und die Verbesserung der Grundinfrastruktur der Volkswirtschaft.

Stellen Sie das der Lage in den Ländern Asiens gegenüber, wo selbst in den wirtschaftlich stärkeren Ländern bis zu 70 Prozent der Bevölkerung oder mehr in Not und äußerster Armut leben. Warum? Zum großen Teil aufgrund der Globalisierung.

In den 60er Jahren und danach begannen wir, die Produktion aus Europa, den Vereinigten Staaten usw. auf der Suche nach billigeren Arbeitskräften in ärmere Länder zu verlagern, um die Produktion von Regionen mit hohen Arbeitskosten in solche mit niedrigen Arbeitskosten zu verschieben. Das beeinflußt die Produktivität der europäischen Länder negativ. Nehmen wir z.B. das Nachkriegsdeutschland, das unter dem Einfluß politischer Maßnahmen wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau wiederaufgebaut wurde. Und Deutschland war ein Hochtechnologieland mit großem Schwergewicht auf der wirtschaftlichen Grundinfrastruktur.

Seit Bismarck 1877 nach amerikanischem Vorbild, das manchmal auch das Listsche Modell genannt wird, aber vom damals führenden Ökonom der Welt, dem Amerikaner Henry C. Carey, inspiriert war, das moderne Deutschland schuf, und seit ähnliches in Japan geschah, in Rußland von Alexander II. unter dem Einfluß von Mendelejew, usw., haben die modernen Volkswirtschaften Europas immer in diese Richtung tendiert: Sie erkannten an, daß es die vorrangige Funktion des Staates ist, die Wirtschaft dieser Nation zu verteidigen und zunächst für die Grundinfrastruktur der Wirtschaft zu sorgen, um das Gemeinwohl der gesamten Bevölkerung gerecht zu erhalten.

Das kostet Geld. 50 Prozent der Ausgaben der Vereinigten Staaten als Nation - d.h., des realen, physischen Aufwands - in Zeiten der Prosperität fließen in die grundlegende Infrastruktur der Wirtschaft. Einen großen Teil investiert die Bundesregierung, einen Teil die Landesregierungen, einiges die Kommunen. Manchmal sind es auch im Rahmen von Regulierung private Anleger, die in Kraftwerke und ähnliches investieren. Diese werden vom Staat geschützt und verwaltet, aber private Investoren können ihre Ersparnisse in diese Bereiche stecken, wo mit Sicherheit nicht wild herumspekuliert wird.

Aber das bedeutet, daß die Hälfte der Gesamtkosten einer gesunden Volkswirtschaft heute für die wirtschaftliche Grundinfrastruktur aufgewendet wird. Ich werde darauf vom Standpunkt Wernadskijs wieder zurückkommen, um zu erklären, wie das funktioniert.

Mit der Auslagerung und der Globalisierung ist man in diese Länder gegangen und hat erklärt: "Wir werden Beschäftigung in euer Land exportieren. Wir werden Industrie in eure Länder exportieren. Wir werden in euren Ländern einkaufen - vorausgesetzt, ihr investiert nicht in die Infrastruktur eurer Wirtschaft!" In der Tendenz wird die Mehrheit der Menschen in Indien und China ärmer, weil das die Voraussetzung dafür ist, daß diese Länder den Zugang zu den Märkten Amerikas und Europas nutzen können.

Dafür gibt es physische Gründe, wie uns Wernadskij erklären kann.

Die Existenz des Planeten als ganzem ist eine physische Frage. Es ist eine Frage der Naturwissenschaft, nicht eine des Geldes. Wenn Sie über Wirtschaft diskutieren wollen, schicken Sie die Buchhalter aus dem Saal! Schicken Sie sie fort. Schickt die Finanziers aus dem Saal, sie werden nur die Diskussion stören. Betrachten wir die physische Wirtschaft aus der Sicht Wernadskijs.

Diese Erde hat Wernadskij zufolge, aus Sicht der experimentellen Naturwissenschaft, drei Ebenen der Existenz. Die erste Ebene ist das, was wir die "abiotischen" Vorgänge nennen: Systeme, in denen hinsichtlich der beobachteten Wirkungen lebendige Prozesse keine Rolle spielen. Das bedeutet nicht, daß es ein Universum ohne Leben gäbe. Ein solches Universum existiert nur aus der Sicht der experimentellen Arbeit, d.h., bei der Durchführung wissenschaftlicher Experimente definieren wir einen Phasenraum, in dem unser prinzipieller Beweis nicht die Annahme der Existenz eines Prinzips namens Leben voraussetzt. Und wir beschränken diese Form der Naturwissenschaft auf experimentelle Methoden dieser Art.

Dann kommt der zweite Bereich, den Pasteur, Curie und andere in Frankreich gründlich untersucht haben. Dabei geht es um Experimente, die das Leben definieren und sich nicht auf andere Weise als durch die Vorstellung eines universellen Prinzips des Lebens erklären lassen. Wernadskij definiert dies als Biosphäre, aus der Sicht experimenteller Methoden zum Studium des Verhältnisses zwischen den lebenden Prozessen und ihren Hinterlassenschaften (Fossilien).

Die dritte Ebene betrifft bestimmte Erscheinungen auf der Erde, die mit der Entwicklung der modernen Wissenschaft und Technik sehr weit verbreitet sind. Das sind diejenigen, funktionell wichtigen Hinterlassenschaften auf der Erde, die weitgehend die Folge der menschlichen Intelligenz sind - Dinge, die kein anderer lebender Vorgang, sondern nur die Schöpferkraft der menschlichen Intelligenz erschafft.

Eine Gesellschaft ist im wesentlichen das Wirken der menschlichen Intelligenz in einem Volk auf ein Gebiet, das wir die Biosphäre nennen. Der Bereich der Biosphäre umfaßt das, was wir experimentell als nichtlebende Vorgänge und ihre Hinterlassenschaften definiert haben, sowie die lebenden Vorgänge und ihre Hinterlassenschaften.

Die Voraussetzungen für menschliches Leben auf diesem Planeten entstanden durch die Entwicklung der Erde, die Entwicklung des Lebens auf der Erde und die Entwicklung der Hinterlassenschaften dieser lebenden Vorgänge. Wir als Menschen, als Gesellschaft wirken darauf. Wir verhalten uns anders als Affen. Affen erfinden nichts.

Wenn man von Produktion spricht, gibt es zwei Vorstellungen, was Produktion ist. In der europäischen Geschichte sind sie mit dem Prinzip in Aischylos' berühmter Tragödie Der gefesselte Prometheus klar definiert: Prometheus wird von Zeus zu ewiger Qual verurteilt, weil er die Menschen den Gebrauch des Feuers lehrte. Dies ist typisch für eine oligarchische Gesellschaft. "Wir wollen nicht, daß die Menschen eigene Ideen haben. Wir wollen nicht, daß sie wissenschaftlich denken. Wir wollen nicht, daß sie wissenschaftliche Prinzipien kennen." Die Menschen sollen nicht mehr sein als eine Art Vieh. So forderten es Quesnay und Turgot in Frankreich mit ihrer physiokratischen Lehre: Menschen sind menschliches Vieh, das man wie Vieh hält, damit der Gutsherr daraus Gewinn zieht.

Aber in Wirklichkeit kann jeder Mensch schöpferisch sein, wenn man ihn dazu anhält. Alle Menschen können etwas beitragen, wenn man ihnen die Lebensbedingungen bietet, die dafür notwendig sind. Was wir am Menschen schätzen, ist nicht, daß sie das tun können, was man ihnen sagt, sondern daß sie das Gegenteil von dem tun können, was man ihnen gesagt hat! Daß sie nützliche Erfindungen machen können, die die Gesellschaft zum Besseren verändern. Und wir müssen die Gesellschaft so gestalten, daß sie solche Veränderungen fördert. Nach unserem Menschenbild sind die Menschen nicht zu blindem Gehorsam gegenüber irgendwelchen Regeln verpflichtet, sondern sie sind verpflichtet, bestimmte gemeinsame Herausforderungen und gemeinsame Ziele anzunehmen und gemeinsam daran zu arbeiten. Aber zu dieser Zusammenarbeit gehört immer auch, ein besonderes Gewicht auf die Ausbildung und Entfaltung der schöpferischen Fähigkeiten des einzelnen zu legen. Wir müssen die Produktion und die Lebensbedingungen so umgestalten, daß der einzelne, der einen schöpferischen Beitrag für die ganze Menschheit leisten will, größere Entfaltungsmöglichkeiten hat.

Aber was geschah mit der Globalisierung? Alles fing in England an. (Das Schlechte kommt meistens aus England. Da kennen die sich aus. Schlechte Ideen auszubrüten ist ihr besonderer Beitrag zur Geschichte.) Die Produktion wurde in Gebiete ausgelagert, wo man billige Arbeitskräfte ausbeuten konnte, ohne für die Infrastruktur, für den Erhalt und die Entwicklung der Bevölkerung zu bezahlen. Dann kam das gleiche in den USA.

Den betreffenden Ländern wurde verboten, ihre eigene grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur zu entwickeln. So war es in Mexiko und in Südamerika und im großen Stil in Afrika, wo es ein Völkermord ist.

So war es auch in Asien. Die Tsunami-Katastrophe zeigt die Folgen. Warum starben so viele Menschen an den Stränden? Weil es die Politik der Amerikaner und Europäer war, daß es dort zwar Hotels und Freizeiteinrichtungen, aber keine wirkliche Entwicklung geben sollte! Die einzige Entwicklung sollte Tourismus und Unterhaltung sein - für ausländische Gäste, die die einheimische Bevölkerung für ihre sexuellen Vorlieben benutzen und ähnliches.

Dort lebten die Einheimischen in armseligen Hütten. Als der Tsunami hereinbrach, gab es keinerlei Infrastruktur für ihren Schutz. Sie lebten unter unsicheren Bedingungen, die von der Wirtschaftspolitik von Einrichtungen wie der von den Anglo-Amerikanern beherrschten Asien-Pazifik-Stiftung diktiert wurde. Das ist typisch!

In diesem Teil der Welt haben wir keine Infrastruktur aufgebaut. China, Nordasien, Südasien und Südostasien - das ist der Teil der Welt mit der größten Bevölkerungskonzentration, der für die Zukunft entscheidend ist. Es ist das Zentrum des Wachstums der Weltbevölkerung. Was man hier tut, trifft die ganze Welt.

Wir haben diesen Ländern verboten, eine grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur zu entwickeln; man benutzte dazu alle erdenklichen Mittel und Tricks, schlechte Ausbildung usw.

Das Endergebnis ist: Aus den USA und Europa, wo das Produktivitätsniveau am höchsten war, wurde die Produktion in Billiglohnländer verlagert, wo es keine Infrastruktur gab, jedenfalls nicht für den Großteil der Bevölkerung. Als Folge davon sank das Einkommen in den USA, in England - das beste Beispiel einer selbstverschuldeten Katastrophe - , in Europa. Wir haben die Infrastruktur in den Vereinigten Staaten und Europa zerstört und tun es immer noch weiter. Die Produktion verlagern wir in die Teile der Welt, wo es keine nennenswerte Infrastruktur zum Erhalt und zur Entwicklung der Bevölkerung gibt. Als Folge davon sinkt auf der Welt die Produktivität pro Kopf! Denn die reale Produktivität wird durch das Verhältnis zwischen Produktion und Infrastruktur bestimmt.

Mit der Globalisierung wurde der Protektionismus abgeschafft. Früher wirkten sich Fehler einer Nation nicht notwendigerweise auf andere Nationen aus. Indem wir diesen Schutz der nationalen Souveränität abschafften, schufen wir eine Lage, in der jede wirtschaftliche Krankheit zur weltweiten tödlichen Seuche wird. Ein Zusammenbruch in irgendeinem wichtigen Teil der Welt bedeutet einen Zusammenbruch auf der ganzen Welt.

Denken wir nur daran: Was wird aus Ländern wie Indien und China, wenn ihre Exportmärkte in den USA und Europa zusammenbrechen? Und die stehen kurz davor, zusammenzubrechen. Den Vereinigten Staaten werden die Schulden, die sie anhäufen, einfach zuviel. Sie können so nicht weitermachen. Der Verbrauch in Amerika wird einbrechen. Selbst wenn das bedeutet, daß Menschen in den USA verhungern müssen. (...)

Wir müssen zu einem anderen Modell finden, wo keine Hobbessche Rivalität unter den Nationen herrscht, sondern der souveräne Nationalstaat als wesentliches Mittel der Selbstregierung eines Volkes gilt. Es regelt seine Angelegenheiten selbst, weil es eine gemeinsame Kultur hat. In dieser Kultur tauschen sie Ideen aus - sie sind kein Menschenvieh, das Befehlen gehorcht. Sie haben eine gemeinsame Sprache und kulturelle Tradition, die ihr Denken prägt.

Die Menschen haben ein gemeinsames Ziel. Wir sind alle Menschen. Dieser Planet und die Zukunft der Menschheit - das ist unsere gemeinsame Sorge. Aber wir wissen aus Erfahrung, daß dies am besten über getrennte souveräne Nationen geschieht. Der Zweck ist nicht, daß sie miteinander konkurrieren - es sei denn um Ideen und deren Umsetzung - , sondern daß sie sich gegenseitig nutzen. Das Gründungsprinzip des modernen Nationalstaates, agape, kommt auch im Westfälischen Frieden zum Ausdruck. Gleich im ersten Satz wird es ausgedrückt. Es heißt dort, die wichtigste Aufgabe eines Volkes und einer Nation sei die Sorge um die anderen. Man soll die Lebensbedingungen der anderen verbessern. Unser Ziel ist also eine Ordnung kooperierender Nationalstaaten mit dem Grundgedanken, jeweils zur Entwicklung aller anderen souveränen Völker beizutragen.

Für diese Tradition stehen die Vereinigten Staaten. Sie sind derzeit der einzige Teil der Erde mit einer Verfassungsordnung, die diese Tradition aktiv verkörpert.

Als Folge der Arbeit Franklin D. Roosevelts tragen wir Amerikaner die Verantwortung für ein geordnetes Finanz- und Währungssystem für die Welt. Wir können es den anderen nicht aufzwingen, aber wir müssen es anbieten und es schützen, um den anderen zu helfen. Zu diesem Zweck müssen wir Institutionen aufbauen. Roosevelt wollte die Vereinten Nationen als Werkzeug einer solchen Zusammenarbeit verwenden. Truman und Churchill hatten eine andere Vorstellung. Sie wollten die UNO benutzen, um einen Weltkrieg auszulösen. Trotzdem bleibt die Idee richtig.

Einrichtungen wie der Weltwährungsfonds (IWF), das erste Bretton-Woods-System und die Weltbank wurden eigentlich zu diesem Zweck gegründet. Diese Einrichtungen sind inzwischen völlig verkommen und dienen Zwecken, die der ursprünglichen Absicht der Regierung Roosevelt genau entgegengesetzt sind.

Die ganze Welt weiß, daß wir diese Reformen brauchen, wenn sie sich der Wirklichkeit stellt. (...)

Wir in den USA haben eine besondere Verantwortung. Wir haben eine Verfassung, die immer noch gilt. Wir haben unseren Senat. Er ist kein Parlament. Die Europäer verstehen das amerikanische Regierungssystem nicht. Der Senat ist eine stehende Einrichtung. Die Parlamente in Europa werden bei jeder Wahl aufgelöst. Die amerikanische Regierung dagegen bleibt, der Senat bleibt. Die Präsidenten ändern sich, aber die Bundeseinrichtungen bleiben. Es gibt Wahlen, aber der Senat bleibt bruchlos bestehen. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der Senatoren neu gewählt, aber der Senat als ganzes bleibt bestehen. Die Verfassung verleiht dem Senat bestimmte Vollmachten.

Das amerikanische Präsidentenamt ist die mächtigste Einrichtung, die es auf der Erde gibt. Aber: Als wir in Amerika eine so mächtige Einrichtung schufen, erkannten wir die Gefahr, daß bösartige Kräfte eine solche Institution mißbrauchen könnten. Daher bauten wir in unser System bestimmte gegenseitige Kontrollen ein, zu der besondere Vollmachten des Senats gehören. Diese Vollmacht besteht darin, daß eine Minderheit von Senatoren der Bundesregierung, der Exekutive, in entscheidenden Fragen Widerstand leisten kann.

Die Regierung Bush hat - auf Drängen von Leuten wie George Pratt Shultz - versucht, das Recht des Senats auf "Beratung und Zustimmung" aufzuheben. Sie wollte ausnutzen, daß die Republikaner im Senat und im Repräsentantenhaus eine Mehrheit haben, und es ermöglichen, daß das Weiße Haus oder seine Hintermänner in allem ihren Willen erzwingen können.

Wäre das nicht vereitelt worden, dann gäbe es jetzt vielleicht schon überall auf der Welt Atomkriege, etwa gegen Nordkorea. Cheney und Co. und die Kreise hinter ihm waren bereit, Atombomben auf Gebirge in Nordkorea abzuwerfen. Sie waren ganz wild darauf! Und sie wollten noch mehr. Aber der Widerstand des Senats nahm ihnen die Möglichkeit dazu.

Die Macht dieses Präsidenten und dieser Regierung ist nun geschrumpft, seit die Senatoren sich auf die Hinterbeine stellten und ihre Macht als überparteiliche Körperschaft bewiesen. Und sie beginnen nun auch die Renten vor Raub zu schützen, wie im Falle von General Motors. Sie werden die Sozialversicherung und anderes verteidigen. Sie werden den Irakkrieg und die Kriegspolitik im allgemeinen viel weitgehender in Frage stellen.

Die Vereinigten Staaten werden jetzt dank des Senats wieder die Vereinigten Staaten werden. Wie ein Phönix aus der Asche. Das ist in unserem System so angelegt, und wir haben es nun gerettet.

Wenn nichts schiefgeht und wir weiter so handeln wie jetzt, können wir den Planeten retten. Wenn nicht, wird die Erde kein lebenswerter Ort mehr sein. Daher haben wir keine andere Wahl, als eine bestimmte Politik zu betreiben. Viele Leute werden Einwände haben. Aber auf dem Schlachtfeld in entscheidenden Kriegen macht man keine Einwände. Man mäkelt nicht an dem herum, was über Leben und Tod einer Nation entscheidet.

Die gegenwärtige Politik und Wirtschaftspolitik muß sich ändern, diese Veränderungen werden über Untergang oder Fortbestand der Weltzivilisation entscheiden. Wir müssen die Umweltschutzbewegung als politische Kraft ausschalten. Wir müssen die Globalisierung ausschalten. Wir müssen die Handelsregelungen der Welthandelsorganisation beseitigen usw. Ob das populär ist oder nicht, ist egal. Wir haben die Wahl: Entweder machen wir diese Veränderungen, oder wir gehen unter. Wir haben keine Wahl, es sei denn, wir wollen den Kampf verlieren.



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