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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Australien – befreit vom Britischen Empire!

Von Robert Barwick

Vortrag von Robert Barwick, Führungsmitglied des Citizen’s Electoral Council (CEC) in Australien, auf der Konferenz des Schiller-Instituts „Ein neues Paradigma für das Überleben der Menschheit“ am 29. Juni 2013 in San Franzisko.

Ich überbringe Ihnen herzliche Grüße aus Australien. Auch wenn in der südlichen Hemisphäre derzeit tiefer Winter herrscht, ist die Lage politisch äußerst heiß.

Ich möchte Ihnen die strategische Sicht des Citizen’s Electoral Council von Australien vorstellen, wie sich die LaRouche-Organisation in unserem Land nennt. Unsere Vision ist eine umfassende realwirtschaftliche Entwicklung auf Grundlage eines Nationalbank- und Kreditsystems. Wir wollen international unseren Teil beitragen, um die Völkermord- und Kriegspolitik zu beenden, welche von der Finanzoligarchie ausgeht, die wir in Australien seit Jahrhunderten nur die „Geldmacht“ nennen. Die Finanzoligarchie kommt aus der City of London und konzentriert sich um die britische Krone - und die Trägerin dieser Krone, die Königin von England, ist zudem unser offizielles Staatsoberhaupt.

Abb. 1: Man vermutet, daß vor rund 545 Mio. Jahren ein gewaltiger Asteroid in Australien eingeschlagen hat, der einen Krater mit einem Durchmesser von etwa 2000 km hinterlassen hat.



Abb. 2: Australien ist sowohl nach der Größe wie nach der Menge seiner Bodenschätze mit Sibirien vergleichbar.



Abb. 3: Während der größte Teil Australiens sehr trocken ist, gibt es im Nordosten Regenwälder.



Abb. 4: Bevölkerungsdichte Australiens: Außer in den Küstenregionen im Westen und Süden des Kontinents ist das Land nur sehr dünn besiedelt.



Abb. 5 (oben): King O’Malley, ein Amerikaner irischer Abstammung, wanderte 1888 nach Australien aus und wurde dort zum Vorkämpfer für die Schaffung einer Nationalbank nach dem Vorbild von Alexander Hamiltons Bank der Vereinigten Staaten.

Abb. 6: Australiens Premierminister John Curtin (rechts) begrüßt US-General Douglas MacArthur in Sydney.







Abb. 7, 8: Durch das Schneegebirge-Wasserkraftprojekt mit seinen 16 Staudämmen, sieben Kraftwerken, 145 km Tunneln und 80 km Viadukten wird das Quellwasser des Snowy River und zweier weiterer Flüsse nach Westen über die australischen Alpen zu den Bewässerungsgebieten der Flüsse Murray und Murrumbidgee umgeleitet, wo auf diese Weise die produktivsten bewässerten Anbaugebiete der Welt entstanden sind - das Murray-Darling-Becken.





Abb. 9: Der CEC setzt sich für die Verwirklichung von 18 Wasserprojekten ein, um das Wasser der ins Meer abfließenden Flüsse nutzbar zu machen.



Abb. 10 und 11: Zu diesen 18 Projekten gehört auch das Bradfield-Projekt zur Bewässerung des Binnenlandes.

Ein neues Paradigma für das Überleben der Menschheit erfordert einen ständigen Prozeß schöpferischer Durchbrüche. Aus der Wissenschaftsgeschichte wissen wir, daß schöpferische Durchbrüche gelingen, wenn man sich einem existentiellen Paradox stellt oder eine Anomalie zu lösen versucht.

Australien ist ein Kontinent der Anomalien, wie Lyndon LaRouche 2003 einmal sagte, denn man findet dort Säugetiere, die Eier legen! Er sprach unsere paradoxen Beziehungen zum Britischen Empire an, sowie die Aufgabe, einen fast leeren Kontinent zu bevölkern, etwa durch Einwanderung aus Asien. Er rief uns zu (und das ist auch der Kern dessen, was ich heute vortragen möchte): „Ihr habt große Wüsten - das ist eine Gelegenheit! All dieses Land läßt sich durch Bewässerung und Erschließung in fruchtbares Land verwandeln.“ Zusammengefaßt sagte er: „Das, was im Leben insgesamt interessant ist, sind immer die Abweichungen, die Anomalien, und Australien ist eine Anomalie.“

Australiens Anomalien

Tatsächlich weist unser Australien Anomalien auf allen drei Ebenen irdischen Seins auf, wie Wladimir Wernadskij sie definierte.

Erstens, im unbelebten Bereich, der Lithosphäre. In Australien gibt es 6 der 16 größten bekannten Einschlagskrater auf der Erde. (Somit ist der russische Vorschlag, daß ein Frühwarnsystem für die strategische Verteidigung der Erde vor allem auch die südliche Hemisphäre überwachen müsse, vollkommen zutreffend.)

Es wird derzeit noch untersucht, ob es vor über 500 Mio. Jahren einen weiteren, noch größeren Einschlag gegeben hat (Abbildung 1). Dieser nennt sich Massive Australian Precambrian/Cambrian Impact Stucture, und es könnte sich dabei um ein einschneidendes Ereignis am Ausgang des Präkambriums gehandelt haben, wonach auf der Erde die intensive Entwicklung von Leben eingesetzt hat.

Infolge dieser Einschläge und anderer Faktoren ist Australien Sibirien sehr ähnlich - nicht nur aufgrund seiner Größe, sondern auch nach der Menge und Güte der Bodenschätze unter der Erde (Abbildung 2). Vor allem haben wir gewaltige Ressourcen für die Nuklearindustrie: Australien hat die weltgrößten Uranvorkommen und ist eines der drei Länder mit den größten Reserven an Thorium, das in den Kernreaktoren der vierten Generation eingesetzt werden kann.

Neben diesen reichen Ressourcen bietet Australien aber auch geophysikalische Extreme wie etwa die zweitgrößte Wüstenausbreitung nach der Sahara.

Im Bereich der lebenden Materie, der Biosphäre, gibt es ebenfalls Anomalien. Unsere Wetterextreme stehen in enger Beziehung zur Biosphäre, wie man an dem starken Gegensatz zwischen den trockenen und halbtrockenen „Outback“-Gebieten des Kontinents und den Regenwäldern von Queensland im Nordosten sehen kann (Abbildung 3).

Unsere bekannteste Anomalie im Tierreich ist natürlich die große Verbreitung von Beuteltieren, die sich in den Millionen Jahren entwickelt haben, als Australien von anderen Landmassen getrennt war - ganz zu schweigen von den Kloakentieren, eierlegenden Säugetieren wie dem Schnabeltier, auf das Lyn anspielte. Das sind alles lohnende Bereiche für die Wissenschaft.

Im kognitiven Bereich, der Noosphäre, gibt es Belege für eine spannende Vergangenheit, als vor weit über 20.000 Jahren erste Seefahrervölker, die sich an den Sternen orientierten, in Australien siedelten.

Die größte Anomalie: Australiens Nationalbank

Im übrigen haben wir die größte Anomalie überhaupt: Das heutige Australien wurde 1788 als Häftlingskolonie und Außenposten der Britischen Empire im Pazifik gegründet. Allerdings waren viele der Iren, Schotten und Engländer, die in unzähligen Bootsladungen nach Australien gebracht wurden, politische Gefangene, die auf den britischen Inseln für eine Revolution nach amerikanischem Vorbild gekämpft hatten. In der Folge entstand in Australien 1911 eine vollständige Hamiltonische Nationalbank, die Commonwealth Bank. Im 20. Jahrhundert wurden über diese Bank einige unserer größten Entwicklungsprojekte und während des Zweiten Weltkriegs der Aufbau einer Werkzeugmaschinenindustrie von Weltrang finanziert.

Heute leben wir im Bauch des Britischen Empire, und doch ist der CEC ein kräftiger und wachsender Teil der LaRouche-Bewegung. Durch eine Wiederbelebung der australischen Tradition des Amerikanischen Systems wollen wir die ungeheuren Weiten unseres Kontinents entwickeln und bevölkern - ein Prozeß, der entscheidend zur Zukunft des gesamten dichtbesiedelten Pazifikraums beitragen wird.

Der Erfolg neuer Ideen muß sich an LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie messen lassen. Das wichtigste Maß dabei ist die Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte.

Schaut man nur auf die absolute Bevölkerungsdichte (Abbildung 4), so sieht man, daß Australien mit nur 3 Einwohnern pro Quadratkilometer (23 Mio. auf 7,6 Mio. Quadratkilometern) ein Musterbeispiel für das neue Paradigma ist. Im Vergleich ist die derzeitige Bevölkerungsdichte der USA einschließlich Alaska 32 Einwohner pro Quadratkilometer; in Kalifornien sind es 89 pro Quadratkilometer.

Die erste Amerikanische Revolution bedeutete, das Unmögliche zu tun, nämlich das Britische Empire zu besiegen und den nordamerikanischen Kontinent über die Blue Ridge Mountains hinaus zu erschließen und zu besiedeln.

Heute in Australien bedeutet die nächste Revolution, erneut das Unmögliche zu tun - nämlich die britische Krone zu besiegen und einen gesamten Kontinent, der fast ausschließlich aus Wüste besteht, in einen Garten und in ein Industriezentrum zu verwandeln, das unserer Nation und der gesamten Menschheit dient.

Seit der Ankunft der ersten Flotte mit politischen Gefangenen 1788 stellte sich für die Australier von Anfang an die Frage: Wollen wir eine Republik nach amerikanischem Vorbild aufbauen oder Sklaven des Britischen Empire bleiben? Wir waren dazu bestimmt, eine oligarchisch geführte Sklavenplantage zu sein, aber unsere patriotischen Anführer kämpften dafür, dem amerikanischen Vorbild zu folgen.

Einer davon war der leidenschaftliche Republikaner Rev. Dr. John Dunmore Lang (1799-1878), den wir den „Benjamin Franklin von Australien“ nennen. Er kämpfte unermüdlich für „die Freiheit und Unabhängigkeit der goldenen Lande Australiens“; wie er sich ausdrückte. John Dunmore Lang drückte seine Ideale, die ihn und seine republikanischen Gefährten antrieben, so aus:

„Das Gefühl von Staatszugehörigkeit... ist ein Geschenk Gottes für das Wohlergehen und das Fortschreiten seiner Kreatur, des Menschen... Der Geist nationaler Freiheit und Unabhängigkeit ist eine der edelmütigsten und uneigennützigsten sowie eine der erhabensten und veredelndsten Leidenschaften der menschlichen Natur; und wenn ein Volk einmal davon beseelt ist, wird es zu Taten, Opfern und Kraftanstrengungen fähig sein, welche es sich zuvor niemals hat vorstellen können.“

Trotz der strengen Kontrolle durch die britische Krone ist der Republikanismus in der gesamten zweihundertjährigen Geschichte Australiens immer wieder hervorgebrochen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Australische Labor Party - wie im Amerikanischen Labor und nicht wie im Englischen Labour geschrieben - gegründet, und Australien hatte die erste Labor-Party-Regierung der Welt.

In dieses rege politische Ferment stieß ein amerikanischer Auswanderer irischer Abstammung namens King O’Malley (Abbildung 5), ein Anhänger Alexander Hamiltons und Henry Careys. O’Malley brach 1888 von hier in San Franzisko nach Australien auf. Den Rest seines Lebens widmete er einem Ziel: dem Nationalbankwesen. O’Malley wurde in unser damals neues Parlament gewählt, wo er 1909 erklärte: „Ich bin der Alexander Hamilton von Australien. Er was das größte Finanzgenie, das es je auf der Erde gegeben hat, und seine Pläne sind nie übertroffen worden.“ 1911 führten O’Malleys Bemühungen zur Gründung von Australiens Nationalbank, der Commonwealth Bank.

Während zweier Weltkriege hat sich die Leistungsfähigkeit des Nationalbankwesens ins Bewußtsein der australischen Bevölkerung eingeprägt. Die Realität der Kriegszeiten zwang die Geldmacht in der City of London, ihre Opposition gegen unsere Nationalbank zu verbergen. Den Labor-Party-Regierungen gelang es während beider Kriege, besonders dem Zweiten Weltkrieg, massive staatliche Kredite für die Kriegsanstrengungen zu mobilisieren.

Nur wenige Wochen nach Pearl Harbor verkündete unser Premierminister John Curtin, daß Australien mit dem Britischen Empire breche und seine Hoffnungen und Ressourcen an das Amerika von Präsident Franklin Roosevelt binden werde. In nur drei Jahren von 1942 bis 1945 verwandelte die Nationalbank- und Kreditpolitik Curtins und seines Finanzministers Ben Chifley Australien von einem rückständigen Agrarland in ein agroindustrielles Zentrum mit einer Werkzeugmaschinenindustrie von Weltrang. Das war entscheidend, um den Krieg im Pazifik unter dem souveränen Kommando von Curtins Freund und Verbündeten, General Douglas MacArthur, zu gewinnen (Abbildung 6).

Das Snowy Scheme

Nach Curtins Tod 1945 brachte Chifley als neuer Premierminister Gesetze durch beide Kammern des Parlaments, um die Nationalbank auch in Friedenszeiten in vollem Umfang fortzuführen. Nach seinen Plänen sollte auf diese Weise eine Vielzahl großer wirtschaftlicher Entwicklungsprojekte finanziert werden. Der Kronrat der Königin in London hob diese Gesetze jedoch wieder auf, so daß nur eines dieser Infrastrukturprojekte jemals gebaut wurde - das „Snowy Mountains Hydroelectric Scheme“ (Schneegebirge-Wasserkraftprojekt). (Abbildungen 7 und 8) Von Chifley 1947 begonnen und 1974 fertiggestellt, verwandelte das Snowy Scheme Australien und ist ein Vorbild dafür, was unser Land in Zukunft auf noch viel größerer Ebene tun muß.

1967 rühmte der Amerikanische Ingenieursverband das Snowy Scheme als „eines der sieben Technikwunder“ der modernen Welt. Es umfaßt eine Fläche von 7780 Quadratkilometern und besteht aus 16 Staudämmen, sieben Kraftwerken, 145 km Tunneln und 80 km Viadukten. Es leitet das Quellwasser des Snowy River und zweier weiterer Flüsse nach Westen über die australischen Alpen zu den Bewässerungsgebieten der Flüsse Murray und Murrumbidgee um, wo auf diese Weise die produktivsten Anbaugebiete der Welt entstanden sind - das Murray-Darling-Becken.

Das Snowy Scheme war ein echtes australisch-amerikanisches Projekt. Der Projektleiter des Snowy Scheme, der in Neuseeland geborene Ingenieur William Hudson, schickte ein Dutzend junger australischer Ingenieure in den USA, wo sie von Fachleuten des U.S. Reclamation Bureau ausgebildet wurden, das bereits die Tennessee Valley Authority und den Hoover- und Grand-Coulee-Staudamm geplant und gebaut hatte.

Nach ihrer Rückkehr nach Australien hatten diese jungen Ingenieure unter Hudsons inspirierender Führung Arbeiter und Fachleute mit 33 Nationalitäten aus den Flüchtlingslagern überall im kriegszerstörten Europa zur Verfügung. Dieses Wunder der Technik wurde fristgerecht, unter Budget und mit vielen Verbesserungen und größerer Leistungsfähigkeit, als im ursprünglichen Plan vorgesehen, fertiggestellt.

Das Aufbauprogramm des CEC

Mit dem unersetzbaren Rat und dem Fachwissen des inzwischen verstorbenen Prof. Lance Endersbee, einem jener jungen Ingenieure, die zur Ausbildung für das Snowy Scheme nach Amerika geschickt worden waren, entwarf der CEC im Jahre 2002 ein Programm für den Aufbau Australiens. Darin enthalten sind der Ausbau der Kernenergie, ein landesweites Magnetbahnnetz, die Raumfahrt (wir haben nahe des Äquators ausgezeichnete Standorte für Raketenstarts), schnelle Schiffsverbindungen zum Rest von Asien und natürlich große Wasserprojekte.

Wir legten 18 Wasserprojekte fest, von denen viele weitgehend durchgeplant und startbereit sind (Abbildung 9). Fünf davon sind von gleichem Umfang wie das Snowy Scheme, um Wasser von den Flüssen aus den Küstengebirgen wie dem Clarence in New South Wales an der Ostküste und dem Fitzroy im Westen ins trockene Inland umzuleiten.

Eines der interessantesten dieser Projekte nennt sich Bradfield-Projekt zur Bewässerung des Binnenlandes. (Abbildungen 10 und 11) Der Plan dafür stammt von Dr. J.J.C. Bradfield aus dem Jahr 1938, jenem Meisteringenieur, der auch die Hafenbrücke von Sydney gebaut hat. Nach einer Erweiterung in den 1980er Jahren liegt dieses brillante Projekt wie NAWAPA in den USA seit Jahrzehnten in der Schublade.

Das Gebiet mit den meisten Niederschlägen Australiens ist das tropische North Queensland, wo warme, feuchte Luft vom Pazifischen Ozean an dem Great Dividing Range, das sich an ganz Ostaustralien entlang zieht, plötzlich aufsteigt. Die Flüsse Tully und Herbert, nur 123 bzw. 340 km lang, leiten diesen Niederschlag direkt ins Meer zurück. Bradfield schlug eine Reihe von Staudämmen und Tunneln vor, um die Oberläufe dieser beiden Flüsse durch die Great Dividing Range bis in die fruchtbaren, aber trockenen Ebenen von zentral Queensland umzuleiten, von wo das Wasser sogar den australischen Binnensalzsee Eyre erreichen könnte.

Das Projekt erstreckt sich vom äußersten Nordosten Australiens quer durch den gesamten Kontinent bis zum Eyre-See im südlichen Mittelaustralien - eine Art Spiegelbild von NAWAPA in Nordamerika.

Bradfield schwebte nicht nur die Umleitung von Wasser für die Bewässerung vor, sondern er wollte auch durch Vermehrung der Vegetation und einen größeren ständigen Niederschlagskreislauf das trockene Binnenklima verändern. Seine Wasserbauprojekte betrachtete er zudem als Teil der politischen Kriegführung. 1941 schrieb Bradfield:

„Australien muß eine langfristige, konstruktive Politik verfolgen, um sich zu entwickeln, zu bevölkern und zu verteidigen. Australien muß seine wirtschaftliche Unabhängigkeit selbst kontrollieren, nicht London. Ein verjüngtes Binnenland, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ansiedlung von Menschen unter angenehmen Bedingungen wären Teil einer solchen langfristigen Politik. Ein Land ohne Vision geht zugrunde, aber Herz und Geist jedes energischen Volkes reagiert auf die Träume seiner nationalen Bestimmung und wird sich anstrengen, vollen Gebrauch von seinem Vermächtnis zu machen.“

Bradfield forderte, daß Australien bis 1990 40 Mio. Einwohner und irgendwann sogar 90 Mio. und mehr haben sollte. Der CEC will heute den Bradfield-Plan und all die anderen Projekte umsetzen. Dadurch kann die australische Wirtschaft gerettet und zu einem Brotkorb für Süd- und Südostasien sowie einem Werkzeugmaschinenzentrum für die Entwicklung Asiens ausgebaut werden.

Vor seinem Tod 2009 verbrachte Prof. Endersbee viele Stunden damit, ein Programm zu entwerfen, das er Asien-Express nannte.

Kampf gegen das Empire

Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir die britische Krone besiegen. Diese Lehre wurde 1974 jedem klar, als die Queen unseren demokratisch gewählten Premierminister Gough Whitlam einfach absetzte, als er und seine Regierung ankündigten, sie wollten „die Farm zurückkaufen“, d.h. die Kontrolle über die königlichen Rohstoffkartelle (wie Rio Tinto, worin die Queen der größte Anteilseigner ist) zurückzugewinnen und landesweit die Infrastruktur auszubauen.

Ohne hier auf all das Böse einzugehen, das die britische Krone in Australien angerichtet hat, mögen einige Schlagzeilen aus unserer Zeitung New Citizen und aus CEC-Pamphleten genügen, um unseren Kampf gegen das unheilbringende Empire zu verdeutlichen. All diese Publikationen sind erschienen, nachdem wir 1993 unser nationales Büro in Melbourne eröffneten, was mit Hilfe einiger erfahrener Mitstreiter der LaRouche-Bewegung aus den Vereinigten Staaten gelang, von denen einige heute anwesend sind.

Die meisten Ausgaben des New Citizen haben eine Auflage von 250.000 oder mehr, im Durchschnitt 1 Ausgabe für 100 Australier. Unsere Bewegung ist aus zwei Gründen erhalten geblieben und gewachsen: Wir haben uns von den universellen Ideen begeistern lassen, für die sich Lyndon und Helga LaRouche einsetzen, und wir haben seit 1993 unablässig die britische Krone attackiert.


Abb. 12: Der CEC verbreitete in Australien eine halbe Million Exemplare einer Sonderausgabe seines Magazins „The New Citizen“, um die Bevölkerung über die Hintergründe des Kopenhagener Klimagipfels aufzuklären.

Abb. 13: In dieser Sonderausgabe des „New Citizen“ wird über den grünen Faschismus als zentraler Strategie der britischen-imperialen Politik aufgeklärt.
Bild: While House Photo/Pete Souza

Abb. 14: Der CEC wehrt sich gegen Barack Obamas Strategie des „Asia Pivot“, die Australien zum Stützpunkt einer gegen China gerichteten Konfrontationspolitik zu machen.

2009 mobilisierte der CEC am Vorabend der Kopenhagener Konferenz über den Klimawandel (Abbildung 12). Bevor diese Zeitung erschien, glaubten 60% der Australier, der Klimawandel sei real. Nachdem eine halbe Million dieser Ausgabe im Umlauf war, drehte sich das Verhältnis um: 60% dachten nun, der Klimawandel sei ein Schwindel. Der damalige Premierminister Kevon Rudd, ein fanatischer Befürworter des Klimawandels, verlor deswegen seinen Posten (leider nur vorübergehend), genauso wie der Oppositionsführer Malcolm Turnbull, der damals genauso die Linie der Queen nachbetete.

In einer Sonderausgabe des New Citizen 2011 griffen wir den Kern der britischen Imperialpolitik an - den grünen Faschismus (Abbildung 13). Wir dokumentierten darin, wie der Geheime Rat der britischen Krone nach dem Zweiten Weltkrieg die weltweite grün-faschistische Bewegung mit Hilfe der britischen Eugenikgesellschaft aus der Taufe hob. Die nächsten Verwandten der Queen spielten dabei eine führende Rolle, allen voran ihr Ehemann Prinz Philip, der den World Wildlife Fund (WWF) als Stiftung für Bevölkerungsreduktion mitbegründete.

Wir belegten, wie die Königsfamilie mit ihrer faschistischen grünen Agenda Australien ins Visier nahm. 1963 wies Philip persönlich auf Geheiß der Königin den Generalgouverneur in Australien an, einen australischen Ableger des WWF auf die Beine zu stellen, woraus die Australian Conservation Foundation (ACF) wurde. Philip lenkte die ACF bis ins letzte Detail, er war von 1971 bis 1976 deren Präsident, nötigte die australische Regierung, sie zu finanzieren, und führte eine widerliche Kampagne, um die Entwicklung der Wasserkraft in Tasmanien zu verhindern. Die weltweit erste grüne Partei, die United Tasmania Group, wurde 1972 in Tasmanien gegründet und diente Petra Kelly als Vorbild, um die Grüne Partei in Deutschland ins Leben zu rufen.

Prinz Philips Freunde in der ACF setzen sich heute dafür ein, die Nahrungsmittelproduktion im Murray-Darling-Becken einzustellen, jenem landwirtschaftlichen Wunder, das durch das Snowy Scheme möglich wurde. Sie fürchten insbesondere die LaRouche-Bewegung, denn wir sind die entschlossensten Vorkämpfer für die Infrastrukturentwicklung in Australien. 2002 bildete der WWF die Wentworth Group of Concerned Scientists unter Hans Schellnhubers Kollegen Tim Flannery, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Ideen der CEC für große Wasserprojekte zu hintertreiben.

Vier Jahrzehnte grüner Faschismus und britischer Freihandel haben die agro-industrielle Wirtschaft Australiens zu einem Steinbruch für Rohstoffe verkommen lassen. Gleichzeitig verstärkten die Briten ihre Pläne, Australien zu einem strategischen Außenposten zu machen. 1995 hatte die australische Akademikerin Katherine West unter der Schirmherrschaft des britischen Royal Institute of International Affairs (Chatham House) das „Diskussionspapier 60: Wirtschaftliche Möglichkeiten für Britannien und den Commonwealth“ vorgelegt. Darin bezeichnete sie den Britischen Commonwealth als den Kern eines neuen britischen Imperiums, das sie „ein informelles Finanzimperium“ nannte. Australien, so regte sie an, solle ein britischer „Brückenkopf nach Asien“ werden. Tausende britische Unternehmen haben inzwischen ihren asiatisch-pazifischen Hauptsitz in Australien.

In diesem Zusammenhang verkündete Barack Obama 2011 seinen Plan eines „Asia Pivot“, eine Umschreibung für die anglo-amerikanische Einkreisung Chinas (Abbildung 14). Darwin, die nördlichste Stadt Australiens, ist zum Stützpunkt für 2500 US-Marineinfanteristen geworden. Die Häfen Perth und Brisbane werden ausgebaut, damit dort US-Kriegsschiffe anlegen können, und Australiens umfangreiche elektronische Geheimdienstinfrastruktur für Lausch- und Signalangriffe wird für eine nukleare Machtprobe aufgerüstet. Der frühere australische Premierminister Malcom Fraser warnte im September 2012, daß die derzeitige amerikanische und australische Politik gegenüber China in einen Atomkrieg führe.


Abb. 15: Der CEC wirbt für die Rückkehr Australiens zum Hamiltonischen Nationalbank-System,
im Gegensatz zum System der von den privaten Großbanken des Finanzempires beherrschten Zentralbanken.

In einer Ausgabe des New Citizen vom Jahre 2004 stellten wir die Funktion einer Hamiltonischen Nationalbank der Politik der internationalen Finanzoligarchie gegenüber (Abbildung 15), wobei wir insbesondere die Rolle der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und der sogenannten Synarchie-Bewegung bei der Förderung des Faschismus in den 1930er Jahren hervorhoben. Mit Sitz in der Schweiz entstand die BIZ 1930 auf Betreiben der Bank of England als „Zentralbank der Zentralbanken“. Die Plünderung Europas durch die Nazis mit Billigung und Unterstützung der BIZ ist das Vorbild für die heutige Austeritätspolitik und „Bankenrettung“ a la Zypern, die von der gleichen BIZ und deren Finanzstabilitätsrat (FSR) betrieben wird.

Passend zu der australischen Unterwürfigkeit gegenüber der britischen Finanzmacht bekleiden zwei Australier die 2. und 3. Position im Lenkungsausschuß des FSR. Im Augenblick wird versucht, ein Bail-in-Gesetz durch das australische Parlament zu bringen, wogegen der CEC aber Sturm läuft.

Wir sind entschlossen, diesen Kampf zu gewinnen, so daß ein Nationalbank- und Kreditsystem eingerichtet werden kann, um den Bradfield-Plan zu verwirklichen, unseren Kontinent zu entwickeln und so Australiens besonderer Rolle in Asien und der ganzen Welt gerecht zu werden.

Vielen Dank