Australien – befreit vom Britischen Empire!
Von Robert Barwick
Vortrag von Robert Barwick, Führungsmitglied des Citizen’s
Electoral Council (CEC) in Australien, auf der Konferenz des
Schiller-Instituts „Ein neues Paradigma für das Überleben der Menschheit“ am
29. Juni 2013 in San Franzisko.
Ich überbringe Ihnen herzliche Grüße aus Australien. Auch wenn in der
südlichen Hemisphäre derzeit tiefer Winter herrscht, ist die Lage politisch
äußerst heiß.
Ich möchte Ihnen die strategische Sicht des Citizen’s Electoral Council von
Australien vorstellen, wie sich die LaRouche-Organisation in unserem Land
nennt. Unsere Vision ist eine umfassende realwirtschaftliche Entwicklung auf
Grundlage eines Nationalbank- und Kreditsystems. Wir wollen international
unseren Teil beitragen, um die Völkermord- und Kriegspolitik zu beenden,
welche von der Finanzoligarchie ausgeht, die wir in Australien seit
Jahrhunderten nur die „Geldmacht“ nennen. Die Finanzoligarchie kommt aus der
City of London und konzentriert sich um die britische Krone - und die Trägerin
dieser Krone, die Königin von England, ist zudem unser offizielles
Staatsoberhaupt.

Abb. 1: Man vermutet, daß vor rund 545 Mio. Jahren ein gewaltiger Asteroid in
Australien eingeschlagen hat, der einen Krater mit einem Durchmesser von etwa
2000 km hinterlassen hat.
Abb. 2: Australien ist sowohl nach der Größe wie nach der
Menge seiner Bodenschätze mit Sibirien vergleichbar.
Abb. 3: Während der größte Teil Australiens sehr trocken
ist, gibt es im Nordosten Regenwälder.
Abb. 4: Bevölkerungsdichte Australiens: Außer in den
Küstenregionen im Westen und Süden des Kontinents ist das Land nur sehr dünn
besiedelt.
Abb. 5 (oben): King O’Malley, ein Amerikaner irischer Abstammung,
wanderte 1888 nach Australien aus und wurde dort zum Vorkämpfer für die
Schaffung einer Nationalbank nach dem Vorbild von Alexander Hamiltons Bank der
Vereinigten Staaten.
Abb. 6: Australiens Premierminister John Curtin (rechts)
begrüßt US-General Douglas MacArthur in Sydney.
Abb. 7, 8: Durch das Schneegebirge-Wasserkraftprojekt mit
seinen 16 Staudämmen, sieben Kraftwerken, 145 km Tunneln und 80 km Viadukten
wird das Quellwasser des Snowy River und zweier weiterer Flüsse nach Westen
über die australischen Alpen zu den Bewässerungsgebieten der Flüsse Murray und
Murrumbidgee umgeleitet, wo auf diese Weise die produktivsten bewässerten
Anbaugebiete der Welt entstanden sind - das Murray-Darling-Becken.
Abb. 9: Der CEC setzt sich für die Verwirklichung von 18 Wasserprojekten ein,
um das Wasser der ins Meer abfließenden Flüsse nutzbar zu machen.
Abb. 10 und 11: Zu diesen 18 Projekten gehört auch das Bradfield-Projekt zur
Bewässerung des Binnenlandes.
Ein neues Paradigma für das Überleben der Menschheit erfordert einen
ständigen Prozeß schöpferischer Durchbrüche. Aus der Wissenschaftsgeschichte
wissen wir, daß schöpferische Durchbrüche gelingen, wenn man sich einem
existentiellen Paradox stellt oder eine Anomalie zu lösen versucht.
Australien ist ein Kontinent der Anomalien, wie Lyndon LaRouche 2003 einmal
sagte, denn man findet dort Säugetiere, die Eier legen! Er sprach unsere
paradoxen Beziehungen zum Britischen Empire an, sowie die Aufgabe, einen fast
leeren Kontinent zu bevölkern, etwa durch Einwanderung aus Asien. Er rief uns
zu (und das ist auch der Kern dessen, was ich heute vortragen möchte): „Ihr
habt große Wüsten - das ist eine Gelegenheit! All dieses Land läßt sich durch
Bewässerung und Erschließung in fruchtbares Land verwandeln.“ Zusammengefaßt
sagte er: „Das, was im Leben insgesamt interessant ist, sind immer die
Abweichungen, die Anomalien, und Australien ist eine Anomalie.“
Australiens Anomalien
Tatsächlich weist unser Australien Anomalien auf allen drei Ebenen
irdischen Seins auf, wie Wladimir Wernadskij sie definierte.
Erstens, im unbelebten Bereich, der Lithosphäre. In Australien gibt
es 6 der 16 größten bekannten Einschlagskrater auf der Erde. (Somit ist der
russische Vorschlag, daß ein Frühwarnsystem für die strategische Verteidigung
der Erde vor allem auch die südliche Hemisphäre überwachen müsse, vollkommen
zutreffend.)
Es wird derzeit noch untersucht, ob es vor über 500 Mio. Jahren einen
weiteren, noch größeren Einschlag gegeben hat (Abbildung 1). Dieser
nennt sich Massive Australian Precambrian/Cambrian Impact Stucture, und es
könnte sich dabei um ein einschneidendes Ereignis am Ausgang des Präkambriums
gehandelt haben, wonach auf der Erde die intensive Entwicklung von Leben
eingesetzt hat.
Infolge dieser Einschläge und anderer Faktoren ist Australien Sibirien sehr
ähnlich - nicht nur aufgrund seiner Größe, sondern auch nach der Menge und
Güte der Bodenschätze unter der Erde (Abbildung 2). Vor allem haben wir
gewaltige Ressourcen für die Nuklearindustrie: Australien hat die weltgrößten
Uranvorkommen und ist eines der drei Länder mit den größten Reserven an
Thorium, das in den Kernreaktoren der vierten Generation eingesetzt werden
kann.
Neben diesen reichen Ressourcen bietet Australien aber auch
geophysikalische Extreme wie etwa die zweitgrößte Wüstenausbreitung nach der
Sahara.
Im Bereich der lebenden Materie, der Biosphäre, gibt es ebenfalls
Anomalien. Unsere Wetterextreme stehen in enger Beziehung zur Biosphäre, wie
man an dem starken Gegensatz zwischen den trockenen und halbtrockenen
„Outback“-Gebieten des Kontinents und den Regenwäldern von Queensland im
Nordosten sehen kann (Abbildung 3).
Unsere bekannteste Anomalie im Tierreich ist natürlich die große
Verbreitung von Beuteltieren, die sich in den Millionen Jahren entwickelt
haben, als Australien von anderen Landmassen getrennt war - ganz zu schweigen
von den Kloakentieren, eierlegenden Säugetieren wie dem Schnabeltier, auf das
Lyn anspielte. Das sind alles lohnende Bereiche für die Wissenschaft.
Im kognitiven Bereich, der Noosphäre, gibt es Belege für eine
spannende Vergangenheit, als vor weit über 20.000 Jahren erste
Seefahrervölker, die sich an den Sternen orientierten, in Australien
siedelten.
Die größte Anomalie: Australiens Nationalbank
Im übrigen haben wir die größte Anomalie überhaupt: Das heutige Australien
wurde 1788 als Häftlingskolonie und Außenposten der Britischen Empire im
Pazifik gegründet. Allerdings waren viele der Iren, Schotten und Engländer,
die in unzähligen Bootsladungen nach Australien gebracht wurden, politische
Gefangene, die auf den britischen Inseln für eine Revolution nach
amerikanischem Vorbild gekämpft hatten. In der Folge entstand in Australien
1911 eine vollständige Hamiltonische Nationalbank, die Commonwealth Bank. Im
20. Jahrhundert wurden über diese Bank einige unserer größten
Entwicklungsprojekte und während des Zweiten Weltkriegs der Aufbau einer
Werkzeugmaschinenindustrie von Weltrang finanziert.
Heute leben wir im Bauch des Britischen Empire, und doch ist der CEC ein
kräftiger und wachsender Teil der LaRouche-Bewegung. Durch eine Wiederbelebung
der australischen Tradition des Amerikanischen Systems wollen wir die
ungeheuren Weiten unseres Kontinents entwickeln und bevölkern - ein Prozeß,
der entscheidend zur Zukunft des gesamten dichtbesiedelten Pazifikraums
beitragen wird.
Der Erfolg neuer Ideen muß sich an LaRouches Wissenschaft der physischen
Ökonomie messen lassen. Das wichtigste Maß dabei ist die Zunahme der
potentiellen relativen Bevölkerungsdichte.
Schaut man nur auf die absolute Bevölkerungsdichte (Abbildung
4), so sieht man, daß Australien mit nur 3 Einwohnern pro Quadratkilometer
(23 Mio. auf 7,6 Mio. Quadratkilometern) ein Musterbeispiel für das neue
Paradigma ist. Im Vergleich ist die derzeitige Bevölkerungsdichte der USA
einschließlich Alaska 32 Einwohner pro Quadratkilometer; in Kalifornien sind
es 89 pro Quadratkilometer.
Die erste Amerikanische Revolution bedeutete, das Unmögliche zu tun,
nämlich das Britische Empire zu besiegen und den nordamerikanischen Kontinent
über die Blue Ridge Mountains hinaus zu erschließen und zu besiedeln.
Heute in Australien bedeutet die nächste Revolution, erneut das Unmögliche
zu tun - nämlich die britische Krone zu besiegen und einen gesamten Kontinent,
der fast ausschließlich aus Wüste besteht, in einen Garten und in ein
Industriezentrum zu verwandeln, das unserer Nation und der gesamten Menschheit
dient.
Seit der Ankunft der ersten Flotte mit politischen Gefangenen 1788 stellte
sich für die Australier von Anfang an die Frage: Wollen wir eine Republik nach
amerikanischem Vorbild aufbauen oder Sklaven des Britischen Empire bleiben?
Wir waren dazu bestimmt, eine oligarchisch geführte Sklavenplantage zu sein,
aber unsere patriotischen Anführer kämpften dafür, dem amerikanischen Vorbild
zu folgen.
Einer davon war der leidenschaftliche Republikaner Rev. Dr. John Dunmore
Lang (1799-1878), den wir den „Benjamin Franklin von Australien“ nennen. Er
kämpfte unermüdlich für „die Freiheit und Unabhängigkeit der goldenen Lande
Australiens“; wie er sich ausdrückte. John Dunmore Lang drückte seine Ideale,
die ihn und seine republikanischen Gefährten antrieben, so aus:
„Das Gefühl von Staatszugehörigkeit... ist ein Geschenk Gottes für das
Wohlergehen und das Fortschreiten seiner Kreatur, des Menschen... Der Geist
nationaler Freiheit und Unabhängigkeit ist eine der edelmütigsten und
uneigennützigsten sowie eine der erhabensten und veredelndsten Leidenschaften
der menschlichen Natur; und wenn ein Volk einmal davon beseelt ist, wird es zu
Taten, Opfern und Kraftanstrengungen fähig sein, welche es sich zuvor niemals
hat vorstellen können.“
Trotz der strengen Kontrolle durch die britische Krone ist der
Republikanismus in der gesamten zweihundertjährigen Geschichte Australiens
immer wieder hervorgebrochen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Australische
Labor Party - wie im Amerikanischen Labor und nicht wie im Englischen
Labour geschrieben - gegründet, und Australien hatte die erste
Labor-Party-Regierung der Welt.
In dieses rege politische Ferment stieß ein amerikanischer Auswanderer
irischer Abstammung namens King O’Malley (Abbildung 5), ein Anhänger
Alexander Hamiltons und Henry Careys. O’Malley brach 1888 von hier in San
Franzisko nach Australien auf. Den Rest seines Lebens widmete er einem Ziel:
dem Nationalbankwesen. O’Malley wurde in unser damals neues Parlament gewählt,
wo er 1909 erklärte: „Ich bin der Alexander Hamilton von Australien. Er was
das größte Finanzgenie, das es je auf der Erde gegeben hat, und seine Pläne
sind nie übertroffen worden.“ 1911 führten O’Malleys Bemühungen zur Gründung
von Australiens Nationalbank, der Commonwealth Bank.
Während zweier Weltkriege hat sich die Leistungsfähigkeit des
Nationalbankwesens ins Bewußtsein der australischen Bevölkerung eingeprägt.
Die Realität der Kriegszeiten zwang die Geldmacht in der City of London, ihre
Opposition gegen unsere Nationalbank zu verbergen. Den Labor-Party-Regierungen
gelang es während beider Kriege, besonders dem Zweiten Weltkrieg, massive
staatliche Kredite für die Kriegsanstrengungen zu mobilisieren.
Nur wenige Wochen nach Pearl Harbor verkündete unser Premierminister John
Curtin, daß Australien mit dem Britischen Empire breche und seine Hoffnungen
und Ressourcen an das Amerika von Präsident Franklin Roosevelt binden werde.
In nur drei Jahren von 1942 bis 1945 verwandelte die Nationalbank- und
Kreditpolitik Curtins und seines Finanzministers Ben Chifley Australien von
einem rückständigen Agrarland in ein agroindustrielles Zentrum mit einer
Werkzeugmaschinenindustrie von Weltrang. Das war entscheidend, um den Krieg im
Pazifik unter dem souveränen Kommando von Curtins Freund und Verbündeten,
General Douglas MacArthur, zu gewinnen (Abbildung 6).
Das Snowy Scheme
Nach Curtins Tod 1945 brachte Chifley als neuer Premierminister Gesetze
durch beide Kammern des Parlaments, um die Nationalbank auch in Friedenszeiten
in vollem Umfang fortzuführen. Nach seinen Plänen sollte auf diese Weise eine
Vielzahl großer wirtschaftlicher Entwicklungsprojekte finanziert werden. Der
Kronrat der Königin in London hob diese Gesetze jedoch wieder auf, so daß nur
eines dieser Infrastrukturprojekte jemals gebaut wurde - das „Snowy Mountains
Hydroelectric Scheme“ (Schneegebirge-Wasserkraftprojekt). (Abbildungen
7 und 8) Von Chifley 1947 begonnen und 1974 fertiggestellt,
verwandelte das Snowy Scheme Australien und ist ein Vorbild dafür, was unser
Land in Zukunft auf noch viel größerer Ebene tun muß.
1967 rühmte der Amerikanische Ingenieursverband das Snowy Scheme als „eines
der sieben Technikwunder“ der modernen Welt. Es umfaßt eine Fläche von 7780
Quadratkilometern und besteht aus 16 Staudämmen, sieben Kraftwerken, 145 km
Tunneln und 80 km Viadukten. Es leitet das Quellwasser des Snowy River und
zweier weiterer Flüsse nach Westen über die australischen Alpen zu den
Bewässerungsgebieten der Flüsse Murray und Murrumbidgee um, wo auf diese Weise
die produktivsten Anbaugebiete der Welt entstanden sind - das
Murray-Darling-Becken.
Das Snowy Scheme war ein echtes australisch-amerikanisches Projekt. Der
Projektleiter des Snowy Scheme, der in Neuseeland geborene Ingenieur William
Hudson, schickte ein Dutzend junger australischer Ingenieure in den USA, wo
sie von Fachleuten des U.S. Reclamation Bureau ausgebildet wurden, das bereits
die Tennessee Valley Authority und den Hoover- und Grand-Coulee-Staudamm
geplant und gebaut hatte.
Nach ihrer Rückkehr nach Australien hatten diese jungen Ingenieure unter
Hudsons inspirierender Führung Arbeiter und Fachleute mit 33 Nationalitäten
aus den Flüchtlingslagern überall im kriegszerstörten Europa zur Verfügung.
Dieses Wunder der Technik wurde fristgerecht, unter Budget und mit vielen
Verbesserungen und größerer Leistungsfähigkeit, als im ursprünglichen Plan
vorgesehen, fertiggestellt.
Das Aufbauprogramm des CEC
Mit dem unersetzbaren Rat und dem Fachwissen des inzwischen verstorbenen
Prof. Lance Endersbee, einem jener jungen Ingenieure, die zur Ausbildung für
das Snowy Scheme nach Amerika geschickt worden waren, entwarf der CEC im Jahre
2002 ein Programm für den Aufbau Australiens. Darin enthalten sind der Ausbau
der Kernenergie, ein landesweites Magnetbahnnetz, die Raumfahrt (wir haben
nahe des Äquators ausgezeichnete Standorte für Raketenstarts), schnelle
Schiffsverbindungen zum Rest von Asien und natürlich große Wasserprojekte.
Wir legten 18 Wasserprojekte fest, von denen viele weitgehend durchgeplant
und startbereit sind (Abbildung 9). Fünf davon sind von gleichem Umfang
wie das Snowy Scheme, um Wasser von den Flüssen aus den Küstengebirgen wie dem
Clarence in New South Wales an der Ostküste und dem Fitzroy im Westen ins
trockene Inland umzuleiten.
Eines der interessantesten dieser Projekte nennt sich Bradfield-Projekt zur
Bewässerung des Binnenlandes. (Abbildungen 10 und 11) Der Plan dafür
stammt von Dr. J.J.C. Bradfield aus dem Jahr 1938, jenem Meisteringenieur, der
auch die Hafenbrücke von Sydney gebaut hat. Nach einer Erweiterung in den
1980er Jahren liegt dieses brillante Projekt wie NAWAPA in den USA seit
Jahrzehnten in der Schublade.
Das Gebiet mit den meisten Niederschlägen Australiens ist das tropische
North Queensland, wo warme, feuchte Luft vom Pazifischen Ozean an dem Great
Dividing Range, das sich an ganz Ostaustralien entlang zieht, plötzlich
aufsteigt. Die Flüsse Tully und Herbert, nur 123 bzw. 340 km lang, leiten
diesen Niederschlag direkt ins Meer zurück. Bradfield schlug eine Reihe von
Staudämmen und Tunneln vor, um die Oberläufe dieser beiden Flüsse durch die
Great Dividing Range bis in die fruchtbaren, aber trockenen Ebenen von zentral
Queensland umzuleiten, von wo das Wasser sogar den australischen Binnensalzsee
Eyre erreichen könnte.
Das Projekt erstreckt sich vom äußersten Nordosten Australiens quer durch
den gesamten Kontinent bis zum Eyre-See im südlichen Mittelaustralien - eine
Art Spiegelbild von NAWAPA in Nordamerika.
Bradfield schwebte nicht nur die Umleitung von Wasser für die Bewässerung
vor, sondern er wollte auch durch Vermehrung der Vegetation und einen größeren
ständigen Niederschlagskreislauf das trockene Binnenklima verändern. Seine
Wasserbauprojekte betrachtete er zudem als Teil der politischen Kriegführung.
1941 schrieb Bradfield:
„Australien muß eine langfristige, konstruktive Politik verfolgen, um sich
zu entwickeln, zu bevölkern und zu verteidigen. Australien muß seine
wirtschaftliche Unabhängigkeit selbst kontrollieren, nicht London. Ein
verjüngtes Binnenland, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ansiedlung von
Menschen unter angenehmen Bedingungen wären Teil einer solchen langfristigen
Politik. Ein Land ohne Vision geht zugrunde, aber Herz und Geist jedes
energischen Volkes reagiert auf die Träume seiner nationalen Bestimmung und
wird sich anstrengen, vollen Gebrauch von seinem Vermächtnis zu machen.“
Bradfield forderte, daß Australien bis 1990 40 Mio. Einwohner und
irgendwann sogar 90 Mio. und mehr haben sollte. Der CEC will heute den
Bradfield-Plan und all die anderen Projekte umsetzen. Dadurch kann die
australische Wirtschaft gerettet und zu einem Brotkorb für Süd- und
Südostasien sowie einem Werkzeugmaschinenzentrum für die Entwicklung Asiens
ausgebaut werden.
Vor seinem Tod 2009 verbrachte Prof. Endersbee viele Stunden damit, ein
Programm zu entwerfen, das er Asien-Express nannte.
Kampf gegen das Empire
Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir die britische Krone besiegen. Diese
Lehre wurde 1974 jedem klar, als die Queen unseren demokratisch gewählten
Premierminister Gough Whitlam einfach absetzte, als er und seine Regierung
ankündigten, sie wollten „die Farm zurückkaufen“, d.h. die Kontrolle über die
königlichen Rohstoffkartelle (wie Rio Tinto, worin die Queen der größte
Anteilseigner ist) zurückzugewinnen und landesweit die Infrastruktur
auszubauen.
Ohne hier auf all das Böse einzugehen, das die britische Krone in
Australien angerichtet hat, mögen einige Schlagzeilen aus unserer Zeitung
New Citizen und aus CEC-Pamphleten genügen, um unseren Kampf gegen das
unheilbringende Empire zu verdeutlichen. All diese Publikationen sind
erschienen, nachdem wir 1993 unser nationales Büro in Melbourne eröffneten,
was mit Hilfe einiger erfahrener Mitstreiter der LaRouche-Bewegung aus den
Vereinigten Staaten gelang, von denen einige heute anwesend sind.
Die meisten Ausgaben des New Citizen haben eine Auflage von 250.000
oder mehr, im Durchschnitt 1 Ausgabe für 100 Australier. Unsere Bewegung ist
aus zwei Gründen erhalten geblieben und gewachsen: Wir haben uns von den
universellen Ideen begeistern lassen, für die sich Lyndon und Helga LaRouche
einsetzen, und wir haben seit 1993 unablässig die britische Krone
attackiert.
Abb. 12: Der CEC verbreitete in Australien eine halbe Million Exemplare
einer Sonderausgabe seines Magazins „The New Citizen“, um die Bevölkerung über
die Hintergründe des Kopenhagener Klimagipfels aufzuklären.
Abb. 13: In dieser Sonderausgabe des „New Citizen“ wird über den grünen
Faschismus als zentraler Strategie der britischen-imperialen Politik
aufgeklärt.
Bild: While House Photo/Pete Souza
Abb. 14: Der CEC wehrt sich gegen Barack Obamas Strategie des „Asia Pivot“,
die Australien zum Stützpunkt einer gegen China gerichteten
Konfrontationspolitik zu machen.
2009 mobilisierte der CEC am Vorabend der Kopenhagener Konferenz über den
Klimawandel (Abbildung 12). Bevor diese Zeitung erschien, glaubten 60%
der Australier, der Klimawandel sei real. Nachdem eine halbe Million dieser
Ausgabe im Umlauf war, drehte sich das Verhältnis um: 60% dachten nun, der
Klimawandel sei ein Schwindel. Der damalige Premierminister Kevon Rudd, ein
fanatischer Befürworter des Klimawandels, verlor deswegen seinen Posten
(leider nur vorübergehend), genauso wie der Oppositionsführer Malcolm
Turnbull, der damals genauso die Linie der Queen nachbetete.
In einer Sonderausgabe des New Citizen 2011 griffen wir den Kern der
britischen Imperialpolitik an - den grünen Faschismus (Abbildung 13).
Wir dokumentierten darin, wie der Geheime Rat der britischen Krone nach dem
Zweiten Weltkrieg die weltweite grün-faschistische Bewegung mit Hilfe der
britischen Eugenikgesellschaft aus der Taufe hob. Die nächsten Verwandten der
Queen spielten dabei eine führende Rolle, allen voran ihr Ehemann Prinz
Philip, der den World Wildlife Fund (WWF) als Stiftung für
Bevölkerungsreduktion mitbegründete.
Wir belegten, wie die Königsfamilie mit ihrer faschistischen grünen Agenda
Australien ins Visier nahm. 1963 wies Philip persönlich auf Geheiß der Königin
den Generalgouverneur in Australien an, einen australischen Ableger des WWF
auf die Beine zu stellen, woraus die Australian Conservation Foundation (ACF)
wurde. Philip lenkte die ACF bis ins letzte Detail, er war von 1971 bis 1976
deren Präsident, nötigte die australische Regierung, sie zu finanzieren, und
führte eine widerliche Kampagne, um die Entwicklung der Wasserkraft in
Tasmanien zu verhindern. Die weltweit erste grüne Partei, die United Tasmania
Group, wurde 1972 in Tasmanien gegründet und diente Petra Kelly als Vorbild,
um die Grüne Partei in Deutschland ins Leben zu rufen.
Prinz Philips Freunde in der ACF setzen sich heute dafür ein, die
Nahrungsmittelproduktion im Murray-Darling-Becken einzustellen, jenem
landwirtschaftlichen Wunder, das durch das Snowy Scheme möglich wurde. Sie
fürchten insbesondere die LaRouche-Bewegung, denn wir sind die
entschlossensten Vorkämpfer für die Infrastrukturentwicklung in Australien.
2002 bildete der WWF die Wentworth Group of Concerned Scientists unter Hans
Schellnhubers Kollegen Tim Flannery, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Ideen
der CEC für große Wasserprojekte zu hintertreiben.
Vier Jahrzehnte grüner Faschismus und britischer Freihandel haben die
agro-industrielle Wirtschaft Australiens zu einem Steinbruch für Rohstoffe
verkommen lassen. Gleichzeitig verstärkten die Briten ihre Pläne, Australien
zu einem strategischen Außenposten zu machen. 1995 hatte die australische
Akademikerin Katherine West unter der Schirmherrschaft des britischen Royal
Institute of International Affairs (Chatham House) das „Diskussionspapier 60:
Wirtschaftliche Möglichkeiten für Britannien und den Commonwealth“ vorgelegt.
Darin bezeichnete sie den Britischen Commonwealth als den Kern eines neuen
britischen Imperiums, das sie „ein informelles Finanzimperium“ nannte.
Australien, so regte sie an, solle ein britischer „Brückenkopf nach Asien“
werden. Tausende britische Unternehmen haben inzwischen ihren
asiatisch-pazifischen Hauptsitz in Australien.
In diesem Zusammenhang verkündete Barack Obama 2011 seinen Plan eines „Asia
Pivot“, eine Umschreibung für die anglo-amerikanische Einkreisung Chinas
(Abbildung 14). Darwin, die nördlichste Stadt Australiens, ist zum
Stützpunkt für 2500 US-Marineinfanteristen geworden. Die Häfen Perth und
Brisbane werden ausgebaut, damit dort US-Kriegsschiffe anlegen können, und
Australiens umfangreiche elektronische Geheimdienstinfrastruktur für Lausch-
und Signalangriffe wird für eine nukleare Machtprobe aufgerüstet. Der frühere
australische Premierminister Malcom Fraser warnte im September 2012, daß die
derzeitige amerikanische und australische Politik gegenüber China in einen
Atomkrieg führe.
Abb. 15: Der CEC wirbt für die Rückkehr Australiens zum Hamiltonischen
Nationalbank-System, im Gegensatz zum System der von den privaten
Großbanken des Finanzempires beherrschten Zentralbanken.
In einer Ausgabe des New Citizen vom Jahre 2004 stellten wir die
Funktion einer Hamiltonischen Nationalbank der Politik der internationalen
Finanzoligarchie gegenüber (Abbildung 15), wobei wir insbesondere die
Rolle der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und der sogenannten
Synarchie-Bewegung bei der Förderung des Faschismus in den 1930er Jahren
hervorhoben. Mit Sitz in der Schweiz entstand die BIZ 1930 auf Betreiben der
Bank of England als „Zentralbank der Zentralbanken“. Die Plünderung Europas
durch die Nazis mit Billigung und Unterstützung der BIZ ist das Vorbild für
die heutige Austeritätspolitik und „Bankenrettung“ a la Zypern, die von der
gleichen BIZ und deren Finanzstabilitätsrat (FSR) betrieben wird.
Passend zu der australischen Unterwürfigkeit gegenüber der britischen
Finanzmacht bekleiden zwei Australier die 2. und 3. Position im
Lenkungsausschuß des FSR. Im Augenblick wird versucht, ein Bail-in-Gesetz
durch das australische Parlament zu bringen, wogegen der CEC aber Sturm läuft.
Wir sind entschlossen, diesen Kampf zu gewinnen, so daß ein Nationalbank-
und Kreditsystem eingerichtet werden kann, um den Bradfield-Plan zu
verwirklichen, unseren Kontinent zu entwickeln und so Australiens besonderer
Rolle in Asien und der ganzen Welt gerecht zu werden.
Vielen Dank
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