Klassische Schönheit: Der Weg zur Rettung der Zivilisation
Das Schiller-Institut veranstaltete am 26. Januar in der historischen Riverside Church in New York City eine Konferenz mit 300 Gästen.
„Es ist die Schönheit, durch welche man zu der Freiheit wandert“, schrieb
der „Dichter der Freiheit“ Friedrich Schiller, als er der Welt die notwendige
Inspiration geben wollte, um der Barbarei nach der gescheiterten Französischen
Revolution zu entgehen. Der gleichen Idee folgt heute das von Helga
Zepp-LaRouche gegründete internationale Schiller-Institut, um die Welt vom
Abgrund eines neuen finsteren Zeitalters wegzuführen, in dem die Menschheit
durch einen Atomkrieg oder einen verheerenden Kollaps von Gesellschaft und
Wirtschaft sich selbst vernichten könnte.
Dazu veranstaltete das Schiller-Institut am 26. Januar in der Riverside
Church in New York, in der einst Martin Luther King gesprochen hatte, eine
Konferenz zum Thema „Ein neues Paradigma zur Rettung der Menschheit“. An der
ganztägigen Veranstaltung nahmen rund 300 Personen teil und hörten Vorträge
über die derzeitige strategische Gefahr und über die staatsrechtlichen und
künstlerischen Prinzipien, mit deren Hilfe wir diese Gefahren abwenden können.
Mehrere musikalische Beiträge, allen voran eine Aufführung von Johann
Sebastian Bachs Magnificat, waren begeisternde Beispiele für die Kraft
der klassischen Kunst - auch für viele Teilnehmer, die noch niemals klassische
Musik gehört hatten.
Mit dieser Konferenz wurde ein Prozeß fortgeführt, der im November 2012 mit
einer Konferenz des Schiller-Instituts in Deutschland begonnen hatte, für die
eine ganze Reihe prominenter Redner aus aller Welt zusammengekommen waren. Das
Schiller-Institut hatte dort seine Vorschläge für wirtschaftliche Entwicklung
als Grundlage für einen dauerhaften Frieden vorgestellt. Dies war der Beginn
eines internationalen Dialogs über die Axiome, die für die derzeitige
katastrophale Lage der Welt verantwortlich sind, und über den notwendigen
Übergang zu einem Menschenbild, mit dem man ein modernes Äquivalent der
italienischen Renaissance in Gang setzen kann. Das Schiller-Institut hat eine
neue, mehrsprachige Internetseite eingerichtet, um diesen Dialog
voranzutreiben (newparadigm.schillerinstitute.com). Auch weitere
Konferenzen auf beiden Seiten des Atlantiks sind vorgesehen.
In dieser Woche beginnen wir unsere Berichterstattung über
die New Yorker Konferenz mit dem Abdruck der Hauptrede von Helga Zepp-LaRouche
und der von der Konferenz verabschiedeten Resolution. Wir empfehlen den Lesern
die Internetseite newparadigm.schillerinstitute.com/de, auf der das
Schiller-Institut die Videomitschnitte der Reden und Musikbeiträge der
Konferenz veröffentlichen wird. In den kommenden Ausgaben der Neuen
Solidarität werden wir weitere Reden der Konferenz abdrucken.
Das Recht verteidigen
Bei der ersten Vortragsrunde sprachen mehrere Redner zum
Thema „Verteidigung der US-Verfassung und des Völkerrechts“. Nach Helga
Zepp-LaRouches Eröffnungsrede behandelte der bekannte Verfassungsrechtler und
frühere Staatssekretär im Justizministerium der Reagan-Administration, Bruce
Fein, aus philosophischer und historischer Sicht die Frage „Was ist die
Menschheit als Spezies?“, wobei er besonders auf die wachsende Gefahr einer
thermonuklearen Konfrontation zwischen den USA und Rußland einging. Danach
wurde eine Video-Botschaft des Kongreßabgeordneten Walter Jones abgespielt
(lesen Sie dazu auch unseren Bericht in dieser Ausgabe).
Prof. Norton Mezvinsky, Präsident des Internationalen Rates
für Nahoststudien in Washington und Prof. em. an der Central Connecticut State
University, sprach anschließend über „Die destruktiven Wirkungen des
religiösen Extremismus“. Michael Kirsch vom Basement-Wissenschaftsteam des
LaRouche-Aktionskomitees (LPAC), Schriftleiter des LPAC-Berichtes über
NAWAPA-21 und Verfasser des neuen LPAC-Pamphlets „Wie Andrew Jackson die
Vereinigten Staaten zerstörte“, beschloß diesen Teil der Konferenz. Er
behandelte die Prinzipien, auf deren Grundlage der erste US-Finanzminister
Alexander Hamilton das amerikanische Kreditsystem begründete, und forderte die
Teilnehmer der Konferenz auf, dieses System heute wieder herzustellen.
Ein neues finsteres Zeitalter verhindern
Der zweite Teil der Konferenz begann mit einer Aufführung von Bachs
Magnificat mit Chor und Orchester der LaRouche-Bewegung. Es folgte eine
vielseitige Reihe von Vorträgen über die amerikanische Geschichte und die
klassische Kultur.
Prof. Cliff Kiracofe, der am Militär-Institut von Virginia Geschichte und
an der Washington- und Lee-Universität Politische Wissenschaften unterrichtet,
sprach über „Die Prinzipien von John Quincy Adams“, der die Außenpolitik der
amerikanischen Republik am klarsten formuliert hatte. Der Filmemacher Sean
Stone („Greystone Park“, 2012) sprach dann über die britisch gesteuerte
Zerstörung der amerikanischen Kultur, die heute von der Ideologie des Empire
beherrscht ist.
Dr. Mark Shelley, ein Arzt aus Port Allegany/Pennsylvania, beschrieb, wie
diese britische Ideologie die Medizin in den Vereinigten Staaten zerstört und
durch eine „Kommerzialisierung“ auf Kosten des Wohls der Patienten das
amerikanische Gesundheitswesen in eine Krise gestürzt hat.
Den klassischen Kontrapunkt hierzu lieferten zwei Persönlichkeiten, die das
Publikum durch ihre Musik zutiefst berührten. Die Mezzosopranistin Elvira
Green, die früher an der New Yorker Metropolitan Opera sang und derzeit als
Gastprofessorin an der North Carolina Central University lehrt, beschrieb
ihren Weg zu der Erkenntnis: „Die klassische Musik ist die Musik der Welt.“
Sie schloß ihren Vortrag mit dem Negro-Spiritual I am a Pilgrim of
Sorrow.
Lynn Yen, die Exekutivdirektorin der Stiftung für die Wiederbelebung der
klassischen Kultur in New York City, stellte dann Fang Tao Jiang vor, eine
chinesische Sopranistin von internationalem Rang, die beschrieb, wie sie nach
dem frühen Tod ihrer Mutter den Weg zur klassischen Musik fand. Schönheit ist
Wahrheit, und die Wahrheit wird überdauern, sagte sie. Und wie schon Schiller
sagte, die Schönheit ist der Weg, auf dem man zur Freiheit wandert.
Auf Bitte von Frau Zepp-LaRouche schloß sie ihren Vortrag mit einer Arie
von Puccini.
Klassische Musik
Der letzte Teil der Konferenz war dann speziell der klassischen Musik
gewidmet, die in einzigartiger Weise den Menschen erheben kann. Er begann mit
einer Aufführung von Beethovens Sonate für Violoncello und Piano, Op. 102, 1.
Dem folgten Ausführungen von Lynn Yen und von John Sigerson vom
Schiller-Institut, der über die wissenschaftliche Stimmung (Verdi-Stimmung)
sprach. Zu Veranschaulichung ließ er Va Pensiero, den Gefangenenchor
aus Verdis Oper Nabucco, zunächst in der Verdi-Stimmung (A = 432 Hz)
und dann in der heute üblichen, überhöhten Stimmung (A = 440 Hz) singen.
Den Abschluß der Konferenz bildete eine allgemeine Diskussion über die
Inhalte, die im Lauf des Tages vorgetragen worden waren.
Nancy Spannaus
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