Konferenz unterstützt Gesetzesanträge für Impeachment und Glass-Steagall
Resolution. In einem einstimmigen Votum versprachen die
Teilnehmer der New Yorker Konferenz, die Mitglieder des US-Kongresses für die
Anträge HCR 3 und HR 129 zu mobilisieren.
Mehr als 300 politische Aktivisten und Diplomaten, die am 26. Januar zu
einer Konferenz des Schiller-Instituts in New York City versammelt waren,
unterstützten einstimmig einen Aufruf des Kongreßabgeordneten Walter Jones
(Republikaner in North Carolina), Unterstützung für zwei wichtige
Gesetzesinitiativen zu mobilisieren, die derzeit dem 113. US-Kongreß
vorliegen.
In einer Videoerklärung, die bei der Konferenz abgespielt wurde,
übermittelte Jones der Konferenz seine Grüße und besten Wünsche und erklärte:
„Ich freue mich, Sie zu dieser Konferenz über das Thema ,Ein neues
Paradigma zur Rettung der Menschheit’ willkommen zu heißen. Wenn es je einen
Zeitpunkt gegeben hat, an dem wir eine Diskussion dieser Art führen müssen,
dann jetzt, und nicht später.
Zu Beginn möchte ich Ihnen zwei Gesetzentwürfe erklären. Beim ersten bin
ich Initiator, bei dem anderen Mitunterzeichner.
Der erste Gesetzesvorschlag ist die ,Gleichlautende Resolution des
Repräsentantenhauses 3’ (HCR 3), die im Grunde besagt, daß jeder Präsident,
der ohne Provokation ein anderes Land bombardiert und dazu den Kongreß umgeht,
sofort seines Amtes enthoben werden kann und soll.
Ich wäre sehr dankbar, wenn die Teilnehmer dieser Konferenz mich hierbei
unterstützen, indem Sie Ihre Kongreßabgeordneten anrufen und auffordern, daß
sie bitte Walter Jones aus North Carolina in Sachen HCR 3 unterstützen sollen.
Für mich ist die Verfassung wie die Bibel, sie ist etwas Heiliges, und wir
müssen ihr Folge leisten - vor allem, wenn wir beschließen, unsere jungen
Männer und Frauen in den Krieg zu schicken.
Der zweite Gesetzentwurf, für den ich Sie um Ihre Hilfe bitten möchte,
wurde von meiner guten Freundin Marcy Kaptur eingereicht. Ich habe mich ihr
bei diesem Antrag HR 129 angeschlossen. Der Zweck dieses Gesetzesentwurfs ist
die sofortige Wiedereinführung von Glass-Steagall.
Ich muß Ihnen sagen: Die beiden größten Fehler meiner Karriere waren
erstens, daß ich für die Entsendung unserer Truppen in den unnötigen
Irak-Krieg gestimmt habe, und zweitens, daß ich für die Aufhebung von
Glass-Steagall gestimmt habe. Daher arbeite ich mit Marcy Kaptur zusammen,
damit dieser Entwurf im Repräsentantenhaus in einer Anhörung behandelt wird,
genauso wie die HCR 3. Daher brauchen wir Ihre Hilfe auch für die HR 129,
Marcy Kapturs Gesetzesentwurf zur sofortigen Wiedereinführung von
Glass-Steagall.
Ich denke, diese beiden Gesetze sind sehr wichtig, aber wir werden nicht
einmal erreichen, daß sie im Kongreß behandelt werden, wenn Sie nicht zum
Telefon greifen oder eine E-Mail an ihren Abgeordneten schreiben und ihn dazu
auffordern, diese beiden Initiativen zu unterstützen: HCR 3, der sich mit den
Rechten der Kriegserklärung beschäftigt, und HR 129 zur Wiedereinsetzung von
Glass-Steagall.
Die Konferenz, an der Sie teilnehmen, ist sehr wichtig, insbesondere für
die Zukunft Amerikas. Ich freue mich, daß Sie bei dieser Konferenz anwesend
sind. Wenn die Konferenz zu Ende geht, bitte ich Sie, die Energie
aufzubringen, das Telefon in die Hand zu nehmen und den Leuten im Kongreß
mitzuteilen, daß Sie wissen, was geschieht, insbesondere mit diesen beiden
Gesetzesentwürfen.“
Sollen unsere Nachkommen in Knechtschaft leben?
Unmittelbar nachdem diese Videobotschaft vorgespielt worden war, meldete
sich Bruce Fein, ein ehemaliger hoher Beamter des Justizministeriums und
bekannter Völkerrechtler, der zuvor bereits bei der Konferenz gesprochen
hatte, zu Wort, um das, was der Abgeordnete Jones zur Frage der Kriegsbefugnis
gesagt hatte, zu unterstützen. Fein sagte:
„Ich habe diese Absetzungs-Resolution für den Abgeordneten Jones verfaßt
[Applaus.], und ich möchte versuchen, den Hintergrund und die Gründe für ihre
Dringlichkeit zu erläutern.
Als die Gründerväter sich 1776 in Philadelphia versammelten, waren das
Leute, die sehr gebildet waren; sie hatten die Geschichte der Konflikte
studiert und es zeigte sich, daß es regelmäßig die Exekutive war, die die
Völker in den Krieg führte - ob dies nun David war oder jemand anderes, denn,
so schlossen sie, in Zeiten des Konflikts erhält die Exekutive die ganze Macht
- die Steuern, das Geld, die Geheimhaltung, die Aufträge und die Spuren im
Sand der Geschichte. Und deshalb hatte die Exekutive oft Gefahren aus der Luft
gegriffen, um einen Krieg zu rechtfertigen. Und deshalb bestanden die
Gründerväter allesamt und einstimmig darauf, daß nur der Kongreß der
Vereinigten Staaten, der keine Interessenskonflikte bei dem Eintritt in einen
Krieg hat und dessen Einfluß im Fall eines Krieges nicht wachsen, sondern im
Gegenteil vermindert würde, einen Kriegsbeschluß fassen kann. Nur der
Kongreß der Vereinigten Staaten. Und tatsächlich sagte der erste Präsident,
Präsident Washington, der selbst den Vorsitz beim Verfassungskonvent führte,
bevor der Präsident Militär offensiv einsetzen könne, müsse der Kongreß
zunächst den Krieg erklären.
Thomas Jefferson brauchte zehn Ausführungsbestimmungen, um Gewalt gegen die
Korsaren der nordafrikanischen Küste einsetzen zu können, die das
internationale Verbrechen der Piraterie begingen.
Nun, warum haben die Gründerväter es für so wichtig gehalten, daß sie diese
sehr hohe Hürde setzten, um das Land aus dem Zustand des Friedens in den
Zustand des Krieges zu versetzen? Die Definition des Krieges, meine Damen und
Herren, ist, daß er das, was normalerweise Mord ist, legalisiert. In anderen
Worten, er führt uns in den Naturzustand zurück. Wie Cicero sagte: „In Zeiten
des Krieges schweigt das Gesetz.“ Es ist nicht so, daß es niemals
Gelegenheiten geben könnte, die einen Krieg rechtfertigen. Wir konnten nicht
mit Gleichgültigkeit auf den japanischen Angriff auf Pearl Harbor reagieren.
Aber man braucht einen sehr hohen und anspruchsvollen Standard der
Provokation, um einen Krieg zu rechtfertigen, denn man kehrt dann in den
Zustand der Natur zurück, wo, wie Thomas Hobbes im Leviathan schreibt,
,das Leben arm, viehisch, böse und kurz ist’. Sogar für die Supermächte, die
letztendlich den gleichen Weg gehen werden wie das Römische und alle anderen
Imperien, wenn sie sich nicht vom Abgrund abwenden.
Denn die Gründerväter sagten immer wieder: ,Freiheiten und Freiheit können
in einem Zustand permanenten Krieges nicht existieren.’ Diese Instrumente der
Autorität und der Macht, die ursprünglich erfunden wurden, um eine
ausländische Bedrohung zu bekämpfen, werden auf uns selbst zurückschlagen und
die Freiheit zuhause zerstören.
Meine Damen und Herren, das ist exakt das, was seit dem 11.
September geschehen ist. Man sagte uns zu Beginn: ,Wir müssen sie in Kabul
bekämpfen, wir müssen in 6000 km Entfernung kämpfen, sonst werden wir sie
irgendwann in Washington DC bekämpfen müssen.’ Damit wurde Guantanamo
gerechtfertigt, die Präventivhaft ohne Anklage oder Prozeß, der einseitige,
heimliche Einsatz von Gewalt durch den Präsidenten, das Abhören unserer
Telefongespräche und E-Mails und anderes ohne gerichtliche Anweisung.
Jetzt, mehr als zehn Jahre später, bei der jüngsten Verlängerung des
Nationalen Verteidigungs-Autorisierungs-Gesetzes, sagte einer der
lautstärksten Unterstützer des Krieges und des Kriegszustandes, Lindsey Graham
aus South Carolina, wo in Fort Sumter die berühmten Schüsse auf die Union
abgegeben wurden [mit denen 1861 der amerikanische Bürgerkrieg begann, d.
Red.], als er die Verlängerung der Autorisierung des Präsidenten zum Einsatz
nicht bloß von Polizeibehörden, sondern auch des Militärs zur
Verhaftung amerikanischer Staatsbürger und zu deren Entsendung nach Guantanamo
verteidigte, wenn diese irgendwie durch irgendwelche Dinge mit einer Gruppe
,verbunden’ seien, die ,Verbindungen’ zu Al-Kaida habe - er sagte: ;Meine
Damen und Herren im Senat, wir müssen den Kampfschauplatz hierher in die
Vereinigten Staaten holen, wir können ihn nicht in Kabul belassen! Diese
schrecklichen Leute kommen in die Vereinigten Staaten, und wir wissen, daß sie
hier sein könnten, wenn auch bisher nur als Embryo, aber man darf nicht
abwarten, daß dieses Embryo zunimmt und 60 Jahre später zu einem Atompilz
anwächst. Man muß es jetzt stoppen! Wir müssen das jetzt ausmerzen! Wir müssen
eine Lobotomie durchführen, damit sie nicht die Chemie und die Physik
studieren können, wie man Sprengkörper bastelt. Wir dürfen nicht ängstlich
sein, sonst kommen die Atompilze immer wieder!’
Damit haben wir es zu tun.
Nun, was ursprünglich dafür geschaffen wurde, Personen im Ausland zu fangen
und zu inhaftieren, soll jetzt hier in die Vereinigten Staaten kommen! Und was
die rechtliche Konstruktion der vom Präsidenten beanspruchten Autorität
angeht, Predator-Drohnen gegen jeden einzusetzen, den er insgeheim als eine
unmittelbare Bedrohung eingestuft hat - und unmittelbar heißt hier noch nicht
einmal, daß bald etwas geschehen würde, es könnte auch erst in einem oder zwei
oder drei Jahren vielleicht etwas geschehen. Mit anderen Worten, es bedeutet,
,was der Präsident auch immer meint, was es bedeuten soll’, frei nach Humpty
Dumpty aus Alice im Wunderland. Und das ist unsere Lage. Es bedeutet, daß er
die Predator-Drohen auch hier einsetzen kann! Gegen uns, gegen mich, gegen
jeden, der etwas sagt, und er sagt: ,Nun, Sie sagen etwas, was als Sympathie
für den Feind betrachtet werden kann.’ Wow!
Das bedeutet, meine Damen und Herren, alle unsere Freiheiten,
einschließlich unseres Rechts auf Leben, sind jetzt keine grundsätzlichen
Rechte mehr, sondern nur noch vom Präsidenten geduldete! Bisher hat er sich
aus politischen Gründen entschieden, uns nicht in die Luft zu jagen.
Das ist nicht etwas, wo man gleichmütig sitzen bleiben und kommentieren
kann: ,Oh wirklich, das hört sich wie Knechtschaft an, nicht wie
Bürgerrechte.’
Und selbst wenn unser Präsident aufgrund seines ,moralischen Kompasses’ -
wenn das kein Widerspruch in sich ist - davon absehen würde, Predator-Drohnen
in den Vereinigten Staaten einzusetzen: Vergegenwärtigen Sie sich das Prinzip!
Es liegt herum wie eine geladene Waffe, die für jeden seiner Nachfolger
bereitliegt, und irgendwann wird ein Caligula kommen, der es benutzt, sobald
behauptet wird, es sei notwendig.
Soll das das Erbe sein, das wir unseren Nachkommen hinterlassen? Daß
diejenigen, die noch geboren werden, Vasallentum und Knechtschaft erben,
anstatt Bürgerrechte? Ich denke jeden Tag darüber nach, was die Historiker
einst über uns in diesem Raum und anderswo in den Vereinigten Staaten
sagen werden. Werden sie sagen, was Tacitus einst über Rom schrieb, als es von
einer Republik zu einem Imperium degenerierte: ,Die schlimmsten Verbrechen
wurden von wenigen gewagt, von mehreren gewollt, aber von allen
toleriert.’“
Unmittelbar nach Feins Äußerungen forderte Helga Zepp-LaRouche, Gründerin
und Vorsitzende des Schiller-Instituts, die Teilnehmer der Konferenz auf, den
Aufruf des Abgeordneten Jones für eine volle Mobilisierung zur Unterstützung
von HCR 3 und HR 129 zu unterstützen. Mit einem klaren einstimmigen Votum
unterstützten die Teilnehmer die Resolution und versprachen, in Taten und
Worten für die Verabschiedung der beiden Gesetze durch den Kongreß
einzutreten.
JS
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