Seminar über die Weltlandbrücke in San Francisco
Das Schiller-Institut veranstaltete ein Seminar über die
historische Entscheidung, vor der die USA stehen: globale wissenschaftliche
Entwicklung oder nuklearer Krieg?
Rund 70 Experten und Gäste nahmen am 8. Juni an einem Seminar des
Schiller-Instituts in San Francisco teil, um das dringende Thema zu behandeln:
„Werden die USA sich der Neuen Seidenstraße anschließen? Globale
wissenschaftliche Entwicklung oder nuklearer Krieg.“ Schließen sich die
Vereinigten Staaten dem von China vorgeschlagenen globalen Infrastrukturplan
„Ein Gürtel, eine Straße“ an, oder halten sie fest am kollabierenden
westlichen Finanzsystem, dessen Bankrott die Gefahr eines globalen Atomkrieges
heraufbeschwört?
Zu den hochrangigen Rednern des Seminars gehörten der bekannte Stratege und
ökonomische Vordenker Lyndon LaRouche, Helga Zepp-LaRouche, die wegen ihrer
weltweiten Kampagne für die Neue Seidenstraße, die jetzt von China umgesetzt
wird, als „Seidenstraßen-Lady“ bekannt ist, der frühere US-Senator Mike Gravel
(1969-81), der 1971 die „Pentagon-Papiere“ im US-Senat verlas und dadurch der
Geheimhaltung entzog, der russische Generalkonsul in San Francisco Sergej
Petrow, der international bekannte Wasserbauexperte Dr. Howard Chang, und
Kesha Rogers, die in Texas am Sitz der NASA in Houston zweimal die Nominierung
der Demokratischen Partei für die Wahl zum US-Repräsentantenhaus gewonnen hat.
Im Publikum waren Vertreter der russisch-, chinesisch-, japanisch- und
philippinisch-stämmigen Bevölkerungsgruppen in der Region San Francisco.
Helga Zepp-LaRouche konfrontierte das Publikum mit der Tatsache, daß der
Aufmarsch der NATO an der russischen Grenze und die Stationierung des
Aegis-Raketenabwehrsystems in Rumänien und auf der USS Ross im
Schwarzen Meer Rußland in eine Lage bringen, in der NATO-Raketen innerhalb
weniger Minuten Moskau erreichen können, sodaß es zu einer Politik des „Launch
on Warning“ - sofortiger Gegenschlag, sobald ein Raketenangriff gemeldet wird
- gezwungen ist. Aber anders als in den 1980er Jahren, als Hunderttausende von
Menschen gegen die Raketen demonstrierten, die damals in Europa und Rußland in
Alarmbereitschaft standen, hätten die Neokonservativen in der Regierung Obama
diese Gefahr heute von neuem heraufbeschworen, ohne daß es dagegen Proteste im
Westen gebe. Gleichzeitig bestehe auch die Gefahr einer militärischen
Konfrontation mit China im Südchinesischen Meer.
In diesem Umfeld habe Chinas Präsident Xi 2013 die Entscheidung getroffen,
mit der Geopolitik zu brechen und durch den Bau von Wasser-, Energie- und
Verkehrsinfrastruktur in aller Welt eine neue Seidenstraße zu schaffen. China
habe schon rund 20.000 km Hochgeschwindigkeitsbahn gebaut, während es in den
Vereinigten Staaten gar keine Hochgeschwindigkeitsbahnen gebe. Sie schloß ihre
Ausführungen mit dem dringenden Rat: „Schließen Sie sich im eigenen Interesse
mit China zusammen, oder machen Sie sich auf einen Nuklearkrieg gefaßt.“
Sie sprach auch das Problem an, daß Präsident Obama immer noch nicht seines
Amtes enthoben wurde, und verwies in diesem Zusammenhang auf die geheimen „28
Seiten“ aus dem Kongreßbericht über die Anschläge des 11. September, die
dringend veröffentlicht werden müssten. Obama halte das Kapitel unter
Verschluß, weil er wisse, daß es Beweise über die Finanzierung und
Unterstützung der Anschläge des 11. September durch Saudi-Arabien enthält und
daß dies die amerikanische Politik vollkommen verändern und den Weg für einen
tatsächlich qualifizierten Präsidentschaftskandidaten freimachen würde.
Nach ihr sprach der russische Konsul in San Francisco, Sergej Petrow, der
erklärte, für ein großes Land wie die USA sei es „sehr nützlich, sich in der
Welt umzuschauen“. Auf eine Frage von Senator Gravel, ob er die Einschätzung
von Frau LaRouche teile, antwortete er: „Ich teile die Einschätzung, daß wir
sehr dicht vor einem großen Konflikt stehen. Und ich möchte hinzufügen, daß es
keine Möglichkeit eines ,begrenzten Nuklearkriegs’ gibt. Wenn er beginnt, ist
er das Ende der Welt.“
Petrow beschrieb die Auflösung der Sowjetunion zur Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten mit ihren gewaltigen wirtschaftlichen Problemen und die
Schritte auf dem langen Weg zum Aufbau der Eurasischen Wirtschaftsunion
(EAWU). Die EAWU stehe nun davor, Abkommen mit Mercosur, der SCO und der EU
über die wirtschaftliche und humanitäre Zusammenarbeit zu schließen. Der
nächste Schritt sei es, die Verbindung nach Nordamerika herzustellen. An dem
Tag, wenn dies geschehen werde, „werde ich das Gefühl haben, daß ich ein guter
Diplomat gewesen bin“.
Lyndon LaRouche betonte in seinen Ausführungen die Frage der persönlichen
Verantwortung jedes einzelnen: „Die Menschheit ist derzeit weltweit in großer
Gefahr. Das bedeutet nicht, daß es dazu kommen muß; es bedeutet, daß wir, wenn
wir das richtige tun, dieser Gefahr entkommen können oder wenigstens in der
Lage sein werden, vernünftig mit diesen Bedrohungen umzugehen. Da stehen wir
im Moment. Und wenn Sie dagegen etwas tun wollen, dann sollten wir darüber
reden.“
In der Diskussion mit den Teilnehmern kam LaRouche immer wieder auf diesen
Punkt zurück: Geschehen Dinge „einfach so“, oder werden sie herbeigeführt von
Männern und Frauen, die fähig sind, Geschichte zu machen? Als Beispiele nannte
er General Douglas MacArthur, Hermann Oberth und Wernher von Braun, und auch
sich selbst: „Ich selbst bin bekannt und werde als eine historische Figur des
20. Jahrhunderts bezeichnet. Die meisten Menschen aus dem 20. Jahrhundert
sollten wissen, wer ich bin... Sie kennen das, was ich tue, vielleicht nicht
in allen Einzelheiten, aber es ist so: ich bin auf diesem Planeten unter den
prominentesten Figuren eine der prominentesten.“
agg
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