Der Angriff auf Kolumbus:
Kleinkrieg gegen die Neue Seidenstraße
Von Dennis Speed
Lyndon LaRouche und seine Mitstreiter unternehmen an der „Kulturfront“
einen neuen Flankenangriff gegen den Kleinkrieg der britisch-imperialen Kräfte
und ihrer Geheimdienste, die eine Zusammenarbeit der Vereinigten Staaten,
Rußlands und Chinas beim Aufbau der Weltlandbrücke als neue wirtschaftliche
Plattform der Menschheit verhindern wollen. Nachdem LaRouche mit dem Dossier
über Sonderermittler Robert Mueller (vgl. „Robert Mueller: ein Auftragstäter
der Kriegspartei“, Neue Solidarität 40/2017) den Kontext der Attacke
des FBI auf Trumps Präsidentschaft geklärt hat, wird nun eine neue Front
eröffnet, um die Vereinigten Staaten als Partner in die Weltlandbrücke
einzubringen und so die Gefahr eines thermonuklearen Krieges abzuwenden.
Seitdem die Vorsitzende der italienischen LaRouche-Organisation MoviSol,
Liliana Gorini, den „Offenen Brief an US-Präsident Donald Trump zur
Verteidigung von Kolumbus“ veröffentlichte (siehe nebenstehenden Kasten),
haben amerikanische Künstler, Politiker, Historiker und Bürger den Ursprung
und Zweck der Seereisen des Christoph Kolumbus einer erneuerten, gründlichen
Betrachtung unterzogen. Anhand neu entdeckter oder in neuem Licht betrachteter
historischer Dokumente bewerten sie die Entdeckungsreisen des Kolumbus nun im
Kontext der Allianz zwischen den Präsidenten Trump, Putin und Xi, die jetzt
zum Greifen nahe ist.
Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin des Schiller-Instituts, die dank ihres
unermüdlichen Einsatzes für jene Wirtschaftspolitik, die wir jetzt
Weltlandbrücke nennen, seit mehr als 20 Jahren als „Seidenstraßen-Lady“
bekannt ist, sagte in einer Videobotschaft an eine Veranstaltung am 30. September in New York City:
„Einige von Ihnen werden sich vielleicht erinnern, daß vor einigen Monaten
eine Veranstaltung in New York mit dem chinesischen Botschafter in Washington,
Cui Tiankai, stattfand, der in seinem Vortrag sagte, es gebe 16 Beispiele in
der Geschichte, in denen ein Land die dominierende Macht überflügelt habe. In
zwölf dieser Fälle habe dies zum Krieg geführt, in den vier übrigen Fällen
löste die aufstrebende Macht die dominierende Macht ab. Botschafter Cui sagte,
China wolle weder den zwölf Fällen folgen, in denen es zum Krieg kam, noch den
anderen vier; China biete ein vollkommen neues Modell der Beziehungen zwischen
den Großmächten an, auf der Grundlage des absoluten Respekts für die
Souveränität anderer Staaten, des Prinzips der Nichteinmischung, des Prinzips
der Akzeptanz anderer Gesellschaftsmodelle und einer Win-Win-Kooperation
zwischen beiden Seiten.“
Eine neue Diplomatie, frei von Geopolitik, auf der Grundlage einer
Gemeinschaft wissenschaftlicher Prinzipien: Das ist die Zukunft der Welt -
wenn die Vereinigten Staaten dies wünschen. Und der wirksamste Weg, diese
Diplomatie in Gang zu bringen, ist es, die jeweils besten kulturellen Beiträge
der Zivilisationen der Welt zu feiern. Das war von Anfang an die Mission des
Schiller-Instituts. Und das war im Grunde auch die Mission der Seereisen des
Kolumbus, die auf eine Idee des Nikolaus von Kues zurückgehen, dem Freund
jenes Toscanelli, von dem die Landkarten stammten, mit denen Christoph
Kolumbus seine Reise plante. Diese Weltsicht ist die eigentliche Zielscheibe
der gegenwärtigen Angriffe auf Kolumbus. Und so, wie das Britische Empire
einst die Jakobinermobs benutzte, um Frankreich zu zerstören, so werden heute
die Antifa und ähnliche Kräfte benutzt, um die Voraussetzungen für diesen
neuen Dialog der Kulturen zu zerstören.
Die neuen Roten Khmer
In den letzten Jahrzehnten wurden wir Zeugen einer zunehmenden weltweiten
Zerstörung unersetzbarer kultureller Artefakte als vermeintlicher
Kollateralschaden in Kriegen: das Museum von Bagdad, die Ruinen von Palmyra,
die Bücher von Timbuktu. Hinter diesen Zerstörungen erkennt man die Hand der
britischen Geheimdienste und die malthusianische Weltanschauung der mit den
Briten verbündeten oligarchischen Kreise. Diese unmoralische Haltung ist die
gleiche wie schon damals beim Dresdener Feuersturm und der systematischen
Zerstörung vieler Ziele von geringem militärischen Wert im Zweiten Weltkrieg.
Heute bilden die „Antifa“, Boko Haram, ISIS und andere Frontorganisationen die
Speerspitze in diesem Angriff auf das gesamte kulturelle Gedächtnis und Erbe
der Menschheit.
Am 21. August wurde ein 225 Jahre altes Denkmal für Christoph Kolumbus in
Baltimore – das älteste in den Vereinigten Staaten – zerstört. Am 30. August
wurde einer Kolumbus-Statue in Yonkers/New York der Kopf abgeschlagen. Am 12.
September wurde ein Kolumbus-Denkmal im Central Park in New York City
verunstaltet. Am 23. September wurden die Hände eines Kolumbus-Denkmals am
Columbus Circle in New York City beschmiert.
Wie 1793 in Frankreich, als die fanatischen Terroristen, die die Statuen
der Propheten und Heiligen in der Notre-Dame-Kathedrale in Paris köpften, sich
als „Kult der Vernunft“ bezeichneten, so erklärten die Faschisten der „Antifa“
den 9. Oktober im Namen einer „Zukunft der rassischen und wirtschaftlichen
Gerechtigkeit“ zum „Tag der Verunstaltung des Kolumbus“. Sie behaupten,
Menschen vor Rassismus und wirtschaftlicher Ungerechtigkeit schützen zu
wollen, aber in Wirklichkeit ist der Vorläufer und das Vorbild ihrer Kampagne
gegen Kolumbus die Kampagne des Ku-Klux-Klan gegen die Einwanderung von
Italienern nach Amerika vor 125 Jahren. In einem Gastkommentar in der Zeitung
The Hill schreiben die Autoren J.P. McCusker und Patrick Korten von der
Nationalen Christoph-Kolumbus-Gesellschaft:
„In den 1920er Jahren wandten sich im ganzen Land Mitglieder des
Ku-Klux-Klan gegen Kolumbus. In Richmond versuchten sie, die Errichtung eines
Kolumbus-Denkmals zu verhindern. In Pennsylvania verbrannten sie Kreuze, um
diejenigen, die Kolumbus feierten, zu bedrohen. Die Zeitung des Klan, The
American Standard, verurteilte die Ehrungen für Kolumbus, mit dem
Argument, ein Feiertag für ihn sei Teil einer ,papistischen Verschwörung’. Der
Klan war kein Fan von Kolumbus.“
Es gibt keinen Grund, anzunehmen, daß die denkfaulen Aktivisten und
Mitläufer der Antifa dies alles wissen, weil es keinen Grund gibt, anzunehmen,
daß sie überhaupt etwas wissen. Es gibt auch keinen Grund, anzunehmen, daß
George Soros, der gleichzeitig die Faschisten vom „Rechten Sektor“ in der
Ukraine (der die Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika, der
Südstaaten, als Symbol für die Überlegenheit der weißen Rasse verwendet) und
die angeblich antirassistische Gruppe Black Lives Matter finanziert (und zwar
mit Zigmillionen Dollars), sein Geld nicht auch in diesem Fall fließen läßt.
Der beste Weg, den Angriff auf die menschliche Zivilisation in Form der
Verunstaltung und Enthauptung von Kolumbus-Statuen abzuwehren, ist der, gerade
unter den gegenwärtigen Umständen der Frage nachzugehen, die Friedrich
Schiller stellte: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man
Universalgeschichte?“
Kolumbus, Cusa und die Weltlandbrücke
In den letzten Wochen haben von Will Wertz und anderen durchgeführte,
neuerliche Untersuchungen des verfügbaren Materials über den Austausch
zwischen den „Städtebauern“, Astronomen, Kunsthandwerkern und Maschinenbauern
in Florenz und den Gelehrten, Schiffsbauern und Seefahrern in China im 15.
Jahrhundert etwas aufgedeckt, was von großer und begeisternder historischer
Bedeutung ist, aber auch von großer Bedeutung für die unmittelbare Zukunft der
Vereinigten Staaten: Über die Seereise nach China, die Kolumbus dann 1492
unternahm und bei der für die damalige Zeit sehr fortschrittliche Techniken
zur Weltumsegelung zum Einsatz kamen, hatte Paolo del Pozzo Toscanelli, der
den Plan um 1480 Kolumbus anvertraute, schon 1433 mit chinesischen Gelehrten
diskutiert.
Bei der Mission des Kolumbus ging es nicht bloß darum, einen Handelsweg
„nach Westen zum Osten“ zu entdecken. Vielmehr sollte die Grundlage geschaffen
werden, um nötigenfalls die scheiternde europäische Zivilisation an einem
anderen Ort auf dem Planeten frei von der Korruption der „alten Welt“ wieder
aufzubauen, und mit einer Zivilisation, die genauso entwickelt oder
möglicherweise noch entwickelter war als die europäische, einen Dialog über
die fortgeschrittensten Prinzipien des Maschinenbaus, der Navigation und des
Erfindens an sich einzuleiten. Die außerordentliche Flotte der Ming-Dynastie,
die ein Vierteljahrhundert lang (1405-1433) die Seewege der Welt beherrschte
und alles in den Schatten stellte, was Europa noch in den folgenden 400 Jahren
erleben sollte, führte die wissenschaftlich-technischen Leistungen jener
Zivilisation vor Augen.
Ebenso muß man jedoch feststellen, daß es auch im Florenz jener Jahre eine
qualitativ neue Errungenschaft gab, die auf chinesische Gelehrte, die 1433
nach Florenz kamen, wartete. Kardinal Nikolaus von Kues, Filippo Brunelleschi,
Paolo Toscanelli und andere setzten dort eine fundamentale Revolution in der
Wissenschaft in Gang, wie es sie zuvor noch nirgendwo sonst auf der Welt
gegeben hatte. Und das war ihre – vor allem Cusas – Untersuchung des
schöpferischen Prinzips der Entdeckung an sich. Dies kam in einem dreifachen
Prozeß zum Ausdruck: in Nikolaus von Kues’ Schrift Über die belehrte
Unwissenheit, im Bau von Brunelleschis Kuppel des Florentiner Doms und in
der von Kues vorgeschlagenen Mission zur Neuen Welt, einer Erweiterung seines
Werks zur Einigung der Welt durch das Konzil von Florenz.
Toscanelli lebte von 1397 bis 1482, und er war eng mit Brunelleschi,
Cusanus, Leonardo da Vinci, Kolumbus und anderen verbunden. Das
„Maschinenbau-Prinzip“ äußerte sich in verschiedenen Maschinen, die
Brunelleschi erfand (überliefert durch Zeichnungen seines Freundes Mariano
Taccola, 1382-1453), und in Toscanellis astronomischen Erfindungen und
experimentellen Beobachtungen. Cusas Belehrte Unwissenheit wurde 1439
verfaßt und revolutionierte die gesamte Wissenschaft und Theologie, wie sie
vor ihm bestanden hatte. Dies wiederum prägte und förderte das Wissen seiner
ständigen Gesprächspartner, die sich Cusas Mission anschlossen, sobald er sie
ausgesprochen hatte: „Immer, immer nach West!“
Es sind die Folgen dieser wahren Mission des Kolumbus für die Vereinigten
Staaten von heute, 2017, und für eine Zukunft, in der sich die Vereinigten
Staaten der Weltlandbrücke anschließen, gegen die sich die
„Anti-Kolumbus-Kampagne“ richtet. So bilden beispielsweise Lyndon LaRouches
„Vier Gesetze“ zum Wiederaufbau der amerikanischen Volkswirtschaft -
insbesondere das vierte Gesetz mit seiner Betonung neuer physikalischer
Prinzipien, der Kernfusion, der Weltraumfahrt und der Industrialisierung des
Mondes zur Förderung von Helium-3 – die angemessene Grundlage für eine neue
Diplomatie mit China, Rußland, Indien, Japan, Südafrika und allen übrigen
Nationen in einem neuen weltweiten Arrangement, das es so noch niemals gegeben
hat. Wenn die Amerikaner verstehen, daß mit den Angriffen auf Kolumbus die
historische Mission angegriffen wird, die zur Gründung ihres Landes führte,
dann werden sie auch verstehen, wie die entschlossene Verteidigung des
Kolumbus dazu benutzt werden kann, die Politik der Weltlandbrücke zur Zukunft
Amerikas zu machen. „Immer, immer nach West!“
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