Amerikaner feiern Schiller
Während das Schiller-Institut in Europa im November eine große Konferenz
und ein Konzert mit einem „Dialog der Kulturen“, darunter etliche
Schiller-Vertonungen, veranstaltete, feierte das amerikanische
Schiller-Institut den diesjährigen Geburtstag des großen Dichters und Denkers
in mehreren Sädten mit Dichtung, Theater, Musik, politischen und philophischen
Vorträgen.
In Houston in Texas kamen etwa 50 Aktive und Gäste zur Feier zu Schillers
285. Geburtstag am 11. November. Zur Einstimmung gab es kurze Vorträge über
Schillers Idee des Erhabenen. Der offene Chor des Schiller-Instituts sang die
amerikanische Nationalhymne, Mozarts Motette Ave verum corpus, Haydns
Missa brevis G-Dur, Spirituals, Verdis Gefangenenchor und zum Abschluß
den Segensspruch The Lord Bless You and Keep You. Hinzu kamen mehrere
solistische Beiträge, wobei besonders die Mitwirkung des örtlichen
Konfuzius-Instituts hervorstach. Chinesischlehrer des Instituts sangen zwei
Volkslieder und spielten ein Stück auf der Erhu, der chinesischen Röhrenlaute.
Aktivisten rezitierten Monologe aus Schillers Wallenstein und
Jungfrau von Orleans (auf englisch) und Chormitglieder trugen Schillers
Gedicht Kolumbus auf deutsch und englisch vor.
Der New Yorker Chor des Schiller-Instituts feierte ebenfalls am 11.
November mit mehreren Dutzend Mitgliedern und Gästen im Stadtteil Manhattan,
mit Rezitationen, darunter Schillers Kraniche des Ibykus, Liedern von
Brahms und Schubert sowie Vorträgen. Im Mittelpunkt stand eine Einführung in
Beethovens Kompositionswissenschaft und speziell seine C-Dur-Messe. Der Chor
erarbeitet sich zur Zeit diese Beethoven-Messe und führte mehrere Teile daraus
mit Klavierbegleitung auf.
In Boston fand am 18. November eine Feier unter dem Motto „Friedrich
Schiller, Konfuzius und der Geist der Neuen Seidenstraße“ mit etwa 40 Aktiven
und Gästen statt. Auch hier wurde Kolumbus auf deutsch und englisch
rezitiert, und zusammen mit zwei Vertretern des örtlichen Konfuzius-Instituts
wurden Schillers Sprüche des Konfuzius auf Englisch, Deutsch und
Mandarin-Chinesisch vorgetragen. Dann folgten der Monolog der Johanna sowie
der Rütlischwur aus Wilhelm Tell, sowie Gesangswerke von Verdi,
Rachmaninoff und eine neue, klassische Liedkomposition auf ein
Goethe-Gedicht.
In zwei Vorträgen wurde über die Arbeit des Schiller-Instituts in den
dreieinhalb letzten Jahrzehnten und über den optimistischen Geist der Neuen
Seidenstraße heute berichtet, außerdem wurden einige kurze Videos vorgespielt,
darunter eines von Präsident Trumps Enkeltochter, die ein chinesisches Lied
singt. Eine örtliche deutsche Bäckerei spendete zu Schillers Geburtstag eine
große, leckere Torte.
wh
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