Europas Zukunft darf die Neuen Seidenstraßen und die Weltlandbrücke nicht
ausgrenzen
Von Jacques Cheminade
Jacques Cheminade ist Gründer und Präsident der Partei
Solidarité et Progrès und mehrfacher Kandidat für das Amt des französischen
Staatspräsidenten. Den folgenden Vortrag hielt er am 1. Juli 2018 bei der Bad
Sodener Konferenz des Schiller-Institut (Übersetzung aus dem Englischen,
Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt).
Wir sollten Klartext reden. Die Europäische Union ist zu einem Schatten auf
zwei Beinen, einem moralischen Leichnam geworden. Auf Italienisch spricht man
vielleicht von „einem sprechenden Toten“. Doch es wäre selbstzerstörerisch,
darüber in einen Zustand verbissener Schadenfreude zu verfallen, in die
Bequemlichkeit der Selbstanklage. Angesichts des Britischen Empire ist
Pessimismus unser Hauptfeind, weil er unseren Willen lähmt. Jenseits aller
Kritik existiert die Idee und der Beitrag Europas zur menschlichen
Zivilisation, was mit der Europäischen Union rein gar nichts zu tun hat. Denn
diese Idee ist das Europa der Nationen, eine Vielheit, die ein Einziges
hervorgebracht hat, einen unsterblichen Beitrag zur Menschheit, den die Welt
braucht.
Unsere Aufgabe ist es, dieses Europa aus seinem gegenwärtigen Alptraum
wachzurütteln, es aus dem Tal der Ahnungslosen, wo es stagniert, herauszuholen
und zu einem neuen Leuchtturm der Hoffnung zu machen, der den neuen
Seidenstraßen Licht spendet. De Gaulle scheute sich nicht, es so zu
formulieren: Frankreich, La France, die Prinzessin der Mythen, muß
mobilisiert werden, um die europäische Kathedrale zu bauen. Aber eine
Kathedrale ist, im konkreten wie im übertragenen Sinne, nichts
Selbstgenügsames, sondern ein Orientierungspunkt für alle Außenstehenden und
ein Ort des Denkens, Betens und harten Arbeitens für eine bessere Welt für
alle, die kommen.
Davon sind wir noch weit entfernt, aber wegen der Weltlage und wegen unserer
eigenen Lage dürfen wir nicht verlieren. Um zu gewinnen, müssen wir zunächst
nach innen schauen, von oben herab, und die Gewissensfrage stellen – eine
freudige Gewissensfrage, denn wenn wir über unseren gegenwärtigen
Geisteszustand zu den notwendigen höheren Zuständen hinauswachsen, wird uns das
von den Fesseln der Ohnmacht befreien und uns unsere Selbstachtung
zurückgeben.
Verpflichten wir uns also dazu, uns aus dem Schlamm unseres europäischen
Waterloo zu erheben. Seit über dreißig Jahren haben unsere Staatsführer weder
auf die Forderungen ihrer Völker reagiert noch haben sie sich den
Herausforderungen der internationalen Lage gewachsen gezeigt. Als Resultat
verweigern wir Europäer uns dem Wandel und befinden uns in einem Prozeß der
Balkanisierung, der Auflösung unserer Identität. Wir haben uns der Londoner
City und der Wall Street unterworfen, lassen sie uns und unsere Nachbarn in
Afrika und dem Nahen Osten ruinieren und geben dann den Menschen, die aus den
durch unsere Politik ruinierten Gegenden fliehen, die Schuld an unserer Not und
und unserem Unglück.
Welche Heuchelei! Beim letzten Europäischen Rat am 28. und 29. Juni
reduzierten unsere maßgeblichen Politiker die Flüchtlingsfrage zu einem Ding an
sich und versuchten ihren Partnern zuzuschieben, was alle als Last betrachten,
ohne die geringste Absicht einer auch nur minimalen Solidarität. Einige wollen
die Flüchtlinge zur Kontrolle in „Hotspots“ in europäischen Ländern sammeln,
andere wollen das Problem vertraglich in die Länder verlagern, aus denen sie
kommen. Keiner ist fähig, sich etwas anderes als „Hotspots“ auszudenken – die
nichts anderes sind als Lager zur menschlichen Triage –, anstatt sich um die
wirklichen Gründe von Migrationen zu kümmern. Unsere Staatsführer werfen
einander Statistiken und Zahlen an den Kopf und reduzieren damit Menschenleben
zu Buchhaltungsgrößen. Italien mußte Ende 2014 mangels europäischer
Unterstützung die Seenotrettungsoperation „Mare Nostrum“ aufgeben, was die
relativ beste, von einem Staat organisierte humanitäre Operation gewesen war.
Alles lief dann darauf hinaus, den Job den NGOs aufzuladen, die jetzt als
Komplizen der Schmuggler hingestellt werden. Als logische Folge werden jetzt in
diesem Zusammenhang Häfen für Schiffe mit Flüchtlingen geschlossen, und alle
europäischen Staatsführer müssen für die kriminelle Untätigkeit ihrer Länder
verantwortlich gemacht werden.
Ich habe mich entschieden, diese moralische Frage als erstes anzusprechen,
denn eine Union von Staaten, in der kein Mitgliedstaat Migrationsbewegungen als
eine Herausforderung ansieht, die nur durch massive Hilfe für die
Herkunftsländer zu lösen ist, und wo niemand sich angemessen für die Aufnahme
der Menschen organisiert, die als Zukunftspotential kommen – das ist eine
Union, die das Mandat des Himmels verloren hat, wie die Chinesen sagen
würden.
Alle europäischen Nationen hängen einer geopolitischen Konzeption unseres
Planeten an, eines relativ endlichen Universums, einer Art Rettungsboot, das
nur begrenzten Raum für eine wachsende Bevölkerung hat. Das eben ist das
eigentliche Problem der EU: Sie produziert keinen wirklichen Reichtum, sie
setzt keine Kinder in die Welt und heißt keine Ausländer willkommen, weil sie
die Herrschaft eines Nullsummen-Universums akzeptiert hat, einer Art Festung
Europa, die gegen die Menschen gerichtet ist, aber zuvorkommend gegenüber
Finanzspekulation, mit einem Euro, der dafür als Übertragungsriemen
fungiert.
Alle europäischen Reformer und genauso die sogenannten Populisten – mit
einigen wenigen Ausnahmen – versuchen, ein Problem mit den Mitteln zu lösen,
die es überhaupt erst geschaffen haben. Keiner setzt sich mit der Ursache
auseinander – der Politik des Britischen Empire, der Wall Street und der
City.
Macron zeigte an der Sorbonne oder in Griechenland rednerisches Talent,
beschäftigte sich aber nur mit Worten, nicht mit der Realität. Er ruft zu einer
„Neugründung Europas“ auf, aber auf der Grundlage des finanziellen
Liberalismus. Er war unfähig, ein Glass-Steagall-Gesetz zu unterstützen, als er
als Berater und später Finanzminister von Hollande die Gelegenheit dazu hatte,
und genauso heute, obwohl zumindest ein Teil der italienischen Minister und
viele ihrer Berater es fordern. Macron tut so, als sei er ein „Vorsteiger“,
aber in Wirklichkeit bettelt er um deutsches Geld, um aufsteigen zu können,
während Angela Merkel mit ihrer Regierung Possen treibt und für
Finanzinteressen, die wie die Deutsche Bank alle potentiell bankrott sind,
Vertuschungsoperationen unternimmt. Andere wandern in alle möglichen
Richtungen, ohne eine Vision zu haben. Niemand hat den Mut, weiter als die
eigene Nasenspitze zu schauen.
Ein neues optimistisches Modell
Wie können wir vor diesem Hintergrund moralisch und kulturell optimistisch
sein? Weil es – wenn wir über unseren schrecklichen Zustand hinausschauen –
seit September 2013 eine neue Entwicklung gibt, ein neues Modell für die
Beziehungen zwischen den großen Mächten, das Modell der Neuen Seidenstraßen.
Dieses Modell beruht auf dem Prinzip der unbedingten Achtung der Souveränität
anderer; es ist eine neue Weltordnung auf der Grundlage von gegenseitigem
Vertrauen und Nutzen.
Die Absicht, formuliert vom chinesischen Außenminister Wang Yi, besteht
darin, die überholten Konzepte des Kampfes der Kulturen, den Kalten Krieg, zu
überwinden und über das Denken in der Geometrie von Nullsummenspielen oder
exklusiven Clubs hinauszugehen. Es ist genau das Modell, das uns in
Europa heute beflügeln sollte.
Während seiner Chinareise im Januar sagte Emmanuel Macron in seiner Rede in
Xian: „Wir haben eine Zeit erreicht, in der Frankreich und China es sich
leisten können, zusammen zu träumen“; einen Punkt, an dem „die neuen
Seidenstraßen eine kollektive Vorstellung reaktivieren, eine Vorstellung, die
man miteinander teilt“.
Das ist schön gesagt, aber typisch für die gegenwärtige europäische
Herangehensweise versucht er, dieses Momentum innerhalb eines liberalen
Finanzmodells zu lokalisieren. Ich würde sagen, das sind die Gefängnisgitter
seiner Ideologie. Man hat hier ein klinisches Beispiel der heutigen verfehlten
Geistesverfassung Europas: Man versucht, eine Nachtigall in einen Käfig zu
sperren.
Dem völlig entgegengesetzt ist das chinesische Konzept des Tianxia
(„unter dem Himmel“), das von Konfuzius und Menzius weiterentwickelt wurde und
das Xi Jinpings Politik inspiriert. Es besagt, daß etwas Neues, das von außen
kommt, innerlich angenommen werden sollte, mit einer Haltung, die nicht die
eines exklusiven Clubs oder eines geschlossenen Ladens ist, der etwas aufnimmt,
ohne sich zu ändern, sondern mit einer dynamischen Bewegung, wodurch die
Bedingungen für einen entwickelteren Grad an Koexistenz geschaffen werden. „Bei
der Politik handelt es sich nicht, wie einige wohl glauben, um Beherrschung
durch Macht, sondern sie ist die Kunst, eine globale Zusammenarbeit zu
schaffen.“ Sie ist deshalb nicht Gleichförmigkeit oder Beherrschung, sondern
das, was in chinesischen philosophischen Begriffen als „Prinzip der Ergänzung“
bezeichnet wird, und hat die Qualität von Nichtausgrenzung, Verbundenheit und
Anziehungskraft.
„Aha“, werden einige sagen, „da kommen Sie mit einem Modell aus Asien.
Glauben Sie wirklich, es paßt für Europa?“ Die Antwort darauf lautet: Nein,
nicht nur Europa, sondern für die ganze Welt!
Warum ich mir dessen so sicher bin? Weil das schon unser großer europäischer
Philosoph Leibniz verstanden hat. In seinem Werk Novissima Sinica und in
verschiedenen Briefen an befreundete Jesuiten schrieb er, daß das Konzept der
„sozialen Harmonie“ der Chinesen die europäische Kultur bereichern würde!
Die Gelegenheit dazu wurde verpaßt, von der Feudaloligarchie und den
britischen Finanziers sabotiert, doch es hat in unserem Europa Fußspuren
hinterlassen. Interessanterweise entspricht das „Prinzip der Ergänzung“ dem
Leibnizschen „Prinzip der Vollständigkeit“: keine zerstörerische
Gleichmacherei, sondern gegenseitige harmonische Inspiration.
Für den Westen ist es heute offensichtlich schwierig, diese neue Dynamik der
Seidenstraßen zu begreifen. Die Wahrheit ist, daß Europa, wie sich an der
Flüchtlingsfrage zeigt, in der Falle des alten Paradigmas der Geopolitik und
des sogenannten „freien und fairen“ Wettbewerbs feststeckt, etwas, das es in
Wirklichkeit nie gegeben hat.
In einem provokativen Buch mit dem Titel Le viol d’Europe („Die
Vergewaltigung Europas“) beschreibt der französische Historiker Robert Salais,
wie die Europäische Union von Anfang an unter der Doppelherrschaft von
Freihandel und, schlimmer noch, finanzieller Liberalisierung stand, die gegen
die explizite Konzeption des souveränen Nationalstaats gerichtet war.
Das ist mein Punkt: Europa sollte aus diesem finanziellen und ideologischen
Käfig befreit werden, wie am Beispiel Macrons und aller europäischen
Staatsführer gezeigt wurde. Man kann sagen, Europa muß von einer solchen
Erbsünde befreit werden, die nun zunehmend mit einem rachsüchtigen
Bekehrungseifer verbreitet wird, der dem konfuzianischen und leibnizschen
Harmoniebegriff völlig entgegengesetzt ist.
Anders ausgedrückt: Die Europäische Union ist keine harmonische Union,
sondern ein induktives/deduktives Konstrukt, das auf Codes, Standards und
Regeln beruht, die sie „Richtlinien“ nennen. Sie ist auf fixen Kategorien
gegründet und als solche aus Mangel an Kreativität zur Selbstzerstörung, zur
Auflösung in ein Nichts verurteilt. Nicht zerstört durch andere, sondern durch
ihre eigenen, anti-kreativen Axiome, ihre mentale Abgeschlossenheit. Ich
betrachte die heutige Europäische Union als ein unendliches Vieleck (Frankreich
bezeichnet sich selbst als Sechseck), das nicht in der Lage ist, zur höheren
Ordnung des Kreises zu gelangen, wie Cusa es beschrieb. Dabei sieht sich jedes
Polygon selbst als die Realität oder gibt vor, der Kreis zu sein; jedes sieht
sich als etwas einzelnes, unfähig, das höhere Prinzip der Rotation zu
verstehen, das den Kreis überhaupt erst erzeugt.
Das beste der europäischen Kultur wiederbeleben
Was mich am meisten empört, ist die Gegenkultur, die überall auf dem
Vormarsch ist und menschliche Wahrnehmung und Wünsche banalisiert, von äußerst
gewalttätigen Videospielen bis zum Schwachsinn der sogenannten „Weltmusik“. Das
schlimmste Beispiel ist, was Macron auf den Stufen des Élysée-Palastes
organisierte, um den „Musiktag“ am 21. Juni zu feiern. Er, der vorgibt die
Philosophie und den Pomp und Reichtum des Hofes zu lieben, lud eine Horde von
DJ-Stars ein, die den Élysée-Palast in einen gigantischen Nachtclub
verwandelten und solche Zeilen „sangen“ wie „komm, komm zum Tanz, du
Mutterficker“ und „laßt uns dieses Haus niederbrennen von oben nach unten“ oder
„überall Scheiße, sie leckte mir den Schwanz“ usw... Alle hüpften natürlich
halbnackt herum und gaben vor einer bereits desorientierten Bevölkerung das
schlimmste Abbild schwarzer Afrikaner ab.
Kein Wunder, daß die Konzentrationsspanne der Kinder sinkt und daß die
Mehrheit der Erwachsenen – außer ihrer Aufmerksamkeit für diese voyeuristischen
Shows – nicht mehr darauf neugierig ist, wie andere leben. Das geschieht in
unserem Europa, in dem die sozialen Bezugspunkte kollabieren – in einer
Gesellschaft, die von denen beherrscht wird, die vorgeben, für die
Menschenrechte zu kämpfen. Europa hat seine positive Bedeutung verloren, weil
die Ideale sozialer Werte verschwinden und es keine Anstrengung für eine
bessere Zukunft gibt. Die Leute sehen die Europäische Union und den Euro
höchstens als einen Schutz vor den anderen, als eine Art gigantisches Kondom,
und ganz gewiß nicht als eine Ode an die Freude. Man sehe nur Macron,
der vorgibt, Europa zu lieben und der Beethovens Ode an die Freude wie
eine magische Formel spielt, während er gleichzeitig den Élysée-Palast in einen
riesigen, verkommenen Nachtclub verwandelt.
Noch einmal: Warum bin ich mir trotzdem so sicher, daß Europa tauglich ist
für den Anschluß an das neue Paradigma? Weil, wie das Beispiel Leibniz zeigt,
Europa Ressourcen birgt, die wiederbelebt werden können und denen Geist
eingehaucht werden kann. Europa und die Vereinigten Staaten waren, historisch
gesehen, die Anführer einer aktiven Form des Humanismus. Es war der von Helga
Zepp-LaRouche so geschätzte Nikolaus von Kues, der erklärte, wie ein
menschlicher Geist eine höhere Ordnung schaffen kann, in der alle
Streitigkeiten überwunden werden. In seinen Spätschriften bezog er sich darauf
als das posse facere omnia oder posse ipsum, was der
menschliche Geist nicht als einen festen Punkt erkennen kann, sondern nur durch
das Werden, den Moment, wenn die menschliche Schöpferkraft mit dem Prozeß des
Universums übereinstimmt, so wie wenn das Licht sich in sichtbaren Objekten
manifestiert. In solchen Augenblicken ist ein Mensch wirklich, auf kreative Art
und Weise menschlich und trägt mit neuen Endeckungen zur Zukunft der
menschlichen Gesellschaft bei, jenseits der formalen, etablierten Regeln der
Logik, auf einer Stufe, auf der das scheinbar Widersprüchliche es nicht länger
ist, d.h. auf einer höheren Ordnung. Es ist das, was Kues das „Ineinanderfallen
der Gegensätze“ nannte, eine Inspiration, in die unbekannte Zukunft zu reichen
- etwas, was die Richtlinien der Europäischen Union verbieten.
Deshalb kann man sagen, daß die Europäische Union als Konstrukt das beste
der europäischen Kultur vergewaltigt hat, das wiederzubeleben unsere Aufgabe
ist. Die höhere Ordnung des Makrokosmos kann nur bestehen, wenn es die
größtmögliche Entwicklung aller Mikrokosmen gibt. Menschen sollten sich zu
ihrem Maximum entwickeln und im gegenseitigen Interesse an einer harmonischen
Welt handeln. Das ist der Geist des Westfälischen Friedens: um Krieg hinter
sich zu lassen, muß man seine Außenpolitik auf die Neugier und das Interesse an
anderen gründen. Es ist das Prinzip einer wirklichen Republik, und es ergänzt
sich nicht nur mit Tianxia, sondern entspringt aus der gleichen
erkenntnismäßigen und emotionalen Quelle. Das Prinzip ist „Menschheit zuerst!“,
der Einsatz für Menschen wie für Nationen. Wie Schiller sagte: Pflicht und
Leidenschaft, Freiheit und Notwendigkeit werden eins.
Das schlummert in den Speichern und Vorratskammern unserer Geschichte. Also
laßt uns unsere kleinmütigen Streitereien beenden, laßt uns aufhören, uns wie
Kinder auf einem tragischen Spielplatz zu verhalten, und uns unsere
philosophischen Klassiker wieder vornehmen, um die des Ostens zu treffen und
unsere Inspiration in Lyndon LaRouches Die nächsten fünfzig Jahre der
Erde finden, das 2004 geschrieben wurde, aber in unsere Zukunft
hineinreicht. Ich rate auch Rabelais und Heine zu lesen, besonders Rabelais, um
die unzulässigen und kriminellen herrschenden Mächte mit dem Mittel des
kreativen Gelächters zurückzuweisen – gegen alle Karrieristen und Höflinge, die
die Antworten und Stimmungen hervorwürgen, welche die Fürsten und Mächte einer
selbstzerstörerischen Welt erwarten. Glass-Steagall, eine Nationalbank, Kredit
für Infrastruktur und Entwicklung, Kernfusion und die noch fortgeschritteneren
Beiträge der Wissenschaft: Lyndon LaRouches Vier Gesetze, nicht als
Proselytismus, um zu bekehren, sondern als gemeinsame Inspiration, um zusammen
zu bauen.
Lassen Sie mich, auf das Gesagte bezogen, mit einem Zitat des Konfuzius
enden: „Triffst du einen Mann von hohem Wert, versuche so wie er zu sein;
triffst du einen mittelmäßigen Mann, versuche seine Unzulänglichkeiten in dir
selbst zu erkennen.“ Das ist eines der Geheimnisse, das „Ren“ – das souveräne
Gute für den Vorteil des anderen – zu erreichen, in einer harmonischen Welt der
wirkliche Bürger einer Republik oder einer vollkommeneren Union zu sein, nicht
ihrer von selbstzufriedenen Nullen bewohnten Karikatur. Es ist unser
Instrument, in die Zukunft zu reichen und Europa wiederzuentdecken als Pfad zur
Weltlandbrücke.
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