Friedrich Schiller Denkmal
Friedrich Schiller



Hauptseite
       

Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Feiern wir den zukünftigen Geist der Menschheit!

Von Helga Zepp-LaRouche

Zum „Tag des Sieges“ über den Faschismus am 9. Mai verfaßte die Vorsitzende des Schiller-Instituts die folgende Erklärung.

Nur 73 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Menschen auf die schreckliche Katastrophe mit dem feierlichen Beschluß „Nie wieder!“ reagierten, befinden wir uns erneut am Rande eines möglichen Krieges.

Mit einer Provokation nach der anderen, wobei die jeweils folgende noch offensichtlicher falsch ist als die vorhergehende, setzt die Kriegspartei der imperialen Oligarchen der Londoner City und ihrer neokonservativen und neoliberalen Partner an der Wall Street ihre Bemühungen fort, das Potential für das neue Paradigma zu sabotieren, das sich in Eurasien mit atemberaubender Geschwindigkeit zu einer weltweiten Bewegung entwickelt. Obwohl „Russiagate“, die Skripal-Affäre und der unter falscher Flagge inszenierte Giftgas-Schwindel von Duma in Syrien allesamt als Produkte des kranken Denkens britischer Geheimdienstkreise entlarvt wurden, machen sie weiter, diesmal mit der Behauptung Netanjahus, er habe „Beweise“ dafür, daß der Iran sein Atomprogramm niemals beendet habe – ein Versuch, die Vereinigten Staaten in einen weiteren verheerenden Krieg im Nahen Osten und eine mögliche nukleare Konfrontation mit Rußland hineinzuziehen. Viele in den Regierungen des Westens begeben sich wieder auf die schiefe Bahn, vor der im Nürnberger Prozeß gewarnt wurde, indem sie das Völkerrecht und die in der Charta der Vereinten Nationen festgelegten Prinzipien verletzen.

Aber ihre Macht schwindet von Tag zu Tag, da sie immer öfter gezwungen sind, im eigenen Namen zu handeln und sich auf diese Weise bloßzustellen. Auch ihre Fähigkeit, die Kontrolle zu behalten, schwindet aufgrund der Herausforderung durch die Neue Seidenstraße und das neue Paradigma, das sie repräsentiert. In den letzten Wochen haben verschiedene diplomatische und wirtschaftliche Veranstaltungen und Gipfeltreffen diesem neuen Paradigma starken Auftrieb verliehen. Die strategische Partnerschaft zwischen Rußland und China und die Integration der Wirtschaftsgürtel-Initiative mit der Eurasischen Wirtschaftsunion geben insbesondere den Entwicklungsländern Hoffnung, sie sehen nun erstmals die Chance, Armut und Unterentwicklung zu überwinden.

Das beste Gedenken an die Verluste, die Leiden und das Heldentum der Menschen, die ihr Leben im Großen Vaterländischen Krieg/Zweiten Weltkrieg verloren, sollte darin bestehen, eine neue Ära der Menschheit einzuläuten, die das Konzept der einen Menschheit zum Leitsatz macht, und auf diese Weise eine neue internationale Ordnung zu schaffen, die die Geopolitik für immer überwindet. Der Imperialismus muß als Relikt eines barbarischen Menschenbildes besiegt werden, und an seine Stelle muß das edle Menschenbild der einzigen uns bisher bekannten schöpferischen Gattung im Universum treten.

Feiern wir also diesen zukünftigen Geist der Menschheit, der so schön in Friedrich Schillers Ode an die Freude und in Beethovens 9. Sinfonie zum Ausdruck kommt:

    Alle Menschen werden Brüder...

    Seid umschlungen, Millionen!
    Diesen Kuß der ganzen Welt!
    Brüder, überm Sternenzelt
    Muß ein lieber Vater wohnen.