Der Mann, der Präsident hätte sein sollen
Von Theo Mitchell
(deutsch: Guten Tag, meine Freunde,) allen voran die ehrenwerte
Helga Zepp-LaRouche, die schon vor Jahrzehnten eine First Lady der Vereinigten
Staaten hätte sein sollen.
Es ist mir eine Ehre, hier in Frankfurt zu sein, um an das Leben eines der
besten Prognostiker der Welt zu unseren Lebenszeiten zu erinnern: Dr. Lyndon
LaRouche. Egal, was man in der Vergangenheit über ihn gedacht haben mag –
selbst in Zeiten, wenn es ihm schlecht erging, konnte Lyndon uns immer
erheben. Mit seinem photographischen Gedächtnis und seinem nimmermüden
Verstand lehrte Lyndon uns, daß die Realität unserer Existenz lautet: „Seid
gut zueinander.“
Ob es nun die Realität unserer Existenz war oder eher „eine Verzögerung der
nationalen moralischen Entwicklung im Herzen Amerikas“, wie der schwedische
Ökonom und Soziologe Gunnar Myrdal sagte, der Autor des Buches Ein
amerikanisches Dilemma: das Negerproblem und die moderne Demokratie: es
besteht kein Zweifel daran, wie sehr wir uns auf den Mut der wenigen, wie
Lyndon LaRouche, verlassen müssen, um das Unrecht der vielen zu
überwinden.
Immer wieder setzte sich „Lyn“, wie wir ihn nannten, für die Sache der
vielen ein, insbesondere hinsichtlich des Zusammenbruchs des amerikanischen
Rechts und des Wiederauflebens unmoralischer Praktiken im krassen Widerspruch
zur Verfassung – dafür ging er sogar ins Gefängnis. Auch wenn er sich eine
blutige Nase geholt haben mochte, er ging immer erhobenen Hauptes. Lyn bat nie
andere um einen Gefallen. Er weigerte sich sogar, die drückenden
Gefängnisschuhe auszuziehen, die er fünf Jahre lang eingesperrt tragen
mußte.
Lyn wußte, daß etwas getan werden mußte, um offenkundiges Unrecht zu
korrigieren, aber wer sollte es tun? Deshalb gibt es die LaRouche-Bewegung,
die – damals wie heute – Tausende positiv angesteckt hat.
Einige von uns werden nie vergessen, daß Leute wie Don Fowler, der
ehemalige Vorsitzende des Demokratischen Nationalkomitees (DNC), am Ende den
Preis dafür zahlen müssen, daß sie Lyn eifersüchtig seinen rechtmäßigen Platz
in der nationalen Politik verweigerten – Lyn, der meiner Meinung nach der
„beste“ Kandidat für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten war.
Fowler und seine Kumpane verweigerten Lyn die Zulassung in den Wahljahren
1980, 1984, 1988, 1992, 1996 und 2000, obwohl er immer öffentliche
Wahlkampfgelder erhielt. Lyn war ein legitimer Kandidat und hätte ein Recht
auf Delegierte beim Demokratischen Nationalkonvent gehabt, nachdem er 1996 in
Louisiana mehr als 15% der Stimmen erhalten hatte. Außerdem nahm das DNC in
Arkansas im Jahr 2000 Lyn Delegierte weg, die viele Bürger vertraten, die für
LaRouche gestimmt hatten, und gab diese einfach Al Gore, den sie nicht gewählt
hatten. Aber bei der Präsidentschaftswahl 2000 verlor Gore den Bundesstaat
Arkansas, weil er auch die Unterstützung des ehemaligen Präsidenten Bill
Clinton ablehnte, der aus Arkansas stammte, aber gerade vom Kongreß angeklagt
worden war. Indem Gore LaRouche und Clinton verriet, ruinierte er seine Wahl,
sie scheiterte an diesem Bundesstaat.
Der frühere amerikanische Justizminister Ramsay Clark, der später, ebenso
wie ich, Lyn vertrat, sagte, Lyn sei „mutig und unverwüstlich“. Lyn sei ein
sehr integrer und ehrenwerter Mann, daß er Amerika nicht kaputtmachen, sondern
verbessern wollte. Clark sagte weiter: „Das DNC unter Fowler handelte
hinterhältig, heuchlerisch, verräterisch und heimlich, um Lyn in mehreren
Bundesstaaten die Kandidatur zu verweigern.“
1995 nahm ich zusammen mit Ex-Justizminister Clark und mehreren anderen
prominenten Personen an zweitägigen, unabhängigen „Anhörungen zur Untersuchung
von Fehlverhalten des US-Justizministeriums“ teil.
Bei den Anhörungen standen zwei beispielhafte Fälle im Mittelpunkt. Der
erste Fall: Das FBI organisierte eine Operation mit dem deutschen Codenamen
„Operation Frühmenschen“, die sich systematisch gegen schwarze und hispanische
Volksvertreter richtete, weil diese als „geistig Minderwertige ohne Moral und
Charakter“ betrachtet wurden, die keinen Respekt der weißen Mehrheit
verdienten. Ich selbst wurde dabei zur Zielscheibe, aber ich durchschaute das
FBI. Jedem einzelnen schwarzen Abgeordneten im Bundesstaat Süd-Carolina wurde
eine Falle gestellt, und es gab Anklagen gegen 28 meiner Kollegen, wodurch
zeitweise die komplette Gruppe schwarzer Landtagsabgeordneter in Süd-Carolina
ausradiert wurde. Die LaRouche-Bewegung dokumentierte, daß zum Zeitpunkt der
Anhörungen 80% aller schwarzen und hispanischen Volksvertreter in den USA von
der Staatsanwaltschaft untersucht wurden, unter Anklage standen oder
inhaftiert waren!
Der zweite beispielhafte Fall war der von Lyndon LaRouche; er wurde
verfolgt wegen seiner politischen Ansichten und Lösungen für die
wirtschaftliche, politische und moralische Krise, nicht nur in den USA,
sondern auch international. Wir warnten damals und später, wenn dieses Unrecht
gegen mißliebige Personen wie Lyn ignoriert würde, dann könne das die
Grundlagen unserer verfassungsmäßigen Regierung gefährden. Heute sehen wir,
wie dieses Problem alle Bereiche unseres Justizwesens durchzieht, von oben
angefangen.
Lyn, der diesen Weg gegangen ist, scheint „göttlich inspiriert“ gewesen zu
sein. Zum Beispiel haben sich seine Vorhersagen zum Gesundheitswesen
bewahrheitet, ebenso wie seine Vorhersagen zum Bürgerrechtsgesetz von 1964,
das wesentlich den Weg für das Wahlrechtsgesetz von 1965 ebnete, mit dem die
Verfassung bekräftigt wurde. Auch Lyns Kampagne gegen die Diskriminierung der
Schwarzen im Süden trug Früchte. Dank Lyns Arbeit haben wir heute mehr
schwarze Parlamentarier in Amerika als jemals zuvor seit der Ära nach dem
Bürgerkrieg.
Helga, die Kampagne für Lyns Rehabilitierung darf nie nachlassen, denn er
hat kein Verbrechen begangen, außer, die Wahrheit zu sagen – etwas, was
Missetäter weder akzeptieren noch verstehen können. Seine Kritik an der Wall
Street wurde von den Habgierigen und Bösartigen nie akzeptiert. Seine Kritik
an der Immobilienwirtschaft und der Sozialpolitik wurde sogar von seiner
eigenen Demokratischen Partei angegriffen. Lyn sagte auch den Fall der
Berliner Mauer und die deutsche Wiedervereinigung voraus.
Abschließend möchte ich sagen: Wir versammeln uns heute hier, um einen
wahren Mann zu ehren, dessen Leben darin bestand, seinen Mitmenschen zu
helfen, der in sehr schwierigen Zeiten unerwarteten Mut bewiesen hat. Ja, auch
heute noch! Lyns Werk ist noch nicht zu Ende. Die Zeit gab ihm Recht und wird
dies auch weiter tun, und seine Leute werden irgendwann große Freude daran
haben, daß er hier unter uns war!
Hatte Lyndon LaRouche eine historische Bedeutung für die Vereinigten
Staaten? Die Antwort lautet Ja, und sie hat sich unzählige Male manifestiert.
Die Zeit, die ich heute hier habe, ist zu kurz, um alle seine Erfolge
aufzuzählen.
Zu guter Letzt: Wenn wir Lyns großartiges Leben loben, dürfen wir nicht die
Frau vergessen, die maßgeblich zu seinem Erfolg beigetragen hat: Helga
Zepp-LaRouche, die nicht nur eine amerikanische First Lady, sondern auch
Bundeskanzlerin hätte sein sollen.
|