Vertreterin des Schiller Instituts nimmt teil an Erkundungsmission
nach Xinjiang
Handelskrieg, Huawei-Angst, Unruhen in Hongkong und Unterdrückung in
Xinjiang – die anglo-amerikanische Oligarchie nutzt jede erdenkliche Flanke,
um Chinas Aufstieg zu einer Weltmacht zu verhindern. Seit Monaten werden
Gerüchte verbreitet, in der autonomen Provinz Xinjiang-Uyghur (XUAR) würden
1-3 Mio. uigurische Muslime inhaftiert und seien Folter, Gehirnwäsche und
sogar Organentnahme ausgesetzt!
Um der Propaganda entgegenzuwirken und Chinas Politik gegenüber ethnischen
Minderheiten sowie die Terrorismusbekämpfung in Xinjiang zu präsentieren, nahm
eine Gruppe von acht Experten – darunter Christine Bierre als Vertreterin des
französischen Schiller-Instituts – vom 7.-14. Juli an einer Erkundungsmission
teil. In Seminaren, die für sie in Beijing, Lanzhou und Urumqi organisiert
wurden, wurden sie über Chinas Selbstverständnis als zentralisiertem, aber
multiethnischem und multireligiösem Staat informiert, der bereits vor 5000
Jahren entstand und wo die Minderheiten die gleichen Rechte genießen wie die
Mehrheit der Han-Chinesen (92%). Kulturelle und religiöse Praktiken werden von
der Regierung stark geschützt, solange sie sich von Separatismus und
Extremismus fernhalten. Allein in Xinjiang gibt es nicht weniger als 25.000
Moscheen, während China 20 Mio. praktizierende Muslime, 100 Mio. Buddhisten
und ebenso viele Christen zählt.
Xu Jianying, Direktor der Xinjiang-Forschung am Institut für Chinas
Grenzregionen der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sagte der
Delegation, die Hauptprobleme Chinas seien heute „religiöser Extremismus,
Separatismus und Terrorismus“. Aber die Lösung für alle liege in der
„wirtschaftlichen Entwicklung“, um der Armut ein Ende zu setzen, in der diese
Übel gedeihen. Wie uns Christine Bierre sagte, konnte sie in der Tat eine
deutliche Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in den Provinzen Gansu und
Xinjiang sehen, parallel zu den Programmen zur Armutsbekämpfung.
Entgegen der westlichen Propaganda kämpft die chinesische Regierung in
Xinjiang nicht gegen Muslime oder Uiguren, sondern gegen den Terrorismus, der
die Provinz über ihre acht verschiedenen Grenzen infiltriert, erklärte ein
Beamter der Delegation. Während des Krieges gegen Bashar al Assad schlossen
sich etwa 8.000 bis 15.000 Uiguren dem IS an und haben ihre Absicht
angekündigt, ihre Erfahrungen nach ihrer Rückkehr gegen die Beijinger
Regierung zu nutzen! Zwischen 1992 und 2016 ereigneten sich nicht weniger als
14.000 blutige Anschläge in dieser Provinz, aber in den letzten drei Jahren
fast keine, so die chinesischen Behörden. Sie führen den Erfolg auf ihre
präventive Offensive gegen den Terrorismus zurück, die eine strikte Trennung
zwischen „schwerer“ Bestrafung, die sich auf diejenigen beschränkt, die
schwere Verbrechen begangen haben, und einem „nachsichtigen“ Umgang mit denen,
die kleinere Verbrechen begangen haben, beinhaltet.
Sofern sie gestehen, bereuen und Bereitschaft zur Wiedereingliederung in
die Gesellschaft zeigen, werden letztere in eine Berufsausbildung überführt,
die von einigen Monaten bis zu einigen Jahren dauert und 1) Mandarinunterricht
zusammen mit ihrer eigenen Sprache, 2) die Grundlagen des Strafrechts zur
Unterscheidung von Recht und Unrecht, 3) Berufsausbildung zur Verbesserung
ihrer Chancen auf einen Arbeitsplatz umfaßt. Am auffälligsten für die
Vertreterin des Schiller-Instituts war der positive Charakter der Ausbildung
mit ihren vielen multiethnischen Kunstwerkstätten, die ein Element von Freude
und Schönheit in den Prozeß einbringen.
Die Wurzel des Problems, so Christine Bierre, sei die Tatsache, daß die
westlichen Länder Ende der 90er Jahre beschlossen, den Wahabiten-Extremismus
gegen ihre „Feinde“ in Afghanistan, Libyen und Syrien zu entfesseln, wodurch
Nester von Extremisten entstanden, die nun bereit sind, gegen ihre jetzigen
Gegner, nämlich China und Rußland, eingesetzt zu werden. Es ist kein Zufall,
daß die uigurische und die tibetische Befreiungsbewegung beide durch die
„National Endowment for Democracy“ finanziert werden, deren Vertretungen unter
der gleichen Adresse in Washington untergebracht sind und deren wichtigstes
Sprachrohr für ihre Propaganda der vom US-Kongreß gegründete Sender Radio
Free Asia ist.
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