Klassische Musik auf dem Vormarsch in China
In einem Interview mit China Radio International Canadian am 5.
Januar berichtete Wayne Armstrong, ein Organisator von Musikveranstaltungen,
der seit 2009 in Peking lebt, über das wachsende Interesse an klassischer
Musik in China (chinaplus.cri.cn/podcast/detail/1/195573).
2009 habe es dort praktisch nur drei große Symphonieorchester gegeben, in
Peking, Shanghai und Guangdong, heute dagegen schon 70. Während der
Olympischen Spiele 2008 setzte die Regierung alles daran, Konzerte zu fördern,
und baute zu diesem Zweck das Nationale Zentrum für Darstellende Künste in
Peking. Damals gab es nur schätzungsweise 5000 Haushalte in Peking, die
europäische klassische Musik pflegten, obwohl chinesische Familien
traditionell Interesse an Geige und Klavier gezeigt hatten. Daher unternahm
die Regierung große Anstrengungen, um das Interesse an klassischer Musik zu
wecken.
Seitdem, berichtet Armstrong, begann das Interesse zu steigen. Heute sind
die Veranstaltungen im riesigen Nationalen Zentrum für Darstellende Künste in
der Regel ausverkauft. Im vergangenen Jahr veranstaltete das Polykulturelle
Institut 7000 Konzerte in 56 Städten Chinas. Armstrong sagte, das Interesse an
klassischer Musik sei Teil eines wachsenden Interesses an kulturellen
Veranstaltungen allgemein – Klassik, Popmusik, Theater usw. –, aber von diesen
7000 Konzerten entfielen etwa 30% auf klassische Musik und Oper. Er wies auch
darauf hin, daß in den meisten Konzerten 70% der Zuhörer jünger als zwölf
Jahre sind!
Armstrong beschrieb auch die konzertierten Bemühungen der chinesischen
Regierung, das Interesse an den Künsten zu fördern, darunter auch die
Anerkennung musikalischer Interessen bei jungen Menschen, die sich für ein
College bewerben. „Wenn jemand mit einem guten Zeugnis kommt, und jemand
anderes hat ein ähnlich gutes Zeugnis, hat aber auch Musik gelernt, dann wird
diese Person der anderen vorgezogen.“
Dies alles steht im Einklang mit Präsident Xi Jinpings Forderung, die
ästhetische Erziehung zu einem integralen Bestandteil des Bildungssystems zu
machen.
eir
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