Aktualisierung des Appells vom 28.2. 2020
an Präsident Trump, Präsident Xi, Präsident Putin, Premierminister Modi
und die Führer anderer Länder
für die sofortige Umsetzung von Lyndon LaRouches Vier Gesetzen.
Von Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des Schiller-Instituts
8. März 2020 – Die meisten Gesundheitsexperten bezeichnen den Ausbruch des
Coronavirus inzwischen auch offiziell als Pandemie, und nur wenige meiden
diesen Begriff, um die Finanzmärkte und die Investitionen in
„Pandemie-Anleihen“ nicht zu erschüttern. Es ist auch offensichtlich, daß
diese Pandemie der Todesstoß für das ansonsten bereits bankrotte Finanzsystem
sein wird, wofür der größte Börseneinbruch seit 2008, der beispiellose
Einbruch der Rendite der 10jährigen US-Schatzanweisungen und die Ankündigung
des Präsidenten der Bostoner Federal Reserve, Eric Rosengren, auf
„Helikoptergeld“ umzusteigen, alarmierende und unbestreitbare Signale
sind.
Anstatt von China zu lernen, das laut WHO einen neuen Maßstab für die
Bewältigung einer solchen Krise gesetzt hat, haben die meisten Regierungen die
drei Monate Vorwarnzeit, die sie durch die effiziente Intervention Chinas
gewonnen haben, nicht genutzt, um in einen Krisenmodus zu gehen. Es ist
schockierend, aber nicht verwunderlich, wie sich das liberale Establishment
als völlig unfähig erwiesen hat, darüber nachzudenken, daß ihre eigene Politik
tatsächlich die Ursache einer beispiellosen Bedrohung für die gesamte
menschliche Zivilisation ist, und daraus die Schlußfolgerungen zu ziehen, ihr
Verhalten zu ändern.
Bereits 1974 gründete Lyndon LaRouche eine Arbeitsgruppe gegen den
ökologisch-biologischen Holocaust, um die Auswirkungen der Politik von IWF und
Weltbank zu untersuchen, die darauf abzielt, den Nahrungsmittel- und
Energieverbrauch sowie die Gesundheitsausgaben in den Entwicklungsländern zu
senken, mit dem Ergebnis, daß dies zu biologischen Katastrophen, dem Auftreten
alter und neuer Krankheiten und Pandemien führen würde. In den folgenden
Jahrzehnten veröffentlichten LaRouche und seine Bewegung viele weitere
Warnungen und boten konkrete Entwicklungsprogramme für alle Kontinente an,
deren Umsetzung verhindert hätte, daß die gegenwärtige Krise außer Kontrolle
gerät.
Sicher, die sogenannten Industrieländer mögen die Krise irgendwie
bewältigen, aber zu welchem Preis? Durch die Privatisierung – d.h. die
Gewinnorientierung – des Gesundheitssektors gibt es heute viel zu wenig Betten
für die Intensivbehandlung. Der belgische Intensivmediziner und Chef der
nationalen Ärztegewerkschaft, Dr. Philippe Devos, hat gerade davor gewarnt,
daß dieser Mangel dazu führen wird, eine Triage alter Menschen zugunsten
junger Menschen vorzunehmen, wenn die Zahl der Fälle die Zahl der verfügbaren
Intensiv-Einrichtungen übersteigt, was seiner Meinung nach geschehen wird.
Kommen wir wieder auf den abschüssigen Weg zurück, „unwürdiges Leben“ zu
beenden, was Gegenstand der Nürnberger Prozesse gewesen ist?
Und was ist mit den armen Ländern, die nicht einmal die Kapazitäten für
Tests, geschweige denn für eine Behandlung von Corona-Patienten haben? Was ist
mit Ländern wie Haiti, Nigeria und Bangladesch? Und was ist mit dem Iran, wo
die Sanktionen, die jede wirksame medizinische Versorgung verhindern,
offensichtlich bereits jetzt unnötig viele Menschenleben fordern?
Was ist mit den Heuschreckenschwärmen in afrikanischen und asiatischen
Ländern, eine seit vielen Monaten bekannte Gefahr, bei der die lächerlich
geringe erforderliche Finanzhilfe von 76 Millionen Dollar nicht aufgebracht
wurde, so daß nun die Gefahr besteht, daß sich die Heuschrecken zu einer
ausgewachsenen Plage entwickeln und in kurzer Zeit das Leben von Millionen von
Menschen bedrohen?
Was ist mit den barbarischen Szenen an der türkisch-griechischen Grenze, wo
die Polizei von beiden Seiten Tränengas gegen Flüchtlinge einsetzt, wo die
eine Seite diese Menschen, die absolut nichts haben, „instrumentalisieren“
kann, aber die andere Seite nicht weniger barbarisch versucht, die
„EU-Außengrenzen“ zu schützen? Glaubt das EU-Establishment wirklich, es könne
einen neuen Limes-Grenzwall um Europa herum bauen, während Südwestasien und
Afrika mit einer Coronavirus-Pandemie, einer Heuschreckenplage, Hunger und
Verzweiflung implodieren?
Dieses Establishment hat die Augen vor den interventionistischen Kriegen
der Regierungen Bush und Obama verschlossen, die schließlich die Hauptursache
für die Flüchtlingskrise waren. Man hatte in den letzten Jahrzehnten kein
Interesse am Aufbau von Infrastruktur in Afrika, vor allem wegen der
verbreiteten neomalthusianischen Ideologie. Hat man denn die Idee akzeptiert,
dieser Pandemie und dieser Heuschreckenplage ihren „natürlichen Lauf“ zu
lassen? Paßt das nicht zur grünen Ideologie, die predigt, daß weniger Menschen
gut für die Umwelt sind?
Es gibt eine Lösung für diese existentielle Krise, aber wenn die
sogenannten „Eliten“ moralisch nicht in der Lage sind, die notwendigen
Reformen einzuleiten, brauchen wir eine breite Mobilisierung der Bevölkerung,
die zu „Staatsbürgern“ werden muß. Es muß eine breite gesellschaftliche
Forderung an die führenden Länder der Welt – angefangen mit den USA, China,
Rußland und Indien, unterstützt von anderen – gerichtet werden, umgehend die
notwendigen Maßnahmen zur Reorganisation des gegenwärtigen Finanzsystems zu
ergreifen. Der beste Weg, dies zu erreichen, ist die Durchführung eines
sofortigen Notfall-Gipfels von Präsident Trump, Präsident Xi, Präsident Putin
und Premierminister Modi, um die folgenden Schritte einzuleiten:
1. Es muß unverzüglich ein globales Trennbankensystem eingeführt werden,
das genau dem Vorbild von Roosevelts Glass-Steagall-Gesetz vom 16. Juni 1933
nachempfunden ist. In diesem System müssen die Geschäftsbanken unter
staatlichen Schutz gestellt und durch eine Brandmauer vollständig von den
spekulativen Investmentbanken getrennt werden, die keinen Zugang mehr zu den
Vermögenswerten der Geschäftsbanken oder zu Rettungsaktionen durch
Steuergelder haben dürfen. Toxische Papiere dieser Banken einschließlich
ausstehender Derivatkontrakte müssen abgeschrieben werden. Berechtigte
Forderungen, die mit der Realwirtschaft oder mit den Renten und anderen
Vermögenswerten der arbeitenden Bevölkerung zusammenhängen, sind auch im neuen
System als gültig einzustufen. Einige Kategorien von Zahlungsansprüchen müssen
vorläufig eingefroren und von staatlichen Institutionen auf ihre Gültigkeit
hin überprüft werden.
2. In jedem Land muß eine Nationalbank in der Tradition von Alexander
Hamilton oder der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau nach dem Zweiten
Weltkrieg gegründet werden, damit staatliche Kredite für produktive
Investitionen die physische Wirtschaft mit den notwendigen Mitteln versorgen
können. Die Vergabe dieser Kredite muß sich an den Prinzipien einer hohen
Energieflußdichte und einer optimalen Steigerung der produktiven
Produktionskapazitäten und der Arbeitskraft durch Betonung des
wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts orientieren.
3. Unter den teilnehmenden Ländern muß ein System fester Wechselkurse
eingerichtet werden, und es müssen Kooperationsverträge zwischen souveränen
Staaten zum Zwecke genau definierter Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte
abgeschlossen werden. Diese Verträge stellen zusammengenommen faktisch ein
Neues Bretton-Woods-System in Roosevelts Sinne dar, mit der ausdrücklichen
Absicht, die industrielle Entwicklung des Entwicklungssektors zu fördern.
4. Für die dringend notwendige Steigerung der Produktivität der
Weltwirtschaft, um eine Weltbevölkerung von derzeit fast acht Milliarden
Menschen zu versorgen, brauchen wir ein internationales Crashprogramm zur
Realisierung der Fusionsenergie und anderer Avantgardetechnologien wie in der
optischen Biophysik und den Biowissenschaften, um Lösungen für
Herausforderungen wie das Coronavirus zu finden, sowie internationale
Zusammenarbeit in Raumfahrt und Weltraumtechnologie; dies kann die notwendige
nächsthöhere wirtschaftliche Plattform der Weltwirtschaft schaffen, wie sie
der Ökonom Lyndon LaRouche entwickelt hat.
Die von Präsident Xi Jinping initiierte „Belt & Road“-Initiative, der
sich bereits 157 Länder angeschlossen haben, bietet eine konkrete Perspektive,
um die dringend erforderliche industrielle Entwicklung nach Südwestasien und
Afrika zu bringen. China hat angeboten, mit allen Ländern dieses Planeten in
einer Win-Win-Kooperation zusammenzuarbeiten, um die Neue Seidenstraße nach
Südwestasien und Afrika auszudehnen und auf diese Weise eine konkrete
Entwicklungsperspektive zu bieten, die der einzige menschliche Weg zur Lösung
der Flüchtlingskrise ist. Die Vereinigten Staaten und alle europäischen
Nationen müssen mit diesem Plan zusammenarbeiten.
Wir, die Unterzeichner, richten diesen dringenden Appell an die genannten
Regierungen, in diesem Augenblick einer außerordentlichen Herausforderung für
die Sicherheit und Existenz der gesamten Menschheit zu handeln, um die Fehler
des gegenwärtigen Systems, die zu dieser gegenwärtigen Krise geführt haben, zu
korrigieren und zu den Prinzipien des Gemeinwohls, der Souveränität des
Nationalstaats, der Ernährungs- und Energiesicherheit zurückzukehren und eine
Vision für die gemeinsamen Ziele der Menschheit und eine Zukunftsgemeinschaft
der Menschheit umzusetzen.
zepp-larouche@eir.de
(Diesen Aufruf können Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts online unterzeichnen unter: https://schillerinstitute.com/de/blog/2020/02/28/urgent-call-for-larouches-four-laws-globally/)
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