China verdient Lob und Kooperation im Kampf gegen das Coronavirus
Von Helga Zepp-LaRouche
Erklärung der Präsidentin des internationalen
Schiller-Instituts
Der Name des Wochenmagazins Der Spiegel meint sinnbildlich, daß er
das eigentliche Bild widerspiegelt. In der Tat ist das, was man diese Woche
auf der Titelseite der Printversion des Spiegel sieht – einen Menschen
mit Gasmaske, Brille, Kopfhörer und Kapuze –, das Spiegelbild des häßlichen
Gesichts des Rassismus seiner Herausgeber. Die Überschrift „Coronavirus: Made
in China“ müßte eigentlich lauten: „Das häßliche Gesicht des rassistischen
Monsters Spiegel“.
Dieses Stück gelben Schundjournalismus war so schlimm, daß die chinesische
Botschaft in Deutschland auf ihrer Website eine formelle Beschwerde
veröffentlichte. Die berüchtigte dänische Zeitung Jyllands-Posten hatte
eine ebenso ekelhafte sogenannte Karikatur, die das Coronavirus auf die
chinesische Flagge brachte. Verschiedene sogenannte Mainstream-Medien der USA
verwenden den abscheulichen rassistischen Begriff „Die gelbe Gefahr“. Was all
diese Darstellungen zeigen, ist die häßliche Realität eines offenkundig tief
sitzenden Rassismus unter einem sehr dünnen Lack „westlicher Werte“.
Die Realität ist, daß der Generaldirektor der WHO, Dr. Tedros Adhanom
Ghebreyesus, China wiederholt für den hervorragenden Umgang mit der Epidemie
gelobt und festgestellt hat, daß China einen neuen Maßstab im Umgang mit
solchen Problemen gesetzt hat. Die Tatsache, daß die chinesische Regierung
innerhalb weniger Tage nach dem Ausbruch eine vollständige Genomkartierung der
neuen Varianten veröffentlicht hatte, erleichterte es Wissenschaftlern in
anderen Ländern, mit der Arbeit an möglichen Impfstoffen zu beginnen, zeigte
aber auch, daß China in den letzten 15-20 Jahren bedeutende Durchbrüche in den
biologischen Wissenschaften erzielt hat. Andere Gesundheitsbeamte erklärten,
daß die Reaktion der Regionalregierung von Wuhan und die Verbreitung von
Informationen „auf dem neuesten Stand der Technik“ seien und daß seit dem 31.
Dezember/1. Januar eine äußerst beeindruckende Menge neuer Informationen in
ihren täglichen Aktualisierungen veröffentlicht wurde.
Ein Virus als „chinesisches“ Virus zu bezeichnen, ist genauso dumm wie zu
sagen, jemand sei selbst schuld daran, wenn er sich eine Grippe einfängt oder
allgemein krank wird. Es kann überall auf der Welt passieren, und es kann
jeden Menschen auf dem Planeten treffen. Die Lektion aus dieser jüngsten
Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus ist, daß sie zeigt, wer in der
internationalen Gemeinschaft in der Lage ist, auf Gefahren zu reagieren, die
die gesamte Menschheit bedrohen, und wer ein Höhlenmensch ist und wer
nicht.
Wenn Europa und die USA glaubwürdig von „Menschenrechten“ und „westlichen
Werten“ sprechen wollen, dann sollten sie sich mit China zusammentun und bei
der Bekämpfung des Coronavirus zusammenarbeiten. Das Coronavirus und die
Tatsache, daß jedes Jahr 100.000 Menschen an Influenza sterben, zeigt, wie
dringend wir Durchbrüche im grundlegenden Verständnis der Lebensprozesse
brauchen, um sämtliche lebensbedrohlichen Krankheiten zu überwinden. Europa
und die USA sollten auch mit der zukunftsorientiertesten Vision auf der
internationalen Agenda zusammenarbeiten, nämlich der Ausweitung der Gürtel-
und Straßen-Initiative (BRI) auf Südwestasien und Afrika, und bei der
internationalen Zusammenarbeit in der Weltraum-Seidenstraße.
Und sicherlich sollten wir über die Aktualität des Urteils von Gottfried
Leibniz nachdenken, der sagte:
„Jedenfalls scheint mir die Lage unserer hiesigen Verhältnisse angesichts
des ins Unermeßliche wachsenden moralischen Verfalls so zu sein, daß es
beinahe notwendig erscheint, daß man Missionare der Chinesen zu uns schickt,
die uns Anwendung und Praxis einer natürlichen Theologie lehren
könnten... Ich glaube daher: Wäre ein weiser Mann zum Schiedsrichter nicht
über die Schönheit von Göttinnen, sondern über die Vortrefflichkeit von
Völkern gewählt worden, würde er den goldenen Apfel den Chinesen geben, wenn
wir sie nicht gerade in einer Hinsicht, die aber freilich außerhalb
menschlicher Möglichkeiten liegt, überträfen, nämlich durch das göttliche
Geschenk der christlichen Religion.“
Ich glaube, Leibniz war viel weiser als Der Spiegel, Jyllands-Posten
und die New York Times.
zepp-larouche@eir.de
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