„Und ich habe darauf bestanden, daß Musik verständlich ist“
Von Lyndon LaRouche
Zu Beginn des dritten Konferenzabschnitts wurde das folgende
Zitat von Lyndon LaRouche aus einer Ansprache an der Howard University 1997
als Videomitschnitt eingespielt.
Was mich mit vielen professionellen Musikgruppen und anderen, die die
sogenannte „Ästhetik“ lehren, in Konflikt gebracht hatte, ist, daß ich aus den
von mir genannten Gründen darauf bestehe, daß das Schlüsselelement die
schöpferischen Kräfte sind, die mit großer klassischer Kunst verbunden sind,
sei es das Werk eines da Vinci oder eines Raffael in der Malerei – übrigens
bei da Vinci auch in der Musik –, in der großen Musik, in der großen
Architektur, im großen Drama, in der großen Tragödie, in all den Dingen, die
das schöpferische Prinzip veranschaulichen und zum Ausdruck bringen und die
den Geist des Publikums wie auch der Teilnehmer veredeln. Das Fehlen eines
solchen Umfelds, einer solchen Erziehung, beraubt die Gesellschaft der
Fähigkeit, „Wissenschaft zu betreiben“, wie man sagen könnte.
Die Prinzipien der wissenschaftlichen Entdeckung und die Prinzipien der
künstlerischen Kreativität sind identisch. Sie sind auch komplementär. Ich
kenne nur sehr wenige kreative Wissenschaftler im allgemeinen, die sich nicht
auf die eine oder andere Weise mit klassischer Musik oder mit irgendeiner Form
von Kunst befassen. Das ist die natürlichste Sache der Welt. Keine Musik mit
der Wissenschaft zu haben, ist so, als hätte man nur eine Hälfte von sich
selbst. Sie vervollständigt einen, so wie sie mich genährt hat.
Und ich habe darauf bestanden, daß Musik verständlich ist. Es ist harte
Arbeit, aber sie ist verständlich. Ich habe darauf bestanden, daß sie
kommunizierbar ist, daß wir, wenn wir mit Kindern anfangen und ihnen das
Singen beibringen und ihnen Instrumente auf der Grundlage des Verständnisses
beibringen, einfach schön zu singen, daß wir sie dann verständlich machen
können, so wie wir auch die Wissenschaft verständlich machen.
Ja, wir kennen nicht alle Prinzipien. Aber wenn wir daran arbeiten, decken
wir immer wieder neue Prinzipien auf, so wie einige meiner Mitarbeiter und ich
eine großartige Zeit haben mit der 50-55 Jahre meines Lebens währenden
Hingabe, zu verstehen, was die letzten Quartette Beethovens sind und warum sie
so großartig sind. Und heute fange ich an, das zu verstehen.
Für mich veranschaulicht das die Tatsache, daß alle Kunst an sich
verständlich ist. Sie hat nichts Intuitives, Magisches an sich. Es ist harte
Arbeit, aber harte Arbeit, die jene schöpferischen Kräfte des Geistes
heraufbeschwört, die uns lehren, daß jeder von uns das Ebenbild Gottes ist und
daß wir eine Form der Gesellschaft brauchen, eine Form der Beziehung zwischen
den Menschen, die anerkennt, daß wir alle Brüder und Schwestern sind, als
Kinder nach dem Ebenbild Gottes.
|