Macht Afrika zum wirtschaftlichen Kraftwerk, zum Wohl der ganzen
Menschheit
Von Ramasimong Phillip Tsokolibane,
Leiter von LaRouche South Africa
© Schiller-Institut
Ramasimong Phillip Tsokolibane
Afrika ist ein riesiger Kontinent, mehr als dreimal so groß
wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn dieser Kontinent mit seinen
gewaltigen natürlichen Ressourcen und seiner jungen Bevölkerung sein volles
Potenzial ausschöpfen könnte, dann kann er zu einem wirtschaftlichen
Kraftzentrum werden und dazu beitragen, den menschlichen Fortschritt auf
unserem Planeten und darüber hinaus voranzutreiben. Was uns fehlt, ist Hilfe
bei der Ausschöpfung dieses Potenzials für Afrika und die gesamte
Menschheit.
Wir bitten darum, nicht weil wir jetzt zum größten Teil arm sind,
unterdrückt werden und durch dieses Virus vom Völkermord bedroht sind, sondern
weil es unser Geburtsrecht ist, unser unveräußerliches Recht als Menschen auf
die freie Entfaltung unserer kreativen Potentiale und auf Volkswirtschaften,
die dies ermöglichen.
Afrika ist Opfer einer globalen Ordnung des Wuchers geworden, die unser
Volk erst zu Sklaven machte und dann eine sklavische Kolonialordnung aufzwang,
die uns als Sklaven dieser Ordnung behielt. Und als dann die Kolonialreiche
durch die Macht des großen amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt
gezwungen wurden, uns nominelle politische Freiheit zu gewähren, sorgten die
alten Imperialisten und allen voran das Britische Empire dafür, daß der
Kontinent in einem Zustand wirtschaftlicher Unterentwicklung gehalten und vom
globalistischen Schuldensystem der Londoner City und Wall Street mit ihren
Schlägern und Vollstreckern des Internationalen Währungsfonds (IWF) versklavt
wurde.
Doch trotz all der Maßnahmen gegen Afrika gab und gibt es Bereiche, in
denen eine echte Entwicklung und Aussichten auf noch größere Erfolge zu
verzeichnen waren, zuletzt unterstützt durch die Bemühungen des chinesischen
Präsidenten Xi Jinping und seine Gürtel- und Straßen-Initiative.
Damit der Entwicklungsplan umgesetzt werden kann, muß mein Land, Südafrika,
eine zentrale Rolle spielen. Wir haben die einzige voll ausgebaute Wirtschaft
auf dem Kontinent und sind eines der leider sehr wenigen Länder dieser Art auf
diesem Planeten.
Auch unser Kontinent hatte seine visionären Staatsmänner, die für ihre
Visionen der Entwicklung Afrikas gekämpft haben und oft dafür gestorben sind.
Dazu gehörten Gamal Abdel Nasser in Ägypten, Kwame Nkrumah in Ghana, der Vater
der Blockfreien-Bewegung, Cheikh Anta Diop im Senegal, Thomas Sankara in
Burkina Faso und John Garang im Südsudan, der in den Vereinigten Staaten
moderne mechanisierte landwirtschaftliche Entwicklung studierte.
Aber die lauteste und konsequenteste Stimme außerhalb Afrikas, die nach
wirtschaftlicher Entwicklung rief und für ein Programm und Mittel kämpfte, um
dies zu erreichen, war der verstorbene Anführer unserer Bewegung, Lyndon
LaRouche. Er wie auch seine Frau Helga sind die wahren Freunde aller
Afrikaner, nicht nur wegen ihres Widerstands gegen alle Formen der Ausbeutung
und des Imperialismus, sondern weil sie „wider den Stachel löcken“
(Apostelgeschichte 9,5) für das Recht jedes Afrikaners und jedes
Menschen, ihr wahres kreatives menschliches Potential zu verwirklichen.
Für die LaRouches wird der Fortschritt nicht nur in Kilometern gebauter
Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken gemessen, sondern auch daran, was eine
solche Entwicklung für zukünftige Leben bedeutet, indem sie ihr menschliches
Potenzial ausschöpft. Ein Menschenleben läßt sich niemals in einer Dollarsumme
messen.
Was muß also gerade jetzt getan werden, um Afrika und den Afrikanern zu
helfen?
Zunächst müssen wir diese zusammenbrechende globalistische, monetaristische
Ordnung überwerfen und durch eine gerechte, neue Weltwirtschaftsordnung
ersetzen. Dies erfordert die Stabilität eines auf Goldreserven basierenden
Systems fester Wechselkurse, wie wir es unter dem alten Bretton-Woods-System
hatten, was aber durch die Existenz des IWF mit seiner Souveränität
zerstörenden Macht sabotiert wurde.
Stattdessen brauchen wir ein System, das sich um eine Internationale
Entwicklungsbank dreht, die große Mengen an zinsgünstigen Krediten ausgibt,
die für Entwicklungsprogramme in Afrika und anderswo bestimmt sind.
Zweitens müssen wir das bestehende Finanzsystem und seine Schulden einer
Reorganisation unterziehen, was auf ein Konkursverfahren hinausläuft.
Währenddessen brauchen wir ein vollständiges Schuldenmoratorium, wie es Frau
LaRouche immer wieder gefordert hat: Keine Zahlungen an die Banken in diesem
sterbenden System!
Drittens werden wir Hilfe bei der Bekämpfung der Pandemie brauchen. Diese
muß in Form von Soforthilfe kommen, mit dem Bau der benötigten
Krankenhausbetten und der damit verbundenen Infrastruktur.
Viertens unterstütze ich nachdrücklich Helgas Forderung nach dem Aufbau
eines globalen Gesundheits-Sicherungssystems, dessen Schaffung eine der
obersten globalen Prioritäten sein muß und das von der neuen Internationalen
Entwicklungsbank finanziert werden sollte.
Um dies zu erreichen, müssen wir alle unsere Denkweise über uns selbst und
unsere Beziehungen zueinander ändern. LaRouche hat gesagt, wir müssen wirklich
glauben und nach dem handeln, was uns Christus in der Bergpredigt lehrt: Wir
können nur überleben, wenn wir uns wirklich daran erinnern, daß wir der Hüter
unseres Bruders sind. Jeder von uns hat etwas Einzigartiges, das zum
Fortschritt der Menschheit beitragen kann.
Viele unserer Nationen, darunter auch meine eigene, haben hochentwickelte
und aktive Raumfahrtprogramme. Der Tag ist gekommen, an dem wir sagen müssen:
„Warum sollte kein Afrikaner zu den ersten Menschen auf dem Mars gehören?“
Darüber hinaus müssen wir den Feind, den wir bekämpfen, verstehen, wie böse
er ist. Und Herr LaRouche sagte, indem er Epheser 6, Vers 12 zitierte,
daß wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, sondern gegen ein böses System.
Unsere Aufgabe muß es sein, immer dafür zu kämpfen, rechtschaffen und
wahrhaftig zu sein.
Ich danke Ihnen allen.
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