Die Hyperinflation jetzt stoppen – bevor der Zusammenbruch kommt
Von Paul Gallagher
Paul Gallagher ist Wirtschaftsredakteur und Mitglied der Redaktionsleitung
des Executive Intelligence Review. Er eröffnete am 13. November 2021 den
zweiten Abschnitt der Internetkonferenz des Schiller-Instituts mit dem folgenden
Vortrag.
Um mit einer Ironie zu beginnen: Am Mittwoch (10.11.) erklärte Präsident Joe
Biden eine neue „höchste Priorität“: die Inflation stoppen. Er wolle die
amerikanischen Regulierungsbehörden auffordern, gegen Spekulationen vorzugehen,
die Energiepreise zu senken usw. In vielen Kommentaren hieß es, er klinge, „als
komme er aus China“, wo genau das kürzlich geschehen ist. Vielleicht ist das
Bidens besonderer Wunsch.
© EIR
Abb. 1: LaRouches berühmte Tripelkurve, die „typische Kollapsfunktion“.
Ein anschauliches Diagramm, das zeigt, warum es zu schneller Inflation und
sogar hyperinflationären Zusammenbrüchen kommt, wurde von Lyndon LaRouche in den
90er Jahren vorgestellt: Die typische Kollapsfunktion als Dreifachkurve
(Abbildung 1).
Das Diagramm ist scheinbar ganz einfach. Aber die gegenwärtigen
Inflationsstürme, die Millionen von Menschenleben bedrohen, weil es Düngemittel
und Lebensmittel, die Heizung der Haushalte und die Stromversorgung betrifft,
lassen sich nicht auf ihren Ursprung und ihre Ursache zurückverfolgen, ohne
LaRouches typische Kollapsfunktion zu verstehen.
LaRouche benutzte das Diagramm als Teil einer allgemeinen Prognose, um die
Bedingungen für eine Finanz- und Wirtschaftskrise vorherzusagen. Und in der Tat
sah man in den darauffolgenden Jahren einen ständigen Zusammenbruch von
Schuldenblasen – den Aktienkollaps während der „Asienkrise“, die
Zahlungsausfälle russischer und brasilianischer Anleihen, den Zusammenbruch der
Dot.com-Blase –, was zu Zwangsversteigerungen von Immobilien in den USA und dem
globalen Finanzkollaps im September 2008 führte. 14 Monate vor diesem globalen
Zusammenbruch hatte LaRouche in einer internationalen Veranstaltung wie dieser
erklärt, der kommende Kollaps sei eine Gewißheit.
Deshalb sind die wirtschaftlichen Maßnahmen, die LaRouche im Zusammenhang mit
der Dreifachkurve forderte, um den fatalen Zusammenbruch zu verhindern, jetzt
entscheidend. Ich werde später noch darauf zurückkommen.
Tabelle 1: Inflation der Rohstoffpreise, 2000-2021
|
Rohstoff
|
Änderung
2000-05
|
Änderung
2010-19
|
Änderung
2019-21
|
Änderung
Juli-Okt. 2021
|
Öl
|
+100%
|
- 5%
|
+20%
|
+15%
|
Kohle
|
+89%
|
-1%
|
+100%
|
+38%
|
Erdgas
(Europa)
|
+62%
|
-46%
|
+246%
|
+150%
|
Erdgas
(USA)
|
+93%
|
-31%
|
+70%
|
+55%
|
Roter Hartweizen
|
+32%
|
0%
|
+25%
|
+7%
|
Mais
|
+43%
|
+16%
|
+47%
|
-8%
|
Sojamehl
|
+28%
|
-21%
|
+35%
|
+17%
|
Huhn
|
+25%
|
+2%
|
+20%
|
+7%
|
Palmöl
|
+45%
|
-35%
|
+96%
|
+23%
|
Phosphatgestein
|
0%
|
-11%
|
+56%
|
+18%
|
Harnstoff
|
+83%
|
+8%
|
+68%
|
+39%
|
Natriumphosphat
|
+44%
|
+27%
|
+95%
|
+11%
|
Gummi
|
+150%
|
-12%
|
+16%
|
+8%
|
Aluminium
|
+14%
|
+8%
|
+39%
|
+32%
|
Zinn
|
+34%
|
+28%
|
+89%
|
+9%
|
Blei
|
+89%
|
+18%
|
+18%
|
0%
|
Nickel
|
+78%
|
-15%
|
+39%
|
+3%
|
Kupfer
|
+101%
|
+14%
|
+59%
|
+9%
|
Zink
|
+93%
|
+55%
|
+20%
|
+30%
|
Eisenerz
|
+124%
|
-23%
|
+234%
|
-3%
|
Durchschnittliche
jährliche Inflation
dieser 20 Rohstoffe
|
+11%
(66% / 5 Jahre)
|
+0.0%
(-1% / 10 Jahre)
|
+30%
(69% / 2 Jahre)
|
+125%
(23% / 3 Monate)
|
© EIR
Abb. 2: Die globale Gesamtverschuldung ist innerhalb von nur drei Jahren um
40 Billionen Dollar bzw. 20% gewachsen.
Erinnern wir uns an den August 2019, als sich die führenden Zentralbanker und
privaten Megabanker der Welt zu ihrer jährlichen politischen Konferenz in
Jackson Hole in Wyoming trafen. Sie waren zutiefst besorgt und erklärten es
öffentlich, daß die transatlantischen Volkswirtschaften zusammen mit Japan,
Korea und Australien in eine ruinöse, irreversible Deflation abgleiten
würden. Das klingt wie etwas aus längst vergangener Zeit. Die führenden Köpfe
dieser Konferenz – der Chef der Bank von England, Mark Carney, und eine Gruppe
von vier Managern von BlackRock, die alle früher Zentralbanker in Europa waren –
erklärten, die großen Zentralbanken müßten den Regierungen die Macht entreißen –
sie selbst nannten das einen „Regimewechsel“ –, um die Nachfrage zu steigern
und um jeden Preis Inflation zu erzeugen.
Ihre Strategie war: uneingeschränkte Verteilung von „Helikoptergeld“ durch
die Zentralbank für bestimmte „Dringlichkeitsfinanzierungen“ (die
BlackRock-Banker) und die Schaffung einer synthetischen digitalen
Zentralbankwährung (Carney).
Die Inflationswellen, die sich im letzten Jahr ereignet haben, sind also
beabsichtigt, und die Zentralbanken selbst haben sie ausgelöst.
Tabelle 1 stellt die Inflation der Preise von 20 weltweit wichtigen
Rohstoffen seit Beginn dieses Jahrhunderts dar, wobei die Jahre unmittelbar nach
dem Crash 2008 und der großen Rezession ausgelassen wurden. Der Preismeßpunkt in
jedem Jahr ist der Juli.
Der Zeitraum 2000 bis 2005 weist eine erhebliche Inflation auf. Der
durchschnittliche Rohstoffpreis für alle 20 Rohstoffe steigt bis zum
Zusammenbruch 2007-08 um 11% pro Jahr. Dann das Jahrzehnt 2009-2019: Keine
Inflation bei diesen Rohstoffen. Dann die beiden Jahre 2019-21: Ziemlich
plötzlich „heiße Inflation“ – der durchschnittliche Rohstoff verteuert sich um
30% pro Jahr. Und dann in den letzten drei Monaten, vom 15. Juli bis 15. Oktober
„sehr heiße Inflation“. Die durchschnittliche Rohstoffinflation liegt bei etwa
125% pro Jahr, sollte der Trend anhalten.
Dieser schnelle und steigende Inflationsschub betrifft alle Bereiche.
Energierohstoffe inflationieren schneller als die meisten anderen, aber kein
einzelner spekulativer Markt kann das erklären. Es gibt definitiv
Spekulationsgeschäfte, die eine große Rolle spielen. Aber der Inflationsanstieg
betrifft alle Bereiche und ist keineswegs nur vorübergehend.
Was haben die Zentralbanken 2019 beschlossen zu tun? Sie versuchten und
versuchen, die Blase der globalen Gesamtverschuldung, die in nur drei Jahren von
2015-18 um 40 Billionen Dollar oder 20% gewachsen ist, durch Inflation
aufzulösen (Abbildung 2). Das globale BIP – ein so schlechter Maßstab es
auch sein mag – wuchs in diesen drei Jahren nur um etwa 8%, wobei die Hälfte
dieses Wachstums allein auf China entfiel; und das Wachstum der Weltwirtschaft
verlangsamte sich bereits.
Anstatt diese Schulden durch Glass-Steagall-Bankentrennung und
Bankensanierungen, Abschreibung von Spekulationsschulden und die Ausgabe neuer
Kredite für weltweit benötigte hochproduktive Infrastrukturprojekte zu sanieren,
entschied man sich, sie erneut aufzublähen und durch eine gigantische neue
„grüne Finanzblase“ abzulösen.
Ihre Angst war: Wäre es über Jahre hinweg zu einer Deflation gekommen, mit
dieser riesigen globalen Schuldenblase und sehr wenigen neuen produktiven
Investitionen außerhalb von Chinas Gürtel- und Straßen-Initiative, dann hätten
massenhafte Zahlungsausfälle von Unternehmen und Staaten die Bankensysteme unter
ihren eigenen Spekulationen begraben.
Die Zentralbanken haben diese Inflation also absichtlich herbeigeführt. Aber
sie haben nicht erkannt und geben auch jetzt nicht zu, daß ihre Politik des
„Regimewechsels“ in Verbindung mit dem extremen Druck für einen globalen „Grünen
New Deal“ mit dem Ziel, eine „grüne Finanzblase“ aus Schuldtiteln und Ausgaben
zu schaffen, ein Fehlschlag ist und ein wirtschaftliches Chaos verursacht, das
sie nicht kontrollieren können.
In ähnlicher Weise hatte die deutsche Reichsbank vor einem Jahrhundert
absichtlich eine hohe Inflation erzeugt, indem sie Geld druckte, um Deutschlands
Schulden aus dem Ersten Weltkrieg zu tilgen. Aber die französisch-belgische
Besetzung des Rheinlands, des Kerns der deutschen Industrieproduktion, Anfang
1923 ließ dieses inflationäre Gelddrucken innerhalb von weniger als einem Jahr
in eine ungeheuerliche, unkontrollierte Hyperinflation umschlagen, die sämtliche
Ersparnisse der deutschen Bevölkerung auslöschte.
Das unterstreicht erneut die Bedeutung von LaRouches typischer
Kollapsfunktion.
Im Oktober 2019 begann die Federal Reserve nach einem Monat massiver
Liquiditätskredite („Repo“-Operationen), die jede Nacht Hunderte von Milliarden
in den Interbankenmarkt pumpten, mit einer Maßnahme, von der sie betonte, sie
sei „keine quantitative Lockerung“. Und in der Tat wurde es bald größer als QE,
indem die Fed von Oktober 2019 bis Februar 2020, also noch vor dem
Pandemie-bedingten Konjunktureinbruch, 500 Milliarden Dollar an elektronischer
Währung ausgab. Ab März kam es zu einer Flut von Geldemissionen durch die
Federal Reserve, die Europäische Zentralbank, die Bank von England und die Bank
von Japan, die innerhalb von 18 Monaten 10 Billionen Dollar an neuem Geld
ausgaben – eine Gelddruckrate, die das Dreifache aller Programme der
„quantitativen Lockerung“ der letzten zehn Jahre betrug. Und allein die
Vereinigten Staaten legten noch rund 5 Billionen Dollar an neuen Staatsanleihen
und Ausgaben für die „COVID-Entlastung“ drauf, und zwar in wesentlicher
Partnerschaft mit der Federal Reserve, die diese neuen Schuldtitel stützte und
kaufte. In keinem Wirtschaftssektor wurden produktive Arbeitsplätze geschaffen.
„Regimewechsel“ und „Great Reset“
Betrachten wir nun, wer die Anführer des „Regimewechsels“ waren, der auf der
Banker-Konferenz in Jackson Hole im August 2019 eingeleitet wurde:
- Mark Carney, von allen prominenten internationalen Bankern der
engagierteste und sogar besessene „Klimakrieger“, wie ihn die britische Presse
genannt hat, ein Mitverfasser des Pariser Klimaabkommens von 2015.
- Und die Banker von BlackRock, der größten Vermögensverwaltung der Welt,
die am aggressivsten Investitionen aus fossilen Brennstoffen verdrängt.
Beide Strategien gehen Hand in Hand: „Regimewechsel“ heißt, die Zentralbanken
übernehmen von den Regierungen die entscheidende Aufgabe, Investitionen in
großem Umfang zu lenken und zu fördern, wobei von den Regierungen erwartet wird
und/oder sie gezwungen sind, dies durch Vorschriften, Steuerzusagen usw. zu
unterstützen; und der globale Green Deal. Aus „Regimewechsel“ wurde „Great
Reset“.
Außerhalb der wichtigsten Widerstandsländer China, Rußland und Indien wurden
die Investitionen in fossile Brennstoffe, die Stromerzeugung aus fossilen
Brennstoffen und die intensive Erschließung landwirtschaftlicher Flächen massiv
heruntergefahren. Das führte zu einer Hyperinflation im Energiebereich,
wirtschaftlicher Verheerung und Zusammenbrüchen und kostet viele
Menschenleben.
Auch die afrikanischen Staats- und Regierungschefs, die die „grünen“ Auflagen
für ihre Länder anprangerten, haben deren wahre Folgen erkannt. So sagte der
nigerianische Vizepräsident Yemi Osinbajo: „Nigeria ... ist gezwungen, auf den
Nutzen seiner eigenen Ressourcen zu verzichten... Afrikas Fortschritte könnten
durch die Bemühungen der reichen Welt, die Investitionen in alle fossilen
Brennstoffe zu drosseln, zunichte gemacht werden.“ Ugandas Präsident Yoweri
Museveni äußerte sich im Wall Street Journal ganz ähnlich. Südafrikas
Präsident Cyril Ramaphosa unterzeichnete in Glasgow ein Abkommen zur
beschleunigten Stillegung der großen Kohleproduktion des Landes. In den
Vereinigten Staaten wird der Anteil der Kohle an der nationalen Stromerzeugung
bis Ende 2020 von 39% nur zwei Jahre zuvor auf 15% sinken. Und so weiter.
Gleichzeitig wurde weltweit frenetisch in unzuverlässige Energiequellen
investiert. Die Internationale Energieagentur meldete ganz erfreut die
Katastrophe, daß 90% des weltweiten Zubaus an elektrischer Energie in den Jahren
2020-21 auf Windparks und Solarparks sowie Gasturbinenanlagen, die deren
Unregelmäßigkeit auffangen, entfallen.
Zweifellos hat die COVID-Pandemie einen starken Einbruch der produktiven
Volkswirtschaften auf der ganzen Welt verursacht. Doch in den führenden
Volkswirtschaften Nordamerikas und Europas wurden nirgendwo
Infrastrukturprojekte zur Wiederherstellung produktiver Arbeitsplätze in Angriff
genommen. Für die Bekämpfung der Pandemie dringend benötigte Krankenhäuser in
der ganzen Welt wurden nicht gebaut – trotz des guten Beispiels Chinas.
Öffentliche Gelder wurden ausschließlich in Hilfsmaßnahmen und
Lohnersatzleistungen gesteckt. Es gab nur eine Ausnahme: immer größere Wind- und
Solarprojekte und ihre Sancho Pansas, die Gasturbinen.
Es ist schmerzlich klar, daß diese Investitionen an der Realwirtschaft vorbei
gegangen sind und durch Inflationsstürme ein Energie-, Strom- und Verkehrschaos
verursachen und die ohnehin schon angeschlagene Nahrungsmittelproduktion
bedrohen. Diese Investitionen senken nachweislich die gesamtwirtschaftliche
Produktivität, und das trifft die Wirtschaft härter und länger als ein bloßes
vorübergehendes Schrumpfen der Wirtschaftstätigkeit.
Betrachten wir noch einmal Lyndon LaRouches typische Kollapsfunktion
(Abbildung 1). LaRouche hat schlicht gezeigt, daß ein allgemeiner
finanzieller und wirtschaftlicher Zusammenbruch droht, wenn auf derselben
Zeitachse die reale, produktive Wirtschaft immer schneller schrumpft, während
sowohl die Schulden („Finanzaggregate“) als auch die zur Tilgung der Schulden
notwendigen Währungsemissionen (Geldmengen) immer schneller ansteigen. Wenn die
enorme Geldmenge durch Gelddrucken künstlich noch schneller vermehrt wird als
die Schulden, die sie stützt, droht eine hyperinflationäre Explosion.
Das ist das Bild der aktuellen Inflation und ihrer Vorboten.
Die Antwort der größten Banken, Fondsmanager und Pensionsfonds auf dem
„Klimagipfel“ in Glasgow war eindeutig: Das Chaos und die Inflation werden
ignoriert, und sie fordern eine größere, schnellere „Umschichtung der Billionen“
aus allem, was CO2 produziert und das menschliche Leben und die
Bevölkerungszahl aufrechterhält, in grüne Finanzen. Prinz Charles, der
einflußreichste „Green Dealer“ der Welt – der auch den größten
Kohlenstoff-Fußabdruck der Welt hat –, sprach für sie:
„Der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt ... stellen eine noch
größere existentielle Bedrohung dar als die COVID-19-Pandemie, und zwar in dem
Maße, daß wir uns auf eine kriegsähnliche Situation einstellen müssen.
Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, die die endlichen Ressourcen des
Planeten immer stärker beansprucht, müssen wir die Emissionen dringend
reduzieren... Wir wissen, daß das nicht Milliarden, sondern Billionen Dollar
kosten wird... Hier ist eine großangelegte militärische Kampagne erforderlich,
um die Kräfte des globalen Privatsektors zu bündeln. Mit Billionen zur
Verfügung, die weit über das globale BIP hinausgehen, und dem größten Respekt,
sogar mehr als die Regierungen der führenden Politiker der Welt, bietet er die
einzige wirkliche Aussicht, eine grundlegende wirtschaftliche Wende zu
erreichen.“
Vorbild Schacht
Es gibt ein Modell für diese „grundlegende wirtschaftliche Wende“. Ich habe
bereits die deutsche Hyperinflation Anfang der 1920er Jahre erwähnt. Der
Zentralbankchef, der 1924 ins Amt kam und mit einer neuen Währung und einer sehr
schmerzhaften Austerität für die Wirtschaft und die Privathaushalte die
Inflation stoppte, hieß Hjalmar Schacht. Ende der 1920er Jahre trat er wieder
von seinen Ämtern zurück, um Hitlers Nationalsozialisten zu unterstützen und
wesentlich dazu beizutragen, sie mit Geld an die Macht zu bringen. Schacht
übernahm dann 1933 wieder die Kontrolle über die Reichsbank und wurde auch
Wirtschaftsminister der Nazis. Er leitete blitzschnell die Ausgabe von
Zentralbankgeld ein, kombiniert mit der Verlagerung von regulärer Arbeit in die
Nationalsozialistische Arbeitsfront, um das Kapital in die Wiederaufrüstung und
Waffenproduktion zu lenken. Die Rüstungsproduktion schoß in nur zwei Jahren
(1933-35) von 2% des deutschen BIP auf 20% hoch. Löhne und Preise unterstanden
Kontrollen.
Diese Schachtsche Zentralbankökonomie ist das einzige historische Modell für
den aktuellen Vorstoß der globalen Green Dealer, Billionen aus jeder Form der
CO2-lastigen Industrieproduktion oder Landwirtschaft in eine riesige
„grüne Finanzblase“ neuer Schulden zu verschieben, die durch Steuergelder und
staatliche Vorschriften geschützt werden.
Die Schachtsche Ökonomie ist der Kern des Faschismus, bei dem die größten
Finanzkonglomerate die Macht der Regierungen übernehmen, um die Ausbeutung zu
steigern und die Arbeitskosten und den menschlichen Kostenfaktor der
Wirtschaftstätigkeit zu senken.
LaRouches Rolle
Lyndon LaRouche war 50 Jahre lang der Hauptkämpfer gegen diese Art der
Schachtschen Ökonomie.
Als Präsident Richard Nixon 1971 die Goldreservebasis des US-Dollars aufhob,
setzte er das hochproduktive Bretton-Woods-Währungssystem von Präsident Franklin
Roosevelt außer Kraft. Nixon führte Lohn- und Preiskontrollen ein und forcierte
eine politisch-ökonomische „Südstrategie“ – der Beginn der „Globalisierung“, bei
der Industriearbeitsplätze in Billiglohnländer im Süden verlagert wurden.
LaRouche erkannte sofort, daß dies zu einer faschistischen Wirtschaft im
Schachtschen Sinne, zu Kriegen, möglichen Pandemien und einer Depression führen
würde. LaRouche geriet ins Rampenlicht, als er sich mit den tonangebenden
keynesianischen Ökonomen anlegte, die Schacht wegen dessen „staatlicher
Arbeitsbeschaffung“ und Handelspolitik bewunderten.
LaRouches Warnungen und Gesetzesvorschläge, um den Crash von 2007-08 zu
stoppen, wurden blockiert. Aber sofort umriß er, wie ein weiterer, noch
schlimmerer finanzieller und wirtschaftlicher Zusammenbruch verhindern werden
könne – der, der jetzt auf uns zukommt.
- Zuerst sollten die größten Banken durch Glass-Steagall-Gesetze
(Bankentrennung) zerschlagen werden. Das sind die Banken von Mark Carneys
sogenannter „Allianz“, die Billionen in „grüne Finanzen“ stecken will. Und sie
sind riesige Zombies: viel zu groß, als daß die Zentralbanken sie scheitern
lassen könnten, und zu groß, um Kredite vergeben zu können – sie spekulieren
einfach. Das wird der größte Schlag für die grüne Blase sein.
- Zweitens brauchen wir langfristige Energieverträge zwischen Nationen, wie
die Gasverträge zwischen Rußland und Europa, die – entgegen dem
Propaganda-Unsinn – gerade diese Woche den Erdgaspreis in Europa um 10% gesenkt
haben.
- Und drittens muß es ein „Neues Bretton Woods“ geben, ein Kreditabkommen
zwischen den wichtigsten Wirtschafts- und Technologiemächten, um die
Wechselkurse zu stabilisieren und Kredite für neue Infrastrukturprojekte
bereitzustellen – zunächst sofort ein modernes System von
Gesundheitseinrichtungen in jedem Land –, und um besonders den Bau neuer
Kernkraftwerke und die Entwicklung der Fusionsenergie voranzutreiben.
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