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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Wie man den Klimawandel betrachten sollte

Von Prof. William Happer

Dr. William Happer ist emeritierter Professor für Kernphysik von der Princeton University, ehemaliges Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats der USA und des US-Energieministeriums. Den folgenden Vortrag hielt er am 20. März im zweiten Abschnitt der Internetkonferenz des Schiller-Instituts.

Vielen Dank für die Einladung. Mein ursprünglicher Titel war „Was halten Sie vom Klimawandel?“

Meine Antwort lautet: Die beste Art, zu betrachten, was mit dem Klimawahn in den Vereinigten Staaten und in Europa geschieht, ist, daß er sehr den mittelalterlichen Kreuzzügen ähnelt. Er ist als angebliche Wissenschaft getarnt, aber diese Wissenschaft ist keine wirkliche Wissenschaft; er ist genauso wenig Wissenschaft wie es das Motiv der Kreuzzüge war, die Lehren von Jesus Christus zu verbreiten. Es gab viele Motive für die Kreuzzüge. Sehr wenige davon waren besonders edel, und das gilt auch für das Klima heute. Es ist nicht leicht zu wissen, was in den Köpfen anderer Leute vorgeht, aber es ist definitiv nicht, den Planeten zu retten.

Das wäre nicht von Bedeutung, wenn es nicht so große Auswirkungen auf die Menschen hätte. Ich persönlich glaube nicht an Astrologie, aber ich finde es völlig in Ordnung, wenn Zeitungen jeden Tag ein Horoskop veröffentlichen. Ich würde meine Zeit nicht damit verschwenden, aber wenn jemand anderes das tun will, ist das in Ordnung.

Der Unterschied ist, daß die Regierung nicht für Astrologie wirbt, aber die Regierung fördert die Klimahysterie. Hier ist die Aussage eines Klimagurus von Massachusetts, vor etwa einem Monat, vor einer Umweltgruppe. Ich lese es Ihnen vor – Charles Ismay:

    „Also lassen Sie mich das noch einmal sagen: 60% der Emissionen, die reduziert werden müssen, kommen von Ihnen, der Person von der anderen Straßenseite, dem Rentner mit festem Einkommen... Es gibt keinen Bösewicht mehr, zumindest in Massachusetts, auf den man mit dem Finger zeigen könnte“ – er spricht von Exxon oder Peabody Coal – „um die Daumenschrauben anzuziehen und ihren Willen zu brechen, damit sie aufhören zu emittieren. Sie sind es. Wir müssen Ihren Willen brechen. Nicht wahr? Aber das kann ich öffentlich nicht einmal sagen.

Die meisten Amerikaner mögen es nicht, wenn ihr Wille von einem unbedeutenden Bürokraten gebrochen wird. Und das will Herr Ismay erreichen. Nun, er wurde wenigstens zum Rücktritt gezwungen, was zeigt, daß es noch bestimmte Tugenden im amerikanischen System gibt. Aber ich muß ihn dafür bewundern, daß er so offen spricht, also mein Hut ab vor ihm, daß er die Wahrheit sagt.

Lassen Sie mich zunächst sagen, daß der Klima-Wahnsinn in Wirklichkeit auf einer Lockvogeltaktik beruht. Angeblich geht es darum, die Umwelt zu retten. Niemand will eine schlechte Umwelt. Ich will es nicht, und ich bin sicher, niemand von Ihnen will eine schlechte Umwelt.

© William Happer


Tabelle 1: CO2 ist kein Umweltgift

„Atem“ eines Kraftwerks

Atem eines Menschen

70% N2

75% N2

5% O2

15% O2

5% H2O

6% H2O

20% CO2

4% CO2


Abb. 1: Luftverschmutzung in Shanghai: Wenn man es sieht, ist es weder CO2 noch N2O oder CH4 [oben]!

Abb. 2: Der Energie-Haushalt der Erde [unten].

© NASA

Abbildung 1 ist ein Bild von Shanghai an einem Smog-Tag: Man kann gerade noch das Gebäude des „Flaschenöffners“ durch den Smog im Hintergrund sehen. Das ist echte Umweltverschmutzung – aber es handelt sich nicht um CO2, Stickoxid oder Methan! Diese Gase kann man überhaupt nicht sehen. Sie sind völlig transparent. Diese Verschmutzung ist zum Teil auf die Verbrennung von Kohle zurückzuführen, aber auch auf das Abbrennen von Reisfeldern und auf den Staub, der im Frühjahr von der Wüste Gobi weggeweht wird. Und die Umweltschützer haben diese Situation, die niemand will, sehr wirksam mit den CO2-Emissionen vertauscht, die, wie ich später noch erwähnen werde, im Grunde gut für den Planeten sind.

CO2 ist ein völlig natürlicher Bestandteil des Lebens. Wenn wir atmen, besteht unser Atem zu 4% aus CO2 und zu 6% aus Wasserdampf; auch etwas Sauerstoff bleibt übrig (Tabelle 1, rechte Spalte) – deshalb kann man mit dem eigenen Atem Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen, um jemandem zu helfen; im Wesentlichen bleibt der ganze Stickstoff übrig, den Sie eingeatmet haben. Stickstoff ist völlig inert, zumindest beim Menschen.

Nun, das unterscheidet sich nicht wirklich, nicht einmal halbwegs quantitativ, von den Abgasen eines gut konzipierten Kraftwerks (Tabelle 1, linke Spalte), bei dem man den ganzen Rauch und den Schwefel und die Stickoxide entfernt. Es gibt ungefähr die gleiche Menge Wasserdampf ab, es gibt ein bißchen mehr CO2 – viermal mehr CO2 – und entsprechend weniger Sauerstoff, weil es den meisten Sauerstoff im Gasstrom verbrennt. Aber es ist unserem eigenen Atem ziemlich ähnlich, und eine gute Zahl, die man sich merken sollte, ist, daß jeder von uns etwa zwei Pfund Kohlendioxid pro Tag ausatmet. Das ist eine Menge Kohlendioxid, wenn man es mit 8 Milliarden Menschen multipliziert.

Ich möchte etwas mehr über die Wissenschaft sagen, was sich vielleicht ein bißchen wie eine Universitätsvorlesung anhört, aber es ist wichtig, daß Sie die Wissenschaft verstehen, und auch verstehen, daß die Wissenschaft nicht die Tatsache unterstützt, daß es einen „Klimanotstand“ oder eine „Klimakrise“ gibt, wie es oft behauptet wird.

Das erste, was man sich merken sollte, ist, daß das, was uns warm hält, die Sonne ist. Die Sonne scheint hauptsächlich in der Nähe des Äquators; dort steht sie die meiste Zeit fast über unseren Köpfen, obwohl überraschenderweise das maximale Sonnenlicht im Hochsommer über den Polen ist, wenn die Sonne nie untergeht. Aber im Durchschnitt, oder Jahresdurchschnitt, wird die Erde in der Nähe des Äquators am meisten aufgeheizt.

Ein großer Teil dieser Wärme wird durch die Ozeane und die Atmosphäre nach Norden in die Polarregionen transportiert, und die gesamte Wärme wird wieder ins All abgestrahlt. Die einzige Möglichkeit für die Erde, die Wärme der Sonne loszuwerden, besteht darin, die Wärme als Infrarotstrahlung in den kalten Weltraum zurückzustrahlen. Die Erde glüht also im Dunkeln, ähnlich wie eine Kohle in einem Feuer, und dieses Glühen ist es, was uns kühl hält. Es gibt nichts, was die Wärme von der Erde konvektieren oder wegleiten könnte, sobald man in den Weltraum kommt.

Abbildung 2 ist ein NASA-Diagramm. Es ist quantitativ sicherlich einigermaßen korrekt, was die Erwärmung durch die Sonne zeigt – dieser nach unten gerichtete gelbe Strahl links. Etwa 30% davon werden ins Weltall zurückreflektiert, ohne Wärme zu erzeugen – durch Wolken, durch Reflexion vom Boden; 70% werden in Wärme umgewandelt, die wieder ins Weltall abgegeben werden muß.

In Bodennähe wird der Wärmestrom, der zurück in den Weltraum geht, größtenteils durch Konvektion und nicht durch Strahlung transportiert. Es ist aufsteigende feuchte Luft; die gleiche Thermik benutzt ein Segelflugzeugpilot zum Aufsteigen. Sie transportiert eine Menge Wärme, besonders wenn es feuchte Luft mit all der latenten Wärme ist. Aber je höher man in der Atmosphäre kommt, desto weniger Konvektion gibt es, und immer mehr Wärme wird durch Strahlung transportiert, so daß, wenn man den höchsten Punkt der Atmosphäre erreicht, sagen wir 100 km, alles Strahlung ist; dort gibt es praktisch keine konvektive Wärmeübertragung mehr.

Das Schwergewicht in all dem sind also nicht die Treibhausgase, nicht die Wolken, sondern die Sonne. Die Sonne steuert unser Klima.

© cc/Robert A. Rohde

Abb. 3: Strahlungsübermittlung durch die Atmosphäre. Man sieht, daß Wasserdampf den größten Teil der Wärmestrahlung absorbiert, das ist die Strahlung auf der rechten Seite dieses Diagramms.

Also, warum die ganze Aufregung über Kohlendioxid, die sogenannte „Kohlenstoffverschmutzung“? Es ist erstaunlich, daß man das Wort „Kohlenstoffverschmutzung“ ungestraft einführen konnte, denn Kohlendioxid ist überhaupt keine Verschmutzung!

Der Punkt ist, daß diese Gase tatsächlich einen Teil der Wärmestrahlung absorbieren und sie wieder abstrahlen, und Gase, die für sichtbares Licht transparent sind, aber für die Wärmestrahlung, die die Erde abkühlt, teilweise undurchlässig sind, nennt man „Treibhausgase“. Die Treibhausgase behindern also ein wenig die Abkühlung der Erde und sorgen dafür, daß die Oberfläche etwas wärmer ist, als sie es ohne Treibhausgase wäre.

Abbildung 3 zeigt die verschiedenen Treibhausgase in der Erdatmosphäre. Das bei weitem wichtigste ist der Wasserdampf – unten in der dritten Reihe. Man sieht, daß Wasserdampf den größten Teil der Wärmestrahlung absorbiert, das ist die Strahlung auf der rechten Seite dieses Diagramms. Von links nach rechts ist die Wellenlänge aufgetragen, so daß die blaue Kurve der Wärmestrahlung von der Erde entspricht; die rote Kurve auf der linken Seite ist die Wärmestrahlung von der Sonne, die im sichtbaren Bereich, dem nahen Infrarot und dem Ultraviolett liegt. Wasserdampf ist also das wichtigste Treibhausgas, und wenn man die Wolken hinzunimmt, die sich ähnlich verhalten, dominiert Wasser tatsächlich den Treibhauseffekt der Erde.

Das zweite, und zwar mit ziemlichem Abstand, ist Kohlendioxid, das in der vierten Reihe unten dargestellt ist. Sie sehen, daß es einen Teil der gleichen Strahlung absorbiert wie Wasser. Und andere Treibhausgase, Ozon, Methan, Stickoxid, verschwinden praktisch im Hintergrundrauschen – sie machen keinen großen Unterschied.

Die Treibhausgase wurden in den 1850er Jahren von einem anglo-irischen Physiker, John Tyndall, entdeckt, und Tyndall und viele andere Wissenschaftler, die sich seither damit beschäftigt haben, sind davon überzeugt, daß wir dem Allmächtigen für die Treibhausgase dankbar sein sollten: Sie halten die Erde warm genug, um darin zu leben. Hier ist der Kommentar von Tyndall selbst, über die Bedeutung des Treibhausgases Wasserdampf in Großbritannien:

„Wasserdampf ist eine Decke, notwendiger für das pflanzliche Leben in England als Kleidung für den Menschen. Entfernt man für eine einzige Sommernacht den Wasserdampf aus der Luft, der über diesem Land liegt, würde das mit Sicherheit alle Pflanzen vernichten, die frostempfindlich sind. Die Wärme unserer Felder und Gärten würde unweigerlich in den Weltraum entweichen, und die Sonne würde über einer Insel aufgehen, den der Frost in eisernem Griff hält.“

Das ist sehr gute Wissenschaft: Tyndall hatte Recht, und irgendwie haben wir das in den Jahren, die seit 1875 vergangen sind, vergessen.

Abbildung 4 ist vielleicht die wichtigste Folie, die ich Ihnen zeigen will, und es lohnt sich, etwas länger darauf einzugehen. Auf der rechten Seite sind zwei bedeutende Physiker zu sehen: Der obere ist Max Planck, der die Quantenmechanik entdeckt hat und herauszufinden versuchte, wie Strahlung funktioniert. Warum sieht die Wellenlängenverteilung der Strahlung so aus, wie sie aussieht? Wir wußten schon, wie sie aussieht, als er in den späten 1800er, frühen 1900er Jahren mit seiner Arbeit begann. Als Lösung dieses scheinbar unlösbaren Problems, was mit allerlei Paradoxen in der klassischen Physik zu tun hatte, erfand er die Quantenmechanik. Die Quantenmechanik entstand also aus der Lösung des Problems des Strahlungstransfers. Sie kam nicht von Teilchenbeschleunigern oder von der Radioaktivität; sie kam von der Wärmestrahlung.


Abb. 4: Auch eine Verdoppelung des CO2 würde nur sehr wenig bewirken:
Sie würde die Abstrahlung nur um 3 W/m2 von 277 W/m2auf 274 W/m2 reduzieren.
Quelle: William Happer, zitiert nach W.V. Wingaarden und W. Happer, „Dependence of Earth’s Themal Radiation on Five Most Abundant Greenhouse Gases”, arXiv: Atmospheric and Oceanic Physics, 2020.

Darunter ist Karl Schwarzschild, der etwas jünger ist als Max Planck und tragischerweise während des Ersten Weltkriegs an der russischen Front starb – nicht durch russische Kugeln, sondern durch eine schreckliche Autoimmunkrankheit, die sich während seiner Militärzeit verschlimmerte und ihn schließlich tötete.

Aber um von diesen Persönlichkeiten zu dem Bild überzugehen: Die glatte Hüllkurve, die blaue Kurve in meinem Diagramm hier, ist die Plancksche Strahlungskurve. Das ist also die Vorhersage, wieviel die Erde in den Weltraum abstrahlen würde, wenn es keine Treibhausgase gäbe. Die Fläche unter dieser Kurve beträgt 394 W/m², das ist die Strahlung, die in den kalten Weltraum abgegeben wird.

Betrachtet man das vom Satelliten aus, ist das nicht das, was Sie beobachten. Sie beobachten nicht die Plancksche Kurve, wenn Sie auf die Erde hinunterschauen. Was Sie stattdessen sehen, ist die schwarze, gezackte Kurve darunter mit allen möglichen Schlangenlinien darin, die ich die „Schwarzschild-Kurve“ nenne, denn Karl Schwarzschild hat als erster gezeigt, wie man diese Kurve berechnet, bzw. modelliert. Er hat es absolut richtig gemacht. Er war ein erstaunlicher Kerl: Gott weiß, was er gemacht hätte, wenn er überlebt hätte. Er war zum Beispiel der erste, der eine analytische Lösung der Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie von Einstein aufgeschrieben hat – absolut verblüffend.

Nach Schwarzschild erhält man also diese gezackte schwarze Kurve. Die Fläche unter der gezackten schwarzen Kurve ist die Strahlung, die die Erde wirklich in den Weltraum abstrahlt, sie beträgt 277 W/m² im Vergleich zu fast 400, wenn es keine Treibhausgase gäbe. Somit gibt es eine erhebliche Abnahme der Abkühlung der Erde durch die Treibhausgase. Und dafür können wir Gott danken: Das ist es, was uns warm genug hält, um auf der Erde zu leben.

Das ist eigentlich ein Modell, aber die experimentellen Daten sehen genauso aus. Wenn man die CO2-Konzentration verdoppelt, geht man von der schwarzen Kurve zur roten Kurve über. Und wenn man sich die rote Kurve ansieht, unterscheidet sie sich kaum von der schwarzen Kurve. Nur im CO2-Bereich gibt es einen kleinen Unterschied, ansonsten sind sie fast überall gleich.

Wenn Sie also von dem derzeitigen CO2-Gehalt von etwas mehr als 400 ppm auf das Doppelte gehen, also etwas mehr als 800 ppm, gelangt man von der schwarzen Kurve zur roten Kurve und verringert die Kühlungsstrahlung von 277 auf 274, also 3 W/m².

Stellen Sie sich das vor: Wir reden davon, unsere Freiheiten aufzugeben, auf Fleisch zu verzichten, auf jedes Streben nach Glück, das Sie sich vorstellen können, wegen des Unterschieds zwischen der schwarzen und der roten Kurve in dieser Grafik!

Das verursacht angeblich unseren Klimanotstand. Sieht das für Sie wie ein Notstand aus? Nein! Es ist kein ein Notstand! Wenn man noch mehr quantitative Details eingibt, läßt sich nur sehr schwer sehen, wie irgendein vernünftiger Mensch, der noch ein paar graue Zellen übrig hat, dies als „Klimanotstand“ betrachten kann.

Machen Sie sich klar, daß eine Verdoppelung des CO2, also doppelt so viel wie jetzt, fast keinen Unterschied macht – fast keinen! Vergessen Sie also bitte diese Kurve nicht, wenn Sie das nächste Mal mit einem Klima-Alarmisten sprechen. Die meisten von ihnen werden sie wahrscheinlich nicht verstehen, aber ich kann Ihnen garantieren, daß es sich um grundsolide Physik handelt.


Abb. 5: Die in den Modellen vorhergesagte Erwärmung ist viel größer als in den gemessenen Werten. Trends der globalen durchschnittlichen Oberflächentemperatur,
a: 1993-2012, b: 1998-2012.
Histogramme der beobachteten Trends (schraffierter Balken) aus 100 Rekonstruktionen des HadCRUT4-Datensatzes. Die Histogramme der modellierten Trends (graue Balken) beruhen auf 117 Simulationen dieser Modelle, die schwarze Kurve zeigt geglättete Versionen dieser Modell-Trends. Die Bandbreite der beobachteten Trends reflektiert die Unsicherheit der Meßwerte, die Bandbreiten der Modell-Trends reflektieren die Unsicherheiten der wirkenden Kräfte und die Unterschiede der individuellen Reaktionen der Modelle auf äußere Wirkungen sowie Unsicherheiten bei der inneren Variabilität der Klimata.
Quelle: John C. Fyfe et.al., Nature Climate Change, Vol. 3, Sept. 2013, S. 767


Abb. 6: Die in den Modellen vorhergesagte Erwärmung ist auch hier viel größer als in den gemessenen Werten. Die obere, rote Kurve zeigt den Durchschnitt von 102 Modellrechnungen des IPCC CMIP-5, die unseren Kurven die Durchschnitte von 4 Datensätzen aus Ballonmessungen und von 3 Datensätzen aus Satellitenmessungen.
Quelle: John Christy, University of Alabama in Huntsville


Abb. 7: Die Erde leidet seit zig Millionen Jahren unter CO2-Mangel. (RCO2 = früherer CO2-Wert / heutiger CO2-Wert.)
Quelle: R.A. Berner und Z. Kothavala, “Geocarb III: A Revised Model of Atmospheric CO2 over Phanerozoic Times”, American Journal of Science, V. 301, S. 182-204, 2001.


Abb. 8: Der Planet wird grün durch die Düngung mit CO2: In den betrachteten Gebieten nach die Vegetation von 1982 bis 2010 um 11% zu.
Quelle: William Happer, nach R.J. Donohue

© Dr. Craig Idso

Abb. 9: Ist CO2 Pflanzennahrung? Ein höherer CO2-Gehalt steigert das Pflanzenwachstum.

Aber lassen Sie mich zum Ende kommen und schnell Abbildung 5 durchgehen. Der ganze Alarm stützt sich auf Modelle. Und was ich hier gezeigt habe, sind modellierte Vorhersagen der Erwärmung pro Jahrzehnt. Das eine ist für 20 Jahre, das Feld links ist für 10 Jahre. In dem Feld rechts habe ich 1982 einige der ersten Vorhersagen gemacht, das muß ich gestehen, in einem Buch, das ich mitverfaßt habe. Meine Vorhersagen zur Erwärmung lagen weit daneben – genau wie alle anderen. Ich befand mich sozusagen in der Mitte des Feldes.

Die tatsächliche Erwärmung, das sind die roten Balken bzw. die Erwärmung pro Dekade in den letzten 10 Jahren, lag bei etwa 0,1°/Dekade. Wenn man 20 Jahre nimmt, vielleicht 0,15°, da schwankt es von Jahrzehnt zu Jahrzehnt.

Aber die Vorhersagen sind diese grauen Balken: Die Vorhersagen sind zwei-, drei-, viermal größer als das, was beobachtet wird. Und doch treffen wir politische Entscheidungen, die auf Vorhersagen basieren, die nicht zutreffen.

Abbildung 6 ist ein schönes Diagramm, das wir John Christy von der University of Alabama in Huntsville verdanken und das die gleichen Informationen auf eine andere Art und Weise zeigt. Er hat alle Klimamodelle genommen, die durch die grauen Histogramm-Balken auf der vorherigen Folie bezeichnet sind, und hat sie gemittelt, um die rote Kurve zu erhalten. Die rote Kurve ist die vorhergesagte Temperatur im Vergleich zum Vorjahr; sie beginnt etwa 1975 und geht bis 2025 für die Vorhersagen.

Darunter befinden sich die tatsächlichen Messungen. Die Messungen von Ballons, die in die Luft aufsteigen – es gibt Tausende, die jeden Tag für Wettermessungen gestartet werden – und von Satelliten, die nach unten schauen, stimmen fast überein. Doch keine von beiden Meßreihen kommen auch nur annähernd an die Modellvorhersagen heran, die von den Klima-Alarmisten benutzt werden, um die Welt zu versklaven.

Und warum? Wir haben gesehen, daß CO2 nicht sehr viel Erwärmung verursacht, also ist das kein Thema; und wir befinden uns heute sicherlich nicht auf einem noch nie dagewesenen Niveau. Was wir in Abbildung 7 sehen, ist die relative Menge an CO2 seit dem Kambrium, vor 540 Millionen Jahren. Das nennt man das Phanerozoikum. Über den größten Teil dieser Zeit sieht man, daß der CO2-Gehalt in der vertikalen Skala auf der linken Seite das 5- bis 10-fache des heutigen Wertes beträgt. Und das Leben blühte. Es gab alle möglichen Arten von Pflanzen und Tieren, denen es sehr gut ging, einschließlich unserer Primatenvorfahren, vor 60, 70, 80 Millionen Jahren: Sie lebten mit zwei- oder dreimal mehr CO2 als wir heute haben; es ging ihnen gut! CO2 ist also kein Problem. Es ist kein Schadstoff, es ist kein Gift.

Außerdem wissen viele von Ihnen wohl, daß CO2 den Pflanzen wirklich beim Wachsen hilft. Das zeigt die Begrünung der Erde. Wahrscheinlich haben Sie einmal von „Wüstenbildung“ aufgrund von CO2-Emissionen gehört. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die CO2-Emissionen lassen tatsächlich die Erde ergrünen, besonders in trockenen Regionen. Man sieht in Abbildung 8 eine signifikante Begrünung der Sahelzone, direkt südlich der Sahara in Afrika; eine signifikante Begrünung der trockenen, westlichen Teile der Vereinigten Staaten; eine signifikante Begrünung der trockenen westlichen Seite Australiens. Und das liegt daran, daß, wenn man der Luft mehr CO2 hinzufügt, Pflanzen in der Lage sind, mit weniger Wasser zu wachsen, so daß sich die Gebiete auf der Erde, in denen Pflanzen erfolgreich wachsen können, stark ausweiten – im Vergleich zu vor 100 Jahren, als bei uns tatsächlich eine ernste CO2-Knappheit herrschte.

Abbildung 9 zeigt ein kontrolliertes Experiment. Das ist Sherwood Idso, der hier mit experimentellen Kiefern gezeigt wird, die bei verschiedenem Umgebungs-CO2 wuchsen. Das war vor etwa 15, 20 Jahren. Von links: normaler CO2-Gehalt der Atmosphäre [385 ppm], etwas mehr CO2 [535 ppm], noch mehr CO2 [685 ppm], und noch mehr CO2 [835 ppm]. Alle Pflanzen, mit denen man dieses Experiment durchführte, wuchsen besser, bekamen bessere Früchte und bessere Blüten, wenn man CO2 hinzufügt.

Das ist auch den Betreibern kommerzieller Gewächshäuser nicht entgangen, von denen viele in ihre Gewächshäuser zwei- oder dreimal mehr CO2 einleiten, als in der Außenluft vorhanden ist. CO2 ist also weit davon entfernt, ein Schadstoff zu sein, sondern kommt unserem Planeten zugute.

Ihre Kollegen werden sagen: „Nun, das sagen Sie, aber 97% der Wissenschaftler stimmen nicht mit Ihnen überein. Sie alle glauben, daß es sich um einen Klimanotstand handelt.“ Darauf gibt es mehrere Antworten, die Sie geben sollten.

Zunächst einmal wird in der Wissenschaft nicht durch Abstimmungen entschieden. Man stimmt nicht über das Gesetz der Schwerkraft oder über die Gesetze der Quantenmechanik ab. Man stellt fest, daß sie wahr sind, weil sie mit Beobachtung und Experiment übereinstimmen.

Viele, viele wissenschaftliche Konsense sind falsch gewesen. Das ist eines meiner Lieblingsthemen, weil ich es als Student selbst miterlebt habe: Die Leute haben nur gelacht, wenn man sagte, daß die Kontinente auseinander driften. Aber es gab diesen verrückten Deutschen, Alfred Wegener, der darauf hinwies, daß Südamerika und Afrika wie ein Puzzle zusammenpassen, wenn man sich vorstellt, daß sie sich über die Erdoberfläche bewegen könnten. Aber jeder spottete darüber, und noch mehr, wenn man auf Fossilien ähnlicher Arten, Pflanzen und Tiere auf benachbarten Teilen der Kontinente hinwies, wenn man sie zusammenfügen würde.

Sehr, sehr überzeugende Beweise! Und doch glaubte ihm niemand. Um in den 1940er oder frühen 1950er Jahren eine Festanstellung zu bekommen, genügte es, eine abfällige Arbeit über Wegeners Kontinentalverschiebung zu schreiben, und man wurde sofort befördert. Aber – Wegener hatte Recht, und der Konsens war falsch. Und es gibt viele andere Beispiele dafür. Vielleicht können wir über einige in der Diskussionsrunde sprechen.

Lassen Sie mich abschließend sagen, daß die Politik zur CO2-Reduktion auf fehlerhaften Computermodellen basiert. Sie übertreiben die Erwärmung um den Faktor 2 oder 3, und auf der Basis dieser fehlerhaften Modelle werden wir genötigt, horrende Dinge zu tun, die unsere Freiheit, unseren Lebensstandard und den Planeten betreffen. Wir überziehen den Planeten mit riesigen Ansammlungen von Windrädern und häßlichen schwarzen Solarzellen, und das auf der Basis von Modellen, die nicht stimmen.

Und der zweite Punkt ist, daß mehr CO2 insgesamt ein Vorteil ist, mit enormen Vorteilen für die Land- und Forstwirtschaft. Eine Begrenzung des CO2 bringt also nicht nur nichts, sie ist sogar schädlich. Wir sollten wirklich den Mut haben, gegen CO2-Emissionen nichts zu unternehmen. Es gibt nichts, was gegen das CO2 selbst getan werden muß.

Ich danke Ihnen sehr.