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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Treten Sie dem „Komitee Coincidentia Oppositorum“ bei!

Die folgende Erklärung wurde Ende 2020 vom iberoamerikanischen Zweig der Internationalen LaRouche-Jugendbewegung veröffentlicht und zirkuliert jetzt in spanischsprachigen Ländern auf dem ganzen Kontinent.

Wir stehen vor der schlimmsten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, darunter die COVID-19-Pandemie und eine Hungersnot besonders in Afrika, wie UN-Generalsekretär Antonio Guterres in seiner Rede auf der UN-Konferenz „Global Humanitarian Outlook 2021“ am 1. Dezember 2020 erklärte. Dies alles geschieht inmitten eines Zusammenbruchs des internationalen Finanzsystems.

Wie Lyndon LaRouche prognostizierte, hat eine Finanzpolitik, die den Profit auf Kosten der menschlichen Entwicklung maximiert, zu einem Zusammenbruch der physischen Wirtschaft geführt, der sich in einem Zusammenbruch der für die Versorgung unserer Bevölkerung notwendigen Infrastruktur und Konsumgüterproduktion niederschlägt. Dies hatte zur Folge, daß die Grundbedürfnisse unserer Bevölkerung an Ernährung und Gesundheit nicht mehr erfüllt werden können, was durch die Lawine, die durch die aktuelle Pandemie ausgelöst wurde, noch verschlimmert wird.

Die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts und Leiterin der LaRouche-Bewegung, Helga Zepp-LaRouche, hat deshalb in einem Artikel in der deutschen Wochenzeitung Neue Solidarität vom 3. Dezember 2020 darüber geschrieben, welche Werte und Prioritäten unsere Gesellschaften im Westen nach und nach angenommen haben:

    „Bei den Nürnberger Prozessen warnte der medizinische Berater der Ankläger, Dr. Leo Alexander, vor dem utilitaristischen Denken, das der Euthanasie zugrunde gelegen hatte, und daß am Anfang nur ganz subtile Veränderungen in der Einstellung der Ärzte bezüglich der Kosten für die Behandlung der Menschen standen, die dann sehr bald als ,lebensunwert‘ kategorisiert wurden. Diese schiefe Ebene unter den Bedingungen einer sich massiv zuspitzenden Wirtschafts- und Finanzkrise noch einmal zu betreten, kann in Deutschland nur als historische Amnesie bezeichnet werden.“2

Viele von uns waren noch nicht geboren, als dieser Wertewandel in unseren Gesellschaften bereits stattgefunden hatte, der den Profit über das Leben stellt oder – härter ausgedrückt – der selbst noch bei Krankheit und Tod Profit aus Menschenleben herauspreßt und uns einer Art Sklaverei unterwirft.

Helga macht uns mit ihrem Artikel das Geschenk, daß wir diesen Moment als einen entscheidenden Moment in der Geschichte betrachten und verorten können, der die kommenden Jahrzehnte prägen kann. Wollen wir, daß unser Leben und das unserer Brüder weiter unterdrückt und erstickt wird, oder wollen wir, daß das Prinzip der Unantastbarkeit jedes einzelnen Menschenlebens unsere Zukunft bestimmt?

Wir möchten dazu betonen, daß der von den Medien zum Sieger erklärte US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden den Arzt Ezekiel Emanuel in seine Task Force zur Covid-19-Pandemie aufnehmen will. Emanuel ist der Meinung, daß das menschliche Leben nach dem 75. Lebensjahr nicht mehr lebenswert ist und es nicht mehr verdient, erhalten zu werden, wie er in einem Artikel in The Atlantic vom 24. Oktober 2014 argumentiert.

Um das Leben jedes einzelnen Menschen zu schützen und die gegenwärtige Systemkrise zu lösen, hat Helga Zepp-LaRouche einen Aufruf zur Gründung eines „Komitees für die Coincidentia Oppositorum“ (das Zusammenfallen der Gegensätze) verfaßt, worin sie folgendes erklärt:

    „Der Erfinder der modernen Naturwissenschaften und des souveränen Nationalstaates, der große Denker des 15. Jahrhunderts Nikolaus von Kues, entwickelte als Antwort auf das finstere 14. Jahrhundert, das von ähnlichen Katastrophen gekennzeichnet war wie unsere Gegenwart, eine neue Methode des Denkens – die Coincidentia Oppositorum, die, wie er selbstbewußt betonte, einen völlig neuen Ansatz für die Lösung von Problemen darstellte. Es war die Idee, daß der menschliche Geist als lebendiges Ebenbild des Schöpfers dazu fähig ist, die höhere Ebene zu definieren, auf der alle Widersprüche, die scheinbar unlösbar sind, überwunden werden können...

    Dieses Denken des Ineinsfallens der Gegensätze ist die Methode, die wir heute für die Lösung der die ganze Menschheit bedrohenden Krise anwenden müssen. Wir müssen einen Ausweg definieren, der die existentiellen Bedürfnisse aller betroffenen Menschen und Interessengruppen gleichermaßen erfüllt. Konkret auf die Pandemie bezogen läßt sich dieser Ansatz sehr wohl anwenden.“3

Es ist wichtig, daß alle führenden Persönlichkeiten und Weltbürger dem „Komitee für die Conicidentia Oppositorum“ beitreten. Deshalb richten wir diesen Aufruf an unsere Verwandten, Freunde, Kollegen, unsere Mitbürger und alle unsere Brüder und Schwestern, sich inmitten dieser großen humanitären Krise einen Moment Zeit zu nehmen, um über die gegenwärtigen moralischen Zustände, vor allem aber über die Prinzipien und Werte nachzudenken, die wir für unsere Zukunft wollen.

Es ist klar, daß die Zeit gekommen ist, die Heiligkeit des Lebens wieder als Priorität der Wirtschaft zu etablieren – wieder zu den Sternen zu schauen, wie es Johannes Kepler und Nikolaus von Kues taten, um wieder unseren Sinn zu finden – und so die Wirtschaft in den Dienst der Entwicklung jedes einzelnen und der Menschheit als Gattung zu stellen, denn das muß ihr Sinn sein.

Als Ergebnis dieser Überlegungen bekräftigen wir, die Mitglieder der Internationalen LaRouche-Jugendbewegung, unsere Verpflichtung, die Initiativen des „Komitees Coincidentia Oppositorum“ zu fördern, und wir laden Sie ein, dasselbe zu tun.


Anmerkungen

1. Die Erklärung im spanischen Original finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts unter https://es-schillerinstitute.nationbuilder.com/coincidencia

2. „Die Weltordnung nach der Pandemie? Das Menschenbild ist der Schlüssel!“, Neue Solidarität 49/2020, Neue Solidarität 49/2020,https://www.solidaritaet.com/neuesol/2020/49/hzl.htm

3. „Das Komitee für die Coincidentia Oppositorum“, https://schillerinstitute.com/de/blog/2020/10/29/statement-to-form-the-committee-for-the-coincidence-of-opposites-coincidentia-oppositorum/