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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

„Für das Gemeinwohl aller, statt dem Nutzen Weniger!“

Eine zweitägige Internetkonferenz des Schiller-Instituts diskutierte über das notwendige neue Paradigma, um die Existenzkrise der Menschheit zu überwinden.

Regierungsvertreter, gewählte Mandatsträger, Wissenschaftler, Ökonomen, Landwirte, Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens, pensionierte Militärs und Geheimdienstoffiziere sowie Musiker aus der ganzen Welt kamen am Wochenende des 26.-27. Juni in einer Internetkonferenz des Schiller-Instituts unter dem Titel „Für das Gemeinwohl aller, statt dem Nutzen Weniger!“ zusammen. Zweck der Konferenz war es, die existentielle Krise, mit der die Menschheit heute konfrontiert ist, zu analysieren und darüber zu beraten, wie die Welt für ein neues Paradigma gewonnen werden kann, das frei von Geopolitik und Malthusianismus ist und auf „Frieden durch Entwicklung“ beruht. Einer nach dem anderen dankten diese „Weltbürger“ dem Schiller-Institut und seiner Gründerin und Vorsitzenden Helga Zepp-LaRouche für die Initiative zu dieser Konferenz und betonten, daß alle Anstrengungen unternommen werden müssen, das Video und die Mitschriften davon so weit wie möglich zu verbreiten.

Das Thema des ersten Konferenzabschnitts lautete: „Wen die Götter vernichten wollen: ein Krieg gegen Rußland und China ist schlimmer als verrückt“. Zepp-LaRouche wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, daß diese Vortragsrunde genau zum richtigen Zeitpunkt stattfand. Wenige Tage zuvor hatte Großbritannien interveniert, um den kleinen, aber entscheidenden Fortschritt des Biden-Putin-Gipfels zu sabotieren, wo die beiden Staatsoberhäupter das Versprechen erneuert hatten, das die Präsidenten Reagan und Gorbatschow auf ihrem Gipfel 1985 gegeben hatten: „Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf niemals geführt werden.“ Die absichtliche Entsendung eines britischen Kriegsschiffs in russische Gewässer sei ein weiteres Beispiel für das Bestreben des Britischen Empire, die USA in einen militärischen Konflikt mit Rußland hineinzuziehen, und zeige, wie leicht solche bösartigen Aktionen einen Krieg und sogar ein Atomkrieg auslösen können.

Zepp-LaRouche blickte zurück auf die Bemühungen ihres verstorbenen Ehemanns Lyndon LaRouche und seiner Bewegung im letzten halben Jahrhundert, den malthusianischen Wahnsinn zu beenden und Lösungen zu entwickeln, indem man die großen Nationen und Kulturen der Welt in einer neuen Weltordnung vereint, die auf Menschenwürde, wissenschaftlicher Zusammenarbeit und ästhetischer Bildung beruht. Hätte man auf ihren Mann gehört, wäre die sich anbahnende globale Katastrophe vermieden worden – und auch heute noch müsse man für jede Lösung „auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hören“. (Den Text ihrer Rede finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 9-12.)

Im Verlauf der Konferenz verwies sie mehrfach auf die Grundidee des von ihr und der ehemaligen Leiterin der US-Gesundheitsdienste, Dr. Joycelyn Elders, gegründeten „Komitees für den Zusammenfall der Gegensätze“ (Coincidentia Oppositorum): daß der Aufbau moderner öffentlicher Gesundheitseinrichtungen in allen Nationen notwendig ist, um die Pandemie zu beenden und künftige Pandemien zu verhindern – ein Problem, das jeden Menschen auf der Welt betrifft –, daß man dafür aber auch alle die anderen Aspekte der Infrastruktur berücksichtigen muß, die für ein modernes Gesundheitssystem erforderlich sind, wie sauberes Wasser, Energie, Verkehr und anderes.

Nach Zepp-LaRouche sprach Dr. Andrej Kortunow, Generaldirektor des Russischen Rates für Internationale Angelegenheiten – der führenden Denkfabrik, die dem Außenministerium angegliedert ist – über das Thema: „Hat der Genfer Gipfel die Beziehungen zwischen den USA und Russland verändert?“ Angesichts der Angriffe auf Rußland aus den USA, auch aus der Regierung heraus, seien die Erwartungen vor dem Gipfel gering gewesen. Aber die gemeinsame Bekräftigung, ein Atomkrieg sei nicht zu gewinnen und dürfe nicht geführt werden, und die Vereinbarung, Gespräche auf hoher Ebene über Rüstungskontrolle, Cyber-Krieg und andere Themen zu führen, wecken Hoffnung auf verbesserte Beziehungen. Dennoch werde es ohne neue Ideen keinen Fortschritt geben, man müsse über „konventionelle Weisheiten“ hinauskommen, sagte er und dankte dem Schiller-Institut für die Konferenz, die diese Gelegenheit biete.

Im Rahmen dieser strategischen Diskussionsrunde sprach Atul Aneja, Redakteur von IndiaNarrative, aus indischer Sicht über das notwendige Engagement zwischen Indien, Rußland und China bei der Bewältigung der globalen Krise.

Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee, sprach über „Die Beziehungen zwischen den USA und China: ein Weg zur Kriegsvermeidung und Kooperation“. Er prangerte die unsinnigen Angriffe auf China in Kongreß, Medien und Institutionen in den USA an und rief dazu auf, den Geist der Öffnung der Beziehungen unter Präsident Nixon zu erneuern. Er warnte vor den jüngsten Vorstößen, eine Krise zwischen Taiwan und dem Festland zu provozieren, die einen Krieg auslösen könnte, und erinnerte an die terroristischen Operationen uigurischer Muslime in Xinjiang mit Unterstützung aus Saudi-Arabien und der Türkei, die Beijing veranlaßten, der Jugend dort umfangreiche Bildungs- und Berufsausbildungen anzubieten. Dieser humanistische Ansatz werde von Lügnern und Dummköpfen im Westen als „Völkermord“ verleumdet.

Als Experte für die Situation in Syrien betonte Black, daß in Syrien 4000 ausgebildete uigurische Terroristen auf der Seite von Al-Kaida kämpfen. Wenn die amerikanische Politik, die Terroristen zu unterstützen, um einen Regimewechsel gegen Präsident Baschar Al-Assad zu erreichen, erfolgreich sein sollte, würden die Terroristen schließlich nach China zurückströmen. Er appellierte an China, „Gürtel und Straße“ nach Syrien zu bringen, um das Land vor dem Zerfall zu bewahren. Was wäre das Ergebnis eines Krieges mit China, fragte er? „Entweder ein Landkrieg in Asien – und wir wissen, wie das schon einmal ausgegangen ist – oder ein Atomkrieg und das Ende der Zivilisation.“

Den Abschluß dieser strategischen Runde bildete Ray McGovern, ein ehemaliger Rußland-Experte der CIA und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (Geheimdienstveteranen für Vernunft, VIPS). Sein Vortrag hatte das Thema: „Wenn ein Schritt zurück auch ein Schritt vorwärts ist: die Koinzidenz der Gegensätze“. Er sprach über die Sünde der Hybris, die führende Politiker antreibt, die in die Kategorie „Wen die Götter vernichten wollen, den treiben sie zuerst in den Wahnsinn“ fallen. Er analysierte die jüngsten Provokationen der USA und Großbritanniens gegen Rußland und die Reaktionen darauf, die Biden und vielleicht auch einige seiner Adjutanten schließlich dazu veranlaßten, ein Gipfeltreffen mit Putin anzustreben. Er machte sich über diejenigen lustig, die glauben, Rußland gegen China ausspielen zu können, und riet Biden, den US-Militärchef zu feuern, der kürzlich erklärt hatte, daß ein Atomkrieg jetzt „wahrscheinlich“ sei.

Wissenschaft statt Klima-Schwindel

Der zweite Konferenzabschnitt war dem Thema „Die echte Wissenschaft hinter dem Klimawandel: Warum die Welt weitere sieben Terrawatt an Energie braucht“ gewidmet und präsentierte herausragende und mutige Wissenschaftler aus der ganzen Welt, die die scheinwissenschaftlichen Behauptungen über den anthropogenen Klimawandel widerlegten und ein Ende der malthusianischen Kampagne gegen fossile Brennstoffe forderten. Gleichzeitig forderten sie einen massiven Ausbau der Kernenergie und eine erweiterte Forschung für die Kernfusion. Es nahmen Wissenschaftler aus den USA, Südafrika, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland teil.

Einleitend sprach Jason Ross, wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts. Schlüssel zu wirtschaftlicher Entwicklung und Produktivität in Lyndon LaRouches Konzept der physischen Ökonomie sei die grundlegende Infrastruktur, die in Infrastruktur-Plattformen organisiert ist, und heute sei die zentralste Komponente einer Infrastruktur-Plattform zweifellos die Energie“.

Megan Dobrodt, Präsidentin des amerikanischen Schiller-Instituts, betitelte ihren Vortrag in Anlehnung an Lyndon LaRouches Wirtschaftslehre: „Warum das Universum mehr Menschen braucht“. Sie demonstrierte diese These auf der Grundlage von Wladimir Wernadskijs bahnbrechenden Arbeiten über die Evolution des Planeten und des kognitiven Lebens sowie von LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie.

Es folgte eine beeindruckende Liste internationaler Redner, die die apokalyptischen Vorhersagen der „Klimawandel-Lobby“ widerlegten und ein Ende der malthusianischen Kampagne gegen fossile Brennstoffe forderten:

  • Kelvin Kemm, südafrikanischer Atomphysiker und ehemaliger Vorsitzender der Nuclear Energy Corporation of South Africa, über „Eine Herangehensweise des Ingenieurs an Energie und „Erneuerbare“,

  • Emanuel Höhener, Beratender Ingenieur im Energiesektor, Vorsitzender der Schweizer Denkfabrik Carnot-Cournot Network, über „Das Schweizer ,Nein'-Votum zum neuen CO₂-Gesetz“,

  • Prof. Augustinus Berkhout, niederländischer emeritierter Professor für Geophysik und Präsident der Climate Intelligence Group, über „Die gute Nachricht über CO₂“,

  • Prof. Horst-Joachim Lüdecke, deutscher Physiker und emeritierter Professor der Universität des Saarlandes für Technik und Wirtschaft, über „Klimazyklen und globale Erwärmung“,

  • Prof. Nicola Scafetta von der Fakultät für Erd-, Umwelt- und Rohstoffwissenschaften an der Università degli Studi di Napoli Federico II über „Warum die Klimamodelle nicht funktionieren“,

  • Dr. Ben Greenspan, Direktor des American Board of Science in Nuclear Medicine, ehemaliger Präsident der Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging, gab eine „Einführung in die Nuklearmedizin“,

  • Paul Driessen aus den USA, Berater des Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT) und Autor eines Buches über Öko-Imperialismus, über „Der Betrug des Grünen New Deal von Biden und AOC: nicht nachhaltig, unbezahlbar, umweltschädlich, kohlenstoff-kolonialistisch“,

  • Dr. Vincenzo Romanello, Italien, Nuklearingenieur am Forschungszentrum Rez, Gründer von „Atoms for Peace“ in der Tschechischen Republik, über „Aufbau einer Atomkraft-Plattform für die Welt“.

Die Hyperinflation stoppen

Am dritten Konferenzabschnitt, „Wiederholung von Weimar 1923: Weltweite Glass-Steagall-Bankentrennung zur Verhinderung der Hyperinflation“ nahmen u.a. Jacques Cheminade, der Leiter der LaRouche-Bewegung in Frankreich, der EIR-Wirtschaftsredakteur Paul Gallagher und der EIR-Direktor für Iberoamerika Dennis Small teil.

Gallagher stellte LaRouches Entdeckung vor, daß Reichtums nicht Rohstoffe oder menschliche körperliche Arbeit die eigentliche Quelle des sind, sondern Ideen und Entdeckungen, die in neue Technologien umgesetzt werden. Er ging auf die Realität hinter dem Grünen New Deal ein: die Übernahme der Kontrolle über die Wirtschaftspolitik der gewählten Regierungen durch die Bankenkartelle (was Mark Carney „Regimewechsel“ nannte), um unter dem Vorwand des angeblich CO2-bedingten Klimawandels der produktiven Wirtschaft den Kredit abzuschneiden. Er verglich diese Politik mit der von Hitlers Finanzminister und Zentralbanker Hjalmar Schacht, die zum Krieg und zu den Todeslagern führte. Das massive Gelddrucken müsse gestoppt und eine Glass-Steagall-Bankenreform in jedem Land durchgeführt werden, um die faulen Schulden zu tilgen und LaRouches „Vier Gesetze“ für die globale Entwicklung auf den Weg zu bringen.

Small gab einen Überblick über einige von LaRouches Entdeckungen in der physischen Ökonomie und über die horrende weltweite Krise heute, von der Pandemie, der Finanzblase, den Kriegen, der Sanktionspolitik bis hin zum kulturellen Verfall. Er entlarvte auch die Bitcoin-Hysterie als eine irrationale Spekulationsblase.

Im Rahmen der Vortragsrunde sprachen auch zwei Amerikaner aus Kansas: Der Rancher Mike Callicrate sprach über die dringende Notwendigkeit, die Kartellisierung der Landwirtschaft zu stoppen; er belegte, wie die Farmen und die Lebensmittelversorgung ruiniert werden, wenn erlaubt wird, daß die Wall Street die Landwirtschaft übernimmt, und forderte die Wiederherstellung einer Landwirtschaft von bäuerlichen Familienbetrieben. Landessenator Mike Thompson, der Vorsitzende des Senatsausschusses für Versorgungsbetriebe, berichtete, „Wie die Amerikaner durch instrumentalisierte, politisierte und monetarisierte Wissenschaft in die ‚grüne‘ Energie getrieben werden“. Kansas habe jetzt zu 41% unzuverlässige und hoch subventionierte Windenergie, während die zuverlässigen und billigeren Kohlekraftwerke aufgrund des Emissionsschwindels abgeschaltet werden, was die Energiepreise in die Höhe treibt und dem Bundesstaat die Wettbewerbsfähigkeit nimmt.

Der japanische Wirtschaftswissenschaftler Daisuke Kotegawa, ein ehemaliger hochrangiger Beamter im japanischen Finanzministerium, zeigte eindrucksvoll auf, wie Japans Verbündete USA und Großbritannien die japanische Wirtschaft wiederholt untergraben haben. Als die Plaza-Vereinbarungen 1985 Japan zwangen, den Wert des Yen zu verdoppeln, sei eine unvorhergesehene Folge gewesen, daß japanische Banken sich nach London ausweiten und mit britischen Banken konkurrieren konnten, was zum Untergang mehrerer ehrwürdiger britischer Banken führte. Darauf habe man mit einer von der BIZ auferlegten „Basel-Regel“ reagiert, um die japanischen Banken zu stoppen. Aber als dann 2008 den westlichen Banken der Zusammenbruch drohte, seien nicht etwa die Basel-Regeln angewandt worden, sondern „Streßtests“, die vertuschten, daß die Banken bereits bankrott waren, so daß das Ergebnis der Tests irrelevant war. So seien keine westlichen Banker ins Gefängnis gekommen, die „quantitative Erleichterung“ (QE) habe die Blase nur vergrößert, und nun drohe ohne sofortige Glass-Steagall-Bankentrennung eine Hyperinflation.

Der französische Wirtschaftswissenschaftler und Jurist Marc Gabriel Draghi sprach über die massiven Auswirkungen der Spekulationsblase und des „Great Reset“ in Europa.

Pedro Rubio, Präsident der Vereinigung der Beamten des Obersten Rechnungshofs in Kolumbien und langjähriger Mitarbeiter der LaRouche-Bewegung, ging auf die katastrophalen Auswirkungen der Pandemie und des wirtschaftlichen Zusammenbruchs in Kolumbien ein, der wochenlange Massendemonstrationen vor allem junger Menschen auslöste, die vor einem Leben ohne Zukunft stehen.

Zusammenfall der Gegensätze

Der letzte Konferenzabschnitt mit dem Titel „Der Zusammenfall der Gegensätze: der einzig wahrhaft menschliche Denkansatz“ war eine außergewöhnliche Zusammenkunft von amerikanischen Ärzten, pensionierten Militäroffizieren, einem russischen Diplomaten und Helga Zepp-LaRouche, die buchstäblich an Ort und Stelle die Grundlagen für ein internationales Kräftebündnis für den Aufbau moderner Gesundheitseinrichtungen in jedem Land zusammenstellten. Dazu sollte man die Fähigkeiten der Streitkräfte – möglicherweise aus mehreren Ländern, einschließlich Rußland – zur Bewältigung von Notlagen auf der ganzen Welt nutzen, um die ständige Notlage der wirtschaftlichen Rückständigkeit anzugehen, beginnend mit Krankenhäusern, sauberem Wasser, Strom und anderer Infrastruktur, die für ein funktionierendes Gesundheitssystem erforderlich ist.

Zepp-LaRouche beschrieb zur Eröffnung der Sitzung, was der geniale Nikolaus von Kues im 14.-15. Jahrhundert mit dem „Zusammenfallen von Gegensätzen“ meinte: die Überwindung scheinbar widersprüchlicher Konzepte oder gegensätzlicher politischer oder religiöser Kräfte, indem man sich auf eine höhere Ebene erhebt, wo die gemeinsamen Ziele der Menschheit die Widersprüche auflösen. Sie erklärte, die „unipolare“ Welt sei nun verschwunden, und auf der Welt herrsche ein Konflikt zwischen der neuen multipolaren Welt, die sich auf das Völkerrecht der UN-Charta stützt, und den Anhängern der unipolaren Welt, die sich selbst eine „regelbasierte Ordnung“ konstruieren und dabei das Völkerrecht ignorieren.

Anschließend behandelten zwei ehemalige Leiter der US-Gesundheitsdienste (U.S. Surgeon Generals), Dr. Joycelyn Elders und Dr. David Satcher, zwei hohe US-Offiziere im Ruhestand, Generalmajor Peter Clegg und Konteradmiral Marc Y.E. Palaez, sowie Botschaftsrat Boris Meschtschanow von der Mission der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen verschiedene Aspekte dieser Herausforderung. Meschtschanow sprach über „Die russische Perspektive für eine globale nachhaltige und dauerhafte Erholung“.

Nach einer reichhaltigen Diskussion fragte Zepp-LaRouche, ob die Debatte zu dem konkreten Ergebnis führen könne, daß diese Vertreter der Ärzteschaft, des Militärs und des russischen Außenministeriums sich verpflichten könnten, die Gründung einer Arbeitsgruppe vorzubereiten, die mit dem Aufbau moderner Gesundheitseinrichtungen beginnt, vielleicht in einigen ausgewählten Ländern in Afrika, Südamerika und Asien. Meschtschanow unterstützte zwar grundsätzlich das Konzept, meinte jedoch, der strategische Bereich, über den Washington und Moskau jetzt verhandeln, sei angesichts der extrem angespannten Beziehungen der vordringliche Bereich der Zusammenarbeit. Admiral Palaez betonte eindringlich, sauberes Wasser sei ein entscheidender Anfang, und hier könne das Militär etwas tun, und eine Zusammenarbeit der Nationen sollte möglich sein.

Dr. Khadijah Lang und Marcia Merry Baker, Mitglieder des Komitees für den Zusammenfall der Gegensätze, berichteten anschließend über das „Pilotprojekt Hilfslieferung für Mosambik: handlungsorientierte Diplomatie für die weltweite Gesundheitssicherheit“ des Komitees. Bürgermeister David Castro, Präsident der „Mayors Without Borders Coalition“ in Honduras, schickte ein Video mit Grüßen an die Konferenz, in dem er seine starke Unterstützung für die Arbeit des Schiller-Instituts zum Ausdruck brachte.

Die Konferenz schloß mit einem bewegenden Vortrag von Diane Sare, Kandidatin für den US-Senat im Bundesstaat New York und Gründerin des Chors des Schiller-Instituts in New York City. Ihr Vortrag trug den Titel „E Pluribus Unum: Was wir von Beethoven lernen können“. Zuerst stellte sie Beispiele weniger guter Musik vor, die das Zusammenspiel komplexer Stimmen vermeiden, dann demonstrierte sie das Zusammentreffen von Gegensätzen im „Credo“-Satz von Beethovens Missa Solemnis anhand von Beispielen aus der Aufführung ihres eigenen Chores. Sie spielte zunächst die Aufnahme der einzelnen Gesangsstimmen und dann mehrerer Instrumentalstimmen jeweils getrennt vor und stellte dabei fest, daß es insgesamt etwa 29 Stimmen gibt, die ganz unterschiedlich klingen. Auf diese Weise demonstrierte sie, wie Beethoven diese vielen Stimmen in einer Weise zu einer Einheit macht, die den Geist dazu anregt, sich auf die Ebene der Kreativität des Komponisten zu erheben. Sie schloß, indem sie die Aufnahme der letzten Aufführung vorspielte – ein erhebendes Finale dieser unglaublichen Konferenz.

Nach einer Rezitation der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, die in leicht gekürzter und abgewandelter Form als Gründungserklärung des Schiller-Instituts im Jahr 1984 diente, sowie des Rütli-Schwurs aus Friedrich Schillers Wilhelm Tell, der ebenfalls darauf beruht, schloß Helga Zepp-LaRouche die Konferenz mit den folgenden Worten:

    „Der Spannungszustand in der Welt ist aus den Gründen, über die wir hier diskutiert haben, unglaublich – wir standen wiederholt am Rande eines Atomkriegs... Vielleicht ist der Vorschlag utopisch, die amerikanische Rüstungsproduktion auf friedliche Zwecke umzustellen. Aber ich bin ein ewiger Optimist, angesichts der Kombination dieser Ideen und der Gefahren, wo es in niemandes Interesse sein kann, daß sie außer Kontrolle geraten, und gleichzeitig angesichts der Demonstration guten Willens, die hier heute gezeigt wurde, mit Ärzten und Militärs, die anboten, daß das Militär helfen könnte, indem es der Welt sauberes Wasser zur Verfügung stellt. Vielleicht gibt es genug Ideen, daß etwas dabei herauskommt.“