Damit die Menschheit unsterblich sein kann:
Mobilisiert alle moralischen Ressourcen!
Wie können wir die moralischen Ressourcen mobilisieren, um die Menschheit aus
ihrer gegenwärtigen Krise herauszuführen? Noch nie gab es einen Moment in der
Geschichte, in dem die Existenz der Zivilisation so bedroht war und in dem die
Kraft der Kreativität und der Liebe, die den Menschen vom Tier unterscheidet, so
sehr von der Weltbevölkerung gefordert war, damit die Menschheit als
einzigartige, als imago viva Dei - lebendiges Abbild Gottes – geschaffene
Spezies überleben kann. Und so war es angemessen, daß die internationale
Konferenz des Schiller-Instituts am 13. und 14. November zum Thema „Alle
moralischen Ressourcen der Menschheit müssen mobilisiert werden: Die Menschheit
muß die unsterbliche Spezies sein“ mit dem Lied Von ewiger Liebe von
Johannes Brahms eröffnet wurde, vorgetragen von der Sopranistin Lisa Bryce.
Es folgte ein Videoausschnitt aus einer Rede, die Lyndon LaRouche am 2. Juli
2011 in Deutschland gehalten hatte. Darin befaßte er sich mit der besonderen
Rolle der Menschheit im Universum:
„Was gibt es in uns, das es in anderen uns bekannten Lebewesen nicht gibt?
Das irgendwie, auf wundersame Weise, eine Bestimmung für unsere menschliche
Gattung ausdrücken könnte, die wir keiner anderen lebenden Gattung zugestehen?
Wie heißt diese besondere Eigenschaft, die wir bei der menschlichen Gattung
kennen, die es bei keiner anderen bekannten lebenden Gattung gibt?
Es ist die Eigenschaft des Schöpferischen, die absolut einzigartig an der
Menschheit ist. Und wer nicht schöpferisch ist und Kreativität nicht versteht,
hat keine Fahrkarte zum Überleben! Denn Kreativität wird einen nicht retten,
wenn man sie nicht anwendet. Wenn ihr eine Nullwachstums-Politik betreibt, eine
Null-Technologie-Wachstums-Politik, dann kann ich euch garantieren, daß eure
Auslöschung kommen wird, und zwar pünktlich! Ich weiß nicht, wann genau, aber es
ist bald, gemessen an der geologischen und galaktischen Zeit.“
Die Grundsatzrede hielt dann Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin und
Präsidentin des Schiller-Instituts, und sie begann mit einem
„Gedankenexperiment“:
„Es wäre eigentlich ganz einfach, fast alle der vielen Probleme zu lösen, mit
denen wir heute konfrontiert sind, wenn die Mehrheit der Regierungen der
europäischen Nationen und möglicherweise sogar die Regierung der Vereinigten
Staaten sagen würden: ,OK, wir haben Mist gebaut. Wir müssen unsere Denkweise
ändern. Wir haben viele Fehler gemacht.‘“
Sie zählte einige dieser Fehler auf: unser Finanzsystem der Spekulation zu
überlassen, die grundlegende Infrastruktur und den Ausbau der Landwirtschaft zu
vernachlässigen, Krieg um des Krieges willen zu führen und dabei Rußland und
China eher zu Feinden als zu Freunden zu machen, die Gesundheitsversorgung zu
privatisieren, Häßlichkeit und Perversität als alltägliche „Unterhaltung“ zu
fördern und gefälschte Wissenschaft über das Klima zu verbreiten.
Doch eine solche ehrliche Aufarbeitung unserer Fehler sei unwahrscheinlich,
„denn bisher haben die Institutionen des Westens trotz eines politischen
Versagens nach dem anderen keinerlei Fähigkeit gezeigt, ihre Fehler zu erkennen,
zuzugeben und entsprechend zu korrigieren. Infolgedessen ist es
wahrscheinlicher, daß das gesamte transatlantische System kurz vor dem Zerfall
steht.“
Aber, so Zepp-LaRouche, „auch wir im Westen können die Integrität und die
moralische Statur zurückgewinnen, die wir brauchen, um aus dieser Krise
herauszukommen. Nehmen wir alle großen Denker und Philosophen unserer
Traditionen zu Hilfe, um uns gemeinsam an dieser Aufgabe zu beteiligen.“ Wenn
sich der Westen beim größten Infrastruktur-Aufbauprojekt der Geschichte, der
Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI), mit China zusammenschließe, könnten wir
ein neues Paradigma für die Menschheit schaffen.
Sie schloß: „Es ist eine Herausforderung an alle ernsthaften Wissenschaftler
auf der ganzen Welt zu untersuchen, warum Lyndon LaRouche mit seiner Vorhersage
des Zeitpunkts und des Charakters der gegenwärtigen, weltweiten Finanz-, Geld-
und Wirtschaftskrise so richtig lag, und auch seine Methode der physikalischen
Ökonomie zu erforschen, wenn wir unseren Planeten so entwickeln wollen, daß er
für alle Menschen lebenswert ist und in der Zukunft gedeihen kann. In diesem
Sinne laßt uns in der freudigen Annahme handeln, daß wir die einzigartig
schöpferische Spezies im Universum sind und daß wir keine ,Erdlinge‘ sind,
sondern die potentiell unsterbliche Spezies im Universum.“
Kann eine strategische Krise vermieden werden?
In der ersten Vortragsrunde sprach auch Frau Chen Xiaohan, die
stellvertretende Generalsekretärin der Chinesischen Volksvereinigung für Frieden
und Abrüstung, zum Thema „Beziehungen zwischen Großmächten und globale
Entwicklung“. Sie erklärte: „Die ganze Welt ist in eine Zeit der Turbulenzen und
Veränderungen eingetreten… Die neue Situation bringt neue Chancen, aber auch
neue Herausforderungen mit sich.“ Sie rief alle Nationen und insbesondere die
Großmächte dazu auf, für die Entwicklung aller Nationen zusammenzuarbeiten.
Dabei ging sie auch auf die unterschiedlichen Auffassungen von „Demokratie“
im Westen und in China ein: „Wie Präsident Xi Jinping betont hat, dient die
Demokratie weder der Dekoration noch der Zurschaustellung, sondern der Lösung
der Probleme, die die Menschen zu lösen haben. Die Demokratie ist das Recht
aller Völker und nicht das Monopol einiger weniger Nationen. Ob ein Land
demokratisch ist oder nicht, sollte von seiner eigenen Bevölkerung beurteilt
werden, nicht von einigen wenigen Außenstehenden; es sollte von der
internationalen Gemeinschaft beurteilt werden und nicht von einigen wenigen
Selbstgerechten... Es ist undemokratisch, die bunten politischen Systeme der
Welt mit einem einzigen Maßstab zu messen und die bunten politischen
Zivilisationen der Menschheit mit eintönigen Augen zu betrachten.“ Chen
beschrieb die Beteiligung der chinesischen Bevölkerung auf allen Ebenen der
lokalen, regionalen und nationalen politischen Diskussionen und die Wahl der
Staatsführung.
Sie hob auch die „Globale Entwicklungsinitiative“ hervor, die Präsident Xi
Jinping bei der Generaldebatte der 76. Sitzung der UN-Generalversammlung
vorgeschlagen hat; diese „ruft zur Einhaltung des Konzepts auf, die Entwicklung
an die erste Stelle zu setzen und die Menschen an die erste Stelle zu setzen“,
sowie „zu einer gleichberechtigteren und ausgewogeneren globalen
Entwicklungspartnerschaft, um den Entwicklungsländern neue Impulse zur
Beschleunigung der Entwicklung zu geben“.
Zwei hochrangige russische Vertreter sprachen die extremen Spannungen
zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland an und forderten dringend
Maßnahmen, durch Kooperation einen Krieg zu verhindern. Botschafterin Anna
Ewstignejewa, Stellvertretende Ständige Vertreterin der Mission der Russischen
Föderation bei den Vereinten Nationen, sprach die Situation in Afghanistan an,
wo nach dem raschen Abzug der US-Streitkräfte niemand, auch nicht die Taliban,
darauf vorbereitet ist, die nach 20 Jahren Krieg zerfallenden Strukturen zu
bewältigen. Wenn man es zulasse, daß Afghanistan „in den Abgrund stürzt“, könne
das die ganze Region mitreißen. Die „Erweiterte Troika“, in der die USA,
Rußland, China und Pakistan zusammenarbeiten, müsse nun aktiv werden, um die
Gelder des afghanischen Volkes freizugeben, die Sanktionen zu beenden und beim
Wiederaufbau der Wirtschaft zu kooperieren.
Dr. Andrej Kortunow, Generaldirektor des Russischen Rates für Internationale
Angelegenheiten (RIAC), fragte: „Gibt es einen Weg für eine Verbesserung der
Beziehungen zwischen den USA und Rußland?“ In seiner eher zurückhaltenden Rede
über die extremen Provokationen von US- und NATO-Streitkräften vor Rußlands
Grenzen verwies Kortunow auf das Vermächtnis des großen deutschen Dichters und
Philosophen Friedrich Schiller, der uns alle mahnte: „Lebe mit deinem
Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf; leiste deinen Zeitgenossen, was sie
bedürfen, nicht was sie loben.“ Die jüngsten, kleinen Schritte in Richtung
Zusammenarbeit mit der Biden-Administration in den Bereichen Rüstungskontrolle,
Nichtverbreitung von Atomwaffen und Cyber-Gespräche seien wichtig, aber es habe
keine Durchbrüche gegeben, keine wirkliche Veränderung zum Besseren. Ein
„Neustart“ sei unmöglich, weil die USA Rußland immer noch sehr viel vorwerfen,
was nicht der Wahrheit entspricht. Die nächsten Monate seien kritisch, er sieht
allerdings keine dramatischen Veränderungen bis 2024, wenn es einen
„Generationswechsel“ im Weißen Haus und im US-Kongreß geben könnte. Das
Überleben in dieser Krise erfordere die Anerkennung eines „globalen
Gemeinguts“.
Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Landessenator von Virginia und
ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon, sprach über
„Die Beziehungen zwischen den USA und China: Potential für Kriegsvermeidung und
Zusammenarbeit“. Er gab einen Überblick über die Öffnung Chinas nach Präsident
Nixons Besuch im Jahr 1972 und den enormen Nutzen, den Chinas Aufstieg den USA
ebenso wie China und der ganzen Welt bringt, und warnte vor der zunehmenden
Anti-China-Hysterie. Provokationen rund um Taiwan drohten den Weltfrieden zu
untergraben, ebenso wie die abstrusen Lügen über die Uiguren. Die mit Al-Kaida
verbundenen Terroristen unter der uigurischen Bevölkerung seien vor allem durch
ein umfangreiches Bildungsprogramm für junge Uiguren in vorübergehenden
Internierungslagern und durch die wirtschaftliche Entwicklung der Region besiegt
worden.
Dr. George Koo, Vorsitzender der Burlingame Foundation und ein führender
Sprecher der chinesisch-amerikanischen Gemeinschaft, sprach zum Thema: „Das
Überleben unserer Welt hängt davon ab, ob die USA und China miteinander
auskommen können“. Er ging nacheinander die vielen Vorwürfe durch, die gegen
China erhoben werden, und zeigte auf, daß sie falsch und eigennützig, aber auch
sehr gefährlich sind. Mit den Übergriffen des FBI gegen in den USA tätige
chinesische Wissenschaftler schössen sich die USA selbst in den Fuß. Koo geht
davon aus, daß China die USA bald wirtschaftlich und wissenschaftlich-technisch
überholen wird, es liege aber im Eigeninteresse der USA, sich an der Gürtel- und
Straßen-Initiative zu beteiligen, anstatt zu versuchen, sie einzudämmen oder
sogar damit zu konkurrieren.
Der ehemalige NSA-Analyst Kirk Wiebe gab einen Überblick über die Arbeit, die
er zusammen mit seinem Kollegen Bill Binney bei der Entlarvung des
Russiagate-Schwindels geleistet hat: „Die Behauptung, Rußland hätte das
Demokratische Nationalkomitee gehackt, wurde in keiner Weise durch Beweise
untermauert.“ Wenn man zugelassen hätte, daß Julian Assange und Edward Snowden
das amerikanische Volk informieren, dann hätte die US-Bevölkerung die
Regimewechsel-Kriege nicht unterstützt.
Die Wissenschaft der physischen Ökonomie
Die zweite Vortragsrunde wurde vom Baß Kevin Thompson, begleitet von Dura
Jun, mit einer Arie aus Mendelssohns Oratorium Elias eröffnet. Das
Hauptreferat hielt der EIR-Wirtschaftsredakteur Paul Gallagher, der
darstellte, wie die sich nun ausbreitende Hyperinflation absichtlich geschaffen
wurde. Dabei verwendete er Lyndon LaRouches Tripelkurve, die „Typische
Kollapsfunktion“, um das massive Gelddrucken insbesondere nach 2008
nachzuvollziehen. Auf der berüchtigten Banker-Konferenz in Jackson Hole 2019
hätten dann Mark Carney und die BlackRock-Gruppe einen „Regimewechsel“ im
westlichen Finanzsystem angekündigt. Dies sei auf der COP26 in diesem Monat in
Glasgow formell beschlossen worden, wo dieselben Leute ein westliches
Bankenkartell schufen, um die Kontrolle über souveräne Regierungen zu übernehmen
und ihnen die Kreditpolitik in den Bereichen Energie, Industrie und
Landwirtschaft zu diktieren und produktive Investitionen zugunsten einer neuen,
„grünen“ Blase abzuschneiden. Ihre Hoffnung sei dabei, das kollabierende,
westliche Bankensystem noch ein wenig länger zu retten, während man gleichzeitig
durch eine massive Abwertung des Dollars die Schulden beseitigt.
Gallagher zeigte auf, wie auf die Inflation von 11%, die zum Crash von 2008
führte, bis 2019 eine Inflation von fast Null folgte, nun jedoch ein plötzlicher
Anstieg auf 30% seit 2019 und auf 125% allein von Juli bis Oktober. Diese
faschistische Politik werde ebenso scheitern wie die des Nazi-Finanzministers
Hjalmar Schacht und nur die Einführung einer Bankentrennung (Glass-Steagall)
könne den Zusammenbruch des westlichen Finanzsystems verhindern.
Es folgte ein Abschnitt über Afghanistan, beginnend mit Pino Arlacchi, der in
den Jahren 2000-2001 als Drogenbeauftragter der UN erfolgreich mit den Taliban
verhandelte, um die Opiumproduktion fast vollständig zu beenden. Er betonte, die
heutige US-Politik scheine darauf abzuzielen, die Bevölkerung auszuhungern, um
einen Regimewechsel herbeizuführen – ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit im
Sinne des Völkerrechts.
Amna Malik aus Pakistan, Präsidentin des Zentrums für pakistanische und
internationale Beziehungen (COPAIR), beklagte die humanitäre Katastrophe, die
sich in Afghanistan abspielt, und forderte Maßnahmen, darunter eine
„Geberkonferenz“, um die notwendigen Mittel aufzubringen. Sie rief die
„Erweiterte Troika“ – USA, Rußland, China und Pakistan – dazu auf, gemeinsam
Sofortmaßnahmen zu ergreifen.
Dr. Shah Mehrabi, jetzt Professor in den USA, aber auch Mitglied des
Gouverneursrats der afghanischen Zentralbank (seit 2002) und Vorsitzender des
Prüfungsausschusses, betonte, daß sich die Lage in seinem Land schon lange vor
dem Abzug der US-Truppen am 15. August und der Machtübernahme der Taliban
verschlechtert habe. Die Einstellung aller ausländischen Hilfen, die während der
US/NATO-Besatzung 60% der Wirtschaft gestützt hatten, bringe die afghanische
Wirtschaft zum „völligen Stillstand“. Er rief zur sofortigen Zusammenarbeit mit
den Taliban auf. Die Taliban hätten nicht versucht, die in der Zentralbank
verbliebenen Gelder zu beschlagnahmen, sondern hätten im Gegenteil 50 Mio.$
Bargeld aus korrupten Machenschaften in Häusern früherer Regierungsbeamter
beschlagnahmt und der Zentralbank übergeben, was die Behauptung der US-Regierung
widerlege, sie gäbe das Geld des afghanischen Volkes nicht frei, weil man den
Taliban nicht trauen könne.
Iliad Alexander Terra, Gründer und Präsident des Council on Global Relations,
sagte, einige Afghanen seien heute so verzweifelt, daß sie ihre Kinder für
Lebensmittel verkaufen. In Afghanistan herrsche seit 40 Jahren Krieg, aber die
Zerstörung dieser einst blühenden Region gehe auf das „Great Game“ zwischen dem
britischen und dem russischen Imperium im 19. Jahrhundert zurück. Er rief die
internationale Gemeinschaft und die afghanische Diaspora auf, mit dem
Schiller-Institut zusammenzuarbeiten, um die notwendigen Kräfte zur Rettung des
Landes zu mobilisieren.
Dennis Small, Iberoamerika-Redakteur von EIR, enthüllte das enorme
Wachstum der Drogenproduktion und des Drogenkonsums im letzten Jahrzehnt unter
dem als „Dope, Inc.“ („Drogen-GmbH“) bekannten Bankenkartell, das den
internationalen Drogenhandel lenkt. Marihuana sei heute aufgrund der
Legalisierung in den meisten US-Bundesstaaten die Droge mit dem größten Mengen-
und Geldwert. Sowohl Afghanistan als auch Haiti befänden sich wegen der Macht
von Dope Inc. in einem totalen Zusammenbruch, wobei die Banken dies nicht nur
„zulassen“, sondern steuern und die dringend benötigte Hilfe verhindern. Er
zeigte auf, daß nur eine wirtschaftliche Entwicklungspolitik, die Arbeitsplätze
für die jungen Menschen schafft, die Voraussetzungen dafür schaffen kann, die
kriminellen Banden, die Haiti und andere Länder der Welt beherrschen, zu
zerschlagen.
Im weiteren Verlauf dieser Vortragsrunde lieferten etwa ein Dutzend weitere
Redner kürzere Beiträge über die Krise in Haiti, den Kampf gegen die Armut, den
Kampf für ein modernes Gesundheitssystem in allen Ländern und die Krise der
Landwirtschaft.
Das Universum kennt keine Grenzen des Wachstums
Die dritte Vortragsrunde wurde eröffnet mit Beethovens Lied „Abendlied
unter‘m gestirnten Himmel“, gesungen von dem Tenor John Sigerson und begleitet
von Margaret Greenspan.
Jason Ross, führendes Mitglied der amerikanischen LaRouche-Organisation,
zeigte in seiner Grundsatzrede, daß der verrückte „Grüne New Deal“ und die
entwicklungsfeindliche Politik nicht von den denkfaulen „Linken“ und
gehirngewaschenen Kindern kommen, die auf der Straße demonstrieren, sondern von
den höchsten Ebenen der Oligarchie, die über globale Bankenkartelle die
Wirtschaftspolitik betreibt, die diese malthusianische Zerstörung der Menschheit
durchsetzen soll. Lyndon LaRouche habe diesen grünen Völkermord schon vor langer
Zeit mit der Geschichte von Prometheus verglichen, der von den Göttern des Olymp
gefoltert wird, weil er das „Verbrechen“ beging, den Menschen die Kraft des
Feuers zu geben.
Dr. Augustinus Berkhout, emeritierter Professor für Geophysik an der
Technischen Universität Delft und Mitglied der Königlichen Niederländischen
Akademie der Künste und Wissenschaften, präsentierte seine eindringliche
„Botschaft an die jungen Menschen auf der COP26“. Die in Glasgow versammelten
„stinkreichen“ Oligarchen redeten der Jugend ein, ihre Eltern und Großeltern
hätten eine „Katastrophe“ angerichtet, indem sie neue wissenschaftliche
Prinzipien entdeckten, die einen höheren Lebensstandard der Bevölkerung
ermöglichten. Die Behauptung, das zerstöre den Planeten und die Zukunft der
jungen Menschen, sei eine Lüge. Unter dem Titel „Liebe Jugendliche, bitte wacht
auf“ präsentierte Berkhout sieben Punkte, u.a. die Tatsachen, daß CO₂ für
den Planeten und die Menschheit sehr nützlich ist, daß es praktisch keine
Auswirkungen auf das Klima hat und daß Klima und Umwelt verschiedene Dinge sind.
Weil dieser Betrug in unseren Schulen und in den Medien verbreitet wird, stecke
die Wissenschaft selbst in einer Krise.
Prof. Sergej Pulinez vom Weltraumforschungsinstitut in Moskau und der
Russischen Akademie der Wissenschaften sprach zum Thema „Erdbebenvorhersage an
den Grenzen der Wissenschaft“. Er ging dabei sowohl auf die bahnbrechenden
weltraumgestützten Techniken zur Erdbebenvorhersage ein als auch auf die Frage,
warum die „etablierten“ Seismologen behaupten, solche Vorhersagen seien
unmöglich.
Prof. Carl Otto Weiß, Direktor und Professor (a.D.) der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, entlarvte die
wiederholten „Vorhersagen“, die Welt würde bis zu einem bestimmten Datum
untergehen, was nie geschehen ist. Er ließ die Geschichte der Menschheit Revue
passieren, von der Steinzeit über die Bronzezeit, die Eisenzeit, das Jäger- und
Sammlerparadigma, die Dampfmaschine, den Verbrennungsmotor bis hin zur Kernkraft
und schließlich zur Kernfusion, und zeigte, daß jede Entdeckung einer neuen
Technologie die für die Menschheit wertvollen Ressourcen neu definierte, d.h.
daß es so etwas wie „begrenzte Ressourcen“ nicht gibt.
Dr. Kelvin Kemm, Atomphysiker und ehemaliger Vorsitzender der South African
Nuclear Energy Corporation, präsentierte ein „Post-Mortem von COP26: Beendet den
Ökokolonialismus durch Klimawahrheit“. Er sagte, Energie sei die Grundlage jeder
Wirtschaft, und die ständige Litanei „Wissenschaftler sagen, daß Kohlenstoff die
globale Erwärmung verursacht“ stamme nicht von Wissenschaftlern, sondern von den
Medien, Bankern und Politikern, die wollen, daß wir diese Lüge glauben. Die
Treibhausgase hätten durch die Erwärmung des Planeten das Leben auf der Erde
erst möglich gemacht, aber Kohlenstoff habe im Grunde nichts damit zu tun.
Tatsächlich sei es wissenschaftlich offensichtlich, daß Klimaerwärmungen, die
durch Schwankungen der Sonnenzyklen und galaktische Variationen verursacht
werden, tendenziell zu einem Anstieg des Kohlenstoffs führen – und nicht
umgekehrt.
Mike Thompson, ein Meteorologe, der heute Senator im US-Bundesstaat Kansas
und dort Vorsitzender des Senatsausschusses für Versorgungsbetriebe ist, sagte:
„Stoppt den Mißbrauch der Wissenschaft als Waffe“. Er erinnerte sich, wie
Vizepräsident Al Gore 1997 Meteorologen, darunter auch er selbst, ins Weiße Haus
einlud, um mit seiner Lüge über den Kohlenstoff hausieren zu gehen. Die meisten
hätten die Lüge geschluckt, aber er nicht, und seitdem hat er die Wahrheit über
die Milankovic-Zyklen und das Klima erforscht und verkündet.
Franco Battaglia, Professor für Physikalische Chemie an der Universität
Modena in Italien und Mitglied des Initiativkomitees der Petition zur
anthropogenen globalen Erwärmung vom Juni 2019, wies nach, daß die
Nobelpreisträger, die angeblich „bewiesen“ haben, daß die globale Erwärmung
durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, nachweislich falsche
Computermodelle verwendet haben. Dies habe er zusammen mit anderen nachgewiesen,
indem sie diese Modelle daraufhin testeten, ob sie frühere Klimaveränderungen
wie die römische Erwärmung und die Kleine Eiszeit „vorhersagen“ konnten, und die
Modelle versagten völlig – garbage in, garbage out – „Wenn man Müll
hinein programmiert, kommt Müll heraus.“
Die Schönheit der wahren menschlichen Kultur
Die vierte Diskussionsrunde begann mit einer Aufführung des Spirituals
He's Got the Whole World in His Hands in einem Arrangement von Moses
Hogan, gesungen von der Altistin Linda Childs, begleitet von Dura Jun. Dann
folgte eine Aufführung des letzten Satzes, „Agnus Dei“, aus Beethovens
monumentaler Missa Solemnis, dargeboten vom Chor des Schiller-Instituts
in New York City. Die Messe wurde während des Pandemie-Lockdown in der Form
aufgeführt, daß jeder Sänger seinen Part allein aufnahm und sie elektronisch zu
einer gemeinsamen Aufführung zusammengefügt wurden. Der letzte Teil, „Dona Nobis
Pacem“ – Gib uns Frieden – war ein passender letzter musikalischer Beitrag für
diese historische Konferenz.
Jacques Cheminade, Präsident der mit der LaRouche-Bewegung verbündeten
Solidarité et Progrès in Frankreich, eröffnete das Podium mit einer
Demonstration des Verfalls der westlichen Kultur durch die Verherrlichung von
mutwilligem Töten, extremer Gewalt und sexueller Perversität in Videospielen und
im Fernsehen. Als konkrete Beispiele bezog er sich auf das von Königin Elisabeth
gelobte Game of Thrones und die südkoreanische Serie Squid Game.
Er brachte das mit dem von H.G. Wells geförderten Universalfaschismus nach dem
Ersten Weltkrieg in Verbindung, der kulturellen Pessimismus auslöste. Dem setzte
Cheminade den kulturellen Optimismus als die wahre Natur des Menschen
entgegen.
Prof. Zaher Wahab, emeritierter Professor für Erziehungswissenschaften und
ehemaliger Berater des afghanischen Ministers für Hochschulbildung, sprach über
die allgemeine Krise in seiner Wahlheimat USA und über die Zerstörung seines
Heimatlandes Afghanistan. Er war vor einem halben Jahrhundert zum Studium in die
USA gekommen und geblieben, und er brachte sein Entsetzen und seine Abscheu über
den Niedergang des Landes seither und die „höchst irrationale und
antiwissenschaftliche“ Ideologie zum Ausdruck, die heute im Land herrscht und
sogar die Gefahr eines Atomkriegs mit sich bringt.
Drei Pädagogen aus den USA, China und Deutschland sprachen über den
Zusammenbruch des Bildungswesens im Westen und verglichen dies mit dem
Bildungssystem in China. Denise Rainey, eine pensionierte Pädagogin und
Schulleiterin aus Rochester im Staat New York, die im Rahmen eines
Bildungs-Austauschprogramms in China war, beschrieb leidenschaftlich den
Optimismus, den Enthusiasmus und die Strenge des Bildungswesens in China, wo
auch die Familien eng in die Schulbildung ihrer Kinder eingebunden sind, im
Gegensatz zu der Demoralisierung und Verdummung im Bildungswesen der USA.
Xu Wang, geschäftsführender Dekan des Boao Culture and Creativity Institute
in China, sprach über „Ästhetische Bildung in China“ und beschrieb ein Projekt,
bei dem 6- bis 10-jährige Schüler nach ihren eigenen Vorstellungen über Bildung
„Schulen der Zukunft“ entwarfen. Einige bauten Modelle aus verschiedenen
Materialien, andere entwarfen sie am Computer. An dem Wettbewerb nahmen Hunderte
von Schülern teil, die in Teams arbeiteten und erstaunliche Ergebnisse
erzielten.
Prof. Dr. Ole Döring, ein deutscher Sinologe und Philosoph, der sowohl in
Deutschland als auch in China lehrt, lobte die aufgeweckten und enthusiastischen
Schüler und Studenten in China und gab einen Überblick über philosophische und
erzieherische Traditionen dort. Dies gehe zurück auf Konfuzius, Menzius und das
Genie Zhu Xi aus dem 12. Jahrhundert, der das System der universellen Prüfungen
in Philosophie, Wissenschaft, Poesie und Musik als Qualifikationsvoraussetzung
für die politische Führung entwickelte. Er verglich die Ideen von Konfuzius und
Schiller als die Wurzeln, die wir wiederherstellen müssen, um den derzeitigen
Verfall von Kultur und Bildung umzukehren.
Diane Sare, die die Runde moderierte, sprach über den moralischen Wandel in
den USA, der sich 1955 beim Busboykott von Montgomery vollzog, und wie dies
Bürger und besonders junge Menschen veränderte, indem sie an einer auf
moralischen Wahrheiten beruhenden Aktion teilnahmen. Sie schlug ein
„Jugendkorps“ für die heutige Generation junger Menschen vor, das die in den USA
und in der ganzen Welt benötigte medizinische Notversorgung als moralische
Erfahrung gegen den kulturellen Verfall bereitstellt.
Helga Zepp-LaRouche schloß die Konferenz mit einem Appell an die Amerikaner,
etwas über andere große Kulturen zu lernen. Sie erinnerte daran, daß Lyndon
LaRouche in den 60er Jahren in vielen Artikeln davor warnte, daß die
„Rock-Drogen-Sex-Gegenkultur“ die kognitiven Fähigkeiten der Bevölkerung
zerstören würde. Wie man heute sehe, habe das libertäre „Alles ist erlaubt“
genau das bewirkt. Wir brauchen eine Renaissance, die das beste aus allen
Kulturen der Menschheitsgeschichte aufgreift und sich mit der Beziehung des
Menschen zum Universum, dem Naturrecht und der Schönheit befaßt. Sie rief dazu
auf, ihr „Ibn-Sina-Projekt“ für Afghanistan und für die Menschheit zu
unterstützen, um alle Kulturen auf die Ebene der Kreativität und Schönheit zu
heben.
eir/ah
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