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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

„Eine vollkommenere Union“

Von Paul Gallagher

Das Schiller-Institut würdigte mit einer Internetkonferenz den Martin-Luther-King-Gedenktag.

Inmitten der schlimmsten Spaltung der amerikanischen Gesellschaft seit Jahrzehnten, einer viralen Pandemie und eines grundlegenden wirtschaftlichen Niedergangs veranstaltete das Schiller-Institut am 18. Januar am Feiertag zu Ehren von Dr. Martin Luther King eine Konferenz zum Thema „Eine vollkommenere Union durch das Zusammentreffen von Gegensätzen: Martin Luther King und die Präsidentschaft“. Zum Zweck der Veranstaltung hieß es in der Ankündigung, die Amerikaner hätten „nicht verstanden, wie man Lehren von Martin Luther King anwenden kann“, um in solchen Krisen Einheit und Gerechtigkeit zu schaffen, sondern sie versuchten, jedes Problem durch irgendeine Form von Aggression zu bewältigen.

Das mehr als dreistündige Internetforum belegte, daß Amerikaner ganz unterschiedlicher politischer Couleur wie auch führende Politiker anderer Länder sich darin einig sind, daß die Präsidentschaftswahl 2020 manipuliert war, daß die Zensur der großen Internetkonzerne untragbar und verfassungswidrig ist und daß man konkret etwas gegen verschiedene Probleme tun muß. Aber dazu müssen auch grundlegendere Probleme der wirtschaftlichen Entwicklung und des Gesundheitswesens gelöst werden, und das Niveau des Denkens der Amerikaner muß massiv angehoben werden.

Zum Abschluß des Treffens stellte die Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, fest, für die Amerikaner bestehe das Problem „nicht darin, eine bestimmte Sache in Ordnung zu bringen, sondern eine kulturelle Renaissance zu schaffen und durch diese Kraft die Republik in Ordnung zu bringen“ – und sie so „zu bewahren“, um eine berühmte Mahnung von Benjamin Franklin zu zitieren.

Mehr Einigkeit im Inneren wie Äußeren

Der Moderator Dennis Speed eröffnete die Veranstaltung mit einem Video, das Marian Andersons schöne Stimme und Seele zeigte, die eine solche „vollkommenere Union“ versprach, als sie 1939 vor 75.000 begeisterten Zuhörern am Lincoln Memorial das patriotische Lied My Country, `Tis of Thee und später bei den Amtseinführungen der Präsidenten Dwight Eisenhower und John Kennedy die Nationalhymne sowie 1963 beim Marsch auf Washington He’s Got the Whole World in his Hand sang.

Eine sehr schöne Darbietung von Franz Schuberts Vertonung von Friedrich Schillers Gedicht Sehnsucht mit dem Tenor John Sigerson vermittelte, wie viel Mut nötig ist, um eine große oder schöne Idee tatsächlich umzusetzen. Ein fesselndes Intermezzo bot der Bericht (anhand von Interviews aus Fernsehsendungen und aus Konferenzen der LaRouche-Bewegung), wie der Anführer von Kings Organisation NAACP in Oklahoma, Reverend Wade Watts, seinen Gegner, den ehemaligen Anführer des Ku Klux Klan von Oklahoma, John Clary, humorvoll und liebevoll „bekehrte“.

Helga Zepp-LaRouche bezog sich zu Beginn der Veranstaltung darauf, daß in dieser Woche 25.000 Soldaten die Amtseinführung und die Hauptstadt bewachten: „Das sind anderthalb Divisionen und so viel wie die Hälfte der gesamten deutschen Armee.“ Die jüngsten Äußerungen einiger führender US-Generäle gäben Anlaß zu der Frage: Betrachten amerikanische Offiziere jetzt Amerikaner zunehmend als Aufständische, die man unterdrückt, und sehen den Einsatz der Truppen, als fände er in Afghanistan statt? Aber dann kam sie gleich auf die tieferen Ursachen zu sprechen:

    „Es gibt massive Bestrebungen, den Vereinigten Staaten und Europa einen ,Green Deal’ aufzuzwingen und Rußland und China mit hineinzuziehen. So etwas läßt sich nur mit einer massiven Senkung des Lebensstandards durchsetzen. Wenn man nur ,grüne’ Energie nutzt, senkt man die Energieflußdichte des Produktionsprozesses. So läßt sich keine industrielle Wirtschaft aufrechterhalten.“

Der Industrieabbau in den USA, der seit 50 Jahren im Gange ist und durch den Green Deal mit der Einführung primitiver Energie und Landwirtschaft noch verschärft werden soll, sei tatsächlich die tiefere Ursache des enormen Mißmuts in der amerikanischen Bevölkerung. Aber es herrsche auch große Verwirrung. Sie zitierte einen Computerspielentwickler, der das Internet-Phänomen der „QAnon“-Verschwörungstheoretiker untersuchte und feststellte, dieses habe alle Attribute von Spielen, die er entwerfe. Dazu gehöre der Faktor der „Apophänie“ – ein Begriff aus der Psychologie, der den Hang beschreibt, zwischen völlig zufälligen und zusammenhanglosen Dingen Verbindungen oder sinnvolle Muster wahrzunehmen, also Hinweise zu sehen, die gar nicht da sind. Bei QAnon erkenne er sogar eine gesteuerte Apophänie, „weil sehr klar ist, daß es Puppenspieler gibt, die Hinweise geben und das oft ahnungslose Opfer zu der gewünschten Schlußfolgerung lenken“. Sie legen „eine Art Brotkrümelspur weg von der Realität, weg von den Lösungen, und sie geben Pseudo-Erklärungen und geben der Person das Gefühl, sie hätte es ganz allein herausgefunden, und deshalb sind sie absolut überzeugt, daß ihre Erklärung die richtige ist“.

Aber auch die Kontrolle von „Big Tech“, den IT-Riesen aus dem Silicon Valley, über die Medien und die sozialen Medien – die sogar die Kommunikation des Präsidenten mit dem Volk blockieren – sei stark für den gegenwärtigen Zustand der Bevölkerung verantwortlich.

Auffallend war jedoch, daß sowohl sie als auch ein „außenstehender Beobachter“ – der argentinische Rechtsanwalt Juan Francisco Soto, der Teil einer internationalen Kommission zur Untersuchung der US-Wahl 2020 ist – als eine entscheidende Lösung wirtschaftliche Entwicklung vorschlugen. Zepp-LaRouche betonte, die USA könnten sofort mit anderen großen Nationen zusammenarbeiten, um in allen Ländern der Welt ein modernes Gesundheitssystem gegen die Pandemie aufzubauen, eine Bankentrennung einführen, um die Wall-Street-Banken zu zerschlagen, und mit Nationalbankmethoden die unterentwickelten Länder wieder und neu industrialisieren. Soto forderte einen „panamerikanischen Eisenbahn-Kongreß“ und „Entwicklungskorridore von Alaska bis Feuerland“. Er sprach von einem „neuen Kapitel der Amerikaner für die Neue Seidenstraße“, um die Darien-Lücke – das letzte fehlende Teilstück der Fernstraße durch ganz Nord-, Mittel- und Südamerika – zu schließen und so den Kontinent zu einen.

Tausende Hinweise auf Wahlbetrug

Der Abschnitt der Veranstaltung zum Thema „Wahrheit bei Wahlen“ zeigte das Potential für Einheit zur Beendigung der massiven Mängel bei US-Wahlen, aber auch die großen Schwierigkeiten, dies durchzusetzen. Helga Zepp-LaRouche betonte dazu: „Wenn man sich für eine schöne Idee einsetzen will, dann muß man für einen schweren Kampf emotional gefestigt sein und seinen Verstand ständig weiterentwickeln.“

Die Podiumsteilnehmer mit ganz unterschiedlichem Hintergrund zeigten deutlich, wie der Auszählungsprozeß der Wahlen 2020 korrupt, unfair und anfällig für Betrug war – Schlußfolgerungen, die jetzt in den sozialen oder nationalen Medien verboten sind! Der erfahrene Wahlexperte Steven Freeman von der Gruppe Election Integrity Forum, die seit der Kongreßwahl 2002 Wahlbetrug in Bundesstaaten vor Gericht bringt und 2004 für den Demokraten John Kerry kämpfte, war sich genauso sicher, daß es bei der Präsidentschaftswahl 2020 „Tausende von Fällen gibt, die auf Wahlbetrug hindeuten“, wie die Landtagsabgeordneten, Beamten und Aktivisten aus Pennsylvania und Georgia auf dem Podium, die Präsident Trump unterstützen, ebenso wie der argentinische Ermittler Soto. Aber was soll man tun, wenn solche Fragen unterdrückt und zensiert werden – auch in Europa, wie Freeman auf eine Frage von Helga Zepp-LaRouche antwortete?

Freemans Organisation hat grundlegende und einfache Antworten, die darauf hinauslaufen, die Stimmabgabe und Stimmauszählung in den USA so durchzuführen wie in den „meisten Demokratien der Welt“ – nämlich transparent bei jedem Schritt. Leah Hoopes, Komitee-Mitglied und Trump-Delegierte aus Pennsylvania, rief die Bürger auf, nicht nur mit dem Schiller-Institut zusammenzuarbeiten, sondern sich auch bei Kommunalwahlen zu engagieren, für Einigkeit und zivilen Diskurs einzusetzen, die Landtage in die Pflicht zu nehmen, wie es die Verfassung vorschreibt, und „immer weiter zu machen“. Der Landtagsabgeordnete Russ Diamond aus Pennsylvania sagte: „Es ist nie zu spät, ein Unrecht zu korrigieren“ – weder in diesem Bundesstaat noch vor dem Obersten Gerichtshof der USA.

Zepp-LaRouche wünschte sich, daß die Amerikaner gewählte Volksvertreter und Experten aus anderen Ländern, wie Herrn Soto, einladen, „damit diese mindestens beobachten und überlegen, was man tun kann“.

Das wichtigste aber ist: Das Schiller-Institut hat seit Oktober eine Konferenz nach der anderen abgehalten, um auf die wachsende Krise um die Wahl und dann die Proteste und das Amtsenthebungsverfahren zu reagieren. Diese Veranstaltungen ziehen immer weitere Kreise, sowohl was die inzwischen zahlreichen beteiligten Aktivisten und Funktionäre angeht, als auch in Bezug auf die Ideen, die präsentiert werden, um Wahrheit und Gerechtigkeit zu erreichen.

Dennis Speed kam schließlich auf die in der Hauptstadt versammelten Truppen der Nationalgarde zurück und erinnerte daran, daß sie dort direkt neben den Denkmälern für Martin Luther King und Abraham Lincoln stehen. Man könne sich vorstellen, wie beide ihre Landsleute mahnend fragen: Was soll aus unserer Republik werden?