Lyndon LaRouche auf der Weltbühne
Von Dennis Small
Zum Abschluß des ersten Abschnitts der Internetkonferenz des
Schiller-Instituts am 14. August 2021 berichtete Dennis Small über Lyndon
LaRouches Kontakte und Zusammenarbeit mit führenden Köpfen in aller Welt.
Lyndon LaRouche war im letzten halben Jahrhundert ein zentraler Akteur auf
der Weltbühne, weit mehr, als den meisten Amerikanern bewußt ist, und weit
mehr, als seine Gegner zugeben wollen. Seine Ideen durchdrangen die führenden
politischen und intellektuellen Kreise rund um den Globus, selbst wenn sie mit
einigen oder sogar den meisten seiner Aussagen nicht einverstanden waren.
Neben der weiten Verbreitung seiner Schriften und Videokonferenzen besuchten
Lyndon und Helga LaRouche persönlich über 40 Länder, wo sie mit Hunderten,
wenn nicht Tausenden von führenden Persönlichkeiten zusammentrafen.
© LLF
Abb. 1: Karte der Länder, mit deren Staats- oder Regierungschefs Lyndon und
Helga LaRouche oder deren enge Mitarbeiter zusammentrafen.
Sind Sie sich der Tatsache bewußt, daß Lyndon und Helga LaRouche zusammen
mit einigen ihrer Vertrauten im Laufe der Jahre etwa 24 Staats- und
Regierungschefs aus 20 Ländern getroffen haben (Abbildung 1)? Von
Indira Gandhi in Indien über José López Portillo in Mexiko, Michel Rocard in
Frankreich und Abba Eban in Israel bis hin zu Ronald Reagan in den Vereinigten
Staaten.
Darunter sind herausragende Persönlichkeiten, die heute hier zu Ihnen
sprechen würden, wenn sie nicht ebenso wie Lyndon LaRouche bereits verstorben
wären. Deshalb haben wir beschlossen, ihre Stimmen in aufgezeichneter Form zu
Gehör zu bringen, um die erste Diskussionsrunde über LaRouches Ideen
abzuschließen.
Wir beginnen mit dem Amerikaner Ramsey Clark, dem ehemaligen Justizminister
der Vereinigten Staaten unter Lyndon Johnson, der auch LaRouches Anwalt bei
der Berufung gegen seine Verurteilung im „Rocket Docket“-Schnellprozeß in
Alexandria, Virginia, 1988 war. Clark spricht hier vor dem unabhängigen
Hearing zum Fehlverhalten des US-Justizministeriums am 31. August 1995, das
den Fall LaRouche und anderen barbarischen Justizmißbrauch in diesem Land
untersuchte:
(Videoaufnahme von Ramsey Clarks Aussage in einer Anhörung der
Menschenrechtskommission):
© EIRNS
Ramsey Clark bei seiner Aussage über die Rechtsbrüche im Fall LaRouche bei
einer Anhörung der Kommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen
in den USA.
Ramsey Clark: „Was jedoch einen so komplexen und
durchdringenden Einsatz von Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwaltschaft,
Medien und Nichtregierungsorganisationen angeht, die sich auf die Vernichtung
eines Feindes konzentrierten, muß dieser Fall an erster Stelle stehen. Es gibt
zwar einige Fälle, in denen die Regierung selbst mehr und über einen längeren
Zeitraum hinweg mehr Unrecht getan hat, aber allein die Vernetzung und
Kombination von Bundes-, Landes- und lokalen Behörden, der Exekutive und sogar
einiger Legislativ- und Justizorgane, von großen und kleinen lokalen Medien
und einflußreichen Lobbyisten – allen voran die ADL – lassen diesen Fall alles
andere überragen.
Das Ziel kann nur als Vernichtung angesehen werden – von mehr als einer
politischen Bewegung, mehr als einer politischen Figur. Es ist auch dies
beides, aber es ist eher ein kräftiger Motor von Ideen. Ein gemeinsames Ziel
des Denkens, Studierens und Analysierens, um Probleme zu lösen, ohne Rücksicht
auf die Auswirkungen auf den Status quo oder auf Besitzstandswahrung. Es war
eine bewußte Absicht, das um jeden Preis zu vernichten.
Im Fall von LaRouche sind es Buchmenschen. Ich muß eine intellektuelle
Schwäche eingestehen: Lesen fällt mir leichter als Denken, also lese ich
ständig. Durch zu viel Lesen bin ich fast erblindet. Ich habe 15.000 Bücher zu
Hause; leider habe ich die meisten davon gelesen. Wie Sie sehen können, habe
ich nicht viel gelernt, aber ich habe noch nicht aufgehört.
Das sind Buchmenschen. Sie betrieben Verlage; wichtige Publikationen.
Gemeinnützige Einrichtungen… Das sind nur einige der peripheren Dinge, die
Odin (Anderson) und andere Ihnen vielleicht nicht erklärt haben. Aber darum
ging es ihnen: Ideen, Informationen, sozialer Wandel, die Befriedigung der
Bedürfnisse der Menschen auf der ganzen Welt, der Menschheit auf der ganzen
Welt.
Wir werden bis zum Ende dieses Jahrtausends, Jahrhunderts, Jahrzehnts eine
Milliarde Menschen mehr haben. Und die große Mehrheit – 80% von ihnen – wird
eine schöne, dunkle Haut haben, und sie werden ein kurzes Leben führen, ein
kurzes Leben in Krankheit, Hunger, Schmerz, Unwissenheit und Gewalt, wenn wir
nicht radikal handeln. Und diese Bücher enthalten Ideen, von denen einige
funktionieren werden, andere nicht, aber es sind Ideen, die man auf dem Markt
testen kann, wie wir zu sagen pflegen.“
Als nächstes reisen wir ins brasilianische Sao Paulo, wo am 12. Juni 2002
der damalige Vorwahl-Präsidentschaftskandidat in der Demokratischen Partei der
USA Lyndon LaRouche vom Stadtrat der mit über 18 Millionen Einwohnern
drittgrößten Stadt der Welt die Ehrenbürgerschaft von Sao Paulo verliehen
bekam.
LaRouche wurde nach Brasilien eingeladen, um diese Ehrung von Dr. Havanir
Nimtz entgegenzunehmen, der wichtigsten Vertreterin der brasilianischen Partei
PRONA im Stadtrat von Sao Paulo, die von Dr. Eneas Carneiro, einem der
bedeutendsten Kardiologen Brasiliens und ehemaligen
Präsidentschaftskandidaten, gegründet wurde. Weniger als vier Monate nach
LaRouches Besuch wurde Dr. Eneas Carneiro in den brasilianischen
Nationalkongreß gewählt – mit der höchsten Stimmenzahl, die je ein Kandidat in
der Geschichte Brasiliens erreicht hat.
© Antônio Cruz/Agência Brasil/cc-by-sa3.0
Der brasilianische Abgeordnete Eneas Carneiro
(Videoausschnitt aus der Rede von Dr. Eneas Carneiro anläßlich der
Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Sao Paulo an Lyndon LaRouche
2002:)
Dr. Eneas Carneiro: „Wer ist Herr LaRouche? Herr LaRouche
bleibt nicht bei der Mathematik stehen, er spricht mit einer außergewöhnlichen
Gewandtheit über Angelegenheiten der physikalischen Welt. Er spricht voller
Wissen und Tiefgang über die Ideen von Gauß, Ampère, Oersted und Kepler und so
vielen anderen großen Männern der Physik. Wenn wir uns der Philosophie
zuwenden, ist der Mann wirklich etwas Besonderes! Von Platon bis Leibniz, vom
heiligen Augustinus bis zum heiligen Thomas von Aquin, Descartes, Spinoza. Die
Tiefe seiner Analysen läßt jedem von uns die Kinnlade herunterfallen. Er
spricht über die antike Geschichte, als säße er selbst auf dem Sofa in Platons
Symposion. Es ist, als ob er an ihrer Seite gesessen hätte.
Wer LaRouches Artikel liest, erhält eine erfrischende Dusche aus
Wissenschaft, Kunst und Philosophie. Aber abgesehen von diesem unbestreitbaren
Wissen beeindruckt mich an Herrn LaRouche vor allem sein soziales Engagement –
seine Sorge um das Schicksal der Menschheit.”
Ein weiterer führender Politiker, der eng mit LaRouche zusammenarbeitete,
war der ehemalige Außen- und Justizminister von Guyana von 1975-78, Fred
Wills, einer der mutigsten Anführer im Kampf für eine neue
Weltwirtschaftsordnung. Er brachte LaRouches Vorschlag für eine neue
Internationale Entwicklungsbank am 27. September 1976 vor die Vollversammlung
der Vereinten Nationen, und 1984 war er Gründungsmitglied des
Schiller-Instituts.
Auf dem Gebiet der wissenschaftlichen physischen Ökonomie muß ich unbedingt
auch den herausragenden russischen Wissenschaftler Pobisk Kusnezow erwähnen,
der zuvor bereits in einem Vortrag erwähnt wurde. Kusnezow war von seinen
persönlichen Gesprächen mit LaRouche Mitte 1994 in Moskau so angetan, daß er
kurz darauf vorschlug, eine Maßeinheit der physischen Ökonomie nach ihm zu
benennen, die sich auf die potentielle relative Bevölkerungsdichte bezieht:
„Führen wir die physikalische Größe ,ein Larouche‘ mit der Bezeichnung ,La‘
ein, die die Anzahl der Personen angibt, die von einem Quadratkilometer oder
hundert Hektar in einem Jahr ernährt werden können. Wir teilen LaRouches
Ansicht, daß die Größe der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte als
Indikator für die ,intellektuelle Kultur‘ dienen kann.“
Unser letzter Gast ist der frühere Präsident von Mexiko, José López
Portillo. Während seiner Präsidentschaft von 1976-82 schätzte und bewunderte
López Portillo den US-amerikanischen Staatsmann Lyndon LaRouche (mit dem er am
23. Mai 1982 im Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt persönlich zusammentraf) und
die Bewegung junger mexikanischer Patrioten, die mit LaRouche verbunden waren
und in denen López Portillo die größte Hoffnung für Mexikos Zukunft sah. In
einem Exklusivinterview mit EIR am 17. September 1998 sagte der
Ex-Präsident selbst:
„Als Präsident hatte ich eine Beziehung zu Herrn LaRouche, die von Respekt
für seine solide, unabhängige und hartnäckige ideologische Position geprägt
war, die ich in hohem Maße teile, vor allem wegen der Anhängerschaft, die er
bei einer Gruppe junger Mexikaner erreicht hatte, die ich ebenfalls
respektiere und bewundere.“
(Ich sage immer wieder gerne: Wenn du einen Präsidenten erziehen willst,
organisiere eine Jugendbewegung.)
Ein Jahr später, am 18. November 1999, rief López Portillo in einem Offenen
Brief zur Unterstützung von LaRouches Präsidentschaftswahlkampf auf: „Ich
möchte die unermüdlichen und großzügigen Bemühungen von Lyndon LaRouche
anerkennen, für den ich als Kandidat für die Präsidentschaft der USA das Beste
erhoffe. Ich wünsche mir, daß seine Stimme von denjenigen in der Welt gehört
und befolgt wird, die die schwere Verantwortung haben, die Fortsetzung der
katastrophalen Situation zu verhindern, und ich hoffe, daß seine Mitbürger,
die in den kommenden Wahlen ihren Präsidenten wählen werden, ihm rechtzeitig
ihre Anerkennung und Unterstützung geben.“
Und am 1. Dezember 1998 sagte López Portillo als Antwort auf die
Grundsatzrede von Helga Zepp-LaRouche bei einem gemeinsamen Seminar der
Mexikanischen Gesellschaft für Geographie und Statistik in Mexiko-Stadt
folgendes:
(Videoausschnitt aus einer Rede José López Portillos bei einer
Veranstaltung mit Helga Zepp-LaRouche 1998:)
© EIRNS
Der frühere mexikanische Präsident José López Portillo bei einer Veranstaltung
mit Helga Zepp-LaRouche.
José López Portillo: „Ich gratuliere Lyn und Helga zu diesen
Worten, die mich besonders beeindruckt haben, weil sie mich erst in die
Apokalypse versetzten, mir aber dann die Treppe zeigten, über die wir in ein
gelobtes Land gelangen können. Vielen Dank, Doña Helga.
Doña Helga – hier möchte ich ihrem Mann, Lyndon LaRouche, gratulieren ...
Und es ist jetzt notwendig, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon
LaRouche hört. Jetzt ist es die Stimme seiner Frau, die wir hören durften. Wie
wichtig ist es, daß sie uns darüber aufklären, was in der Welt geschieht, was
geschehen wird und was korrigiert werden kann. Wie wichtig es ist, daß jemand
seine Zeit, seine Großzügigkeit und seinen Enthusiasmus für dieses Vorhaben
einsetzt!
Ich für meinen Teil habe eine zeitlang Verantwortung getragen, und ich kann
auf recht dramatische Weise berichten, was in einer internationalen
Finanzordnung, wie sie unsere Angelegenheiten seit Bretton Woods regelt, mit
den nationalen Volkswirtschaften geschieht.“
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