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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

„Es macht Spaß, menschlich zu sein“

Von Anastasia Battle

Anastasia Battle (USA) ist Chefredakteurin des Kulturmagazins Leonore.

Hallo, hier ist Anastasia Battle vom Magazin Leonore. Ich möchte Ihnen dafür danken, daß Sie mit uns diesen wunderbaren Anlaß feiern, Lyndon LaRouches 100. Geburtstag. Was für eine Ehre, in dieser Zeit zu leben, in der so große Veränderungen in der Geschichte der Menschheit stattfinden!

Ich möchte Sie bitten, noch einmal auf die verschiedenen Konferenzsitzungen zurückzublicken, die wir gemeinsam verfolgt haben, und darüber nachzudenken, was dieses Wochenende wirklich bedeutet. Sie sind jetzt Teil eines historischen Prozesses, der die Menschheit auf eine höhere Stufe hebt.

Die nächste Frage, die Sie sich vielleicht stellen, lautet: „Wie um alles in der Welt schaffen wir das?“ Darüber sollten wir sprechen.

Ich bin sicher, daß jeder schon einmal die Gelegenheit hatte, mit anderen Menschen über die Ideen zu sprechen, die auf der Konferenz vorgestellt werden. War das immer reibungslos möglich? Manchmal scheinen die Leute wirklich blockiert zu sein, oder? Sie beißen sich an einem Gedanken fest, regen sich auf, scheinen sich geistig im Kreis zu drehen oder werden vielleicht sogar gewalttätig. Was man hier erlebt, ist eine ideologische Mauer.

Unsere Spezialität als Bewegung ist es, nicht nur eine Ideologie zu erkennen, sondern sie auch den Menschen verständlich zu machen, um die Wahrheit zu entdecken. Herr LaRouche nannte das die „polemische Methode“. Man muß frei im Kopf sein und Ironie und Metaphern benutzen, um jemanden erfolgreich von seiner Ideologie zu befreien.

Woher kommt das? Von der klassischen künstlerischen Komposition – der klassischen Kultur.

Ich möchte Ihnen ein Zitat aus Friedrich Schillers Aufsatz Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet vorlesen, um Ihnen einen Einblick in das zu geben, wovon ich spreche:

    „Nicht bloß auf Menschen und Menschencharakter, auch auf Schicksale macht uns die Schaubühne aufmerksam und lehrt uns die große Kunst, sie zu ertragen. Im Gewebe unsers Lebens spielen Zufall und Plan eine gleich große Rolle; den letzteren lenken wir, dem ersten müssen wir uns blind unterwerfen. Gewinn genug, wenn unausbleibliche Verhängnisse uns nicht ganz ohne Fassung finden, wenn unser Mut, unsre Klugheit sich einst schon in ähnlichen übten und unser Herz zu dem Schlag sich gehärtet hat. Die Schaubühne führt uns eine mannigfaltige Szene menschlicher Leiden vor. Sie zieht uns künstlich in fremde Bedrängnisse und belohnt uns das augenblickliche Leiden mit wollüstigen Tränen und einem herrlichen Zuwachs an Mut und Erfahrung.“

Fragen Sie sich: Ist das die Geisteshaltung, die Ihnen durch die Kultur von Lady Gaga, Rammstein oder auch Jimi Hendrix vermittelt wird?

Manche Leute denken, wenn man von klassischer Kultur spricht, bedeutet das, daß man altmodische Kleidung trägt, gestelzt daherredet und nur Orchestermusik hört. Nein. Das ist nicht, was ich meine. Ich verstehe darunter eine Methode des Denkens. Das ist die Methode, mit der Sie Zugang zu den kreativen Fähigkeiten Ihres Geistes erhalten, und weil die menschliche Entdeckungsfähigkeit gewaltig ist, kann man ihn auch verwenden, um anderen dabei zu helfen, Zugang zu ihren eigenen Fähigkeiten zu erhalten. Diese Methode läßt sich auf jeden Aspekt Ihres Lebens anwenden, auf jedes Thema – Kunst, Wissenschaft und Politik.

Ich möchte Sie, die Zuhörer, bitten: Nehmen Sie das ernst! Das ist keine Frage des Geschmacks oder der Vorliebe für einen bestimmten Stil. Und wer ehrlich ist, muß zugeben, daß er sich nicht von Anfang an freiwillig für die Popkultur entschieden hat.

Ich entdecke bei meiner Arbeit eine Menge Populärpsychologie - etwa auf Tiktok, wo ich es sehe. Dort heißt es: „Aber die Menschen sind perfekt, so wie sie sind.“ Wenn man sich den Zustand der Welt ansieht, kann man da sagen, daß die Menschen so, wie sie sind, „perfekt“ sind? Ich sage das nicht, weil ich meine, daß wir darangehen sollten, Menschen zu brechen. Aber wenn genügend kreative Menschen zusammenkommen, wie wir es heute hier tun, um Polemiken zu erdenken, an klassischen Kompositionen in Musik und Kunst, Poesie zusammenzuarbeiten, bahnbrechende historische Ansichten zu finden, ein wissenschaftliches Prinzip zu entdecken – dann wird das den Ausschlag geben, daß wir gewinnen.

Wir können ganze Generationen nach uns zu einer neuen Renaissance inspirieren. Das ist der Punkt, an dem wir uns in der Weltgeschichte gerade befinden. Es ist möglich!

Es gibt heute keine andere Möglichkeit, kein Arsenal an Tricks, auf das unsere Politiker zurückgreifen könnten, um einen Schlußstrich zu ziehen und das System zu retten. Wir müssen es so machen.

Bitte machen Sie bei dieser Mission mit! Tragen Sie zu den Zeitschriften Leonore und Ibykus bei, schreiben Sie Artikel, werden Sie aktiv, malen Sie, lesen Sie große Werke, schreiben Sie große Werke. Finden Sie die Polemik für eine Ideologie, die ein Mittel für einen grundlegenden Durchbruch sein könnte, nicht nur für Sie, sondern für die ganze Gesellschaft um Sie herum, damit sie versteht, wie man einen neuen Aufschwung schaffen kann.

Ich stelle meine Kontaktdaten in den Chat. Bitte werden Sie mit uns aktiv, mobilisieren Sie mit uns, denn es macht großen Spaß, menschlich zu sein.

Vielen Dank dafür.