„Beim Lesen seines Werks sind mir einige neue Konzepte aufgefallen“
Grußwort von Prof. Ding Yifan
Prof. Ding Yifan ist Stellvertretender Direktor des
Forschungsinstituts für Weltentwicklung am China Development Research Center
(DRC).
Ich freue mich sehr über die Einladung, ein paar Worte über Lyndon
LaRouches Beitrag zum Verständnis der heutigen Welt zu sagen.
Ich lernte Lyns Arbeit zum ersten Mal kennen, als ich mich mit Jacques
Cheminade in Frankreich traf. Er überreichte mir Lyns Buch Was Sie schon
immer über Wirtschaft wissen wollten. Das war das erste Mal, daß ich von
der physikalischen Ökonomie hörte. Bei der Lektüre seiner Arbeit fielen mir
einige neue Konzepte auf, wie etwa die Entropie in einer Wirtschaft. Wenn eine
Wirtschaft entropisch ist, geht ihr letztendlich die Entwicklungsenergie aus.
Technologische und technische Innovation ist der Schlüssel zur
Aufrechterhaltung der Entwicklungsdynamik und ein wichtiger anti-entropischer
Faktor.
Was Lyn uns über den entropischen Faktor in einer Wirtschaft gelehrt hat,
könnte auch auf den heutigen Finanzsektor zutreffen, denn anstatt die
benötigten Mittel in die Realwirtschaft fließen zu lassen, wie es eigentlich
der Fall sein sollte, hat der heutige Finanzsektor eine Menge Produkte
erfunden, die er für sich selbst ausgibt. Das ist entropisch und verbraucht
eine Menge Ressourcen.
Lyn hat viele Finanzkrisen richtig vorhergesagt, denn wenn er eine
Abweichung der Finanzinvestitionen von der Realwirtschaft entdeckte, konnte er
die Gefahr kommen sehen.
Lyn hat zu Recht viele Finanzkrisen in Lateinamerika und in Asien
vorausgesagt. Deshalb hatte er in diesen Regionen großen Einfluß. In
Washington hat mich Mike Billington mit Lyndon LaRouche persönlich bekannt
gemacht. Lyn lehrte mich viel über die Entwicklung des Synarchismus in Europa
und auch in der Welt. Lyn lehrte mich, daß diejenigen, die die Kontrolle über
jedes Land anstreben, indem sie sich in Finanzkrisen einmischen, die Gefahren
des finanziellen Profits übersehen können. Indem sie andere Länder in
Finanzkrisen stürzen, können diese Synarchisten am Anfang erfolgreich sein. Es
mag ihnen gelingen, die Schafe zu scheren. Aber letztendlich werden sie allen
Schafen das Fell abziehen, so daß sie am Ende auch die Möglichkeit der
Schafschur verlieren werden.
Das ist der Grund, warum die Finanzkrisen nach mehreren Anläufen in
Lateinamerika, in Asien und in Europa in den Vereinigten Staaten angekommen
sind.
Lyn glaubte fest an Investitionen in die Infrastruktur. Er sagte, daß
Investitionen in die Infrastruktur der wirtschaftlichen Entwicklung
langfristig helfen können und daß Infrastrukturinvestitionen den Grundstein
für eine gesunde Entwicklung legen können. Lyn sprach sich stets für eine
verstärkte Zusammenarbeit zwischen China, den Vereinigten Staaten und Rußland
aus, insbesondere im Bereich des Infrastruktur-Aufbaus. In diesem Sinne kann
man Lyn auch als Vorläufer der chinesischen Gürtel- und Straßen-Initiative
betrachten.
Heute, da wir Lyns 100. Jahrestag begehen, sollten wir sein politisches
Vermächtnis ernst nehmen, denn er hat uns gesagt, daß wir nicht durch
Konfrontation, sondern nur durch die Förderung technologischer Innovation und
internationaler Zusammenarbeit Fortschritt für die Menschheit erzielen
können.
Wenn wir zulassen, daß die heutige Welt von denjenigen beherrscht wird, die
ihre Interessen mit Kriegen und Eskalation der geopolitischen Spannungen
verfolgen, werden wir in einen Teufelskreis geraten und am Ende unseren
Planeten zerstören. Deshalb sollten wir aufstehen und „Nein“ zu diesen
Kriegstreibern sagen.
Ich danke Ihnen vielmals.
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