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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Internationale Internetkonferenz
des Schiller-Instituts:

100 Sekunden vor Mitternacht auf der Atomkriegsuhr –
Wir brauchen eine neue Sicherheitsarchitektur!

Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf niemals geführt werden.“

Internationale Internetkonferenz des Schiller-Instituts mit zwei Expertenrunden

Samstag, 19. Februar 2022, ab 16.00 Uhr (MEZ)

Das Schiller-Institut wird am Samstag, dem 19. Februar 2022, eine internationale Internetkonferenz veranstalten, um die obige sehr vernünftige Aussage der fünf Atommächte und ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates nochmals zu unterstreichen, die diese am 3. Januar dieses Jahres in einer gemeinsamen Erklärung bekräftigt haben. In den beiden Diskussionsrunden wird auch die Lösung für die gegenwärtige Krise präsentiert: die Einrichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur, die allen Nationen das Recht auf Sicherheit und auf wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung garantiert. Um dies zu erreichen, ist ein Dialog über die Ursachen und die Therapie der gegenwärtigen Krise ebenfalls dringend erforderlich.

In der letzten Januarwoche startete das Strategische Kommando der USA die Übung Global Lightning, um die Bereitschaft der US-Atomstreitkräfte im Rahmen eines seit 2019 geltenden Atomkriegsplans zu testen, der auf der Annahme beruht, daß die Vereinigten Staaten und die NATO in der Lage wären, einen nuklearen Erstschlag Rußlands oder Chinas zu überleben, dann Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, weitere Angriffe abzufangen, erneut Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen usw., und zwar in einer anhaltenden militärischen Konfrontation.

Präsident Putin hatte 2018 neue russische Atomwaffensysteme angekündigt – darunter die Hyperschallrakete Awangard, den Hyperschall-Marschflugkörper Kinschal, atomgetriebene Marschflugkörper, schnelle Unterwasserdrohnen und Laserwaffen. Dies war für das westliche militärische Establishment ein enormer Schock.

Putin reagierte damit auf die Farbrevolutionen von 2004 bis 2014 und die sogenannten „humanitären“ Kriege gegen alle Regierungen, die sich gegen die Ausplünderung ihrer eigenen Länder wehrten. Die fünf Milliarden Dollar, die allein in der Ukraine für Nichtregierungsorganisationen ausgegeben wurden, sind hinlänglich bekannt und führten schließlich zum Nazi-Maidan-Putsch im Februar 2014 vor der Haustür Rußlands.

Am 17. Dezember 2021 legte Putin den Vereinigten Staaten und der NATO zwei Vertragsentwürfe vor, in denen er darauf bestand, daß die NATO nicht weiter nach Osten expandiert (insbesondere nicht in die Ukraine) und keine offensiven Waffensysteme an den Grenzen Rußlands stationiert werden. Da bisher eine ernsthafte Reaktion ausgeblieben ist, hat Putin „militärisch-technische Maßnahmen“ für den Fall einer endgültigen Ablehnung angekündigt.

Ein amerikanischer Experte schrieb, daß er glaube, Rußlands „militärisch-technische Maßnahmen“ könnten u.a. die Stationierung von seegestützten nuklearen Hyperschall-Marschflugkörpern des Typs „Zirkon“ vor der US-Küste bei Washington, D.C. bedeuten, die russischen Experten zufolge die amerikanische Hauptstadt so schnell zerstören könnten, daß der Präsident keine Zeit hätte, an Bord der Air Force One zu fliehen.

Immer mehr Menschen werden sich der Tatsache bewußt, daß auf der Atomkriegsuhr nur noch die sprichwörtlichen hundert Sekunden vor Mitternacht verbleiben.

Um die Uhr anzuhalten, müssen die Kriegsursachen bekämpft werden: 1) Die hyperinflationäre Endphase des transatlantischen neoliberalen Finanzsystems; und 2) die gefährliche Phantasie des Finanzestablishments in der Londoner City, der Wall Street und im Silicon Valley, sie könnten ihre „regelbasierte Ordnung“ in einer unipolaren Welt für immer durchsetzen.

Die Ursachen gehen auf die von Lyndon LaRouche prophetisch erkannten Veränderungen vom August 1971 zurück, als US-Präsident Richard Nixon das Bretton-Woods-System durch die Einführung gleitender Wechselkurse praktisch abschaffte und dadurch den Weg für spekulative Gewinnmaximierung ebnete. Dies führte zu einer zunehmenden Verlagerung weg von Investitionen in die produktive physische Wirtschaft und hin zur Spekulation mit immer exotischeren derivatbasierten Finanzprodukten, bis hin zur jetzigen „Umschichtung von Billionen“ in den Grünen New Deal.

Aus Sicht der physischen Ökonomie stellt die Politik, Investitionen in Industrien mit möglichst geringer Energieflußdichte umzuleiten, letztlich eine umfassende Kapitalvernichtung dar, genauso wie Investitionen in militärische Waffensysteme.

Viel zu viele Menschen verwechseln Geldwerte mit realem Reichtum. Sie geben sich der Illusion hin, daß die Aktienwerte börsennotierter Unternehmen etwas über die Produktivität der Wirtschaft aussagen – was sie nicht tun.

Einige besonnenere Stimmen haben sich für eine neue gesamteuropäische Sicherheitsarchitektur ausgesprochen, die Rußland und die Ukraine in einem neuen Abkommen von Helsinki einschließt. Angesichts der Komplexität der Weltlage, der Bedrohung des Weltfriedens, die alle Staaten betrifft, und der Unteilbarkeit der Sicherheit aller ist es jedoch notwendig, über Helsinki hinauszugehen und eine internationale Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die die Sicherheitsinteressen aller Staaten der Erde umfaßt.

Ein solcher Vorschlag wird in einem kürzlich veröffentlichten Artikel der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, unter dem Titel „100 Sekunden vor Zwölf auf der Atomkriegsuhr: Wir brauchen eine neue Sicherheitsarchitektur!“ erläutert. Diese Architektur muß auf den Prinzipien des Westfälischen Friedens beruhen, d.h. sie muß die Interessen aller Staaten und vor allem ihr Recht auf wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung garantieren. Die Aufrechterhaltung des Weltfriedens erfordert eine vollständige und endgültige Abkehr von der malthusianischen Politik und einen universellen Zugang aller Nationen zu den Errungenschaften des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts. Diese neue Ordnung – die Grundvoraussetzung für das Überleben der menschlichen Gattung – erfordert ein neues Paradigma des Denkens, das sich auf die besten klassischen Traditionen aller Kulturen auf höchstem humanistischen Niveau stützen muß.

Wer kann leugnen, daß wir eine unteilbare Schicksalsgemeinschaft sind?

Wir haben die Wahl: Entweder wir lassen die Uhr ticken, bis die letzte der hundert Sekunden abgelaufen ist, und danach wird niemand mehr da sein, der das Ergebnis kommentieren könnte. Oder wir erinnern uns daran, daß wir die einzige bekannte schöpferische Spezies im Universum sind, und gestalten unsere geteilte Zukunft gemeinsam.

Die Konferenz wird auf englisch stattfinden und simultan in mehreren Sprachen auf der Zoom-Plattform übersetzt. Für die Teilnahme über Zoom ist eine Anmeldung erforderlich.

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