Baut ein neues Paradigma, besiegt den grünen Faschismus
Von Marcia Merry Baker
Eine Konferenz des Schiller-Instituts behandelte die wichtige
Rolle junger Menschen bei der Durchsetzung eines neuen Paradigmas.
Das Schiller-Institut veranstaltete am 15. Oktober im New Yorker Stadtteil
Manhattan eine eintägige internationale Konferenz mit dem Titel „Baut ein
neues Paradigma, besiegt den grünen Faschismus“. An der Veranstaltung, die von
führenden jungen Aktivisten der „nächsten Generation“ konzipiert und
durchgeführt wurde, nahmen 26 Redner aller Altersgruppen aus sieben Ländern
teil (China, Frankreich, Deutschland, Haiti, Südafrika, USA und Jemen) –
einige in Person, andere online zugeschaltet und oder per Videoaufzeichnung.
In zwei Sitzungen gab es lebhafte Diskussionen mit Fragen aus dem Saal und
Zuschauern aus der ganzen Welt, so auch aus Peru und Uganda.
Die Zahl der direkten Teilnehmer lag bei über 600 (davon über hundert im
vollbesetzten Saal in Manhattan), dazu Hunderte weitere, wenn man die
Gruppentreffen in vielen Ländern, an Universitäten, anderen Institutionen und
in informellen Kreisen mitzählt.
Den Mitschnitt der Konferenzbeiträge (im englischen Original) finden Sie
auf der Internetseite des Schiller-Instituts. Im Folgenden
berichten wir, nach Themen geordnet, über einige der Redner und vermitteln
einen Eindruck von der Breite der Diskussion.
Beide Sitzungen wurden mit Musik eröffnet, am Vormittag mit dem
Solo-Spiritual He's Got the Whole World in His Hand und am Nachmittag
mit dem Kanon Dona nobis pacem und J.S. Bachs Choral Jesu, meine
Freude, gesungen von einem zwölfköpfigen jungen Chor.
Daniel Burke, ein führender Pädagoge des Schiller-Instituts in der Region
New York-New Jersey, leitete die Veranstaltung vor Ort wie auch per
Livestream. Burke ist in New Jersey bekannt durch seine unabhängige Kandidatur
im Jahr 2020 (unter dem Motto „LaRouche hatte Recht“) gegen den amtierenden
US-Senator Cory Booker, der derzeit ein führender Sprecher der Demokratischen
Partei für Kriege in der Ukraine, in Syrien und anderswo ist und für eine
weitreichende Drogenlegalisierung im Inland wirbt.
„Wir versammeln uns heute hier inmitten extremer Gefahr“, betonte Burke und
beschrieb den Zweck der Veranstaltung: „eine internationale Bewegung mit einer
starken jungen Führung zu stärken und wachsen zu lassen“. Burke erklärte, das
Schiller-Institut halte „eine Ära der Weltlandbrücke“ für möglich. Er
eröffnete die Beratungen mit einem historischen Video des Staatsmannes und
Wirtschaftswissenschaftlers Lyndon LaRouche, worin dieser betont, daß „wir
einen neuen Weg für die Menschheit“ wählen müssen. Insbesondere seien wir
aufgerufen, „die Krise zu nutzen, um unseren inneren Feind zu
diskreditieren“.
Zepp-LaRouche: „Die eine Menschheit zuerst“
Es gab zwei Hauptvorträge auf der Konferenz: Die Gründerin des
Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, sprach in der ersten Sitzung, die
unabhängige LaRouche-Kandidatin für den US-Senat aus New York, Diane Sare,
eröffnete die zweite Runde.
Zepp-LaRouche betonte gleich zu Beginn ihrer Ausführungen: „Der
Krieg für eine bessere Zukunft kann gewonnen werden“, und verwies dann auf das
dramatische Beispiel zweier junger Männer, denen es nur drei Tage zuvor in New
York gelungen war, „den Kriegstreibern den Schafspelz vom Leib zu reißen“.
Kynan Thistlethwaite und José Vega, zwei Aktivisten der LaRouche-Organisation,
hatten am 12. Oktober die demokratische Kongreßabgeordnete Alexandria
Ocasio-Cortez („AOC“) in einer Bürgerversammlung im New Yorker Stadtteil Bronx
öffentlich damit konfrontiert, daß sie mitschuld an der Gefahr eines
Atomkriegs ist, weil sie die amerikanischen Waffenlieferungen und Finanzierung
bekannter Nazi-Elemente in der Ukraine uneingeschränkt unterstützt.
Da sie sich als „Progressive“ gibt, sei dies eine große Heuchelei. Die
beiden kontrastierten dieses Verhalten von AOC mit der ehemaligen
Kongreßabgeordneten Tulsi Gabbard, die Anfang derselben Woche den Mut und die
Führungsstärke hatte, aus der Demokratischen Partei auszutreten und die
Kriegshetzer der Partei anzuprangern. Das Video von der Konfrontation mit AOC
hat sich im Internet rasant verbreitet, wurde international millionenfach
angesehen und weithin in der Presse kommentiert.
Vega und Thistlethwaite selbst sprachen im zweiten Konferenzabschnitt.
Thistlethwaite zitierte den Dichter und politischen Aktivisten Percy Shelley
und forderte alle auf, sich einzumischen, indem sie ihre Kongreßabgeordneten
aufsuchen und „die Selbstgefälligkeit der Menschen im Westen und in Amerika
brechen“. Auch Vega rief zum Handeln auf und zitierte aus Shakespeares
Julius Cäsar: „Es gibt Gezeiten für der Menschen Treiben; Nimmt man die
Flut wahr, führt sie uns zum Glück.“
Zepp-LaRouche beschrieb die gegenwärtige Situation insgesamt als „eine
frühe Phase einer Weltrevolution“. Wenn wir die Welt vom Rande eines
Atomkrieges zurückholen können, werde die weltweite Jugendbewegung eine
wichtige Rolle beim Aufbau eines neuen Systems spielen, und diese Konferenz
sei ein wichtiger Teil davon. Sie hob die Bedeutung der bevorstehenden
Konferenz des Schiller-Instituts am 27. Oktober hervor, die durch ein Treffen
amtierender und ehemaliger Parlamentarier in Iberoamerika angeregt wurde, die
mit führenden Persönlichkeiten aus der ganzen Welt zusammenarbeiten wollen, um
die Stimme der Vernunft in der Politik zu erheben.
Es sei moralisch nicht hinzunehmen, daß Milliarden von Menschen kein
Wasser, keine Nahrungsmittel, keinen Strom und keine anderen Lebensgrundlagen
haben, dies sei faktisch ein „Kolonialismus im neuen Gewand“. Es sei an der
Zeit, daß wir eine „internationale Bewegung von Weltbürgern“ schaffen, um
diesen Zustand zu ändern. Wir brauchen eine Bewegung „Die eine Menschheit
zuerst“.
Kandidatin Sare: eine Kultur des Guten
Die Senatskandidatin Diane Sare beschäftigte sich mit der Frage, wie wir
uns geistig, emotional und kulturell für den Kampf wappnen können, in dem wir
uns befinden. Sie gab einen Überblick über die Geschichte der psychologischen
Umwälzung der westlichen Gesellschaft, die von Bertrand Russell, seinem
„Mittäter“ Theodor Adorno und anderen organisiert wurde. Sare regte das
Publikum an, über den Unterschied zwischen oberflächlichem Denken und
„feuchter Sentimentalität“ einerseits und kultureller Tiefe andererseits
nachzudenken, indem sie alle Anwesenden zwei bekannte Lieder singen ließ –
zuerst Amazing Grace und dann das Spiritual Were You There?, und
anschließend den Grundgedanken jedes der beiden Lieder analysierte. Sie schloß
ihren Vortrag mit einem Video von Elvira Green, einer ehemaligen Sängerin der
Metropolitan-Oper, die vor einigen Jahren bei einem Konzert des New Yorker
Chores des Schiller Instituts, den Sare mitbegründet hat, Were You There? vorgetragen hatte.
Anschließend berichtete Dana Anex, eine junge Lehrerin aus Chicago, über
die schöne Arbeit mit klassischer Musik in der Grundschule. Sie unterrichtet
Geige und andere Streichinstrumente und bietet dazu neben dem regulären
Unterricht Kurse an. Anex stellte die Grundsätze des Lehrplans vor, den sie in
Zusammenarbeit mit anderen Pädagogen entwickelt hat und in anderen Ländern
verbreiten möchte.
Wirtschaftskrisen und grüner Faschismus
Mehrere Vorträge und Beiträge der Diskussionsrunden befaßten sich mit
Fragen der Krise der physischen Wirtschaft und dem Betrug der „grünen“
Politik. Viele betonten nachdrücklich, daß die Energie-Armut in Afrika und
anderswo beendet werden muß. Princy Mthombeni aus Südafrika, Gründerin der
Vereinigung Africa4Nuclear, die sich für den Ausbau der Kernenergie auf dem
Kontinent einsetzt, verurteilte die Heuchelei der COP26 der UNO, der G7 und
anderer westlicher Institutionen, die unter dem Vorwand grüner Programme wie
„Clean Green“ und „Global Gateway“ die Entwicklung moderner Energien in Afrika
verhindern wollen. Das sei ein grüner Faschismus.
Der US-Journalist Jackson Hinkle prangerte die Operationen für
„Negativwachstum, Entvölkerung und Malthusianismus“ an, die sich gezielt gegen
bestimmte Gruppen und Bevölkerungsteile der Welt richten. Er beschrieb dies
für verschiedene Sektoren, wie etwa Landwirte, die den „Schuldentod“ erleiden.
Man denke an die Auswirkungen der internationalen Sanktionen: „Müssen wir
Rußland mit Sanktionen in die Vergessenheit treiben?“
Fox Green von der US-Gruppe „Space Commune“ berichtete über das New Yorker
Hudson-Tal, das einst die Heimat produktiver wirtschaftlicher Aktivitäten war
– Textilien, Ziegelherstellung, Zement –, die nun abgebaut wurden. Wir
erleben, wie die „Negativwachstums-Wirtschaft“ das Stadium eines
„kontrollierten Abbruchs“ erreicht.
Green und viele andere Redner zeichneten ein Bild der Verwüstung, die grüne
Vorschriften anrichten. So erzählte Sameera Khan, eine weitere
US-Journalistin, wie sie sich selbst an Klimaschutz-Kampagnen beteiligt hatte,
aber dann „erwachsen wurde“. Sie versicherte, es gebe „keinen Klimanotstand“,
wie viele Wissenschaftler gegenüber der UNO behaupten. Aber es gebe immer mehr
Zensur, mit einer Stigmatisierung aller, die eine Meinung wie sie vertreten,
und in Zukunft solle es sogar als „Volksverhetzung“ diffamiert werden.
Wissenschaft und relatives Bevölkerungspotential
Der renommierte Physiker Dr. Will Happer, emeritierter Professor für Physik
an der Princeton-Universität, widerlegte in einem kurzem Video die
Vorstellung, CO2 sei eine Gefahr für die Menschheit. In
Wirklichkeit sei es „der Stoff des Lebens“. Happer lieferte wichtige
Kontextaspekte, etwa, daß die CO2-Werte heute gemessen an der
geologischen Geschichte „viel niedriger sind, als sie sein sollten“.
Treibhausbesitzer verdoppeln oder verdreifachen dort den
CO2-Gehalt, um ein wesentlich besseres Pflanzenwachstum zu
erzielen.
Megan Dobrodt, die Präsidentin des Schiller-Instituts in den USA, betonte
gleich zu Beginn ihres Vortrags: „Die Welt ist stark unterbevölkert.“ Wenn wir
Wissenschaft und Technik anwenden und Projekte bauen, die technologische
Verbesserungen zum Ausdruck bringen, hätten wir ein enormes Potential für viel
mehr Menschen auf der Welt. Wie viele? Lyndon LaRouche sprach im Dezember 1988
in einer Rede vor der Konferenz des Schiller-Instituts „Nahrungsmittel für den
Frieden“ in Chicago von hundert Milliarden. Der große ukrainisch-russische
Wissenschaftler Wladimir Wernadskij sprach in den 1930er Jahren sogar von drei
Billionen Menschen auf der Erde! Indem wir wissenschaftliche Durchbrüche
erzielen und sie anwenden, schaffen wir buchstäblich unsere Umwelt selbst, der
Mensch sei nicht durch zufällige Ressourcen begrenzt. In diesem Sinne sollte
man auch die Herausforderung betrachten, in den Weltraum zu reisen und auf
anderen Himmelskörpern Siedlungen zu errichten.
Dieses Entwicklungskonzept wurde ebenfalls in dem Bericht von Shexiu Huang,
einer Doktorandin des Guangdong Institute for International Strategies an der
Guangdong University of Foreign Studies, über Chinas Infrastrukturprojekte in
Afrika deutlich. Sie zeigte Karten der neuen Eisenbahnlinien in Äthiopien und
Kenia und präsentierte weitere Entwicklungsaspekte, darunter auch das
Bildungswesen.
Jason Ross, Exekutivdirektor der LaRouche-Organisation, sprach den Ansatz
für einen „durchdachten Plan für die Zukunft“ direkt an. Wir seien dabei, die
menschliche Tragfähigkeit auf der Erde zu erweitern. Um zu verdeutlichen, wie
überlegt wir vorgehen müssen, skizzierte er die Geschichte wesentlicher
Erfindungen und Verbesserungen von der Eisenzeit bis zur Gegenwart. Zudem gab
er einen Überblick über die zahlreichen Entwicklungsprogramme, die Lyndon und
Helga LaRouche und ihre Mitarbeiter im letzten halben Jahrhundert vorgestellt
haben – von Afrika über Indien bis nach Eurasien und Nord- und Südamerika.
Ross prangerte an, daß der „Entdeckungsprozeß“ in den Schulen überhaupt kein
Thema ist, obwohl er von grundlegender Bedeutung sei.
Er forderte seine Zuhörer auf, sich genau zu überlegen, „was Sie bereit
sind, auf sich zu nehmen, um eine Führungsrolle in der Zukunft zu übernehmen“.
Ross wird mit anderen an Kursen in Naturwissenschaft, Musik und anderen
Gebieten arbeiten, um vor allem junge Menschen auf die Führungsqualitäten
vorzubereiten, die heute die Welt verlangt.
Eine Stimme der Vernunft
Es gab noch viele andere Vorträge aus Haiti, Jemen, den USA und anderen
Ländern, die hier nicht alle zusammengefaßt werden können, aber am wichtigsten
waren einige Beiträge aus Frankreich und Deutschland über das Ausmaß des
wirtschaftlichen Zusammenbruchs in Europa und die damit verbundene akute
Gefahr eines Atomkriegs.
Helga Zepp-LaRouche faßte unsere Lage am Ende der Diskussion nach dem
ersten Teil zusammen. Wir befänden uns in einem „sehr kurzen Countdown zum
Dritten Weltkrieg“, aber zugleich auch in der Anfangsphase einer
Weltrevolution. „Wir müssen eine Zäsur schaffen“, also anders denken als
bisher. Die Nationen müßten den Gedanken aufgeben, sie hätten exklusive
Interessen in einer Welt, die man als „Nullsummenspiel“ auffaßt. Stattdessen
müßten wir den Sprung wagen, als Weltbürger zu denken. Wenn wir das tun und
als ein Chor von Stimmen sprechen, die eine andere Weltordnung fordern, dann
könnten wir Erfolg haben.
Zepp-LaRouche rief vor allem junge Menschen dazu auf, hierin eine führende
Rolle zu spielen und Botschafter für den Aufbau einer solchen internationalen
Bewegung zu sein: „Weltbürger aus allen Ländern, vereinigt euch, um den
Dritten Weltkrieg zu verhindern und eine bessere Welt zu schaffen.“
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