Videobeiträge von Lyndon LaRouche
Als Einleitung des zweiten Abschnitts der Internetkonferenz des
Schiller-Instituts am 19. Februar wurden zwei Ausschnitte aus Reden des
verstorbenen Ökonomen Lyndon LaRouche (1922-2019) gezeigt.
Mai 2001:
LaRouche im Dialog mit russischen Ökonomen
Es gibt einige praktische und strategische Überlegungen in dieser Sache. Und
Sie werden sehen, die beiden Schwerpunkte dieser Konferenz – am Ende wie am
Anfang – sind die Frage des eurasischen Aufschwungs, der eurasischen Entwicklung
als Dreh- und Angelpunkt für den weltweiten Aufschwung, einschließlich der Rolle
Rußlands als eines ganz besonderen Teils dieser Bemühungen um einen Aufschwung,
sowie das Verhältnis dieses eurasischen Engagements zur kontrastreichen
Situation Afrikas.
Mit anderen Worten: Um die Welt als Ganzes zu begreifen, müssen wir uns die
Möglichkeiten in Eurasien ansehen, und dann die Bedürfnisse Afrikas
berücksichtigen, um die Menschheit in ihrer Gesamtheit zu sehen – diejenigen,
die über die Mittel verfügen, um selbst auf die Beine zu kommen, und diejenigen,
für die sie auf längere Sicht handeln müssen, damit auch sie auf die Beine
kommen. Denn der Gedanke des allgemeinen Wohls ist zwar ein Gedanke der
Regierung einer jeden Nation, er muß aber auch ein Gedanke der Beziehungen
zwischen den Nationen der Welt sein. Wir müssen in dem Begriff des Gemeinwohls
eine prinzipielle Gemeinschaft finden, um die Nationen für ein gemeinsames Wohl
zu vereinen. Das Gemeinwohl ist das allgemeine Wohl der Nationen, der Menschen
in jeder einzelnen Nation und der Gemeinschaft der Nationen als Gruppe. Das ist
die einzige Chance für diesen Planeten.
November 1985:
Rede bei der Konferenz des Schiller-Instituts zum Augustinus-Jahr
Was ist das Gute? Das Gute ist die Fähigkeit des Geistes, ein Prinzip der
Vernunft als die gesetzmäßige Ordnung des gesamten Universums zu erkennen. Zu
erkennen, daß damit ein Entwicklungsprozeß verbunden ist. Und zu erkennen, daß
die Fortführung und Beschleunigung der Übernahme der Persönlichkeit durch die
entwickelte Vernunft das Gute ist. Die Hebung des sittlichen Zustandes der
Menschheit in Übereinstimmung mit diesem Prinzip und durch Handlungen, die mit
diesem Prinzip übereinstimmen, das ist das Gute. Das war das Prinzip von Solon
in Athen. Es war der Grundsatz der Platonischen Akademie, das Konzept der
Republik. Und das waren die Prinzipien der Gründung der modernen europäischen
Republik durch die Schriften des Heiligen Augustinus.
Das ist das Gute; und die Republik ist der einzige natürliche Zustand der
Menschheit. Dante und seine Anhänger haben bewiesen, daß die einzige natürliche
Form der Republik ein völlig souveräner Nationalstaat ist, der weder dem IWF
noch der Weltbank noch der UNO untersteht. Ein souveräner Nationalstaat, eine
Republik, die auf der Verwendung einer gebildeten Form einer gemeinsamen Sprache
durch ihre Bürger beruht. Eine gebildete Sprache, die diesen Bürgern, in den
Worten Shelleys, „die Macht verleiht, tiefe und leidenschaftliche Vorstellungen
über Mensch und Natur zu vermitteln und zu empfangen“, Vorstellungen, die in der
Form der Vernunft organisiert sind, wie sie Sokrates in Platons Dialogen
verkörpert. Das ist der natürliche Zustand des Menschen. Alle anderen Merkmale
eines natürlichen Zustandes der Menschheit beziehen sich auf die Entwicklung der
Republik und des Bürgers, nicht auf ihre Form.
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