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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
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Militär- und Sicherheitsexperten warnen:
Irrsinn der Politiker droht Atomkrieg auszulösen

Von Alexander Hartmann

Die Online-Konferenz des Schiller-Instituts am 26. Mai mit dem Titel „Militär- und Sicherheitsexperten aus den USA und Europa warnen: Der Irrsinn der Politiker droht einen Atomkrieg auszulösen“ bot Vorträge und einen Austausch zwischen vier Militär- und Strategieexperten aus Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten, der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und dem Moderator Dennis Speed. Innerhalb weniger Stunden nach der Veranstaltung wurde sie auf YouTube fast 3500mal aufgerufen.1

Am Vortag hatte eine Online-Diskussion stattgefunden, die gemeinsam von den Schiller-Instituten Schwedens und Dänemarks veranstaltet wurde und an der fünf Redner aus dieser nördlichen Region sowie ebenfalls Frau Zepp-LaRouche teilnahmen. Diese Veranstaltung am 25. Mai trug den Titel „Wir brauchen eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen, keine Stärkung geopolitischer Blöcke – warum Schweden und Finnland nicht der NATO beitreten sollten“.2

Die beiden Veranstaltungen sind Teil des laufenden Aktivierungsprozesses des Schiller-Instituts, das politische Kräfte und Einzelpersonen auf der ganzen Welt dazu aufruft, sich gegen den Kriegswahnsinn und für einen neuen Rahmen für Frieden durch Entwicklung einzusetzen.

Zepp-LaRouche setzte gleich zu Beginn den Schwerpunkt der fast dreistündigen Veranstaltung: „Jede politische Überlegung, die nicht mit der Betrachtung der Gefahr eines Atomkrieges beginnt, ist wertlos.“ Sie und die nächsten Redner gingen dann auf verschiedene Aspekte ein, wie wir in diese Situation geraten sind, ganz im Sinne eines anfangs gezeigten Videoclips von Lyndon LaRouche, in dem er sagt: „Kein Ereignis hat seine Ursache in sich selbst... Man muß von der Welt als Ganzer ausgehen.“

Die Gründerin des Schiller-Instituts erinnerte in ihrer Eröffnungsrede zunächst an die Feststellung der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats, daß ein Atomkrieg nicht gewonnen werden kann und daher niemals geführt werden darf, und fügte hinzu: „Das ist eine hehre Aussage, aber leider sieht die Realität ganz anders aus. Denn in jüngster Zeit hat sich die Vorstellung von einem ,gewinnbaren‘ Atomkrieg ziemlich weit verbreitet, und offensichtlich ist diese Vorstellung absolut, völlig irrsinnig.“

Als Beispiel für diesen Irrsinn verwies sie auf den Vorschlag des Stellv. Generaldirektors des britischen Royal United Services Institute (RUSI), Malcolm Chalmers, der empfohlen hatte, Rußland bis an den Rand eines Atomkriegs zu treiben und es so zum Zurückstecken zu zwingen (siehe Seite 2). Sie betonte: „Das ist absoluter Irrsinn. Was er als ,Krim-Kuba-Krise auf Steroiden‘ bezeichnet, würde bedeuten, daß die beiden größten Atommächte an den äußersten Rand eines Atomkriegs gehen würden! Natürlich ist dieses RUSI nur eine Denkfabrik, aber es ist eine, die die britische Politik beeinflußt. Und deshalb stellt sich die Frage: Ist das nicht ein Verstoß gegen Artikel 2, Nr. 4 der UN-Charta? Denn es handelt sich nicht nur um eine Form der Aufstachelung zum Krieg, sondern um eine Aufstachelung zum Atomkrieg. Und wenn es dafür noch keine völkerrechtliche Definition gibt, wäre es sehr dringend nötig, eine zu schaffen.“

„Deutschland tut, was die USA und die Briten von ihm wollen“

Sie sprach auch die Haltung der deutschen Regierung an. Ein entscheidender Faktor darin sei, „daß Deutschland kein souveränes Land ist, und das muß sich schnell ändern“. Beispielhaft dafür sei die Erklärung des Bundeskanzlers Olaf Scholz vom 22. April, Deutschland werde der Ukraine keine schweren Waffen liefern und alles tun, um eine Eskalation zu verhindern, die zum Dritten Weltkrieg führen könnte. „Es dauerte genau drei Tage, bis er ankündigte, daß Deutschland Gepard-Panzer schicken wird, als US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ein großes Treffen auf der Airbase in Ramstein abhielt. Scholz hat sich auch für ein 100-Milliarden-Euro-Rüstungsprogramm für die Bundeswehr eingesetzt und drängt auf eine Erhöhung des Militäretats auf 2% [des BIP], die in das deutsche Grundgesetz aufgenommen werden soll. Das bedeutet, daß Deutschland im Moment genau das tut, was die USA und die Briten von ihm wollen – als treuer Vasall.“

Sie fuhr fort: „Was die Sozialdemokratie jetzt mit Altkanzler Gerhard Schröder macht, ist eine absolute Schande! Schröder hat eine große Tat begangen, die sehr gut war, nämlich daß er es nicht zugelassen hat, daß sich Deutschland 2003 am Krieg gegen den Irak beteiligte. Aber jetzt wird er von der SPD zu einem Paria gemacht. Die SPD unternimmt jetzt eine komplette Revision der Entspannungspolitik von Willy Brandt und Egon Bahr, also der Politik des Wandels durch Annäherung, die der Grund dafür war, daß eine friedliche Wiedervereinigung Deutschlands möglich war. Das war angesichts der Rolle der Deutschen, mit dem Nazi-Krieg gegen die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg, nicht selbstverständlich.“

Nun kündige der neue SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil an, er wolle die Beziehungen zu Rußland „komplett überdenken“, während andere westliche Vertreter Rußland sogar „vernichten“, „ruinieren“, „zertrümmern“ wollen. „Dieses Denken, die Tradition der Entspannung von Willy Brandt, der Ostpolitik der SPD, zu denunzieren, ist völlig geschichtsvergessen: Wie gesagt, die deutsche Wiedervereinigung wäre nicht möglich gewesen ohne diese Trittsteine. So verhalten sie sich als ganz brave Vasallen.“

Ein neuer Westfälischer Frieden als Ausweg

Als Alternative stellte sie den Ansatz des Westfälischen Friedens als Ausweg aus dieser Situation ausführlich vor, „eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur in der Tradition des Westfälischen Friedens, und die kann es nur geben, wenn sie von einem internationalen Staatenverbund ausgeht, der dann eine so dumme Politik, wie sie die deutsche Regierung jetzt macht, unterläuft“. Diese Friedenskonferenz müsse auf den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz aufbauen, dem sogenannten „Panchsheel“, das Indien und China 1954 aufstellten. Dies sei noch heute die einzige Formel, die die Grundlage für den Frieden bilden kann: gegenseitige Achtung der territorialen Integrität und der Souveränität des jeweils anderen, gegenseitiger Verzicht auf Aggression, gegenseitige Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen, Gleichheit und gegenseitiger Nutzen, und friedliche Koexistenz.

Auf dieser Grundlage müßten dann globale wirtschaftliche und wissenschaftliche Prioritäten gesetzt werden, wie eine globale Glass-Steagall-Bankentrennung zur Beendigung der Kasinowirtschaft und damit verbunden Maßnahmen wie die Einrichtung von Nationalbanken in jedem Land sowie eine umfangreiche Kreditvergabe für wissenschaftliche und technologische Prioritäten, wie etwa „ein Dorf auf dem Mond, eine Stadt auf dem Mars, interstellare Raumfahrt“, was den Durchbruch bei der Fusionsenergie und „Milliarden kreative Seelen“ erfordere. In der Diskussion berichtete sie, daß viele Nationen heute einen „Geist der Blockfreiheit“ entwickeln, gegen den Versuch, eine tödliche globale NATO-Weltherrschaft zu erreichten.

„Die Regeln werden mißachtet“

General Leonardo Tricarico (a.D.), ehemaliger Stabschef der italienischen Luftwaffe, sprach die Frage an: „Was können wir tun, um diesen sinnlosen Krieg zu beenden?“ Man brauche klare Regeln als Säulen einer neuen Sicherheitsarchitektur: Die oberste Verpflichtung sei, das Leben der Zivilisten zu schützen.

Das Problem sei, daß in diesem Krieg alle Regeln gebrochen würden – nicht nur von Rußland. Tricarico führte dann eine Reihe von Vorschriften des NATO-Statuts an, die von Seiten der NATO-Mitglieder gebrochen wurden. So hätten sich die NATO-Mitglieder in Art. 1 des NATO-Vertrages verpflichtet, „jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so zu regeln, daß der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht vereinbar sind“. Art. 4 enthalte die Verpflichtung: „Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist.“ Und in Art. 10 heißt es: „Die Parteien können durch einstimmigen Beschluß jeden anderen europäischen Staat, der in der Lage ist, die Grundsätze dieses Vertrags zu fördern und zur Sicherheit des nordatlantischen Gebiets beizutragen, zum Beitritt einladen.“

Alle diese Verpflichtungen und Einschränkungen würden mißachtet. Es sei einfach unmöglich, daß die Vereinigten Staaten keine Verhandlungen mit Rußland wollen. „Anstatt in einem Hype von Kriegstreiberei Öl ins Feuer zu gießen, sollten wir Verhandlungen führen.“ Es sei unsere „zwingende Pflicht“, dies herbeizuführen, der gesunde Menschenverstand müsse sich durchsetzen.

„Die US-Regierung ist wahnsinnig leichtsinnig“

Oberst Richard H. Black (a.D.), ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Landessenator des Bundesstaates Virginia, gab einen fesselnden Bericht über die Ereignisse seit dem „revolutionären Putsch“ von 2014, der vom MI6 und der CIA in der Ukraine gegen Rußland durchgesetzt wurde, und das Vorgehen des ukrainischen Regimes gegen die russischsprechende Bevölkerung. Die USA und die NATO hätten die Ukraine mit Waffen und Militärberatern „überschwemmt“ und Rußland in die Falle gelockt. Nun würden Milliarden an Dollars in die Bewaffnung der Ukraine gesteckt. Mit Lenkwaffen der NATO würden russische Kriegsschiffe versenkt und russische Generäle getötet. Diese Politik der Regierung Biden sei „wahnsinnig leichtsinnig… Was wäre, wenn Rußland US-Kriegsschiffe versenken oder amerikanische Generäle töten würde?“

Völlig illegal, falsch und gefährlich seien Äußerungen von Leuten wie dem demokratischen Kongreßabgeordneten Steny Hoyer oder der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, die sagen: „Wir sind im Krieg mit Rußland.“ Die gegenwärtige Situation sei „unser 1914-Moment“; wie 1914 würden Bündnisse aktiviert, und Großbritannien erwäge sogar, Kriegsschiffe ins Schwarze Meer zu entsenden. „Beide Seiten haben jeweils 1400 Atomsprengköpfe, die für einen Angriff bereitstehen, und viele davon würden einen Erstschlag überstehen. Wir würden Rußland und China zerstören, aber auch Europa und Japan würden ausradiert. Wofür? Für den Ruhm einer demokratischen Weltordnung?“

„Die NATO hätte vor 30 Jahren aufgelöst werden müssen“

An diesen Punkt knüpfte der nächste Redner, Eric Denécé aus Frankreich, an und fragte zunächst: „Wie konnte das passieren?“ Die NATO, betonte er, hätte am Ende des Kalten Krieges aufgelöst werden müssen. „Sie ist eine Organisation, deren einziger Zweck es war, den Westen vor der sowjetischen Bedrohung, vor der Ausbreitung der proletarischen Revolution und vor der sowjetischen militärischen Bedrohung zu schützen, und sie hätte mit dem Ende des Kalten Krieges verschwinden müssen. Allein die Tatsache, daß sie beibehalten wurde, war eine der Ursachen für die Probleme, denen wir heute gegenüberstehen.“ 30 Jahre lang gab es „eine echte Demütigung Rußlands und nicht eingehaltene Versprechen des Westens“, die russische Unzufriedenheit und Ressentiments gegenüber dem Westen verstärkten. „Die Lügen, die Moskau im Laufe der Jahre regelmäßig aufgetischt wurden, haben die Kluft zwischen den beiden Teilen des europäischen Kontinents nur vergrößert.“

Er beschrieb dann die Entwicklung in der Ukraine seit dem Putsch 2014 und betonte: „Wir sollten auch nicht vergessen, daß Putin wiederholt erklärt hat, daß die Militarisierung der Ukraine und ihre Integration in die NATO eine existentielle Bedrohung für Rußland darstelle. Wir haben das nicht berücksichtigt, wir haben die Ukrainer immer mehr in eine extrem harte Position gegenüber Moskau und gegenüber dem Donbaß gedrängt. Leider haben wir erreicht, was wir provoziert haben, und das hat diese russische Offensive ausgelöst.“

Denécé zog verschiedene Lehren aus dem Krieg in der Ukraine: „Unter den Lehren, die wir heute aus den Krisen und Ereignissen ziehen können, steht an erster Stelle der angebliche ,Sieg der Geopolitik‘. Ich glaube, wir müssen das laut und deutlich sagen: Die Lehre der Geopolitik ist, daß kein Staat seine Sicherheit auf Kosten seines Nachbarn erreichen kann. Und hier hat die Ukraine genau das Gegenteil getan, da sie glaubte, ihre Interessen durchsetzen zu können, indem sie die russischen Warnungen und Forderungen in den Wind schlug, die vielleicht manchmal übertrieben waren, aber absolut nicht beachtet wurden.“

Die USA und Rußland seien trotz aller Kosten auch Gewinner des Konflikts. Den USA sei es gelungen, ihre Verbündeten wieder um sich zu sammeln, Rußland habe gezeigt, daß es den Westen herausfordern kann. Verlierer des Konfliktes seien hingegen die Ukrainer, deren Land zerstört werde, und die Europäer, „die den USA blind in einen Konflikt gefolgt sind, der sie nichts angeht“.

Der Konflikt sei vermeidbar gewesen und könne von der Ukraine nicht gewonnen werden. Aber um einen Ausweg zu finden, müsse die eine oder andere Seite eine 180-Grad-Wende vollziehen.

„Wir müssen unter die Oberfläche schauen!“

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Gründungsmitglied der kritischen Organisation Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS, Geheimdienstveteranen für Vernunft), begann seine Ausführungen mit einem Zitat aus Der kleine Prinz „des französischen Kriegshelden Antoine de Saint-Exupéry“, mit der Ermahnung, „unter die Oberfläche zu schauen. Sehen Sie mit dem Herzen, statt nur mit den Augen… Der Fuchs lehrt den Prinzen, mit dem Herzen statt mit den Augen zu sehen. Aber leider, sagt der Autor, haben die meisten Erwachsenen Schwierigkeiten, das zu tun.“

Er kontrastierte die Warnung der US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haynes: „Wenn Putin das Gefühl hat, daß er in der Ukraine verliert, kann das in einem Atomkrieg enden“, mit der Äußerung Pelosis: „Wir wollen einen totalen Sieg, wir wollen eine totale Niederlage Putins.“ China hingegen verfolge eine Win-Win-Politik nach dem Motto „Warum sollten wir nicht miteinander auskommen?“

Ein Grund dafür, warum die USA nicht mit den anderen „auskommen“ können, sei der Einfluß eines Apparats, den McGovern als Erweiterung des „Militärisch-Industriellen Komplexes“ (MIK) als „MICIMATT“ bezeichnet: den „Militär-Industrie-Kongreß-Geheimdienste-Medien-Akademiker-Denkfabriken-Komplex. Aber auch die Denkweise müsse sich ändern. McGovern verwies auf einen Zeitungskommentar Putins, in dem dieser dem Anspruch des „amerikanischen Exzeptionalismus“ – daß Amerika „etwas Besonderes“ sei – mit der Bemerkung zurückgewiesen hatte: „Wir sind alle verschieden, aber wenn wir den Segen Gottes erbitten, sollten wir nicht vergessen, daß Gott uns gleich geschaffen hat“ – genau so, wie es in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung heißt.

McGovern kam dann auf die Frage zu sprechen, auf welchen Regeln eine „regelbasierte Ordnung“ gründen muß. „Es gibt eine Regel, die wichtiger ist als alle anderen: ,Die größte unter ihnen ist die Liebe.‘ Helga hat das erwähnt. Wir müssen uns alle daran erinnern, daß wir tief in unserem Inneren diese anderen Menschen verstehen müssen. Wir müssen versuchen, sie auf sanfte Weise, so sanft wie möglich, von der Vorstellung zu befreien, daß sie etwas Besonderes sind und daß sie den Rest der Welt beherrschen können. Das wird so oder so nicht passieren, aber je eher wir alle das begreifen, desto besser. Ich spreche natürlich von uns Amerikanern.“

Ausführliche Debatte

Fragen aus dem internationalen Publikum und zwischen den Rednern brachten viele weitere wichtige Punkte hervor, darunter Zepp-LaRouches Beobachtung, daß in Deutschland und anderswo ein erschreckendes Ausmaß an haßerfülltem „Gleichschritt“ von Politikern und Medien zu beobachten sei.

Im Laufe der Diskussion gab es den Vorschlag eines „österreichischen Modells“ für die Ukraine, mit dauerhafter Neutralität und Abzug aller ausländischen Truppen, um die tiefgreifenden Komplikationen auf neutralem Wege zu lösen.

Oberst Black sagte bezogen auf die Rüstungsindustrie: „Die Absicht, Waffen herzustellen, geht nicht auf, wenn man keine Feinde hat, deshalb werden wir in der Frage, wer unsere Feinde sind, manipuliert. Die Menschen müssen sich davon befreien. Wenn es um Rußland und China geht, müssen wir uns von der Illusion lösen, sie hätten es auf uns abgesehen… Der einzige Aggressor sind die USA, Großbritannien und die NATO.“

Zepp-LaRouche brachte in der abschließenden Diskussionsrunde die Situation auf den Punkt: „Die alte Ordnung bricht auseinander. Das alte Paradigma ist tot.“ Denkende Menschen müßten sich Gedanken darüber machen, was die Prinzipien des neuen Systems sein sollen. Diese Veränderung werde uns durch die Umstände aufgezwungen, von Hungersnöten und Mangel bis hin zu Krankheiten und Krieg. „Der neue Name für Frieden ist Entwicklung.“

In ihrem Schlußwort sagte Zepp-LaRouche: „Schließen Sie sich uns an als Aktivist, als Chance für die Verbesserung der Menschheit.“ Sie kündigte einen zweitägigen „Weltdialog“ für eine Initiativgruppe von Kräften an, die sich für eine neue Weltwirtschafts- und Sicherheitsarchitektur einsetzen, welchen das Schiller-Institut am Wochenende des 18.-19. Juni veranstalten wird. Eine Petition des Schiller-Instituts für dieses Ziel, die am 23. Februar veröffentlicht wurde, hat inzwischen rund 4500 Unterschriften aus allen Kontinenten.3


Anmerkungen

1. https://www.youtube.com/watch?v=8Dt9D_D_U4U

2. https://schillerinstitute.com/blog/2022/05/24/87866/, Lesen Sie dazu bitte auch unseren Bericht in dieser Ausgabe.

3. https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/02/24/