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Friedrich Schiller



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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Grußwort aus Ekuador

Von Pedro Páez

Pedro Páez war Minister für Wirtschaftspolitik (2007-08) in Ekuador.

Ich danke dem Schiller-Institut für die Einladung zu einer Veranstaltung wie dieser, die für alle Strömungen des wirtschaftlichen Denkens wiederholt werden sollte, angesichts der äußerst ernsten Lage, in der sich Lateinamerika im Kontext einer so schwierigen internationalen Situation befindet.

Die Herausforderungen, die das Ende der anglo-amerikanischen Hegemonie mit sich bringt - eine neue Schuldenfalle und ein neuer Kalter Krieg -, versetzen unseren Kontinent in eine besonders verletzbare Lage gegenüber zerstörerischen Kräften, die einerseits ihre Rentabilität wiedererlangen müssen und andererseits im Kontext eines Prozesses der monetären, kommerziellen und technologischen Fragmentierung ihr eigenes Lager zusammenhalten müssen. Dies könnte zu Konflikten auf unserem Kontinent führen, die mit der Dynamik der Spekulation, der Geldwäsche und anderen Problemen zusammenhängen, die absolut nichts mit dem zu tun haben, was Realkapital und Investitionen in Realkapital sein sollten.

Wir müssen viel stärker in den dynamischen Prozeß eingebunden werden, der sich um Asien als Pol bildet, ganz besonders in das Potential Eurasiens, das der große Alptraum der angloamerikanischen Geopolitik ist.

Ich halte es für unabdingbar, für diese Dinge zu kämpfen, indem wir eine neue Finanzarchitektur aufbauen, die die Grundlage für eine neue Friedenspolitik der Entwicklung unserer Kontinente sein könnte: eine neue Finanzarchitektur für unsere Länder auf kontinentaler Ebene, wie auf der Ebene eines wiederbelebten Geistes von Bandung (besonders da Indonesien jetzt den Vorsitz der G20 innehat, wo das Erbe Sukarnos wieder zum Tragen kommen sollte), mit der Einheit der Länder Afrikas, Lateinamerikas und Asiens beim Aufbau einer neu definierten Süd-Süd-Zusammenarbeit - aber auch, um für eine neue globale Finanzarchitektur zu kämpfen.

Diese neue Finanzarchitektur erfordert vor allem eine neuartige Währung: keine Währung, die an Ausbeutung und Spekulation gebunden ist, wie sie das Weltmonopol des Dollars über Liquidität, Finanzgeschäft und Kredite definiert hat, sondern eine Währung, die neue Bereiche des Austauschs zwischen den Völkern ermöglicht, die Integration, Brüderlichkeit, Produktion, das kreative Potential der Menschen vertieft, und das erfordert eindeutig die Errichtung von Brandmauern.